Geschichte schreiben, Geschichte zeigen (PDF)
(Geschichts-)JournalistInnen und die strukturellen Anforderungen ihres Berufsfeldes
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,0, Universität Salzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung
"Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern." Was im Volksmund lange Zeit eine...
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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,0, Universität Salzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung
"Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern." Was im Volksmund lange Zeit eine gängige Aussage war, gilt es inzwischen zu hinterfragen. Immerhin widmen sich heutzutage zahlreiche Tageszeitungen sowie Fernseh- und Hörfunksendungen regelmässig der Vergangenheit (vgl. Arnold 2010: 88). "Insgesamt scheint ein neues Ressort [...] zunehmend an Kontur zu gewinnen", merken Arnold/Hömberg/Kinnebrock (2010: 7) an. Mehr als ein Jahrzehnt davor sprach bereits Pöttker (1997: 335) vom Geschichtsjournalismus als Genre "an der Schwelle zur Institutionalisierung als Ressort", als Pseudo-Ressort also, das es in absehbarer Zeit schaffen sollte, den Status eines eigenständigen Ressorts zu erreichen.
Doch die Auseinandersetzung mit Historischen in den Massenmedien entwickelte sich nicht erst im letzten Jahrzehnt. Die Medialisierung der Zeitgeschichte verstärkte sich bereits nach 1945, als die Medien auf das grosse Bedürfnis nach Sinnstiftung antworteten (vgl. Bösch 2010: 48). Ein wesentlicher Anstoss dazu war ab 1958 auch durch die grossen NS-Prozesse gegeben (vgl. Bösch 2010: 51). Zunehmend wurde seit dieser Zeit erkannt, dass "die Geschichte ein Reservoir an spannenden, dramatischen, konfliktreichen und oft gut zu personalisierenden Geschichten bereithält" (Arnold/Hömberg/Kinnebrock 2010: 7).
Im Zentrum dieser Arbeit stehen diejenigen, die Geschichtsjournalismus betreiben, ihr Arbeitsumfeld sowie die strukturellen Herausforderungen, die zum einen das Berufsfeld Journalismus an sich (Kapitel 2) und zum anderen die journalistische Auseinandersetzung mit Geschichte im Speziellen mit sich bringt (Kapitel 4). So sind geschichtliche Themen oft anspruchsvoll und umfangreich, der Journalismus verlangt jedoch nach griffiger Aufbereitung. Wie vereinbaren JournalistInnen diesen Spagat zwischen geschichtlicher Komplexität einerseits und dem Zwang zur redaktionellen Verkürzung andererseits? Fragen, die sich in diesem Kontext ausserdem stellen und denen in der vorliegenden Arbeit ebenfalls in Kapitel 4 nachgegangen werden soll, sind: Wer ist besonders geeignet dafür, Geschichtsjournalismus zu betreiben? Welche Themen erlangen journalistische Beachtung? Was wird ausgeklammert, was gekürzt?
Anstelle eines Fazits wird die Seminararbeit mit einer Reflexion dazu beendet, wer - unter Berücksichtigung der Erkenntnisse der Arbeit - am ehesten dazu befähigt ist, gehaltvollen Geschichtsjournalismus zu betreiben.
"Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern." Was im Volksmund lange Zeit eine gängige Aussage war, gilt es inzwischen zu hinterfragen. Immerhin widmen sich heutzutage zahlreiche Tageszeitungen sowie Fernseh- und Hörfunksendungen regelmässig der Vergangenheit (vgl. Arnold 2010: 88). "Insgesamt scheint ein neues Ressort [...] zunehmend an Kontur zu gewinnen", merken Arnold/Hömberg/Kinnebrock (2010: 7) an. Mehr als ein Jahrzehnt davor sprach bereits Pöttker (1997: 335) vom Geschichtsjournalismus als Genre "an der Schwelle zur Institutionalisierung als Ressort", als Pseudo-Ressort also, das es in absehbarer Zeit schaffen sollte, den Status eines eigenständigen Ressorts zu erreichen.
Doch die Auseinandersetzung mit Historischen in den Massenmedien entwickelte sich nicht erst im letzten Jahrzehnt. Die Medialisierung der Zeitgeschichte verstärkte sich bereits nach 1945, als die Medien auf das grosse Bedürfnis nach Sinnstiftung antworteten (vgl. Bösch 2010: 48). Ein wesentlicher Anstoss dazu war ab 1958 auch durch die grossen NS-Prozesse gegeben (vgl. Bösch 2010: 51). Zunehmend wurde seit dieser Zeit erkannt, dass "die Geschichte ein Reservoir an spannenden, dramatischen, konfliktreichen und oft gut zu personalisierenden Geschichten bereithält" (Arnold/Hömberg/Kinnebrock 2010: 7).
Im Zentrum dieser Arbeit stehen diejenigen, die Geschichtsjournalismus betreiben, ihr Arbeitsumfeld sowie die strukturellen Herausforderungen, die zum einen das Berufsfeld Journalismus an sich (Kapitel 2) und zum anderen die journalistische Auseinandersetzung mit Geschichte im Speziellen mit sich bringt (Kapitel 4). So sind geschichtliche Themen oft anspruchsvoll und umfangreich, der Journalismus verlangt jedoch nach griffiger Aufbereitung. Wie vereinbaren JournalistInnen diesen Spagat zwischen geschichtlicher Komplexität einerseits und dem Zwang zur redaktionellen Verkürzung andererseits? Fragen, die sich in diesem Kontext ausserdem stellen und denen in der vorliegenden Arbeit ebenfalls in Kapitel 4 nachgegangen werden soll, sind: Wer ist besonders geeignet dafür, Geschichtsjournalismus zu betreiben? Welche Themen erlangen journalistische Beachtung? Was wird ausgeklammert, was gekürzt?
Anstelle eines Fazits wird die Seminararbeit mit einer Reflexion dazu beendet, wer - unter Berücksichtigung der Erkenntnisse der Arbeit - am ehesten dazu befähigt ist, gehaltvollen Geschichtsjournalismus zu betreiben.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sandra Bernhofer
- 2013, 1. Auflage, 32 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3656367930
- ISBN-13: 9783656367932
- Erscheinungsdatum: 06.02.2013
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