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Gib deinem Affen eine Banane (ePub)

Zen-Koans für unseren Alltag
 
 
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o Wieso bin ich ständig abgelenkt beim Meditieren?
o Warum bin ich immer wieder wütend, ärgerlich usw., obwohl ich doch schon so lange Achtsamkeit übe?
o Gibt es Tricks für ein spirituelles Leben im Alltag?

Mit solchen praktischen Fragen beschäftigt...
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Kommentare zu "Gib deinem Affen eine Banane"
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    Martin M., 19.04.2022

    Für Eilige
    „Gib deinem Affen eine Banane“ ist ein Buch über Meditation; kein theorielastiges Lehrbuch, sondern ein kurzweiliges Werkbuch. Es besteht aus knapp dreissig sehr lebendigen Zen-Vorträgen des Autors. Sein Anliegen ist es, den Zen-Schülerinnen und -Schülern sowie uns Zen-Interessierten Übungen und Tipps für die Zen-Praxis im Alltag zu geben. Die Vorträge decken ein breites Themenspektrum ab; lesen sich flüssig, regen immer wieder zu eigenen Denk-Ausflügen an und helfen einem, mehr über sich selbst zu erfahren. Allerdings sind die „Denksportaufgaben“ und ihre Kommentierungen so dicht, dass man nicht zu viele Tortenstücke auf einmal vertilgen sollte. Das Buch ist nichts fürs Regal, sondern für den Platz neben Kopfkissen oder Sessel: über Tage, gar Wochen, immer wieder zur Hand genommen, wird man es jedes Mal mit „Wow“ und Gewinn lesen.

    Für Neugierige
    Es geht um Meditation: da nimmt uns einer bei der Hand, legt ein Kissen in seine Meditationsrunde und lädt uns ein, sich dazuzusetzen und zu staunen. Satz für Satz, Seite für Seite, folgen wir seinen Einführungsvorträgen zu Beginn jeder Meditation. Es sind 28 übersichtliche Kapitel - von jeweils rund sechs Doppelseiten - in denen wir dem Zen-Lehrer folgen, wie er sich an seine Schülerinnen und Schüler wendet: informativ und rätselhaft, originell und voller Humor, mal Fröhliches, mal Trauriges erzählend, die Dinge des Lebens und die Erfahrungen des Alltags thematisierend, immer mit einem Augenzwinkern und einem Schuss Selbstironie - so bringt er uns das ferne Zen ganz nahe.

    Der Autor, Menno Visser, ist ein erfahrener Zen-Lehrer in der Rinzai-Tradition, der seit vielen Jahren im Bremer Zen-Kreis Schülerinnen und Schüler anleitet, unterhält und begleitet. Ausserdem praktiziert er in der Tradition des vietnamesischen Zen-Mönchs Tich Nhat Hanh. Seine faszinierenden Vorträge sind Abschriften seiner kurzweiligen Vortragstexte, die ihre unmittelbare Ansprache auch als Lesetexte beibehalten. Das liegt vor allem an der Persönlichkeit des Autors: Menno Visser gelingt es Mal um Mal, die mitunter paradoxen und absurden Dialoge japanischer Zen-Mönche und -Meister, die das Eingangsmotto jedes Meditationsabschnitts bilden, so humorvoll und tiefgründig zu interpretieren, aber auch so lebensnah und alltagstauglich zu verankern, dass der grosse zeitliche und räumliche Abstand zu den Quellen des Zen keine Rolle mehr spielt. Menno Visser entzaubert die Aura des Zen und bewahrt ihm doch seine Attraktivität und Magie.

    Ein klein wenig an buddhistischer Theorie und etwas Zen-Terminologie muss allerdings sein, damit wir Lesenden „unserem“ Affen eine Banane geben können (Titel!): gleich im ersten Kapitel heisst es: „Ich bin, also denke ich!“ (in Umkehrung zu Descartes „Ich denke, also bin ich!“), und wir bekommen einen sechsten Sinn geschenkt: den Denksinn, der uns den Rest des Buchs begleiten wird. Zum Zen-Verständnis gehören dann noch ein paar japanische Fachausdrücke wie z.B. Sesshin (Meditation in der Gruppe), Teisho (Vortrag), Koan (kurze Schilderung einer Situation, meist im Kloster, meist als Dialog) usw.; aber nach drei, vier Kapiteln ist man „drin“ und fühlt sich schon gut einge"Zen"t.

    In 28 Kapiteln immer dasselbe? Ja und Nein. Ja, weil jeder Meditationseinstieg mit einer kleinen Mönchsgeschichte (Koan) beginnt, gefolgt von einem dreifachen Glockenschlag und den Kommentaren, Einordnungen, Assoziationen und Alltagsbezügen des Zen-Lehrers, die er mit einem abschliessenden „Hai!“ beendet. Und Nein, weil jedes Kapitel eine andere Thematik hat, wie z.B. Zen im Alltag, buddhistische Psychologie, Zen und Christentum, Sinn im Leben, Leben und Tod, aber auch Steuererklärung, Klatsch & Tratsch, Frust beim Zen-Sitzen, Beipackzettel, nutzlose Zeit usw. Wir lernen die anarchistischen Seiten des Zen ebenso kennen wie seine Verstrickungen in imperialistische Herrschaftsstrukturen. Menno Visser hat keine Angst, die „dunklen Seiten“ des Zen zu thematisieren oder bestimmte Entwicklungen als „Zen-Kitsch“ zu entlarven. Und immer wieder werden uns Zen-Hilfen für den Alltag angeboten, z.B. bei einer Autopanne auf dem Weg zum ersten Arbeitstag. Und es wird nie langweilig: „Es gibt kein Sofa der Erleuchtung, auf dem wir uns ausruhen können.“

    Ein wesentliches Element der Meditation, die auf Koan und Vortrag folgt, ist das Atmen, das bewusste Ein- und Ausatmen; gerne begleitet durch stilles Mitzählen, immer verbunden mit der fokussierten Wahrnehmung des Kommens und Gehens des Atems. Nach dem Körper wird der Geist zur Ruhe gebracht: Menno Visser stellt uns unseren „inneren Affen“ vor, der für den nicht enden wollenden Strom der Gedanken in unserem Kopf steht. Und wie es uns oft schwer fällt, den inneren Schweinehund zu besiegen, so wird es uns auch nicht leicht fallen, den inneren Affen zu befrieden. Die Zen-Meditation hilft, die Gedanken zu betrachten, ohne sie zu bewerten, sie emotionslos aber aufmerksam vorbeiziehen lassen - wunderbar zusammengefasst mit dem Satz: „Begrüsse Deine Gedanken, aber lade sie nicht zum Tee ein.“ Der Atem kommt und geht, die Gedanken laufen ins Leere: das ist die Banane, die den Affen weiter dösen lässt. Und, wenn's gut läuft, können wir unversehens unserer „Buddha-Natur“ begegnen, die immer schon in jedem von uns ruht.

    Fazit
    „Gib deinem Affen eine Banane“ ist ein eine facettenreich zusammengestellte Sammlung von Zen-Vorträgen, voll Abwechslung, Humor und Gelassenheit, aber anspruchsvoll und nichts für Denkfaule. Die Vorträge sind lesefreundlich überarbeitet; es gibt sorgfältige Anmerkungen, vertiefende Verweise, ein Glossar Zen-spezifischer Ausdrücke sowie eine Personen- und eine detaillierte Literaturliste im Anhang. Wer gerne in einem verwirrenden Spiegelkabinett unterwegs ist oder sich selbst und seine sechs Sinne gerne in Frage stellt, der wird auf seine Kosten kommen. Der wird mit Wärme und Gewinn neue Welten in sich entdecken und erschliessen können - und das ist doch eine seltene und wunderbare Lese-Erfahrung.

    Martin

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