Die Rembrandt Radierungen (ePub)

Die Stimmung im Ermittlerteam ist durchwegs konstruktiv und von einer freundschaftlichen Atmosphäre geprägt. Das wirkt sich auch im Ton gegenüber allen Befragten aus, was für den Leser irgendwie wohltuend herüberkommt. Hierin unterscheidet sich die Autorin gegenüber den allermeisten andern ihres Genres, wo der Umgang aller Beteiligten untereinander sehr oft von Gehässigkeit, Zynismus, Missgunst, Launen und Lügen geprägt ist. Die Handlung dieses Krimis ist flüssig. Schlag auf Schlag folgen Ermittlungsergebnisse, ohne dass nebensächsliche Schauplätze breiig das Hauptszenario in die Länge walzen. Auch historisch erhält der Leser einen lehrreichen Einblick in die legendäre Stasitätigkeit der damaligen DDR. Bis hierhin würde ich dem Werk 5 Sterne vergeben.
Als markanter Schwachpunkt ist die sprachliche Fehlerhaftigkeit zu vermerken. Von Satzbau und v.a. Interpunktion trieft das Werk geradezu von Unzulänglichkeiten. Mehrere Sätze, eigentliche Hauptsätze, werden zu Satzbandwürmern zusammengeschachtelt, manchmal durch Kommas getrennt, oft aber auch ohne. Das erschwert das Lesen für Leute, die einen gewissen Anspruch an sprachliche Korrektheit stellen.
Beispiel - anhand eines anonym zugestellten Briefes, Zitat S. 134): "Ich habe ihn geöffnet, mir ist allerdings jetzt klar, dass ich ihn bezüglich der Spurensicherung hätte nicht so unbedingt anfassen dürfen."
Zahlreiche weitere Fehler wie Fallfehler, das/dass-Verwechslungen, Gross-/Kleinschreibung, zu Hauf Kommafehler, bis hin zur falschen Zuordnung eines Vornamens (Ludwig Emmler anstatt Friedrich Emmler) trüben leider den Gesamteindruck.