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MTTR (PDF)

Roman
 
 
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Ein Millenial soll Mutter werden und will alles, nur nicht die eigene deutsche Familie reproduzieren. Ein gesellschafts- und sprachkritischer Roman erzählt drei Trimester - und die Zeit danach.

»Alle Befürchtungen waren wahr, und alles war gerecht...
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Kommentare zu "MTTR"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    Sophie, 30.08.2022

    Als Buch bewertet

    Sprachgewaltiges Porträt einer Frau und einer Gesellschaft

    „MTTR“ von Julia Friese ist nur auf den ersten Blick ein Buch über Mutterschaft. Denn es geht nicht nur ums Muttersein und Mutterwerden, sondern um eine ganze Generation und ihren Umgang mit der Welt. In teils gewöhnungsbedürftiger, aber immer präziser Sprache seziert Julia Friese meisterhaft die Verhaltensweisen einer ganzen Gesellschaft.

    Inhaltlich ist „MTTR“ schnell zusammengefasst: Teresa, eine junge Frau aus der Millenial-Generation, wird schwanger. Als Leser*innen begleiten wir sie auf ihrem Weg zur Mutterschaft: von den Besuchen beim Gynäkologen bis zu den Gesprächen mit ihrem Partner Erk, der Offenbarung gegenüber den Eltern und dem Gang zum Geburtsvorbereitungskurs und in die Klinik. Vordergründig eine so profane Abfolge von Ereignissen, steckt in jeder Szene so viel Sprengstoff, dass das Buch einen regelrecht aufgerüttelt zurücklässt. Dabei muss man sich an Julia Frieses reduzierten, nüchternen Sprachstil erst einmal etwas gewöhnen.

    Der Roman lässt keine Wunde aus, um Salz hineinzustreuen: Die Dialoge sind so lebensnah, die Figuren mit ihren Verhaltensweisen so authentisch, dass sie ebenso gut aus den Seiten hervorspringen könnten. Und gerade das trifft besonders tief, denn es zeigt schamlos und ungeschminkt, wie Menschen miteinander umgehen. Teresas Eltern sind kontrollierend, distanziert und auf Erfolg gepolt, Erks Eltern überbehütend und übergriffig. Der Geburtsvorbereitungskurs kennt nur Überflieger und vermittelt ein Gefühl von Unzulänglichkeit und Hilflosigkeit, während die gleichaltrigen Freunde ihre Überforderung durch Witze und Distanzierung zu überspielen versuchen. Teresa schwimmt in diesen Reaktionen mit all ihren eigenen Sorgen und Ängsten, die sie zwar genau reflektiert und sich bewusst macht, jedoch nie überwinden kann. So schonungslos direkt ist das Buch erzählt, dass wir als Leser*innen förmlich in ihrem Kopf zu stecken scheinen und, genau wie Teresa, nicht aus ihrer Haut können.

    „MTTR“ beschreibt ein Lebensgefühl, mit dem sich viele Menschen aus Teresas Generation sicher genau identifizieren können. Schonungslos seziert das Buch das Zusammenleben in einer Gesellschaft, die sich weiterentwickeln möchte, aber doch immer in alten Verhaltensmustern stecken bleibt. Unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 09.08.2023

    Als Buch bewertet

    Das Bild auf dem Cover finde ich ist eine mutige und für sich sprechende Wahl.
    Für Teresa Borsig werden die Befürchtungen wahr. Ein Test im Büro schafft Klarheit. Sie ist schwanger. Eine Familie zu gründen, fühlt sie sich angezogen, aber auch abgestossen. Dies ruft in ihr Kindheitserinnerungen auf. An Distanz, Disziplin und Schläge. Die Tablette in der Abtreibungsklinik zu schlucken kann sie nicht. Sie will Mutter, nein sie will Mama werden. In diesem Buch wird die Unfähigkeit der Babyboomer, ihre Gefühle zu zeigen. Sei es durch Ersatzhandlungen, Kauf, Korrektur und Sorge. Beim Lesen wird mir klar, dass eine Schwangerschaft und ein Kind zu bekommen ein eigener Mikrokosmos ist. Man beginnt sich mit Dingen zu befassen die vorher ohne jede Bedeutung waren. Man lernt Menschen und ihren Umgang neu kennen. All diese Dinge passieren der Protagonistin in dieser Geschichte. Sie kommt mit einer Welt in Berührung, welche für sie bis jetzt fremd war. Das Lesen war durch das Ganze Buch nie langweilig. Teresa war mir sofort sympathisch und ich habe es toll gefunden sie auf ihrem Weg zu begleiten. Es ist ein Buch, welches mich überrascht hat und ich vielen Lesern ans Herz legen möchte.

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  • 4 Sterne

    Lena, 28.08.2022

    Als Buch bewertet

    Teresa ist schwanger. Nicht verhütet, aber dennoch ungeplant, ist sie mit der Situation völlig überfordert. Ein Termin zur Abtreibung wird kurzfristig abgesagt und dann bereitet sich Teresa zusammen mit ihrem Freund Erk auf die Schwangerschaft und die Geburt vor. Die werdenden Grosseltern freuen sich, auch wenn sie es von dem unverheirateten Paar (noch) nicht erwartet hatten. Teresa ist weiterhin verunsichert, spürt keine Freude, sondern nur Bedenken. Sie erinnert sich an ihre eigene Kindheit, die unterkühlte Erziehung der Mutter, die hohen Erwartungen und mütterliche Strenge, nur das Beste für das Kind zu wollen. Während Teresa sich fragt, ob sie eine gute Mutter sein und ihrem Kind mehr Wärme schenken kann, gelangt sie in den Prozess der Geburtsvorbereitung. Neben den routinemässigen Untersuchungen und Planungen zum Gebärtermin prasseln gut gemeinte Ratschläge von Freunden, Kollegen und anderen Müttern auf sie ein. Statt Sicherheit zu gewinnen, spürt Teresa weiterhin nur Angst, kann diese aber nicht artikulieren und steht unter dem Druck einfach nur funktionieren.

    Der Titel "MTTR" wird auch aufgrund des Covers, das an weibliche Anatomie erinnert, mit Mutter assoziiert, eine verkürzte Form ohne Vokale. MTTR steht jedoch für "Mean Time to Repair", ein Begriff aus der Technik für die Durchschnittszeit, die benötigt wird, um etwas nach einem Ausfall zu reparieren.
    So kurz wie der Titel sind auch die Sätze in dem Roman, die abgehetzt und brutal wie ein Befehlston klingen. Fehlende Worte, die die Sätze unvollendet, aber nicht unverständlich lassen, machen das Lesen noch etwas sperriger, unbequemer und unterstreichen damit Teresas unausgeglichene Gefühlswelt.

    Der Roman beschreibt einerseits Schwangerschaft, Geburt und die ersten Tage danach und damit das Mutterwerden als solche, wobei der Fokus nicht auf der Freude über dieses Wunder der Natur liegt, sondern auf all den Sorgen und Unsicherheiten, die sich für die werdende Mutter ergeben. Daneben ist das Buch eine Auseinandersetzung mit der Kälte der erfahrenen familiären Erziehung und der Angst, deshalb selbst nicht zu genügen.

    "MTTR" liest sich weder sprachlich noch inhaltlich leicht. Der verkürzte Schreibstil und die wörtliche Rede ohne Anführungszeichen sind fordernd, die Geschichte des Mutterwerdens voller Verunsicherung und ohne die Fähigkeit, Störendes auszusprechen und Gefühle zu zeigen.
    Teresa und ihre Eltern sind extreme Beispiele für eine toxische Eltern-Kind-Beziehung, wobei es anstrengend zu lesen ist, wie passiv und wehrlos sich Teresa verhält und sich grundsätzlich von allen Ratschlägen und Informationen rund um Schwangerschaft und Geburt verunsichern und an sich zweifeln lässt, ohne den Mut zu finden, aus dem System, in das sich gepresst fühlt, auszubrechen.
    "MTTR" ist ein mutiges Buch über die Schattenseiten des Mutterwerdens; ein wenig mehr Euphorie, natürlichen Mutterinstinkt, Selbstverständlichkeit und die Zielsetzung, aus Fehlern zu lernen und Dinge besser zu machen, wie man sie in der eigenen Kindheit als negativ erfahren hat, hätte ich mir dennoch gewünscht. So wird Mutterwerden und Muttersein doch sehr einseitig betrachtet.

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