Die Heimkehr der Preussenkönige (ePub)
Gedenkausgabe 17. August 1991
Die preussischen Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. wurden in der Gruft der Potsdamer Garnisonskirche beigesetzt. Vor den heranrückenden sowjetischen Truppen werden zum Ende des 2. Weltkrieges die beiden Sarkophage in einen Kalistollen ausgelagert...
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Produktinformationen zu „Die Heimkehr der Preussenkönige (ePub)“
Die preussischen Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. wurden in der Gruft der Potsdamer Garnisonskirche beigesetzt. Vor den heranrückenden sowjetischen Truppen werden zum Ende des 2. Weltkrieges die beiden Sarkophage in einen Kalistollen ausgelagert und letztendlich zur Hohenzollernburg gebracht. Was schon in den letzten Jahren der DDR angedacht wurde, wurde 1991 ausgeführt: Beide Sarkophage gelangen nach Potsdam zurück. Das bisher nicht beachtete Testament Friedrichs II. spielt dabei ebenso eine Rolle. Das E-Book beschreibt die Irrwege der beiden Sarkophage und das Für und Wider der Rückführung. Es ist gleichzeitig ein kurzer Abriss der preussischen Geschichte unter beiden Herrschern und eine Bekenntnis dazu.
LESEPROBE:
Die Kritiker Preussens verwiesen auf den Widerspruch zwischen Ziel und Realität der Toleranzpolitik, den Juden sei sie kaum gewährt worden, die Pressefreiheit hätte nicht lange gedauert und wäre mit Rücksicht auf mögliche Informationen des Kriegsgegners wieder eingestellt worden, und auch die Folter sei zwar eingeschränkt, aber nicht völlig abgeschafft worden. Die Kriege hätten das Land zwar erheblich vergrössert, die Bevölkerung jedoch stark beeinträchtigt, Städte und Dörfer stark in Mitleidenschaft gezogen und durch den Siebenjährigen Krieg völlig verarmt.
Beide Lager haben wohl immer zu einem Teil recht, denn sowohl das eine wie auch das andere machte die Wirklichkeit Preussens zu Lebzeiten der beiden Könige aus: Die von oben verordnete und erzwungene Staatsräson, das kaum vorhandene Bürgertum als politische Kraft, die daraus sich ergebende Dominanz des Adels mit seinen Privilegien und die ausschliessliche Entscheidung aller wichtigen Angelegenheiten durch den Monarchen.
Eine Diskussionsrunde von Historikern und Publizisten konnte sich darauf verständigen, die beiden preussischen Könige seien zwar Despoten gewesen, aber Friedrich habe sich von den anderen zeitgenössischen Herrschern Europas dadurch erfreulich abgehoben, dass er ein Mann der Aufklärung gewesen sei, eben ein "aufgeklärter Despot". Klar wurde auch, dass alle Einseitigkeiten, zum Beispiel die Betonung der Kunstförderung auf der einen wie die Verdammung des Militärischen auf der anderen Seite, für eine historische Klärung unfruchtbar sind.
Als diese ausgleichenden Töne durch die Medien gingen, waren die Handwerker auf der Hohenzollernburg bereits dabei, die Vorbereitungen für die Heimkehr zu treffen.
LESEPROBE:
Die Kritiker Preussens verwiesen auf den Widerspruch zwischen Ziel und Realität der Toleranzpolitik, den Juden sei sie kaum gewährt worden, die Pressefreiheit hätte nicht lange gedauert und wäre mit Rücksicht auf mögliche Informationen des Kriegsgegners wieder eingestellt worden, und auch die Folter sei zwar eingeschränkt, aber nicht völlig abgeschafft worden. Die Kriege hätten das Land zwar erheblich vergrössert, die Bevölkerung jedoch stark beeinträchtigt, Städte und Dörfer stark in Mitleidenschaft gezogen und durch den Siebenjährigen Krieg völlig verarmt.
Beide Lager haben wohl immer zu einem Teil recht, denn sowohl das eine wie auch das andere machte die Wirklichkeit Preussens zu Lebzeiten der beiden Könige aus: Die von oben verordnete und erzwungene Staatsräson, das kaum vorhandene Bürgertum als politische Kraft, die daraus sich ergebende Dominanz des Adels mit seinen Privilegien und die ausschliessliche Entscheidung aller wichtigen Angelegenheiten durch den Monarchen.
Eine Diskussionsrunde von Historikern und Publizisten konnte sich darauf verständigen, die beiden preussischen Könige seien zwar Despoten gewesen, aber Friedrich habe sich von den anderen zeitgenössischen Herrschern Europas dadurch erfreulich abgehoben, dass er ein Mann der Aufklärung gewesen sei, eben ein "aufgeklärter Despot". Klar wurde auch, dass alle Einseitigkeiten, zum Beispiel die Betonung der Kunstförderung auf der einen wie die Verdammung des Militärischen auf der anderen Seite, für eine historische Klärung unfruchtbar sind.
Als diese ausgleichenden Töne durch die Medien gingen, waren die Handwerker auf der Hohenzollernburg bereits dabei, die Vorbereitungen für die Heimkehr zu treffen.
Autoren-Porträt von Hans Bentzien
Geboren 1927 in Greifswald. Volksschule, Lehrerausbildung (LBA). Studium zum Dipl.rer.pol. in Jena und Moskau.Verschiedene kulturpolitische Funktionen. Kulturminister 1961 - 1966.
Verleger. Rundfunk- und Fernsehmitarbeiter (Leitender Redakteur für Geschichtspublikationen). Zuletzt Generalintendant des Deutschen Fernsehfunks.
Autor von Fernsehfilmen, Theaterstücken, Biographien (Elisabeth von Thüringen, Martin Luther, Thomas Müntzer, Friedrich II. von Preussen, Carl August von Hardenberg, Claus Schenk Graf von Stauffenberg) und Sachbüchern zu Fragen der Zeitgeschichte und der Geschichte Brandenburgs. Autobiographie.
Wohnhaft in Bad Saarow. Verheiratet, drei Kinder. Er verstarb am 18. Mai 2015.
Bibliographische Angaben
- Autor: Hans Bentzien
- 2015, 103 Seiten, Deutsch
- Verlag: EDITION digital
- ISBN-10: 3956554655
- ISBN-13: 9783956554650
- Erscheinungsdatum: 16.08.2015
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