Neuanfang in White Field (ePub)

Zurück zu den Wurzeln
Nach fünf Jahren in New York City kehrt Riley in ihre Heimat zurück, um zum ersten Mal wieder ihre Eltern zu besuchen. Erst nun wird ihr bewusst, dass sie nach dem College-Abschluss nicht nur die elterliche Farm im Westen Kanadas zurückgelassen hat, sondern auch den Mann, den sie einmal geliebt hatte.
Die Fotografie am Cover zeigt ein glückliches Pärchen in einer idyllischen Gegend mit See, Wald und Bergen im Hintergrund; ein kleines Herzchen oberhalb des Titels verweist auf ein eventuelles Happy End. Am Anfang des Buches folgt auf eine Triggerwarnung die Empfehlung der passenden Musik zum Buch. In kurzen Kapiteln wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht Rileys und ihres ehemaligen Freundes Jameson erzählt.
Die Sprache ist sehr einfach gehalten - teils mit Kraftausdrücken - und lässt den Leser schnell im Roman vorankommen. Das ist auch gut so, denn bis zur Hälfte des Buchs stösst der Leser laufend auf Wiederholungen. Riley ist genauso verletzt wie Jameson, und so dreht sich der Inhalt überwiegend um die Gedanken der beiden, die Verletzlichkeit, Kränkung und Selbstmitleid ausdrücken. Ausserdem wird immer wieder betont, wie anstrengend das Farmleben sei. Der Tagesablauf der Farmer im Buch besteht jedoch nur daraus, den Tieren Futter und Wasser zu bringen, Kaffee zu trinken und zu essen. Viel Recherche scheint die Autorin hier nicht betrieben zu haben.
Die ständigen Wiederholungen – teilweise wortgleich – machen den Roman insgesamt leider sehr monoton. Der Autorin gelingt kein Spannungsbogen bis zur Auflösung des Geheimnisses um Rileys überstürzte Flucht. Der Absicht einer gefühlvollen Geschichte steht leider auch die nüchtern und technisch gehaltene Beschreibung der Liebesszenen gegenüber.
Es mag sein, dass ich einfach nicht zum Zielpublikum zähle, erscheint mir doch bereits die Ausgangsposition des Romans nicht nachvollziehbar: schafft es ein Mensch, dem die Familie am Herzen liegt, seine Eltern nicht zu besuchen – und das tatsächlich fünf Jahre lang? Die Geschichte wird sicher ihre Leser finden. Ich gehöre nicht dazu.

Inhalt: Riley besucht widerwillig ihre Eltern in Whites Filed, in einem kleinen Örtchen an der Westküste Kanadas. Nach ihrem Collegeabschluss hatte sie einen triftigen Grund den Ort zu verlassen und in die grosse Stadt zu ziehen. Als sie nach fünf Jahren wieder kommt holt die Vergangenheit ein, da sie damals unter anderem ihre Jugendliebe zurück gelassen hat. Auch nach fünf Jahren bereitet ihr der Mann immer noch Herzrasen, auch wenn beiden am Anfang nicht gut aufeinander zu sprechen sind. Bekommt die wahre Liebe eine zweite Chance?

Fazit: Das Buch ist mit viel Gefühl geschrieben. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Riley und Jameson hin und her, was mir sehr gut gefällt, da man sich so in beide gut hineinversetzten kann. Auch die Landschaft und die Orte kann man sich gut bildlich darstellen. Ich war gespannt wie es mit den beiden weiter geht und welche Vergangenheit sie so verbindet, dass Riley vor dieser geflohen ist. Mich hätte es gefreut, wenn dieses Thema (Achtung Tiggerwarnung: Fehlgeburt) noch etwas intensiver Thematisiert worden wäre.
Das Buch erhält von mir 5 von 5 Sternen.

aktualisiert am 28.02.2022

Riley (30) stammt aus einer Farmerfamilie und hat vor fünf Jahren ihren Heimatort White Field in British Columbia verlassen, um als Journalistin Karriere in New York zu machen und ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Die Arbeit für ein Lifestylemagazin füllt sie vollkommen aus, bis sie den Auftrag erhält, einen Artikel über ihre kanadische Heimat zu schreiben. Während ihres 5-wöchigen Aufenthalts in White Field muss sie allerdings erkennen, dass ihr Herz noch immer an diesem Örtchen und ihrer Jugendliebe Jameson hängt. Doch kann sie ihr hart erarbeitetes Leben im Big Apple einfach so aufgeben?

Sophie L. Gellars Geschichte traf mich mitten ins (Leser-)Herz. Nun ist der Verlauf der Story natürlich vorhersehbar, aber es menschelt an allen Ecken und Enden und die handelnden White Fielder sind extrem herzlich zueinander. In diesem Örtchen scheint die Zeit einfach stehen geblieben zu sein, aber in einen urgemütlichen Zustand.
Die Hauptcharaktere Riley und Jameson mochte ich auf Anhieb. Beide haben noch starke Gefühle füreinander und sind sich wegen eines traurigen Ereignisses in der Vergangenheit dennoch unsicher, einen gemeinsamen Neuanfang zu wagen. Doch unterstützt durch Rileys Freudinnen und beider Familien können sie sich aussprechen und noch mehr.
Meine Lieblingsszenen waren Rileys Schreckmomente mit wilden Tieren (Grizzly, Elch), aus denen sie jedes Mal von ihrem mutigen Ritter Jameson befreit wurde. Beide verbindet eine lange Geschichte. Bereits als Kinder spielten sie schon zusammen und haben vor Rileys Flucht nach New York kurz in ihrem eigenen Haus gelebt. Sie lieben ihre Heimat und sich abgöttisch und gehen trotz verletzter Gefühle stets respektvoll miteinander um. Das versöhnliche Happyend enthielt Drama, aber vor allem Zuversicht.

FAZIT
Ein kurzweiliger Roman, der in diesen unsicheren Zeiten das Herz erwärmt und von der einzig wahren Liebe träumen lässt.