Der Körper als Medium der Sinnstiftung (PDF)
Fotografische Inszenierungen der technischen Rekonstruktion von Kriegsinvaliden des ersten Weltkrieges
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn man sich auf die Suche nach fotografischen Zeugnissen der Opfer des ersten Weltkrieges begibt,...
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Produktinformationen zu „Der Körper als Medium der Sinnstiftung (PDF)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn man sich auf die Suche nach fotografischen Zeugnissen der Opfer des ersten Weltkrieges begibt, wird man schnell fündig. Die Menge an Fotografien ist enorm. Oft stösst man auf Schwarz-Weiss-Aufnahmen, die bereits während des Krieges veröffentlicht
wurden. Häufig findet sich auf den Fotografien die Figur des "Kriegsbeschädigten", dessen fragmentierter Körper und seine Rekonstruktion in Szene gesetzt wurden. Rund 2,7 Millionen deutsche Soldaten erlitten im ersten Weltkrieg innere und äussere Schäden,
erkrankten psychisch oder trugen durch Granatensplitter und Einschüsse so schwere Verletzungen davon, dass ihnen Gliedmassen amputiert werden mussten1. Kriegsinvalidität war kein Einzelschicksal, sondern trat als Massenerscheinung auf. Die
vielen verletzten Soldaten verliehen der Realität des Krieges ein Gesicht. Die ständige Konfrontation mit den zerstörten Körpern zwang die Gesellschaft zur Auseinandersetzung mit der Gewalt des modernen Krieges. Der Einsatz von Senfgas, der im ersten Weltkrieg
erstmalig erfolgte, markierte einen Wendepunkt in der Kriegsführung. Der chemische Kampfstoff verletzte und entstellte Heerscharen von Soldaten. Staatliche Institutionen bedienten sich in dieser Zeit des Mediums Fotografie, um eine bestimmte Deutungsweise der versehrten Körper zu erzeugen. Die Bilder der
Kriegsinvaliden wurden instrumentalisiert, um den Krieg für die Bevölkerung sichtbar zu machen und verletzte Soldaten im Sinne einer Vaterlands-Rhetorik als Kriegshelden zu porträtieren. Die Abbildung der Rekonstruktion verlorener Gliedmassen hatte vor allem den Zweck, medizinisch-technische Aspekte darzustellen und die Möglichkeit der Wiederherstellung versehrter Körper zu betonen. Ausserdem fungierten sie als unbestreitbarer Beweis für den Fortschritt der deutschen Medizintechnik und wurden im Kontext der Kriegsopferfürsorge zu Informationszwecken publiziert.
Die Abbildung der Kriegsinvaliden des ersten Weltkriegs entsprach speziellen Narrativen, die in der folgenden Arbeit dargestellt und analysiert werden sollen. Thematisch richtungsweisend ist hierbei die Frage, inwiefern Fotografie als visuelles Instrument der Vermittlung von Kriegserfahrung eingesetzt wurde. Die Arbeit findet ihren Abschluss in einem resümierenden Fazit.
wurden. Häufig findet sich auf den Fotografien die Figur des "Kriegsbeschädigten", dessen fragmentierter Körper und seine Rekonstruktion in Szene gesetzt wurden. Rund 2,7 Millionen deutsche Soldaten erlitten im ersten Weltkrieg innere und äussere Schäden,
erkrankten psychisch oder trugen durch Granatensplitter und Einschüsse so schwere Verletzungen davon, dass ihnen Gliedmassen amputiert werden mussten1. Kriegsinvalidität war kein Einzelschicksal, sondern trat als Massenerscheinung auf. Die
vielen verletzten Soldaten verliehen der Realität des Krieges ein Gesicht. Die ständige Konfrontation mit den zerstörten Körpern zwang die Gesellschaft zur Auseinandersetzung mit der Gewalt des modernen Krieges. Der Einsatz von Senfgas, der im ersten Weltkrieg
erstmalig erfolgte, markierte einen Wendepunkt in der Kriegsführung. Der chemische Kampfstoff verletzte und entstellte Heerscharen von Soldaten. Staatliche Institutionen bedienten sich in dieser Zeit des Mediums Fotografie, um eine bestimmte Deutungsweise der versehrten Körper zu erzeugen. Die Bilder der
Kriegsinvaliden wurden instrumentalisiert, um den Krieg für die Bevölkerung sichtbar zu machen und verletzte Soldaten im Sinne einer Vaterlands-Rhetorik als Kriegshelden zu porträtieren. Die Abbildung der Rekonstruktion verlorener Gliedmassen hatte vor allem den Zweck, medizinisch-technische Aspekte darzustellen und die Möglichkeit der Wiederherstellung versehrter Körper zu betonen. Ausserdem fungierten sie als unbestreitbarer Beweis für den Fortschritt der deutschen Medizintechnik und wurden im Kontext der Kriegsopferfürsorge zu Informationszwecken publiziert.
Die Abbildung der Kriegsinvaliden des ersten Weltkriegs entsprach speziellen Narrativen, die in der folgenden Arbeit dargestellt und analysiert werden sollen. Thematisch richtungsweisend ist hierbei die Frage, inwiefern Fotografie als visuelles Instrument der Vermittlung von Kriegserfahrung eingesetzt wurde. Die Arbeit findet ihren Abschluss in einem resümierenden Fazit.
Bibliographische Angaben
- Autor: Maximiliane Rüggeberg
- 2012, 1. Auflage, 18 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3656273758
- ISBN-13: 9783656273752
- Erscheinungsdatum: 18.09.2012
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