Dog Experience (ePub)

Bei dem hier vorliegenden Buch handelt es sich um einen sehr flüssig und unterhaltsam geschriebenen Ratgeber in konzentrierter Form. Es geht nicht nur um die Hund-Mensch-Beziehung, sondern vor Allem auch um das Miteinander der Menschen im Allgemeinen.
Die Verarbeitung eines traumatischen, selbst verursachten Erlebnisses mit seinem eigenen Hund zwang den Autor Ulv Philipper dazu, bestehende Strukturen in unserer Gesellschaft neu zu überdenken. Kurz und präzise bringt er hier Dinge auf den Punkt, die wir Menschen als richtig empfinden, und somit von Generation zu Generation weitergeben: Selbstzweifel, falsches Schamgefühl, Achtung der Hierarchie, Kontrollzwang, Bevormundung... Darunter leiden jedoch das soziale Miteinander, die offene Kommunikation und unsere Authentizität. Wie aber aus festgefahrenen Gewohnheiten ausbrechen und sich selbst und andere so annehmen, wie sie sind?
Wer – so wie ich – gehofft hat, in diesem Büchlein gezielt Ratschläge und Verhaltenshinweise zu finden, wird fürs Erste enttäuscht sein. Denn Ulv Philipper gibt hier nur kurze Denkanstösse, ohne diese zu vertiefen. Das muss der willige Leser schon allein schaffen. Ist die erste Enttäuschung darüber, dass der Autor uns nicht an die Hand nimmt und führt (denn genau davon will er uns ja abbringen), überwunden, fällt einem die Erkenntnis wie Schuppen von den Augen. Nicht alles erscheint sofort klar und unmissverständlich; vieles muss man sich wirklich mehrfach durch den Kopf gehen lassen. Und das Wichtigste: man muss ehrlich zu sich selbst sein, denn der Autor hält uns hiermit wirklich den Spiegel vor. Besonders hervorzuheben sei hier das Kapitel 17 „Interview mit einer Eintagsfliege“, bei dem ich erst herzhaft lachen, dann aber schlucken musste, denn die vermeintliche „Krone der Schöpfung“ - also der Mensch – sieht hier im Vergleich zur Eintagsfliege echt blass aus.
Ich glaube, was uns der Autor hier sagen will, ist, dass wir aufhören sollten, in zwanghaften Strukturen zu leben und vermeintlich „Höhergestellte“ zu ernst zu nehmen. Dies ist allerdings kein Aufruf zur Anarchie, sondern vielmehr eine Einladung, unsere Kommunikationsknoten zu lösen, unsere eigene Wertigkeit nicht von der Zustimmung anderer abhängig zu machen und unsere Fehler als wichtige Grundlage für unsere persönliche Weiterentwicklung anzusehen. Zu betonen ist aber auch, dass der Autor immer wieder zur Sprache bringt, dass JEDES Individuum gleichwertig ist, unabhängig von dessen Intelligenz und Fähigkeiten. Womit wir wieder bei der Eintagsfliege wären...
Die einzelnen, kurzen Kapitel waren teils ergreifend und berührend, teils lustig, aber immer lehrreich und authentisch. Ich habe den Autor als sehr intelligenten und sympathischen Menschen wahrgenommen. Man sollte sich auch nicht von den ersten Kapiteln abschrecken lassen, da es eine Weile dauert, bis der „Groschen fällt“; etwa ab der zweiten Hälfte des Buches (Kapitel 8 „Der König ist tot...“) setzt der Aha-Effekt ein.
Mein Fazit: ein sowohl vom äusseren Erscheinungsbild als auch von der inneren Gestaltung her sehr ansprechendes Buch, dessen Inhalt eine Leseherausforderung darstellt, der man sich mutig stellen sollte. Sicher ist es dabei von Vorteil, wenn man selbst Herrchen oder Frauchen (oder wie Ulv Philipper auf S. 142 schreibt, Begleiter) eines Hundes ist, stellt jedoch keine Bedingung dar.

Kein Ratgeber für mich

Gleich zu Anfang, dass Buch Dog Experience von Ulv Philipper hat mich nicht überzeugt, ich habe mir viel mehr davon versprochen. Das Buch an sich ist gut aufgemacht, nicht zu gross, keine überladenen Farben, mit Leseband.

Es geht in diesem Buch um das Schlüsselerlebnis was der Autor mit seinem Hund Astral hatte. Ich will auf das Thema nicht darauf eingehen was da passiert ist, wen jemand das Buch lesen will. Wenn ich mir ein Tier zu lege, egal ob Hund oder Katze und Co. habe ich eine Verantwortung für das Tier.

Leider habe ich aus diesem Buch nichts mitgenommen, was Hundeerziehung angeht.