Interkulturelle Kompetenzentwicklung als Aufgabe der beruflichen Bildung (PDF)
Inhaltsangabe:Einleitung:
Ich arbeite seit dreieinhalb Jahren im Studienservice der Universität Kassel. Der Studienservice kümmert sich um die administrativen Belange der deutschen und ausländischen Studenten wie beispielsweise Immatrikulation,...
Ich arbeite seit dreieinhalb Jahren im Studienservice der Universität Kassel. Der Studienservice kümmert sich um die administrativen Belange der deutschen und ausländischen Studenten wie beispielsweise Immatrikulation,...
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Produktinformationen zu „Interkulturelle Kompetenzentwicklung als Aufgabe der beruflichen Bildung (PDF)“
Inhaltsangabe:Einleitung:
Ich arbeite seit dreieinhalb Jahren im Studienservice der Universität Kassel. Der Studienservice kümmert sich um die administrativen Belange der deutschen und ausländischen Studenten wie beispielsweise Immatrikulation, Exmatrikulation, Studienbeiträge und in besonderem Masse die Betreuung der ausländischen Studierenden an der Universität. Hier lernte ich Zohra kennen. Zohra absolvierte vor einigen Jahren ein Praktikum im Studienservice und arbeitet mittlerweile als Sachberaterin im Fachgebiet der Studienguthabenabteilung. Zohra und ich arbeiten oft in einem Team zusammen und so bleibt manchmal Zeit für private Gespräche. In diesen Gesprächen erfuhr ich viel über ihren bisherigen beruflichen Lebensweg und wie sie zur Universität Kassel kam. Zohra war vierzehn Jahre alt, als sie und ihre Familie von Afghanistan nach Deutschland kamen. Im deutschen Schulsystem wurde sie damals ohne Deutschkenntnisse in die achte Klasse einer Hauptschule eingestuft, die sie schon nach sechs Monaten wieder verliess, um den mittleren Bildungsabschluss in der Realschule zu erwerben. Diesen erwarb sie mit überdurchschnittlichem Erfolg und besuchte anschliessend ein Jahr die Höhere Handelsschule mit der Fachrichtung Verwaltung an der Martin-Luther-King-Schule in Kassel. Nach dem erfolgreichen Abschluss wollte sie unbedingt die Fachoberschule besuchen, um das Fachabitur zu erwerben. Hier lehnte man sie jedoch mit der Begründung ab, dass ihre Kenntnisse der deutschen Sprache nicht ausreichen würden, um das Fachabitur erfolgreich zu bestehen. Sie liess sich dennoch von diesem Rückschlag nicht entmutigen und fand eine Anstellung als Bürokauffrau, ohne Ausbildung, bei der Stadt Kassel, die sie nach zwei Jahren wieder beendete, um in der Abendschule das Abitur nachzuholen. Durch einen Kontakt zum Bildungsträger FABIA in Vellmar, der unterstützt und gefördert wird von der Diakonie, bekam sie eine Praktikantenstelle in der Verwaltung der Universität Kassel und brach ihr Abitur ab. In ihrem Praktikum kümmerte sie sich nicht nur um Verwaltungsarbeiten, sondern auch um die ausländischen Studierenden. Sie konnte durch ihre vielseitigen Sprachkenntnisse, wie Englisch, Indisch und ihre Heimatsprache, mit den ausländischen Studierenden kommunizieren und sensibler auf sie eingehen, womit sie vielen ausländischen Studierenden half, sich an der Universität Kassel zurechtzufinden. Ihre zweifellos vorhandenen Potenziale erkannten auch ihre Vorgesetzten und boten ihr in [...]
Ich arbeite seit dreieinhalb Jahren im Studienservice der Universität Kassel. Der Studienservice kümmert sich um die administrativen Belange der deutschen und ausländischen Studenten wie beispielsweise Immatrikulation, Exmatrikulation, Studienbeiträge und in besonderem Masse die Betreuung der ausländischen Studierenden an der Universität. Hier lernte ich Zohra kennen. Zohra absolvierte vor einigen Jahren ein Praktikum im Studienservice und arbeitet mittlerweile als Sachberaterin im Fachgebiet der Studienguthabenabteilung. Zohra und ich arbeiten oft in einem Team zusammen und so bleibt manchmal Zeit für private Gespräche. In diesen Gesprächen erfuhr ich viel über ihren bisherigen beruflichen Lebensweg und wie sie zur Universität Kassel kam. Zohra war vierzehn Jahre alt, als sie und ihre Familie von Afghanistan nach Deutschland kamen. Im deutschen Schulsystem wurde sie damals ohne Deutschkenntnisse in die achte Klasse einer Hauptschule eingestuft, die sie schon nach sechs Monaten wieder verliess, um den mittleren Bildungsabschluss in der Realschule zu erwerben. Diesen erwarb sie mit überdurchschnittlichem Erfolg und besuchte anschliessend ein Jahr die Höhere Handelsschule mit der Fachrichtung Verwaltung an der Martin-Luther-King-Schule in Kassel. Nach dem erfolgreichen Abschluss wollte sie unbedingt die Fachoberschule besuchen, um das Fachabitur zu erwerben. Hier lehnte man sie jedoch mit der Begründung ab, dass ihre Kenntnisse der deutschen Sprache nicht ausreichen würden, um das Fachabitur erfolgreich zu bestehen. Sie liess sich dennoch von diesem Rückschlag nicht entmutigen und fand eine Anstellung als Bürokauffrau, ohne Ausbildung, bei der Stadt Kassel, die sie nach zwei Jahren wieder beendete, um in der Abendschule das Abitur nachzuholen. Durch einen Kontakt zum Bildungsträger FABIA in Vellmar, der unterstützt und gefördert wird von der Diakonie, bekam sie eine Praktikantenstelle in der Verwaltung der Universität Kassel und brach ihr Abitur ab. In ihrem Praktikum kümmerte sie sich nicht nur um Verwaltungsarbeiten, sondern auch um die ausländischen Studierenden. Sie konnte durch ihre vielseitigen Sprachkenntnisse, wie Englisch, Indisch und ihre Heimatsprache, mit den ausländischen Studierenden kommunizieren und sensibler auf sie eingehen, womit sie vielen ausländischen Studierenden half, sich an der Universität Kassel zurechtzufinden. Ihre zweifellos vorhandenen Potenziale erkannten auch ihre Vorgesetzten und boten ihr in [...]
Bibliographische Angaben
- Autor: René Lipphardt
- 2008, 1. Auflage, 119 Seiten, Deutsch
- Verlag: Diplomica Verlag
- ISBN-10: 3836615649
- ISBN-13: 9783836615648
- Erscheinungsdatum: 16.07.2008
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
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