Ein Cottage am Meer (ePub)
Roman
Das Stone House ist eine zauberhafte Pension im Westen Irlands. Hier begegnen sich Menschen, die sich im Alltag nie begegnen würden, hier ereignet sich so manche Tragödie - und hier trifft der Leser auf gute Bekannte aus früheren Binchy-Bestsellern. Für sie...
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Produktinformationen zu „Ein Cottage am Meer (ePub)“
Das Stone House ist eine zauberhafte Pension im Westen Irlands. Hier begegnen sich Menschen, die sich im Alltag nie begegnen würden, hier ereignet sich so manche Tragödie - und hier trifft der Leser auf gute Bekannte aus früheren Binchy-Bestsellern. Für sie und all die anderen Gäste wird der Aufenthalt zu einem schicksalhaften Erlebnis, das Augen öffnet und Hoffnungen zerstört, das Träume wahr werden lässt und die Weichen noch einmal ganz anders stellt.
Lese-Probe zu „Ein Cottage am Meer (ePub)“
Ein Cottage am Meer von Maeve BinchyCHICKY
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Auf der Ryans-Farm in Stoneybridge hatte jeder seine Aufgabe. Die Brüder halfen dem Vater auf den Feldern, sie flickten Zäune, brachten die Kühe zum Melken in den Stall und steckten Kartoffeln; Mary fütterte die Kälber, Kathleen buk das Brot, und Geraldine versorgte die Hühner. Doch wäre nie jemand auf die Idee gekommen, sie Geraldine zu nennen. Chicky, wie sie von jeher von allen gerufen wurde, war ein ernsthaftes kleines Mädchen, das die Küken eigenhändig mit Haferflocken fütterte, täglich die frisch gelegten Eier einsammelte und dabei aufmunternd auf das Federvieh einredete. Chicky hatte allen Hühnern Namen gegeben, und so brachte es keiner aus der Familie übers Herz, ihr zu gestehen, dass wieder einmal eines davon als Sonntagsessen auf dem Tisch gelandet war. Selbstverständlich habe man das Huhn beim Metzger gekauft, aber Chicky konnte man so leicht nichts vormachen. Für Kinder war das im Westen Irlands gelegene Stoneybridge ein sommerliches Paradies, aber die Sommer waren kurz, und die meiste Zeit über war es an der wilden Atlantikküste regnerisch und einsam. Doch es gab Höhlen zu erforschen, Klippen zu erklimmen und Vogelnester zu entdecken. Ganz zu schweigen von den wilden Schafen mit den mächtigen gedrehten Hörnern, denen man auflauern konnte. Und dann war da noch Stone House. Chicky kannte kein größeres Vergnügen, als in dessen großem, verwunschenem Garten zu spielen. Manchmal gestatteten es ihr die drei Schwestern Sheedy, denen das Anwesen gehörte und die ihr damals schon uralt vorkamen, sich eines ihrer Kleider auszuborgen und Verkleiden zu spielen.
Kathleen ging als Erste aus dem Haus, nach Wales, wo sie in einem großen Krankenhaus eine Ausbildung zur Pflegeschwester erhielt. Dann bekam Mary eine Stelle in einem Versicherungsbüro. Chicky interessierte sich für keinen der beiden Berufe, aber irgendetwas würde auch sie lernen müssen. Die Farm würde niemals alle Ryans ernähren. Zwei der Söhne waren bereits in größeren Städten im Westen bei verschiedenen Firmen untergekommen. Nur Brian sollte beim Vater bleiben und auf dem Hof helfen. Chickys Mutter war ständig müde, ihr Vater machte sich fortwährend Sorgen, und so waren die Eltern sehr erleichtert, als Chicky endlich eine Anstellung in der Strickfabrik am Ort fand. Und zwar nicht als Strickerin an der Maschine oder als Heimarbeiterin, sondern im Büro. Ihre Aufgabe war es, die fertigen Strickteile an die Kunden zu versenden und die Bücher zu führen. Nicht unbedingt eine aufregende Tätigkeit, aber es bedeutete, dass Chicky zu Hause bleiben konnte, und genau das war es, was sie wollte. Sie hatte jede Menge Freunde, und jeden Sommer verliebte sie sich in einen anderen der O'Hara-Söhne, auch wenn nie etwas daraus wurde. Eines Tages betrat ein junger Amerikaner namens Walter Starr die Strickfabrik und wollte unbedingt einen Aran- Pullover kaufen. Wie man sie angewiesen hatte, erklärte Chicky, dass sie kein Einzelhandelsgeschäft seien, sondern ihre Strickwaren lediglich auf Bestellung für den Handel oder den Postversand produzierten. »Na, dann geht Ihnen aber einiges an Geschäft durch die Lappen «, sagte Walter Starr. »Die Urlauber, die hierher in diese abgelegene Ecke kommen, brauchen dringend einen Aran- Pullover - und zwar gleich, und nicht erst in ein paar Wochen. « Der junge Mann sah ausnehmend gut aus. Mit seinem strahlenden Lächeln und den makellosen Zähnen erinnerte er Chicky an John F. und Bobby Kennedy in jungen Jahren. Außerdem war er braun gebrannt und unterschied sich sehr von den Bauernburschen aus Stoneybridge. Chicky wollte nicht, dass er wieder ging, und auch er schien zu zögern. Zum Glück fiel ihr der Pullover wieder ein, den sie für den Werbekatalog fotografiert und deshalb noch auf Lager hatten. Vielleicht wollte Walter Starr diesen kaufen, obwohl er nicht mehr ganz neu war. Walter war begeistert. Und er fragte sie, ob sie mit ihm am Strand spazieren gehen wolle, und betonte mehrmals, wie gut es ihm hier gefiele. Unglaublich. Der Mann war in Kalifornien und in Italien gewesen, und doch fand er es in Stoneybridge schön. Und auch Chicky hatte es ihm angetan. Er war ganz hingerissen von ihren dunkel gelockten Haaren und den großen blauen Augen. Von da an verbrachten sie jede freie Minute zusammen. Eigentlich hatte Walter nur einen oder zwei Tage bleiben wollen, aber jetzt fiel es ihm schwer, seine Reise fortzusetzen. Es sei denn, sie würde ihn begleiten. Chicky musste laut lachen bei der Vorstellung, sie solle ihre Arbeit in der Strickfabrik aufgeben und ihrer Mutter und ihrem Vater eröffnen, dass sie beabsichtige, mit einem Amerikaner, den sie kaum kannte, durch Irland zu trampen! Hätte sie ihnen erklärt, sie würde zum Mond fliegen wollen, hätten sie das wahrscheinlich bereitwilliger akzeptiert. Walter war gerührt von ihrer Panik. »Aber, Chicky, wir haben doch nur dieses eine Leben. Und sie können es nicht für uns leben. Das müssen wir schon selbst in die Hand nehmen. Glaubst du vielleicht, meine Eltern sehen es gern, dass ich mir hier am Ende der Welt ein schönes Leben mache? Nein, ihnen wäre es viel lieber, wenn ich im Country Club mit den versnobten Töchtern reicher Familien Tennis spielen würde, aber hier fühle ich mich wohler. So einfach ist das.« In Walter Starrs Welt war alles einfach. Sie liebten sich. Was also war natürlicher, als miteinander zu schlafen? Beide wussten, dass der andere recht hatte. Warum also die Sache verkomplizieren wegen dem, was andere Leute sagten, dachten oder taten? Gott war gütig und hatte ein Herz für Liebende. Ganz im Gegensatz zu ihrem Dorfpfarrer, Father Johnson, der das Gelübde abgelegt hatte, sich niemals zu verlieben. Wozu brauchten sie irgendwelche dummen Verträge oder Urkunden? Und so war Chicky bereit, sich mit ihm auf die Reise zu machen, als Walter nach sechs wunderbaren Wochen allmählich daran denken musste, in die Staaten zurückzukehren. Ihre Entscheidung löste endlose Streitereien und dramatische Auftritte im Haus der Ryans aus und entzweite die Familie. Aber von alledem bekam Walter nichts mit. Chickys Vater war noch bedrückter als zuvor. Von allen Seiten würde er sich nun anhören müssen, dass er ein undankbares Flittchen großgezogen habe. Und Chickys Mutter wirkte müder und enttäuschter denn je. Nur Gott allein und die Jungfrau Maria mochten wissen, was sie falsch gemacht hatte, da Chicky ihrer Familie so große Sorgen bereitete. Ihre Schwester Kathleen war erleichtert, dass sie bereits einen Verlobungsring am Finger hatte. Denn welcher Mann würde sie jetzt noch nehmen, wüsste er, aus welcher Familie sie stammte? Und Mary, die in dem Versicherungsbüro arbeitete und mit einem der O'Haras ging, jammerte, dass die Tage ihrer Romanze Chickys wegen wohl nun gezählt wären. Die O'Haras seien schließlich eine höchst respektable Familie und würden ihr Benehmen niemals gutheißen. Chickys Bruder Brian hingegen zog den Kopf ein und sagte kein Wort. Als Chicky ihn nach seiner Meinung fragte, meinte er, er habe keine. Er habe keine Zeit zum Nachdenken. Nur ihre Freundinnen Peggy, eine Kollegin aus der Strickfabrik, und Nuala, die als Dienstmädchen bei den drei Schwestern Sheedy arbeitete, waren vor Begeisterung über so viel Abenteuer und Aufregung völlig aus dem Häuschen. Wie gut, dass Chicky seit ihrer Klassenfahrt nach Lourdes einen Reisepass hatte.
Walter Starr schlug vor, dass sie zunächst bei Freunden in New York wohnen sollten. Sein Jurastudium wolle er aufgeben. Es sei ohnehin nie das Richtige für ihn gewesen. Wenn er mehrere Leben hätte, dann vielleicht, aber da er nun mal nur dieses eine hatte, war es reine Zeitverschwendung, sich mit einer so trockenen Materie wie der Juristerei zu befassen. Am Abend vor ihrer Abreise versuchte Chicky ein letztes Mal, um Verständnis bei ihren Eltern zu werben. Mit ihren zwanzig Jahren hatte sie schließlich noch ihr ganzes Leben vor sich. Natürlich liebte sie ihre Familie und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass auch diese sie liebte, obwohl sie sie so enttäuschte. Die Miene ihres Vaters war hart und undurchdringlich. Seine Tochter sei in seinem Haus nicht mehr willkommen, sagte er. Sie habe Schande über sie alle gebracht. Ihre Mutter reagierte ebenfalls mit großer Verbitterung. Ihrer Meinung nach machte Chicky eine große Dummheit. Diese Geschichte konnte niemals halten. Mit Liebe habe das nichts zu tun, das sei reine Vernarrtheit. Wenn dieser Walter ihre Tochter wirklich liebte, würde er auf sie warten und ihr ein Zuhause, einen Namen und eine Zukunft bieten, statt sie zu dieser Torheit aufzustacheln. Die Atmosphäre im Haus der Ryans war vergiftet. Auch Chickys Schwestern waren ihr keine große Hilfe. Doch sie blieb bei ihrer Entscheidung. Keiner von ihnen wusste, was wahre Liebe war, und deshalb würde sie ihre Pläne niemals aufgeben. Sie hatte ihren Pass, und damit würde sie nach Amerika gehen. »Wünscht mir Glück«, hatte sie am Vorabend ihrer Abreise gefleht, aber alle hatten ihre Köpfe abgewandt. »Lasst mich nicht so gehen, nur mit eurer Kaltherzigkeit als Erinnerung.« Tränen waren über Chickys Gesicht gelaufen. Ihre Mutter stieß einen tiefen Seufzer aus. »Es wäre kaltherzig von uns, wenn wir dich einfach so gehen ließen und dich auch noch in deiner Dummheit bestärkten. Wir meinen es doch nur gut mit dir und wollen dir helfen, damit du das Beste aus deinem Leben machst. Das ist keine Liebe, das ist nur blinde Vernarrtheit. Wir können dir unseren Segen nicht geben. Es hat keinen Sinn, dir etwas vorzumachen.« Und so verließ Chicky ihre Familie ohne den Segen ihrer Eltern. Auf dem Flughafen in Shannon wimmelte es von Menschen. Viele waren gekommen, um ihre Kinder, die in die Vereinigten Staaten aufbrachen und dort ein neues Leben beginnen wollten, zu verabschieden. Chicky winkte niemand zum Abschied, aber ihr und Walter war das egal. Heute begann ihr neues Leben. Ein Leben ohne Regeln und ohne den Zwang, sich anpassen zu müssen, um es den Nachbarn und der Familie recht zu machen. Sie würden frei sein - frei, zu arbeiten, wo sie wollten und was sie wollten. Sie wären nicht gezwungen, die Hoffnungen anderer zu erfüllen - einen reichen Farmer zu heiraten in Chickys Fall, oder ein Top-Anwalt zu werden, was sich Walters Familie für ihn vorstellte. Walters Freunde nahmen sie mit offenen Armen in der großen Wohnung in Brooklyn auf. Alle waren jung, freundlich und unbekümmert. Einige ihrer Mitbewohner jobbten in Buchläden, andere kellnerten in Bars. Manche waren Musiker. In der Wohnung herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Keiner regte sich deswegen auf. Es war so ganz anders als zu Hause. Ein Paar stammte von der Westküste, eine junge Frau, die Gedichte schrieb, kam aus Chicago, und dann war da noch ein junger Mexikaner, der in Latino-Bars Gitarre spielte. Alle waren überaus entspannt, was Chicky mit Erstaunen registrierte. Niemand stellte irgendwelche Ansprüche. Mittags gab es einen großen Topf Chili con Carne, und alle halfen beim Kochen mit. Es herrschte keinerlei Zwang. Man jammerte zwar ein wenig, dass die eigene Familie so gar kein Verständnis für dieses unkonventionelle Leben aufbringe, aber sonderlich belastete das niemanden. Bald spürte Chicky, wie Stoneybridge in ihrer Erinnerung immer mehr verblasste. Dennoch schickte sie weiterhin jede Woche einen Brief nach Hause. Vom ersten Tag an hatte sie sich nämlich geschworen, dass sie einer Versöhnung nicht im Weg stehen würde. Benahm eine Seite sich normal, würde die andere früher oder später einlenken und sich ebenfalls normal benehmen müssen. Immerhin meldeten sich einige ihrer Freunde bei ihr und versorgten sie mit Nachrichten aus der Heimat. Auch Peggy und Nuala ließen von sich hören, aber es schien sich nicht sehr viel geändert zu haben. Chicky schrieb zurück, wie sehr sie sich über Kathleens Pläne, Mikey zu heiraten, freue, verschwieg jedoch, dass sie vom Ende der Romanze zwischen Mary und Sonny O'Hara erfahren hatte. Die Kommunikation mit Chickys Mutter beschränkte sich auf spärliche, nichtssagende Postkarten. Jedes Mal erkundigte sie sich, ob ihre Tochter endlich einen Termin für die Hochzeit festgesetzt habe, und wenn ja, ob es drüben in ihrer Gemeinde überhaupt irische Priester gebe. Chicky erzählte nichts über ihr Kommunendasein in der großen, überfüllten Wohnung, in der häufig die Mitbewohner wechselten und irgendjemand immer Gitarre spielte. Ihre Eltern hätten das ohnehin nicht verstanden. Lieber schrieb sie, dass sie zu Ausstellungseröffnungen und Theaterpremieren ging. Zwar las sie darüber hauptsächlich in den Zeitungen, aber manchmal besuchten Chicky und die anderen tatsächlich Nachmittagsvorstellungen oder bekamen über Freunde von Freunden billige Karten, damit das Haus voll wurde. Walter hatte inzwischen Arbeit gefunden. Alte Freunde seiner Eltern hatten ihm angeboten, ihre Bibliothek zu katalogisieren. Seine Familie hatte gehofft, ihm auf diese Weise das akademische Leben wieder schmackhaft zu machen. Der Job war nicht übel. Walter hatte seine Ruhe, und keiner wollte etwas von ihm. Mehr konnte man vom Leben wahrhaftig nicht verlangen. Irgendwann begriff Chicky, dass dies in der Tat alles war, was Walter im Leben wollte. Deswegen ging sie ihm auch nicht mit lästigen Fragen auf die Nerven, wann sie denn nun endlich seine Eltern kennenlernen würde, wann sie sich eine eigene Wohnung suchen würden oder wie ihre Pläne für die Zukunft aussähen. Sie waren zusammen. In New York. Das war das Wichtigste. Und meistens genügte ihr das auch. Auch Chicky fand eine Anstellung in einem Diner. Die Arbeitszeiten waren günstig für sie. So konnte sie zeitig aufstehen und die Wohnung verlassen, ehe die anderen auf den Beinen waren. Sie sperrte auf, servierte den ersten Kunden das Frühstück und war bereits wieder zu Hause, bevor ihre Mitbewohner ausgeschlafen hatten. Jeden Tag brachte sie ihnen frische Milch und Bagels mit, und alle gewöhnten sich rasch an ihren Service. Von zu Hause trafen weiterhin regelmäßig Nachrichten ein, aber allmählich rückte Irland für Chicky immer mehr in weite Ferne. Kathleen hatte Mikey geheiratet und war schwanger. Mary ging inzwischen mit JP, einem Farmer, über den sie sich früher immer lustig gemacht und ihn als traurigen alten Mann verspottet hatten. Doch jetzt war daraus eine ernsthafte Beziehung geworden. Brian war mit einer der O'Hara-Schwestern liiert, worüber Chickys Familie natürlich hocherfreut war, die O'Haras jedoch weniger. Und Father Johnson wetterte in seinen Predigten gegen das bevorstehende Referendum zur Ehescheidung und behauptete, die Heilige Jungfrau würden deswegen bittere Tränen vergießen. Doch dieses Mal schien er tatsächlich zu weit gegangen zu sein, denn mehrere Gemeindemitglieder hatten heftig dagegen protestiert.
Nur wenige Monate waren vergangen, aber Chicky erschien das Leben in Stoneybridge immer unwirklicher. Unwirklich wie ihr eigenes Leben in der großen Wohnung, in der die Leute weiterhin kamen und gingen und Geschichten von ehemaligen Mitbewohnern erzählt wurden, die sich nach Griechenland oder Italien abgesetzt hatten oder nächtelang in Kellerclubs in Chicago herumhingen und Musik machten. Real war für Chicky nur die Fantasiewelt, die sie sich über ihr erfolgreiches Leben mit vielen Freunden und Bekanntschaften in Manhattan zusammengebastelt hatte. Die Gefahr, dass plötzlich jemand vor ihrer Tür stehen und sie bei ihren Lügen ertappen oder ihr lächerliches Täuschungsmanöver durchschauen würde, war nicht sehr groß. Aus Stoneybridge kam nie jemand nach New York. Aber sie konnte ihnen schließlich nicht die Wahrheit sagen. Genervt von den zaghaften Vorstößen des alten Paares, er solle doch mal für ein Wochenende nach Hause fahren und seine Eltern besuchen, hatte Walter inzwischen seine Arbeit in der Bibliothek wieder aufgegeben. Chicky konnte an dem Vorschlag nichts Verwerfliches erkennen, aber Walter schien ihn als Zumutung zu empfinden. Und so nickte sie nur verständnisvoll, als er seinen Job kündigte, und übernahm zusätzliche Schichten in ihrem Diner, um die Miete für die Wohnung zu verdienen. Walter war in dieser Zeit sehr unausgeglichen. Bei der kleinsten Gelegenheit brauste er auf, erwartete aber von Chicky permanent gute Laune und Zuwendung. Und so spielte sie ihm die muntere und unbeschwerte Chicky vor. Doch tief in ihrem Innern war sie müde und mutlos, ließ sich jedoch nichts anmerken. Noch immer schickte sie Woche um Woche Briefe nach Hause. Bald glaubte sie an ihr eigenes Märchen und begann, sich in einem Spiralblock die Einzelheiten ihres angeblichen Lebens zu notieren, damit sie sich nicht verriet. Um sich selbst zu trösten, schrieb sie schließlich nach Hause, dass sie und Walter geheiratet hätten. Zwar nur standesamtlich, aber ein Franziskanerpater habe ihnen den Segen gespendet. Das sei eine wunderbare Erfahrung gewesen, und sie hofften, ihren beiden Familien eine Freude mit diesem Schritt gemacht zu haben. Leider hätten sich Walters Eltern am Tag der Trauung im Ausland aufgehalten und nicht daran teilnehmen können, aber sie seien auch so glücklich und zufrieden. Irgendwann glaubte Chicky diese Geschichte selbst. Es war einfacher, als sich einzugestehen, dass Walter immer rastloser wurde und kurz davorstand, sie zu verlassen.
Das Ende kam rasch für Walter und Chicky, und jeder (außer ihr) schien damit gerechnet zu haben. Mit sanfter Stimme beteuerte Walter, wie wunderbar die Zeit mir ihr gewesen sei, aber nun sei sie eben vorbei. Wieder einmal eröffnete sich Walter eine neue Chance. Einem Freund von ihm gehörte eine Bar, wo er arbeiten könnte. Ein neues Umfeld. Ein Neuanfang. Eine neue Stadt. Am Ende der Woche wäre er fort. Es dauerte lange, bis Chicky begriff. Zuerst hielt sie das alles für einen Scherz. Eine Art Test. In ihrer Brust breitete sich ein Gefühl der Leere aus, wie ein Loch, das immer größer wurde. Es konnte nicht zu Ende sein. Nicht das, was sie miteinander verband. Chicky flehte und bettelte; was immer sie falsch gemacht habe, sie würde sich ändern. Geduldig hatte Walter ihr versichert, dass es niemandes Schuld sei. Liebe erblühte, Liebe erstarb. Natürlich war das traurig. Das war es immer. Aber sie würden Freunde bleiben und ihre gemeinsame Zeit in zärtlicher Erinnerung behalten. Das Beste wäre es wohl, wenn Chicky wieder nach Hause zurückkehrte, zurück nach Stoneybridge und zu den zerklüfteten Stränden, wo sie ihre langen Spaziergänge gemacht und sich ineinander verliebt hatten.
Doch Chicky wollte auf keinen Fall zurück. Wenn sie etwas wusste, dann das, und dieses Wissen war ihr einziger Halt in einer Welt aus Ungewissheiten. In der großen Wohnung konnte sie unmöglich bleiben, auch wenn ihre Mitbewohner dies gern gesehen hätten. Außerhalb dieses Umfelds hatte Chicky bisher nur wenige Freunde gefunden. Dafür war sie zu verschlossen; sie hatte nichts zu erzählen und behielt ihre Meinung lieber für sich. Was sie brauchte, war die Gesellschaft von Menschen, die sie nicht mit neugierigen Fragen und Spekulationen verunsicherten. Und ebenso dringend brauchte sie einen neuen Job. In dem Diner konnte und wollte sie nicht bleiben. Man hätte sie zwar liebend gern dort behalten, aber sobald Walter fort wäre, würde sie auch nicht länger in ihrem alten Viertel leben wollen. Es war ihr egal, was sie machen würde. Sie musste nur irgendwo Geld verdienen, um sich über Wasser zu halten, bis sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte.
Als Walter fort war, konnte Chicky nicht mehr schlafen, sosehr sie sich auch bemühte. Und so verbrachte sie die Nacht auf einem Stuhl in dem Zimmer, das sie fünf wunderbare und drei grausame Monate lang mit Walter geteilt hatte. Länger als mit ihr habe er es noch nirgendwo ausgehalten, hatte er versucht, sie zu trösten, und beteuert, dass er ihr niemals habe weh tun wollen. Und er hatte sie angefleht, nach Irland zurückzukehren, wo er sie kennengelernt hatte. Chicky hatte ihn nur stumm und unter Tränen angelächelt. Vier Tage später hatte sie bereits einen Platz zum Wohnen und einen neuen Job gefunden. Einer der Bauarbeiter auf der Baustelle neben dem Diner war gestürzt, und man brachte ihn zu ihr ins Lokal. »So schlecht geht es mir auch wieder nicht, dass ich ins Krankenhaus müsste«, wiegelte er ab. »Aber könnten Sie für mich Mrs.Cassidy anrufen? Sie wird wissen, was zu tun ist.«
»Wer ist diese Mrs.Cassidy?«, hatte Chicky den Mann mit dem irischen Akzent gefragt, der offensichtlich große Angst davor hatte, nicht mehr weiterarbeiten zu können. »Ihr gehört die Pension, in der ich wohne«, erklärte er. »Sie hat ein gutes Herz und stellt keine unnötigen Fragen. Mit ihr müssen Sie reden.« Er hatte recht. Mrs. Cassidy, eine kleine, agile Person mit scharfem Blick und strengem Knoten am Hinterkopf, verlor keine Zeit und kümmerte sich sofort um alles. Chicky beobachtete sie bewundernd. Mrs. Cassidy sorgte dafür, dass der verletzte Bauarbeiter in ihre Pension gefahren wurde. Eine ihrer Nachbarinnen arbeitete als Krankenschwester. Falls sich der Zustand des Mannes verschlechtern sollte, würde sie ihn in die Klinik bringen. Am nächsten Tag klingelte Chicky an der Tür von Cassidys Gästehaus. Zuerst erkundigte sie sich nach dem Befinden des Bauarbeiters, den man zu ihr in den Diner gebracht hatte. Dann fragte sie, ob sie für Mrs.Cassidy arbeiten könne. »Wieso kommst du damit zu mir?«, hatte Mrs. Cassidy wissen wollen. »Man sagt, Sie stellen keine unnötigen Fragen und sind verschwiegen. « Mrs. Cassidy nickte. »Stimmt. Für Klatsch und Tratsch habe ich keine Zeit.« »Ich könnte bei Ihnen sauber machen. Ich bin stark und werde nicht so schnell müde.« »Wie alt bist du?«, fragte Mrs. Cassidy. »Morgen werde ich einundzwanzig.« Mrs. Cassidy, die über große Menschenkenntnis verfügte und nie viele Worte machte, musste nicht lange überlegen. »Na, dann alles Gute zum Geburtstag«, sagte sie. »Pack schon mal deine Sachen. Morgen kannst du einziehen.« Chicky benötigte nicht viel Zeit, um ihre Habe in eine kleine Reisetasche zu packen. Mehr nahm sie nicht mit aus ihrer Wohngemeinschaft, wo sie glückliche Monate als Walter Starrs Freundin verbracht hatte, bevor die Karawane ohne sie weitergezogen war. Und so begann Chickys neues Leben. Ihr neues Zuhause war ein kleines, fast klösterlich anmutendes Zimmer im Dachgeschoss der Pension. Frühmorgens stand sie auf, polierte die Handläufe aus Messing, putzte die Treppe und bereitete das Frühstück zu. Mrs. Cassidy hatte acht Logiergäste, die ausnahmslos alle aus Irland stammten. Diesen Männern, die entweder auf dem Bau oder bei der U-Bahn arbeiteten, konnte man nicht mit Müsli und Obst kommen. Diese Männer brauchten ein deftiges Frühstück aus Spiegelei mit Speck als Unterlage, damit sie bis zur Mittagspause und dem Schinkensandwich durchhielten, das Chicky ihnen, in Butterbrotpapier eingewickelt, jeden Morgen mitgab, bevor sie zur Arbeit gingen. Anschließend waren die Betten zu machen, die Fenster zu putzen und das Wohnzimmer aufzuräumen. Und dann begleitete Chicky Mrs. Cassidy zum Einkaufen. Nebenbei lernte sie, wie man preisgünstigem Fleisch durch Marinieren Geschmack und jeder noch so einfachen Mahlzeit mit ein paar Schnittblumen oder einer Topfpflanze Stil verleihen konnte. Mrs. Cassidy zog sich immer hübsch an, wenn sie das Abendessen servierte. Die Männer schienen sich ein Beispiel an ihr zu nehmen und setzten sich nie ungewaschen und mit verschwitztem Hemd an den Tisch. Forderte man gute Manieren ein, wurde man mit guten Manieren belohnt. Chicky nannte die Dame des Hauses stets nur »Mrs. Cassidy«. Sie kannte weder ihren Vornamen noch ihre Lebensgeschichte, geschweige denn, was aus Mr. Cassidy geworden war, falls es je einen gegeben haben sollte. Im Gegenzug stellte ihr ihre Arbeitgeberin ebenfalls keine Fragen, und so gestaltete sich ihr Zusammenleben äußerst harmonisch.
Aus dem Englischen von Gabriela Schönberger
© 2014 Knaur Verlag
Auf der Ryans-Farm in Stoneybridge hatte jeder seine Aufgabe. Die Brüder halfen dem Vater auf den Feldern, sie flickten Zäune, brachten die Kühe zum Melken in den Stall und steckten Kartoffeln; Mary fütterte die Kälber, Kathleen buk das Brot, und Geraldine versorgte die Hühner. Doch wäre nie jemand auf die Idee gekommen, sie Geraldine zu nennen. Chicky, wie sie von jeher von allen gerufen wurde, war ein ernsthaftes kleines Mädchen, das die Küken eigenhändig mit Haferflocken fütterte, täglich die frisch gelegten Eier einsammelte und dabei aufmunternd auf das Federvieh einredete. Chicky hatte allen Hühnern Namen gegeben, und so brachte es keiner aus der Familie übers Herz, ihr zu gestehen, dass wieder einmal eines davon als Sonntagsessen auf dem Tisch gelandet war. Selbstverständlich habe man das Huhn beim Metzger gekauft, aber Chicky konnte man so leicht nichts vormachen. Für Kinder war das im Westen Irlands gelegene Stoneybridge ein sommerliches Paradies, aber die Sommer waren kurz, und die meiste Zeit über war es an der wilden Atlantikküste regnerisch und einsam. Doch es gab Höhlen zu erforschen, Klippen zu erklimmen und Vogelnester zu entdecken. Ganz zu schweigen von den wilden Schafen mit den mächtigen gedrehten Hörnern, denen man auflauern konnte. Und dann war da noch Stone House. Chicky kannte kein größeres Vergnügen, als in dessen großem, verwunschenem Garten zu spielen. Manchmal gestatteten es ihr die drei Schwestern Sheedy, denen das Anwesen gehörte und die ihr damals schon uralt vorkamen, sich eines ihrer Kleider auszuborgen und Verkleiden zu spielen.
Kathleen ging als Erste aus dem Haus, nach Wales, wo sie in einem großen Krankenhaus eine Ausbildung zur Pflegeschwester erhielt. Dann bekam Mary eine Stelle in einem Versicherungsbüro. Chicky interessierte sich für keinen der beiden Berufe, aber irgendetwas würde auch sie lernen müssen. Die Farm würde niemals alle Ryans ernähren. Zwei der Söhne waren bereits in größeren Städten im Westen bei verschiedenen Firmen untergekommen. Nur Brian sollte beim Vater bleiben und auf dem Hof helfen. Chickys Mutter war ständig müde, ihr Vater machte sich fortwährend Sorgen, und so waren die Eltern sehr erleichtert, als Chicky endlich eine Anstellung in der Strickfabrik am Ort fand. Und zwar nicht als Strickerin an der Maschine oder als Heimarbeiterin, sondern im Büro. Ihre Aufgabe war es, die fertigen Strickteile an die Kunden zu versenden und die Bücher zu führen. Nicht unbedingt eine aufregende Tätigkeit, aber es bedeutete, dass Chicky zu Hause bleiben konnte, und genau das war es, was sie wollte. Sie hatte jede Menge Freunde, und jeden Sommer verliebte sie sich in einen anderen der O'Hara-Söhne, auch wenn nie etwas daraus wurde. Eines Tages betrat ein junger Amerikaner namens Walter Starr die Strickfabrik und wollte unbedingt einen Aran- Pullover kaufen. Wie man sie angewiesen hatte, erklärte Chicky, dass sie kein Einzelhandelsgeschäft seien, sondern ihre Strickwaren lediglich auf Bestellung für den Handel oder den Postversand produzierten. »Na, dann geht Ihnen aber einiges an Geschäft durch die Lappen «, sagte Walter Starr. »Die Urlauber, die hierher in diese abgelegene Ecke kommen, brauchen dringend einen Aran- Pullover - und zwar gleich, und nicht erst in ein paar Wochen. « Der junge Mann sah ausnehmend gut aus. Mit seinem strahlenden Lächeln und den makellosen Zähnen erinnerte er Chicky an John F. und Bobby Kennedy in jungen Jahren. Außerdem war er braun gebrannt und unterschied sich sehr von den Bauernburschen aus Stoneybridge. Chicky wollte nicht, dass er wieder ging, und auch er schien zu zögern. Zum Glück fiel ihr der Pullover wieder ein, den sie für den Werbekatalog fotografiert und deshalb noch auf Lager hatten. Vielleicht wollte Walter Starr diesen kaufen, obwohl er nicht mehr ganz neu war. Walter war begeistert. Und er fragte sie, ob sie mit ihm am Strand spazieren gehen wolle, und betonte mehrmals, wie gut es ihm hier gefiele. Unglaublich. Der Mann war in Kalifornien und in Italien gewesen, und doch fand er es in Stoneybridge schön. Und auch Chicky hatte es ihm angetan. Er war ganz hingerissen von ihren dunkel gelockten Haaren und den großen blauen Augen. Von da an verbrachten sie jede freie Minute zusammen. Eigentlich hatte Walter nur einen oder zwei Tage bleiben wollen, aber jetzt fiel es ihm schwer, seine Reise fortzusetzen. Es sei denn, sie würde ihn begleiten. Chicky musste laut lachen bei der Vorstellung, sie solle ihre Arbeit in der Strickfabrik aufgeben und ihrer Mutter und ihrem Vater eröffnen, dass sie beabsichtige, mit einem Amerikaner, den sie kaum kannte, durch Irland zu trampen! Hätte sie ihnen erklärt, sie würde zum Mond fliegen wollen, hätten sie das wahrscheinlich bereitwilliger akzeptiert. Walter war gerührt von ihrer Panik. »Aber, Chicky, wir haben doch nur dieses eine Leben. Und sie können es nicht für uns leben. Das müssen wir schon selbst in die Hand nehmen. Glaubst du vielleicht, meine Eltern sehen es gern, dass ich mir hier am Ende der Welt ein schönes Leben mache? Nein, ihnen wäre es viel lieber, wenn ich im Country Club mit den versnobten Töchtern reicher Familien Tennis spielen würde, aber hier fühle ich mich wohler. So einfach ist das.« In Walter Starrs Welt war alles einfach. Sie liebten sich. Was also war natürlicher, als miteinander zu schlafen? Beide wussten, dass der andere recht hatte. Warum also die Sache verkomplizieren wegen dem, was andere Leute sagten, dachten oder taten? Gott war gütig und hatte ein Herz für Liebende. Ganz im Gegensatz zu ihrem Dorfpfarrer, Father Johnson, der das Gelübde abgelegt hatte, sich niemals zu verlieben. Wozu brauchten sie irgendwelche dummen Verträge oder Urkunden? Und so war Chicky bereit, sich mit ihm auf die Reise zu machen, als Walter nach sechs wunderbaren Wochen allmählich daran denken musste, in die Staaten zurückzukehren. Ihre Entscheidung löste endlose Streitereien und dramatische Auftritte im Haus der Ryans aus und entzweite die Familie. Aber von alledem bekam Walter nichts mit. Chickys Vater war noch bedrückter als zuvor. Von allen Seiten würde er sich nun anhören müssen, dass er ein undankbares Flittchen großgezogen habe. Und Chickys Mutter wirkte müder und enttäuschter denn je. Nur Gott allein und die Jungfrau Maria mochten wissen, was sie falsch gemacht hatte, da Chicky ihrer Familie so große Sorgen bereitete. Ihre Schwester Kathleen war erleichtert, dass sie bereits einen Verlobungsring am Finger hatte. Denn welcher Mann würde sie jetzt noch nehmen, wüsste er, aus welcher Familie sie stammte? Und Mary, die in dem Versicherungsbüro arbeitete und mit einem der O'Haras ging, jammerte, dass die Tage ihrer Romanze Chickys wegen wohl nun gezählt wären. Die O'Haras seien schließlich eine höchst respektable Familie und würden ihr Benehmen niemals gutheißen. Chickys Bruder Brian hingegen zog den Kopf ein und sagte kein Wort. Als Chicky ihn nach seiner Meinung fragte, meinte er, er habe keine. Er habe keine Zeit zum Nachdenken. Nur ihre Freundinnen Peggy, eine Kollegin aus der Strickfabrik, und Nuala, die als Dienstmädchen bei den drei Schwestern Sheedy arbeitete, waren vor Begeisterung über so viel Abenteuer und Aufregung völlig aus dem Häuschen. Wie gut, dass Chicky seit ihrer Klassenfahrt nach Lourdes einen Reisepass hatte.
Walter Starr schlug vor, dass sie zunächst bei Freunden in New York wohnen sollten. Sein Jurastudium wolle er aufgeben. Es sei ohnehin nie das Richtige für ihn gewesen. Wenn er mehrere Leben hätte, dann vielleicht, aber da er nun mal nur dieses eine hatte, war es reine Zeitverschwendung, sich mit einer so trockenen Materie wie der Juristerei zu befassen. Am Abend vor ihrer Abreise versuchte Chicky ein letztes Mal, um Verständnis bei ihren Eltern zu werben. Mit ihren zwanzig Jahren hatte sie schließlich noch ihr ganzes Leben vor sich. Natürlich liebte sie ihre Familie und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass auch diese sie liebte, obwohl sie sie so enttäuschte. Die Miene ihres Vaters war hart und undurchdringlich. Seine Tochter sei in seinem Haus nicht mehr willkommen, sagte er. Sie habe Schande über sie alle gebracht. Ihre Mutter reagierte ebenfalls mit großer Verbitterung. Ihrer Meinung nach machte Chicky eine große Dummheit. Diese Geschichte konnte niemals halten. Mit Liebe habe das nichts zu tun, das sei reine Vernarrtheit. Wenn dieser Walter ihre Tochter wirklich liebte, würde er auf sie warten und ihr ein Zuhause, einen Namen und eine Zukunft bieten, statt sie zu dieser Torheit aufzustacheln. Die Atmosphäre im Haus der Ryans war vergiftet. Auch Chickys Schwestern waren ihr keine große Hilfe. Doch sie blieb bei ihrer Entscheidung. Keiner von ihnen wusste, was wahre Liebe war, und deshalb würde sie ihre Pläne niemals aufgeben. Sie hatte ihren Pass, und damit würde sie nach Amerika gehen. »Wünscht mir Glück«, hatte sie am Vorabend ihrer Abreise gefleht, aber alle hatten ihre Köpfe abgewandt. »Lasst mich nicht so gehen, nur mit eurer Kaltherzigkeit als Erinnerung.« Tränen waren über Chickys Gesicht gelaufen. Ihre Mutter stieß einen tiefen Seufzer aus. »Es wäre kaltherzig von uns, wenn wir dich einfach so gehen ließen und dich auch noch in deiner Dummheit bestärkten. Wir meinen es doch nur gut mit dir und wollen dir helfen, damit du das Beste aus deinem Leben machst. Das ist keine Liebe, das ist nur blinde Vernarrtheit. Wir können dir unseren Segen nicht geben. Es hat keinen Sinn, dir etwas vorzumachen.« Und so verließ Chicky ihre Familie ohne den Segen ihrer Eltern. Auf dem Flughafen in Shannon wimmelte es von Menschen. Viele waren gekommen, um ihre Kinder, die in die Vereinigten Staaten aufbrachen und dort ein neues Leben beginnen wollten, zu verabschieden. Chicky winkte niemand zum Abschied, aber ihr und Walter war das egal. Heute begann ihr neues Leben. Ein Leben ohne Regeln und ohne den Zwang, sich anpassen zu müssen, um es den Nachbarn und der Familie recht zu machen. Sie würden frei sein - frei, zu arbeiten, wo sie wollten und was sie wollten. Sie wären nicht gezwungen, die Hoffnungen anderer zu erfüllen - einen reichen Farmer zu heiraten in Chickys Fall, oder ein Top-Anwalt zu werden, was sich Walters Familie für ihn vorstellte. Walters Freunde nahmen sie mit offenen Armen in der großen Wohnung in Brooklyn auf. Alle waren jung, freundlich und unbekümmert. Einige ihrer Mitbewohner jobbten in Buchläden, andere kellnerten in Bars. Manche waren Musiker. In der Wohnung herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Keiner regte sich deswegen auf. Es war so ganz anders als zu Hause. Ein Paar stammte von der Westküste, eine junge Frau, die Gedichte schrieb, kam aus Chicago, und dann war da noch ein junger Mexikaner, der in Latino-Bars Gitarre spielte. Alle waren überaus entspannt, was Chicky mit Erstaunen registrierte. Niemand stellte irgendwelche Ansprüche. Mittags gab es einen großen Topf Chili con Carne, und alle halfen beim Kochen mit. Es herrschte keinerlei Zwang. Man jammerte zwar ein wenig, dass die eigene Familie so gar kein Verständnis für dieses unkonventionelle Leben aufbringe, aber sonderlich belastete das niemanden. Bald spürte Chicky, wie Stoneybridge in ihrer Erinnerung immer mehr verblasste. Dennoch schickte sie weiterhin jede Woche einen Brief nach Hause. Vom ersten Tag an hatte sie sich nämlich geschworen, dass sie einer Versöhnung nicht im Weg stehen würde. Benahm eine Seite sich normal, würde die andere früher oder später einlenken und sich ebenfalls normal benehmen müssen. Immerhin meldeten sich einige ihrer Freunde bei ihr und versorgten sie mit Nachrichten aus der Heimat. Auch Peggy und Nuala ließen von sich hören, aber es schien sich nicht sehr viel geändert zu haben. Chicky schrieb zurück, wie sehr sie sich über Kathleens Pläne, Mikey zu heiraten, freue, verschwieg jedoch, dass sie vom Ende der Romanze zwischen Mary und Sonny O'Hara erfahren hatte. Die Kommunikation mit Chickys Mutter beschränkte sich auf spärliche, nichtssagende Postkarten. Jedes Mal erkundigte sie sich, ob ihre Tochter endlich einen Termin für die Hochzeit festgesetzt habe, und wenn ja, ob es drüben in ihrer Gemeinde überhaupt irische Priester gebe. Chicky erzählte nichts über ihr Kommunendasein in der großen, überfüllten Wohnung, in der häufig die Mitbewohner wechselten und irgendjemand immer Gitarre spielte. Ihre Eltern hätten das ohnehin nicht verstanden. Lieber schrieb sie, dass sie zu Ausstellungseröffnungen und Theaterpremieren ging. Zwar las sie darüber hauptsächlich in den Zeitungen, aber manchmal besuchten Chicky und die anderen tatsächlich Nachmittagsvorstellungen oder bekamen über Freunde von Freunden billige Karten, damit das Haus voll wurde. Walter hatte inzwischen Arbeit gefunden. Alte Freunde seiner Eltern hatten ihm angeboten, ihre Bibliothek zu katalogisieren. Seine Familie hatte gehofft, ihm auf diese Weise das akademische Leben wieder schmackhaft zu machen. Der Job war nicht übel. Walter hatte seine Ruhe, und keiner wollte etwas von ihm. Mehr konnte man vom Leben wahrhaftig nicht verlangen. Irgendwann begriff Chicky, dass dies in der Tat alles war, was Walter im Leben wollte. Deswegen ging sie ihm auch nicht mit lästigen Fragen auf die Nerven, wann sie denn nun endlich seine Eltern kennenlernen würde, wann sie sich eine eigene Wohnung suchen würden oder wie ihre Pläne für die Zukunft aussähen. Sie waren zusammen. In New York. Das war das Wichtigste. Und meistens genügte ihr das auch. Auch Chicky fand eine Anstellung in einem Diner. Die Arbeitszeiten waren günstig für sie. So konnte sie zeitig aufstehen und die Wohnung verlassen, ehe die anderen auf den Beinen waren. Sie sperrte auf, servierte den ersten Kunden das Frühstück und war bereits wieder zu Hause, bevor ihre Mitbewohner ausgeschlafen hatten. Jeden Tag brachte sie ihnen frische Milch und Bagels mit, und alle gewöhnten sich rasch an ihren Service. Von zu Hause trafen weiterhin regelmäßig Nachrichten ein, aber allmählich rückte Irland für Chicky immer mehr in weite Ferne. Kathleen hatte Mikey geheiratet und war schwanger. Mary ging inzwischen mit JP, einem Farmer, über den sie sich früher immer lustig gemacht und ihn als traurigen alten Mann verspottet hatten. Doch jetzt war daraus eine ernsthafte Beziehung geworden. Brian war mit einer der O'Hara-Schwestern liiert, worüber Chickys Familie natürlich hocherfreut war, die O'Haras jedoch weniger. Und Father Johnson wetterte in seinen Predigten gegen das bevorstehende Referendum zur Ehescheidung und behauptete, die Heilige Jungfrau würden deswegen bittere Tränen vergießen. Doch dieses Mal schien er tatsächlich zu weit gegangen zu sein, denn mehrere Gemeindemitglieder hatten heftig dagegen protestiert.
Nur wenige Monate waren vergangen, aber Chicky erschien das Leben in Stoneybridge immer unwirklicher. Unwirklich wie ihr eigenes Leben in der großen Wohnung, in der die Leute weiterhin kamen und gingen und Geschichten von ehemaligen Mitbewohnern erzählt wurden, die sich nach Griechenland oder Italien abgesetzt hatten oder nächtelang in Kellerclubs in Chicago herumhingen und Musik machten. Real war für Chicky nur die Fantasiewelt, die sie sich über ihr erfolgreiches Leben mit vielen Freunden und Bekanntschaften in Manhattan zusammengebastelt hatte. Die Gefahr, dass plötzlich jemand vor ihrer Tür stehen und sie bei ihren Lügen ertappen oder ihr lächerliches Täuschungsmanöver durchschauen würde, war nicht sehr groß. Aus Stoneybridge kam nie jemand nach New York. Aber sie konnte ihnen schließlich nicht die Wahrheit sagen. Genervt von den zaghaften Vorstößen des alten Paares, er solle doch mal für ein Wochenende nach Hause fahren und seine Eltern besuchen, hatte Walter inzwischen seine Arbeit in der Bibliothek wieder aufgegeben. Chicky konnte an dem Vorschlag nichts Verwerfliches erkennen, aber Walter schien ihn als Zumutung zu empfinden. Und so nickte sie nur verständnisvoll, als er seinen Job kündigte, und übernahm zusätzliche Schichten in ihrem Diner, um die Miete für die Wohnung zu verdienen. Walter war in dieser Zeit sehr unausgeglichen. Bei der kleinsten Gelegenheit brauste er auf, erwartete aber von Chicky permanent gute Laune und Zuwendung. Und so spielte sie ihm die muntere und unbeschwerte Chicky vor. Doch tief in ihrem Innern war sie müde und mutlos, ließ sich jedoch nichts anmerken. Noch immer schickte sie Woche um Woche Briefe nach Hause. Bald glaubte sie an ihr eigenes Märchen und begann, sich in einem Spiralblock die Einzelheiten ihres angeblichen Lebens zu notieren, damit sie sich nicht verriet. Um sich selbst zu trösten, schrieb sie schließlich nach Hause, dass sie und Walter geheiratet hätten. Zwar nur standesamtlich, aber ein Franziskanerpater habe ihnen den Segen gespendet. Das sei eine wunderbare Erfahrung gewesen, und sie hofften, ihren beiden Familien eine Freude mit diesem Schritt gemacht zu haben. Leider hätten sich Walters Eltern am Tag der Trauung im Ausland aufgehalten und nicht daran teilnehmen können, aber sie seien auch so glücklich und zufrieden. Irgendwann glaubte Chicky diese Geschichte selbst. Es war einfacher, als sich einzugestehen, dass Walter immer rastloser wurde und kurz davorstand, sie zu verlassen.
Das Ende kam rasch für Walter und Chicky, und jeder (außer ihr) schien damit gerechnet zu haben. Mit sanfter Stimme beteuerte Walter, wie wunderbar die Zeit mir ihr gewesen sei, aber nun sei sie eben vorbei. Wieder einmal eröffnete sich Walter eine neue Chance. Einem Freund von ihm gehörte eine Bar, wo er arbeiten könnte. Ein neues Umfeld. Ein Neuanfang. Eine neue Stadt. Am Ende der Woche wäre er fort. Es dauerte lange, bis Chicky begriff. Zuerst hielt sie das alles für einen Scherz. Eine Art Test. In ihrer Brust breitete sich ein Gefühl der Leere aus, wie ein Loch, das immer größer wurde. Es konnte nicht zu Ende sein. Nicht das, was sie miteinander verband. Chicky flehte und bettelte; was immer sie falsch gemacht habe, sie würde sich ändern. Geduldig hatte Walter ihr versichert, dass es niemandes Schuld sei. Liebe erblühte, Liebe erstarb. Natürlich war das traurig. Das war es immer. Aber sie würden Freunde bleiben und ihre gemeinsame Zeit in zärtlicher Erinnerung behalten. Das Beste wäre es wohl, wenn Chicky wieder nach Hause zurückkehrte, zurück nach Stoneybridge und zu den zerklüfteten Stränden, wo sie ihre langen Spaziergänge gemacht und sich ineinander verliebt hatten.
Doch Chicky wollte auf keinen Fall zurück. Wenn sie etwas wusste, dann das, und dieses Wissen war ihr einziger Halt in einer Welt aus Ungewissheiten. In der großen Wohnung konnte sie unmöglich bleiben, auch wenn ihre Mitbewohner dies gern gesehen hätten. Außerhalb dieses Umfelds hatte Chicky bisher nur wenige Freunde gefunden. Dafür war sie zu verschlossen; sie hatte nichts zu erzählen und behielt ihre Meinung lieber für sich. Was sie brauchte, war die Gesellschaft von Menschen, die sie nicht mit neugierigen Fragen und Spekulationen verunsicherten. Und ebenso dringend brauchte sie einen neuen Job. In dem Diner konnte und wollte sie nicht bleiben. Man hätte sie zwar liebend gern dort behalten, aber sobald Walter fort wäre, würde sie auch nicht länger in ihrem alten Viertel leben wollen. Es war ihr egal, was sie machen würde. Sie musste nur irgendwo Geld verdienen, um sich über Wasser zu halten, bis sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte.
Als Walter fort war, konnte Chicky nicht mehr schlafen, sosehr sie sich auch bemühte. Und so verbrachte sie die Nacht auf einem Stuhl in dem Zimmer, das sie fünf wunderbare und drei grausame Monate lang mit Walter geteilt hatte. Länger als mit ihr habe er es noch nirgendwo ausgehalten, hatte er versucht, sie zu trösten, und beteuert, dass er ihr niemals habe weh tun wollen. Und er hatte sie angefleht, nach Irland zurückzukehren, wo er sie kennengelernt hatte. Chicky hatte ihn nur stumm und unter Tränen angelächelt. Vier Tage später hatte sie bereits einen Platz zum Wohnen und einen neuen Job gefunden. Einer der Bauarbeiter auf der Baustelle neben dem Diner war gestürzt, und man brachte ihn zu ihr ins Lokal. »So schlecht geht es mir auch wieder nicht, dass ich ins Krankenhaus müsste«, wiegelte er ab. »Aber könnten Sie für mich Mrs.Cassidy anrufen? Sie wird wissen, was zu tun ist.«
»Wer ist diese Mrs.Cassidy?«, hatte Chicky den Mann mit dem irischen Akzent gefragt, der offensichtlich große Angst davor hatte, nicht mehr weiterarbeiten zu können. »Ihr gehört die Pension, in der ich wohne«, erklärte er. »Sie hat ein gutes Herz und stellt keine unnötigen Fragen. Mit ihr müssen Sie reden.« Er hatte recht. Mrs. Cassidy, eine kleine, agile Person mit scharfem Blick und strengem Knoten am Hinterkopf, verlor keine Zeit und kümmerte sich sofort um alles. Chicky beobachtete sie bewundernd. Mrs. Cassidy sorgte dafür, dass der verletzte Bauarbeiter in ihre Pension gefahren wurde. Eine ihrer Nachbarinnen arbeitete als Krankenschwester. Falls sich der Zustand des Mannes verschlechtern sollte, würde sie ihn in die Klinik bringen. Am nächsten Tag klingelte Chicky an der Tür von Cassidys Gästehaus. Zuerst erkundigte sie sich nach dem Befinden des Bauarbeiters, den man zu ihr in den Diner gebracht hatte. Dann fragte sie, ob sie für Mrs.Cassidy arbeiten könne. »Wieso kommst du damit zu mir?«, hatte Mrs. Cassidy wissen wollen. »Man sagt, Sie stellen keine unnötigen Fragen und sind verschwiegen. « Mrs. Cassidy nickte. »Stimmt. Für Klatsch und Tratsch habe ich keine Zeit.« »Ich könnte bei Ihnen sauber machen. Ich bin stark und werde nicht so schnell müde.« »Wie alt bist du?«, fragte Mrs. Cassidy. »Morgen werde ich einundzwanzig.« Mrs. Cassidy, die über große Menschenkenntnis verfügte und nie viele Worte machte, musste nicht lange überlegen. »Na, dann alles Gute zum Geburtstag«, sagte sie. »Pack schon mal deine Sachen. Morgen kannst du einziehen.« Chicky benötigte nicht viel Zeit, um ihre Habe in eine kleine Reisetasche zu packen. Mehr nahm sie nicht mit aus ihrer Wohngemeinschaft, wo sie glückliche Monate als Walter Starrs Freundin verbracht hatte, bevor die Karawane ohne sie weitergezogen war. Und so begann Chickys neues Leben. Ihr neues Zuhause war ein kleines, fast klösterlich anmutendes Zimmer im Dachgeschoss der Pension. Frühmorgens stand sie auf, polierte die Handläufe aus Messing, putzte die Treppe und bereitete das Frühstück zu. Mrs. Cassidy hatte acht Logiergäste, die ausnahmslos alle aus Irland stammten. Diesen Männern, die entweder auf dem Bau oder bei der U-Bahn arbeiteten, konnte man nicht mit Müsli und Obst kommen. Diese Männer brauchten ein deftiges Frühstück aus Spiegelei mit Speck als Unterlage, damit sie bis zur Mittagspause und dem Schinkensandwich durchhielten, das Chicky ihnen, in Butterbrotpapier eingewickelt, jeden Morgen mitgab, bevor sie zur Arbeit gingen. Anschließend waren die Betten zu machen, die Fenster zu putzen und das Wohnzimmer aufzuräumen. Und dann begleitete Chicky Mrs. Cassidy zum Einkaufen. Nebenbei lernte sie, wie man preisgünstigem Fleisch durch Marinieren Geschmack und jeder noch so einfachen Mahlzeit mit ein paar Schnittblumen oder einer Topfpflanze Stil verleihen konnte. Mrs. Cassidy zog sich immer hübsch an, wenn sie das Abendessen servierte. Die Männer schienen sich ein Beispiel an ihr zu nehmen und setzten sich nie ungewaschen und mit verschwitztem Hemd an den Tisch. Forderte man gute Manieren ein, wurde man mit guten Manieren belohnt. Chicky nannte die Dame des Hauses stets nur »Mrs. Cassidy«. Sie kannte weder ihren Vornamen noch ihre Lebensgeschichte, geschweige denn, was aus Mr. Cassidy geworden war, falls es je einen gegeben haben sollte. Im Gegenzug stellte ihr ihre Arbeitgeberin ebenfalls keine Fragen, und so gestaltete sich ihr Zusammenleben äußerst harmonisch.
Aus dem Englischen von Gabriela Schönberger
© 2014 Knaur Verlag
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Autoren-Porträt von Maeve Binchy
Maeve Binchy wurde in Dublin geboren, studierte Geschichte und arbeitete als Lehrerin. 1969 ging sie als Kolumnistin zur Irish Times. Sie hat zahlreiche Romane, Kurzgeschichten und Theaterstücke geschrieben. Ihre Romane, darunter »Der grüne See«, »Die irische Signora« und »Ein Haus in Irland« wurden in England, den USA und in Deutschland zu Bestsellern. Auch »Cathys Traum«, »Wiedersehen bei Brenda« und »Insel der Sterne« landeten gleich nach Erscheinen sofort ganz oben auf den internationalen Bestsellerlisten.Maeve Binchy starb am 30. Juli 2012.
Bibliographische Angaben
- Autor: Maeve Binchy
- 2014, 1. Auflage, 400 Seiten, Deutsch
- Übersetzer: Gabriela Schönberger
- Verlag: DROEMER KNAUR
- ISBN-10: 3426422913
- ISBN-13: 9783426422915
- Erscheinungsdatum: 26.02.2014
Abhängig von Bildschirmgrösse und eingestellter Schriftgrösse kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Grösse: 0.73 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Pressezitat
"Der letzte Roman der Königin der romantischen und berührenden Romane Maeve Binchy!" Denglers-buchkritik.de, Alex Dengler, 25.08.2014
Family Sharing
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