Kitsch / Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte Bd.112 (PDF)
Die moderne Ästhetik hat sich in einem Prozess der Abgrenzung herausgebildet: Das Kunstwerk muss sich nun von dem unterscheiden, was nur den »zweideutigen Beifall des grossen Haufens findet« (Schiller). Bis hin zur Ästhetik Adornos und noch über ihn...
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Die moderne Ästhetik hat sich in einem Prozess der Abgrenzung herausgebildet: Das Kunstwerk muss sich nun von dem unterscheiden, was nur den »zweideutigen Beifall des grossen Haufens findet« (Schiller). Bis hin zur Ästhetik Adornos und noch über ihn hinaus hat sich dieses Postulat durchgehalten. Jede Verwischung der Grenzen zwischen Kunst und Kitsch wird als Sakrileg kritisiert, als würde in der Kunst auch Theologisches verhandelt. Eben deshalb hat sich die sogenannte Postmoderne mit provokativer Lust gegen diese Grenzziehungen aufgelehnt. Im Kitsch äussert sich unverhohlen und ungeniert ein Bedürfnis nach affektiver Ansprache, nach Sinnhaftigkeit und Bedeutsamkeit. Das muss die ästhetische Moderne provozieren, die sich auf ein Geschichtsverständnis des grundsätzlichen Sinnentzugs, des Verlustes, der Trauer, der Melancholie festgelegt hat. Der Band dokumentiert eine interdisziplinäre Tagung vom Dezember 1999 am ZiF der Universität Bielefeld.
- 2011, Reprint 2010, 280 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Wolfgang Braungart
- Verlag: Walter de Gruyter
- ISBN-10: 311092448X
- ISBN-13: 9783110924480
- Erscheinungsdatum: 20.04.2011
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