Ein Sommer voller Wunder (ePub)

Marty lebt alleine mit seiner Mutter in schwierigen Verhältnissen. Das Haus ist überfüllt mit allerlei Sachen, die Mutter kann sich von nichts trennen und traut sich nicht das Haus zu verlassen. In der Schule wird Marty deswegen gehänselt und ist eher ein Aussenseiter. Zuflucht und Geborgenheit findet Marty bei seinem Grossvater im Schrebergarten. Dieser schenkt ihm zum Geburtstag einen Samenkorn, von dem er aber die Pflanzenart nicht verrät. Die neu gefundene Freundschaft zur gehörlosen Gracie und die Pflege des Samenkorns lenkt die beiden von ihren Problemen ab und verändern ihr Leben. Gemeinsam erleben die drei ein grosses und magisches Abenteuer. 

Die Geschichte ist einfühlsam geschrieben. Der Schreibstil ist fliessend und altersgerecht. Auch die Schrift ist grösser und die Kapitel haben eine angenehme Länge. Die Handlung ist gut aufgebaut, verständlich, spannend und nachvollziehbar. Die Charaktere werden gut beschrieben. Mir hat der Grossvater mit seiner lieben, aber auch lustigen Art besonders gut gefallen. 
Die Autorin greift in der Geschichte die schwierigen Themen Gehörlosigkeit, Messi-Syndrom und Trennung der Eltern auf, und baut sie geschickt ein. Sie schafft es zudem die Geschichte nicht belehrend wirken zu lassen. Besonders der Leitsatz des Grossvaters gefällt mir sehr gut: Glaub an deine Träume!

Die Covergestaltung gefällt mir gut. Mit den Illustrationen bin ich nicht ganz zufrieden. Mir gefallen die Zeichnungen der Personen nicht so gut. 

Eine schöne Geschichte über Träume, Mut und Freundschaft, die gross und klein verzaubert.

Alles dreht sich um ein magisches Samenkorn, das Marty von seinem Grossvater zum Geburtstag geschenkt bekommt. Welche Pflanze daraus entsteht, wird noch nicht verraten. Doch der Grossvater versteht es, Marty neugierig zu machen, so dass darüber vieles andere zur Nebensache wird. Und das will schon was heissen. Hat er doch eine Mutter, unter deren Sammelleidenschaft Marty sehr leidet, weil die ganze Wohnung vermüllt ist. Dadurch hat er auch keine Freunde, sondern nur Mitschüler, die ihn auslachen. Aber in Gracie findet er eine wunderbare Freundin.
Mir gefällt die Art des Erzählens recht gut, weil sich alles echt anfühlt. Irgendwann wird es doch sehr abenteuerlich. Und Martys Grossvater ist ein ganz spezieller Typ, aber liebenswert und imstande, Kummer zu vertreiben.
Mir gefällt die Geschichte, die davon erzählt, wie wichtig es ist, Träume zu haben und daran zu glauben, dass sie wahr werden können.

Im Gegensatz zu Martys Mutter, die wirklich alles hortet, besitzt sein Grossvater nicht viel. Gut, dass Marty jedoch ihn hat, denn der Grossvater sorgt sich um ihn und fängt ihn auf. Martys Kindheit ist durch die Krankheit der Mutter nicht leicht, einziger Lichtblick sind die Stunden mit Grossvater in dessen Schrebergarten. Doch auch Gracie wird in der Schule gehänselt, da sie taub ist und fällt ihre Beeinträchtigung „auf“. Gemeinsam mit dem Grossvater, der Marty zu dessen Geburtstag einen geheimnisvollen Samen schenkte, ziehen die Kinder diese Pflanze gross, hegen und pflegen sie. Und erleben nicht nur gemeinsam einen grossartigen Sommer voller Wunder und Träume, sondern begeben sich in ein schier unglaubliches Abenteuer. Und auch wenn letztendlich nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen werden, wendet sich doch alles zum Guten und auch der Grossvater schmiedet schon erneut fantastische Pläne.

Ein wunderbar gefühlvolles, Mut machendes und abenteuerliches Buch, welches Jung und Alt gleichermassen begeistert. Die Schrift ist etwas grösser als gewöhnlich und wird von einigen schwarzweissen Illustrationen begleitet. Doch das Beeindruckendste des Buches ist seine Schreibweise, die die Gefühle der Charaktere sehr gut zu transportieren weiss und dabei nicht ins Kitschige abgleitet. Die Wunder des Buches entstehen durch träumen und glauben, nicht durch Magie oder Hexerei und so unglaublich es scheinen mag, wer weiss, vielleicht ist so etwas tatsächlich möglich?
Natürlich ist die Handlung kindlich vereinfacht. Doch den Reiz der Geschichte steigert dies noch mehr. Und auch uns Erwachsenen tut es mal gut sich ohne die üblichen Vorbehalte und Bedenken sich auf ein solches Abenteuer einzulassen und zu erleben was daraus Schönes entsteht. Hierfür sind Bücher da. Und genau dies vermittelt auch dieses Buch: Höre nicht auf zu träumen!

In dieser Geschichte geht es um "den Mut, an seine eigenen Träume zu glauben". Die Hauptperson Marty hat es nicht einfach: seine Mutter hortet alles in ihrer Wohnung, die sie aber nie verlässt. Seine Klassenkameraden machen sich über ihn lustig. Ihm bleibt einzig sein Grossvater und dessen Schrebergarten, ausserdem seine Freundschaft zu Gracie, die ihn nur dank ihres Cochlea-Implantats hören kann (und ebenfalls Probleme mit ihrem Vater hat). Zu seinem Geburtstag schenkt sein Grossvater ihm ein magisches Samenkorn, mit dessen Pflanze er Grosses vorhat. Diese wundervolle, aber doch unmögliche Idee scheint zunächst absurd- bis ein wildes Abenteuer voller Hoffnung, Träume und Wunder beginnt...

Das Buch hat mich wirklich begeistert und auf allen Ebenen überzeugt. Die Schrift ist gross und die Kapitel haben eine gute Länge (für lesegeübte Kinder, etwa ab der dritten Klasse), ausserdem gibt es immer wieder Illustrationen, die den Text auflockern. Auch das Cover finde ich wunderschön. Man kann dem Schreibstil der Autorin wunderbar folgen, das Buch ist sehr flüssig, hat aber auch eine gewisse Tiefe. Insbesondere die Schicksale der Protagonist*innen werden zwar einfühlsam, aber auch unaufgeregt erzählt, sodass ein moralischer Zeigefinger nirgends zu finden ist. Es gibt auch immer wieder lustige Momente, gerade die Person des Grossvaters hat eine grosse Komik und ist hin und wieder auch skuril. So wird humorvoll vermittelt, dass man auch an die verrücktesten Träume glauben kann.

Ein tolles, lustiges und wichtiges Buch über Freundschaft, Mut, Magie und Träume, das ich wärmstens weiterempfehlen kann! Nicht nur Kinder (ab 9 Jahren), sondern auch Erwachsene werden es lieben!