Die Frau in der Literatur (PDF)
Der Beitrag der Frau zum literarischen Leben in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Lange Zeit gaben die Männer den Frauen keine Möglichkeit, sich schreibend zu verwirklichen. Schon Ludwig Feuerbach meinte: "Sein ist das Weib, Denken der Mann." Zur Zeit Goethes, Schillers und Kants galten die Frauen als weniger intelligent als die Männer....
sofort als Download lieferbar
eBook (pdf)
Fr. 45.00
inkl. MwSt.
- Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Die Frau in der Literatur (PDF)“
Lange Zeit gaben die Männer den Frauen keine Möglichkeit, sich schreibend zu verwirklichen. Schon Ludwig Feuerbach meinte: "Sein ist das Weib, Denken der Mann." Zur Zeit Goethes, Schillers und Kants galten die Frauen als weniger intelligent als die Männer. Kaum aber einer hinterfragte, warum dem so sein sollte. Heute wissen wir, dass es einzig und allein daran lag, dass man Frauen von Bildung und Wissen fernhielt. Das funktionierte sehr gut aus Sicht der Männer bis etwa zur Zeit der Romantik. Und da war es im Speziellen eine gewisse Frau Caroline von Günderode, die sich schreibend sehr couragiert und selbstbewusst hervortat. Viele Zeitgenossinnen folgten ihrem Beispiel mit mehr oder weniger Erfolg. Zu jener Zeit wurden schreibende Frauen nicht ernst- und wahrgenommen. Um diesen Umstand zu umgehen, bediente sich so manche intelligente Frau einer List, nämlich der, unter einem männlichen Pseudonym zu schreiben und so an das literarische Licht der Öffentlichkeit zu gelangen. Als Beispiel sei die Französin Amadine-Aurore-Lucile Dupin de Francueil, alias George Sand erwähnt. "Ihn" verehrte Goethe, aber wie gross muss die Überraschung gewesen sein, als der grosse Weimarer Dichterfürst erfahren musste, dass "Er" (nur) eine "Sie" ist. Zur Ehrenrettung Goethes muss jedoch erwähnt werden, dass er trotzdem regen Kontakt mit George Sand hielt und sie auch schätzte und achtete.
Die Bezeichnung Frauenliteratur wird heute von vielen als diskriminierend erachtet. Literatur soll Literatur sein, unabhängig vom Geschlecht. Spätestens seit die Österreicherin Elfriede Jelinek den Nobelpreis für Literatur erhalten hat, dürfte dieses Thema auch im deutschen Literaturbetrieb kein wirkliches mehr sein.
Ich persönlich finde es äusserst interessant und spannend, den Gedanken und Gefühlen von Frauen lesend zu folgen und zu versuchen, sich in die weibliche Welt hineinzudenken und -fühlen und sie so vielleicht verstehen zu lernen.
Die Bezeichnung Frauenliteratur wird heute von vielen als diskriminierend erachtet. Literatur soll Literatur sein, unabhängig vom Geschlecht. Spätestens seit die Österreicherin Elfriede Jelinek den Nobelpreis für Literatur erhalten hat, dürfte dieses Thema auch im deutschen Literaturbetrieb kein wirkliches mehr sein.
Ich persönlich finde es äusserst interessant und spannend, den Gedanken und Gefühlen von Frauen lesend zu folgen und zu versuchen, sich in die weibliche Welt hineinzudenken und -fühlen und sie so vielleicht verstehen zu lernen.
Lese-Probe zu „Die Frau in der Literatur (PDF)“
Kapitel 3, DIE DICHTERINNEN IM DEUTSCHEN VORMÄRZ:Die Dichterinnen, die in diesem Kapitel zu behandeln sein werden, sind meiner Meinung nach bei weitem nicht von diesem literarischen und literaturhistorischen Wert wie die in den vorigen Kapiteln besprochenen Schriftstellerinnen. Ihr unbestrittener Wert aber liegt darin, dass sie die ersten sind, die in den verschiedensten Frauengesellschaften für ihre Emanzipation streiten und kämpfen. Und als Zeitgenossinnen der 48er Revolution scheitern sie zwar, doch sind für den Geist der Emanzipation die ersten wichtigen Wurzeln geschlagen. Zugegeben, auch vorher schon wurden Keimlinge gesetzt und Samen verstreut, doch:Die solipsisitischen Aufbegehrerinnen der Romantik, wie Rahel Varnhagen von Ense, Caroline Schlegel-Schelling und Bettina von Arnim, deren Wirken sich zumeist auf die Berliner Salons konzentrierte, blieben Einzelstimmen, die sich weniger den Frauen im allgemeinen als vielmehr ihrem höchst persönlichen Ich gegenüber verpflichtet fühlten. Das änderte sich erst um die Wende der dreissiger zu den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Vorerst jedoch ein kurzer historischer Diskurs, der zum weiteren Verständnis dieser Emanzipationsströmungen und -bestrebungen dienen soll. Seit der Französischen Revolution existierte das Schlagwort von der Emanzipation des dritten Standes, der Juden, der amerikanischen Negersklaven und noch nicht so stark der Frauen. 1791 erstellte Olympe de Gouge das Manifest der Verkündigung der Frauen und Bürgerinnenrechte in Frankreich. Ein Jahr später erschien in England Mary Wollstonecrafts Verteidigung der Rechte der Frauen. Um 1814 gewannen die Saint-Simonisten, Vorläufer der sozialistischen Bewegung, an Einfluss und Bedeutung.Aufgrund einer fehlenden Revolution war die politische Entwicklung in Deutschland jedoch anders verlaufen, was sich auch auf die Frauen auswirkte. Erst durch Impulse aus Frankreich, der Julirevolution und der Bewegung des Saint-Simonismus kamen gewisse
... mehr
Veränderungen in Bewegung, fand ein Umdenken statt. Der Schlachtruf von der Emanzipation des Fleisches wurde hörbar, die bis dahin übliche Konvenienzehe verpönt und die freie Wahlumarmung propagiert.Die Emanzipationsdiskussion in Deutschland wurde von Männern wie Heine, Gutzkow, Laube und Mundt in Gang gesetzt, die sich für eine ganz bestimmte Seite des Saint-Simonistischen Befreiungsprogramms begeisterten. Sie interessierte weniger das sozial-utopische Konzept einer gerechteren Güterverteilung als vielmehr die Aussicht auf die Rehabilitation der Materie, das heisst die offenkundige Aufwertung der Sinneslust. Sie wollten die femme libre und träumten vom unbegrenzten Sexualgenuss. Das hatte zu Folge, dass der Emanzipationsbegriff ambivalent, ja geradezu zwielichtig wurde. Nur vor diesem Hintergrund ist es zu verstehen, wenn Louise Otto-Peters, die ihr ganzes Leben in den Dienst der Frauenemanzipation gestellt hat, von sich behauptet, nicht zu den Emanzipierten zu gehören, und Karl Gutzkow in seiner Philosophie der Geschichte (1836) die Emanzipation der Frauen als die albernste Idee des Jahrhunderts verwirft. Sie meinten beide etwas anderes. Nicht alle aber verstanden wie die im Zitat erwähnten vier Herren der Schöpfung unter Emanzipation Aufwertung der Sinneslust. Viele Romantiker wie etwa Friedrich Schlegel (1772 1829) oder auch sein Freund Schleiermacher (1768 1834) verstanden darunter die gleiche Bestimmung beider Geschlechter. Und sie traten gleichzeitig auf gegen die These Rousseaus von der geistigen Inferiorität der Frau. Schlegel untermauert seine Theorie im Roman Lucinde (1799). Schlegel geht auf weite Strecken mit der Auffassung Fichtes konform, doch beharrte letzterer auf die Unmündigkeit der Frau und hier trennen sich die gedanklichen Wege der beiden Philosophen -, wenn er meint: Im Begriff der Ehe liegt die unbegrenzteste Unterwerfung der Frau unter den Willen des Mannes. Beide Geschlechter haben die gleiche Bestimmung: die Weiblichkeit soll wie die Männlichkeit zur höheren Menschlichkeit gereinigt werden. Von daher muss sich Schlegel von Weiblichkeitsbestimmungen, wie sie etwa Schiller in seinen Gedichten Würde der Frauen und Das Lied von der Glocke vertreten hat, distanzieren: Männer wie diese, müssten an Händen und Beinen gebunden werden, solchen Frauen ziemte Gängelband und Fallhut..Obwohl mir bewusst ist, dass es nicht zum eigentlichen Thema dieser Arbeit gehört, möchte ich denn doch anhand kurzer Textproben darbringen, wie A. W. Schlegel mit Schillers Gedichten in Parodien verfährt, es ist dem Schreiber dieser Zeilen ein und dieser Arbeit ein notwendiges Bedürfnis und eine Genugtuung. Zuerst Schillers Würde der Frauen von 1795:Ehret die Frauen! Sie flechten und weben/ Himmlische Rosen ins irdische Leben,/ Flechten der Liebe beglückendes Band,/ Und, in der Grazie züchtigem Schleier,/ Nähren sie wachsam das ewige Feuer/ Schöner Gefühle mit heiliger Hand.Ewig aus der Wahrheit Schranken/ Schweift des Mannes wilde Kraft,/ Unstet treiben die Gedanken/ Auf dem Meer der Leidenschaft./ Gierig greift er in die Ferne,/ Nimmer wird sein Herz gestillt,/ Rastlos durch entlegene Sterne/ Jagt er seines Traumes Bild..Nun die Parodie von August Wilhelm von Schlegel, also dem älteren Bruder Friedrichs, die zu diesem Thema in brüderlicher Eintracht Hand in Hand gehen:Ehret die Frauen! Sie stricken die Strümpfe,/ Wollig und warm, zu durchwaten die Sümpfe,/ Flicken zerrissene Pantalons aus,/ Kochen dem Manne die kräftigen Suppen,/ Putzen den Kindern die niedlichen Puppen,/ Halten mit mässigem Wochengeld Haus.Doch der Mann, der tölpelhafte/ Findt am Zarten nicht Geschmack./ Zum gegornen Gerstensafte/ Raucht er immerfort Tabak,/ Brummt, wie Bären an der Kette,/ Knufft die Kinder spat und fruh,/ Und dem Weibchen, nachts im Bette,/ Kehrt er gleich den Rücken zu..Nach diesem Exkurs in die Männerwelt und ihre verschiedensten Auffassungen zum Thema Frauenemanzipation noch ein Schritt zurück in der Geschichte. Gab es eigentlich schon vor dem deutschen Vormärz Emanzipationsbestrebungen von Seiten der Frauen? Dazu in aller gebotenen Kürze Renate Möhrmann:Solche Zeugnisse sind in der Tat vorhanden. Lange schon bevor sich eine Olympe de Gouge oder Mary Wollstonecraft frauenrechtlerisch zu Wort meldeten, konnte man Proteste gegen die Unterdrückung ihres Geschlechts z.B. bei Marie de Gournay nachlesen (Egalité des hommes et des femmes, 1622, Grief des dames, 1626). Für Deutschland wäre die Schrift von Dorothea Christina Leporin zu nennen, die Gründliche Untersuchung der Ursachen, die das weibliche Geschlecht vom Studieren abhalten, Darin deren Unerheblichkeit gezeiget, und wie möglich, nöthig und nützlich es sey, Dass dieses Geschlecht sich befleisse, umständlich dargelegt wird (1742)..Nun aber zum eigentlichen Thema dieses Kapitels, zu den Dichterinnen des Vormärz. Zwei Vorreiterinnen bzw. Vordenkerinnen der Vormärz-Literatinnen, die man nicht übergehen kann, sind die Pädagoginnen Amalie Holst (1758 1829) und Betty Gleim (1781 1827). Mit ihren Publikationen kann man sie getrost als Brückenschlägerinnen für die Vormärz-Generation bezeichnen. Amalie Holst publizierte 1802 die Schrift Über Bestimmung des Weibes zu höhern Geistesbildung. Um die Wichtigkeit und Notwendigkeit dieses Werkes zu dokumentiere, seien hier einige Sätze daraus zitiert:Ehe wir, Mann oder Weib Staatsbürger oder Staatsbürgerin, Gatte oder Gattin sind, sind wir Menschen.
Der Mensch allein ist bloss Anlage, alles soll sich in ihm erst entwickeln, sein Verstand das Werk vollenden, er selbst soll sein moralischer und geistiger Schöpfer sein, soll sich zum humanen Menschen hinaufbilden. Sind wir von dieser Verbindlichkeit ausgeschlossen, sind wir es, weil wir Weiber sind? Und wenn nicht, wer will unsers Geistes Flügel lähmen? Oder uns durch irgend einen untergeordneten Zweck abhalten, Mensch im eigentlichsten Sinne des Worts zu sein?
.Vom heutigen Standpunkt aus lesen sich diese Zeilen als etwas Selbstverständliches, doch war es dies leider nicht immer. Deshalb war es ja so notwendig, dass dieses Buch geschrieben wurde. Und welcher Mut dazu gehörte, diese Wahrheit zu sagen bzw. zu schreiben, können wir uns heute kaum noch vorstellen.Unter der Überschrift Das Weib als Gattin betrachtet lesen wir für die damalige Zeit die revolutionären Sätze: Das Weib ist nicht des Mannes, der Mann nicht des Weibes wegen da, sie sind eins um des andern willen erschaffen im völlig gleichen Verhältnis. Ist dies, so folgt, dass ihre Rechte in der Ehe völlig gleich sind. Die Ehe ist ein Kontrakt, den zwei gleich freie Wesen mit einander schliessen,
No na dachte ich, als ich diese Zeilen erstmals las. Aber (angeblich?!) gibt es heute noch eine relativ grosse Anzahl von Männern, für die das Alles nicht selbstverständlich ist, die diese Zeilen wie eine Fremdsprache lesen und verstehen (wollen!).Holsts Kollegin und Mitstreiterin Betty Gleim veröffentlichte 1810 Erzählungs- und Bilderbuch zum Gebrauch für Mütter, im selben Jahr das zweibändige Werk Erziehung und Unterricht des weiblichen Geschlechts um 1814 Über die Bildung der Frauen. In der Einleitung des zweiten Werkes lesen wir: Jeder Mensch ist nun entweder Mensch, Mann und Erdenbürger, oder Mensch, Weib und Erdenbürger. In diese zwei Hauptäste teilt sich das Menschengeschlecht, bleiben wir bei dem zweiten stehen. Jedes Kind, das ein Mädchen ist, soll also werden, erstlich: Mensch, zweitens: Weib, drittens: Erdenbürger.. Wir erkennen daraus, dass beide, also Holst sowie Gleim, versuchen, Verbesserung und Gleichstellung für ihr Geschlecht vermittels neuer Erziehungsmethoden zu erlangen. Bei der Lektüre dieser beiden Pädagogen springt ausserdem ins Auge, dass sie durch das Aufrücken oder Aufsteigen des weiblichen Geschlechts keinesfalls jedoch ein Absteigen des männlichen verlangen oder fordern, also nicht nach dem Grundsatz: wie du so einst mir, so heut ich dir. Und das war klug so. Uns beweist ausserdem mehr Achtung für das andere Geschlecht, mehr Einfühlungsvermögen und weniger Präpotenz, als dies von Seiten der Männer jahrtausendelang zelebriert wurde.Aber nun zu den eigentlichen Vormärzlerinnen. Durch die relativ grosse Anzahl an Dichterinnen, die hier zu erwähnen und mehr oder weniger zu besprechen sind, fiel es mir schwer, eine geeignete Reihenfolge wie etwa bei den Romantikerinnen zu finden. Ergo wählte ich die relativ einfachste und primitivste, die nach den Geburtsjahren mit einer Ausnahme, nämlich der drei Louisen: Aston, Dittmar, Otto-Peters, die zusammen als die Frauen von 1848 in die Geschichte eingingen.Zuerst aber nun zu Kathinka Zitz-Halein (1801 1877). Sie verlebte den grössten Teil ihres Lebens in Mainz, Strassburg und Frankfurt. Sie veröffentlichte zwei Gedichtsammlungen, Herbstrosen (1846) und Dur- und Molltöne (1859) und noch zahlreiche unbekannte mehr. Auch schrieb sie einen sechsbändigen Roman über Rahel Varnhagen. Vieles veröffentlichte sie auch anonym. Ansonsten ist nicht allzu viel über sie bekannt. Eine progressive Aufbruchsstimmung fortschrittlicher Natur lässt sich aus vielen ihren Gedichten herauslesen. Als Beispiel dazu die letzten beiden Strophen des Gedichts Vorwärts und Rückwärts aus der zweit genannten Gedichtsammlung: V o r w ä r t s ! Die Geschichte beweist es, Freiheit sei das edelste Loos. R ü c k w ä r t s ! Nähret den Bauch statt des Geistes, und ihr ziehet eure Sklaven gross. V o r w ä r t s ! Aber belügen und trügen sollen unsre Lippen nie. R ü c k w ä r t s ! Wir werden dennoch siegen, es gibt noch gar viel Menschenvieh. Ich wage den Zusatz: Vielen Politikern gewidmet!
... weniger
Autoren-Porträt von Gerhard Grubeck
Gerhard Grubeck, Lehramtsstudium - Germanistik und Philosophie, Psychologie und Pädagogik - an der Universität Wien. Abschluss als Magister und Doktor der Philosophie. Derzeit tätig als Lehrer am Gymnasium Horn (NÖ) und am Gymnazium Dr. Karla Polesneho, Znaim (CZ) und in der Erwachsenenbildung.
Bibliographische Angaben
- Autor: Gerhard Grubeck
- 2008, 1. Auflage, 148 Seiten, Deutsch
- Verlag: Diplomica Verlag
- ISBN-10: 3836614715
- ISBN-13: 9783836614719
- Erscheinungsdatum: 01.08.2008
Abhängig von Bildschirmgrösse und eingestellter Schriftgrösse kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Grösse: 1.02 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Family Sharing
eBooks und Audiobooks (Hörbuch-Downloads) mit der Familie teilen und gemeinsam geniessen. Mehr Infos hier.
Kommentar zu "Die Frau in der Literatur"
0 Gebrauchte Artikel zu „Die Frau in der Literatur“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Die Frau in der Literatur".
Kommentar verfassen