Die Leute, die sie vorübergehen sahen (ePub)

Ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll, aber ich habe fast permanent tiefe Trauer empfunden beim Lesen.Ein kleines Mädchen wird entführt und muss den Mann Daddy nennen. Er führt ein abgeschottetes Leben mit ihr und hat eine ganz andere Vorstellung von Kindererziehung als viele andere Menschen. Als er sie eines Tages alleine lässt geht Sal einfach fort. Sie lebt fortan auf der Strasse, mal dort und mal da.
Viele Leute haben sie vorübergehen sehen, doch im Endeffekt war sie sich selbst überlassen und hat es genossen niemandem Rechenschaft schuldig zu sein. Ihren 'Daddy' jedoch kann sie nicht aus dem Kopf beommen. Er gibt ihr das Gefühl von 'zu Hause'. Tragisch ist, dass Sal nicht das einige Kind ist, welches dieser Mann entführt!
Sind wir Erwachsenen wirklich so? Verschliessen wir die Augen vor der Realität, wenn es um Kindesentführung und Missbrauch geht?

Schwer zu beschreiben sind die Eindrücke, da nichts in dem Roman das ist, was es scheint. Am ehesten gelingt ein Vergleich mit dem Maler René Magritte, der sich nicht nur in seinen Bildern mit dem Verhältnis von Wirklichkeit und Realität auseinandersetzt. Ebenso wie Magritte spielt Bradfield mit beiden Begriffen und irritiert den Leser, indem er ihn die Realität des kleinen Mädchens erleben lässt, also wie es die Wirklichkeit wahrnimmt. Doch sind beide nicht gleichzusetzten. Und immer, wenn man meint, man habe beide miteinander vereint und die Wahrheit erkannt, so belehrt Bradfield einen eines Besseren. Und Sal muss ihre Erkenntnisse teuer bezahlen, da sie durch dieselben nicht in und mit der Welt leben kann, jedoch muss.
Schwere Kost, die noch lange im Gedächtnis bleibt und die sehr eindringlich ist. Wer sich gerne auf philosophische Pfade begibt, wird voll auf seine Kosten kommen.

Die kleine Sal wird im Alter von drei Jahren entführt. Sie lebt bei verschiedenen Menschen, irgendwie immer am Rande, sie will nicht dazu gehören, sie beobachtet nur. So lernt sie viel über die Menschen und ihre Eigenarten. Waschsalons findet sie ganz toll, die Menschen beobachten, und doch irgendwie unsichtbar bleiben.
Das Buch ist geschrieben aus Sicht eines Kindes, im Sinne von, sie verurteilt nicht, hat aber doch sehr klar ihren eigenen Willen, ihre eigenen Vorstellungen. Bemerkenswert in der Beschreibung der komplette Mangel an Wunsch nach Nähe, Sicherheit, Geborgenheit.
Ein ziemlich lesenswertes Buch für jeden, der mal versuchen will, die Menschen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, ihre Macken und Schwächen klar beschrieben ohne emotionale Verzerrung, ein interessantes Buch, vielseitig und trotz recht wenig Handlung wirklich fesselnd!

Die kleine Sal wird im Alter von drei Jahren entführt. Sie lebt bei verschiedenen Menschen, irgendwie immer am Rande, sie will nicht dazu gehören, sie beobachtet nur. So lernt sie viel über die Menschen und ihre Eigenarten. Waschsalons findet sie ganz toll, die Menschen beobachten, und doch irgendwie unsichtbar bleiben.
Das Buch ist geschrieben aus Sicht eines Kindes, im Sinne von, sie verurteilt nicht, hat aber doch sehr klar ihren eigenen Willen, ihre eigenen Vorstellungen.
Ein ziemlich lesenswertes Buch für jeden, Menschen mal aus einer anderen Perspektive betrachten will, ihre Macken und Schwächen klar beschrieben ohne emotionale Verzerrung, ein interessantes Buch, vielseitig und trotz recht wenig Handlung wirklich fesselnd!

Als ich die Leseprobe las, dachte ich, dass es sich um eine Entführung a là Kampusch handele. Aber so war es nicht. Der Klempner, den sie Daddy nennt, nimmt sie einfach mit, dort kümmert er sich wie ein echter Daddy um sie, dann ist er plötzlich weg, dann lebt sie bei der Vermieterin, dann plötzlich da auch wieder nicht mehr ... Sie zieht alleine durch die Lande, lebt in alten Bunkern, Waschsalons und wo auch immer. Und das alles mit 4 Jahren ???? Sie kauft vom Münzgeld aus den Waschautomaten Kekse .

So zieht sich diese Geschichte das gesamte Buch über durch: Irgendwo leben, jemanden treffen, wieder woanders leben... Nicht besonders spannend, aber ganz unterhaltsam geschrieben.