Ordoliberalismus und Soziale Marktwirtschaft (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,0, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Geschichte des ökonomischen Denkens, Sprache: Deutsch, Abstract: Die...
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Produktinformationen zu „Ordoliberalismus und Soziale Marktwirtschaft (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,0, Ruhr-Universität Bochum (Fakultät für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Geschichte des ökonomischen Denkens, Sprache: Deutsch, Abstract: Die nachfolgende Untersuchung beschäftigt sich mit den Grundgedanken des
Ordoliberalismus und der Sozialen Marktwirtschaft.
Beide Ideen stellen eine Alternative zum klassischen Liberalismus dar. Seine
wirtschaftliche Ausgestaltung, der Kapitalismus, kennzeichnet sich insbesondere durch
das Prinzip des "Laissez faire" - also durch die Ablehnung staatlichen Eingreifens in
das Wirtschaftsgeschehen. Die Wirtschaftskrise in den zwanziger und dreissiger Jahren
des 20. Jahrhunderts führte in der Wissenschaft dazu, diese Methode zu überdenken. In
Deutschland entwickelte sich daraus eine ökonomische Richtung, die den Kapitalismus
als Wirtschaftsform kritisierte. Gleichzeitig nahm sie aber auch Abstand von den Ideen
des Sozialismus und der Planwirtschaft, die in der Krisenzeit grossen Anklang in der
Gesellschaft fanden. Die Vertreter dieser wirtschaftswissenschaftlichen Schule wurden
später als Ordoliberale bezeichnet. Sie vertraten die Überzeugung, dass wirtschaftliche
Freiheit eine konsequente Ordnung braucht, um sich positiv auf eine Gesellschaft
auswirken zu können1.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung von der
nationalsozialistischen Diktatur, musste Deutschland politisch und wirtschaftlich neu
geordnet werden. Die weit verbreitete Angst, das Land könne zwischen den
Siegermächten und ihren gegensätzlichen Gesellschaftssystemen zerrissen werden, liess
die politisch Verantwortlichen nach Alternativen suchen2. Der sog. "Dritte Weg" sollte
von der Zentralverwaltungswirtschaft und der reinen Marktwirtschaft gleich weit
entfernt sein. Die Bevölkerung, die unmittelbar nach Kriegsende eine sozialistische
Wirtschaftsform für Deutschland bevorzugt hätte, empfand die vorherrschende
staatliche Bewirtschaftung bereits 1948 als Zwang. Diese Meinungsänderung und die
amerikanische Besatzungspolitik kamen den liberalen Kräften und ihren
Ordnungsvorstellungen zugute.3 Der Wunsch nach einer zwar freien, aber nicht rein
kapitalistischen Wirtschaft erlaubte die Einführung einer Wirtschaftsform, die unter
dem Schlagwort "Soziale Marktwirtschaft" bekannt wurde. [...]
1 Blum, Reinhard: Soziale Marktwirtschaft. Wirtschaftspolitik zwischen Neoliberalismus und
Ordoliberalismus, Tübingen 1969, S. 47 - S. 49
2 Blum, Reinhard: Soziale Marktwirtschaft, in: Woll, Artur (Hrsg.): Wirtschaftslexikon, München et al.
81996, S. 623
3 Haselbach, Dieter: Autoritärer Liberalismus und Soziale Marktwirtschaft. Gesellschaft und Politik im
Ordoliberalismus, Baden-Baden 1991, S. 156
Ordoliberalismus und der Sozialen Marktwirtschaft.
Beide Ideen stellen eine Alternative zum klassischen Liberalismus dar. Seine
wirtschaftliche Ausgestaltung, der Kapitalismus, kennzeichnet sich insbesondere durch
das Prinzip des "Laissez faire" - also durch die Ablehnung staatlichen Eingreifens in
das Wirtschaftsgeschehen. Die Wirtschaftskrise in den zwanziger und dreissiger Jahren
des 20. Jahrhunderts führte in der Wissenschaft dazu, diese Methode zu überdenken. In
Deutschland entwickelte sich daraus eine ökonomische Richtung, die den Kapitalismus
als Wirtschaftsform kritisierte. Gleichzeitig nahm sie aber auch Abstand von den Ideen
des Sozialismus und der Planwirtschaft, die in der Krisenzeit grossen Anklang in der
Gesellschaft fanden. Die Vertreter dieser wirtschaftswissenschaftlichen Schule wurden
später als Ordoliberale bezeichnet. Sie vertraten die Überzeugung, dass wirtschaftliche
Freiheit eine konsequente Ordnung braucht, um sich positiv auf eine Gesellschaft
auswirken zu können1.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung von der
nationalsozialistischen Diktatur, musste Deutschland politisch und wirtschaftlich neu
geordnet werden. Die weit verbreitete Angst, das Land könne zwischen den
Siegermächten und ihren gegensätzlichen Gesellschaftssystemen zerrissen werden, liess
die politisch Verantwortlichen nach Alternativen suchen2. Der sog. "Dritte Weg" sollte
von der Zentralverwaltungswirtschaft und der reinen Marktwirtschaft gleich weit
entfernt sein. Die Bevölkerung, die unmittelbar nach Kriegsende eine sozialistische
Wirtschaftsform für Deutschland bevorzugt hätte, empfand die vorherrschende
staatliche Bewirtschaftung bereits 1948 als Zwang. Diese Meinungsänderung und die
amerikanische Besatzungspolitik kamen den liberalen Kräften und ihren
Ordnungsvorstellungen zugute.3 Der Wunsch nach einer zwar freien, aber nicht rein
kapitalistischen Wirtschaft erlaubte die Einführung einer Wirtschaftsform, die unter
dem Schlagwort "Soziale Marktwirtschaft" bekannt wurde. [...]
1 Blum, Reinhard: Soziale Marktwirtschaft. Wirtschaftspolitik zwischen Neoliberalismus und
Ordoliberalismus, Tübingen 1969, S. 47 - S. 49
2 Blum, Reinhard: Soziale Marktwirtschaft, in: Woll, Artur (Hrsg.): Wirtschaftslexikon, München et al.
81996, S. 623
3 Haselbach, Dieter: Autoritärer Liberalismus und Soziale Marktwirtschaft. Gesellschaft und Politik im
Ordoliberalismus, Baden-Baden 1991, S. 156
Bibliographische Angaben
- Autor: Monika Goerke
- 2003, 1. Auflage, 25 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638197999
- ISBN-13: 9783638197991
- Erscheinungsdatum: 16.06.2003
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Grösse: 0.54 MB
- Ohne Kopierschutz
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