Das Versteck im Wald (ePub)
Es wird Regen geben. Zeit, dem Grossvater Tobias zuzuhören. Dieser erzählt eine aufregende Geschichte aus seiner Kindheit: Er wollte nie ein Held sein, nur grösser und stärker. Dann hätte er in der Turnriege nicht immer am Schluss stehen müssen und sich auch...
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Produktinformationen zu „Das Versteck im Wald (ePub)“
Es wird Regen geben. Zeit, dem Grossvater Tobias zuzuhören. Dieser erzählt eine aufregende Geschichte aus seiner Kindheit: Er wollte nie ein Held sein, nur grösser und stärker. Dann hätte er in der Turnriege nicht immer am Schluss stehen müssen und sich auch gegen Rake und dessen Bande zur Wehr setzen können.
Doch eines Tages im späten Herbst trifft Tobias auf Jan, den jungen Polen, und er muss allen Mut zusammennehmen. Jan befindet sich in grosser Gefahr.
Leseprobe:
Ich hatte es tatsächlich geschafft, unbemerkt aus dem Wald herauszukommen.
Wie eine Tänzerin war ich auf den Fussspitzen "geschwebt", um möglichst jeden Laut zu vermeiden. Trotzdem knackte manchmal ein Ast oder raschelte Laub. Dann blieb ich jedes Mal stehen und lauschte. Meine Ohren sind ja gross, wie du weisst. Nicht einmal zu atmen wagte ich. Auch ein Eichelhäher, der mich Eindringling laut verschrie, liess kurzzeitig meinen Atem stocken. Erst, nachdem ich mir sicher war, dass sich wirklich niemand in meiner Nähe befand, setzte ich meinen "Schwebetanz" fort. Als ich mir dann später vorzustellen versuchte, wie meine merkwürdige Art der Fortbewegung ausgesehen haben muss, konnte ich endlich befreit auflachen. Damals nahm ich mir vor, mich irgendwann einmal in dieser Bewegung und Körperhaltung im grossen Spiegel des Kleiderschranks zu betrachten. Doch schon bald hatte ich diesen Gedanken wieder verdrängt und mich erneut auf den Ernst des Geschehens besonnen.
Offenbar waren Rake und seine Meute mit Einbruch der Dämmerung in die Stadt zurückgekehrt. Sehr gut konnte ich mir ihre Wut und Enttäuschung vorstellen. Ausgerechnet von mir, dem "Wurzelzwerg", mussten sie sich an der Nase herumführen lassen! Ich wagte gar nicht an den nächsten Morgen in der Schule zu denken. Was würden sie sich noch einfallen lassen, um sich an mir zu rächen?
Zu meiner grossen Überraschung hatte sich meine Mutter kaum Sorgen um mich gemacht. Sie hatte tatsächlich angenommen, dass ich wegen der Wagendeichsel beim Hausmeister unserer Schule gewesen wäre. Vielleicht hatte die Reparatur mehr Mühe bereitet, als zuvor angenommen? Doch als sie dann bemerkte, wie verschmutzt ich war, wollte sie selbstverständlich genau wissen, wo ich mich so lange "herumgetrieben" hätte, wie sie es nannte. Auf diese Frage hatte ich mich natürlich vorbereitet. Ich wäre im Wald gewesen, um Holz zu sammeln, antwortete ich darum schlagfertig. Einfach so, wie früher, ohne den Leiterwagen. Für längere Erklärungen hatte ich keine Zeit.
Doch eines Tages im späten Herbst trifft Tobias auf Jan, den jungen Polen, und er muss allen Mut zusammennehmen. Jan befindet sich in grosser Gefahr.
Leseprobe:
Ich hatte es tatsächlich geschafft, unbemerkt aus dem Wald herauszukommen.
Wie eine Tänzerin war ich auf den Fussspitzen "geschwebt", um möglichst jeden Laut zu vermeiden. Trotzdem knackte manchmal ein Ast oder raschelte Laub. Dann blieb ich jedes Mal stehen und lauschte. Meine Ohren sind ja gross, wie du weisst. Nicht einmal zu atmen wagte ich. Auch ein Eichelhäher, der mich Eindringling laut verschrie, liess kurzzeitig meinen Atem stocken. Erst, nachdem ich mir sicher war, dass sich wirklich niemand in meiner Nähe befand, setzte ich meinen "Schwebetanz" fort. Als ich mir dann später vorzustellen versuchte, wie meine merkwürdige Art der Fortbewegung ausgesehen haben muss, konnte ich endlich befreit auflachen. Damals nahm ich mir vor, mich irgendwann einmal in dieser Bewegung und Körperhaltung im grossen Spiegel des Kleiderschranks zu betrachten. Doch schon bald hatte ich diesen Gedanken wieder verdrängt und mich erneut auf den Ernst des Geschehens besonnen.
Offenbar waren Rake und seine Meute mit Einbruch der Dämmerung in die Stadt zurückgekehrt. Sehr gut konnte ich mir ihre Wut und Enttäuschung vorstellen. Ausgerechnet von mir, dem "Wurzelzwerg", mussten sie sich an der Nase herumführen lassen! Ich wagte gar nicht an den nächsten Morgen in der Schule zu denken. Was würden sie sich noch einfallen lassen, um sich an mir zu rächen?
Zu meiner grossen Überraschung hatte sich meine Mutter kaum Sorgen um mich gemacht. Sie hatte tatsächlich angenommen, dass ich wegen der Wagendeichsel beim Hausmeister unserer Schule gewesen wäre. Vielleicht hatte die Reparatur mehr Mühe bereitet, als zuvor angenommen? Doch als sie dann bemerkte, wie verschmutzt ich war, wollte sie selbstverständlich genau wissen, wo ich mich so lange "herumgetrieben" hätte, wie sie es nannte. Auf diese Frage hatte ich mich natürlich vorbereitet. Ich wäre im Wald gewesen, um Holz zu sammeln, antwortete ich darum schlagfertig. Einfach so, wie früher, ohne den Leiterwagen. Für längere Erklärungen hatte ich keine Zeit.
Autoren-Porträt von Siegfried Maass
Geboren am 06.10. 1936 in Magdeburg, Schulbesuch in Stassfurt. Vermessungstechniker in Bergbau und Kataster. 1960 - 1964 Literaturinstitut Leipzig. Schauspieldramaturg. Freier Schriftsteller seit 1971.
Verheiratet. Zwei Kinder.
Bibliografie
Ich will einen Turm besteigen, Verlag Neues Leben, Berlin 1974; als E-Book 2014
Ins Paradies kommt nie ein Karussell, Verlag Neues Leben, Berlin 1976; als E-Book 2014
Lindenstrasse 28, Verlag Neues Leben, Berlin 1982; als E-Book 2012
Keine Flügel für Reggi, Verlag Neues Leben, Berlin 1984; als E-Book 2012
Abschied von der Lindenstrasse, Verlag Neues Leben, Berlin 1986; als E-Book 2014
Vier Wochen eines Sommers, Verlag Neues Leben, Berlin 1989; als E-Book 2014
Auch in der Ferne bist du nicht für mich verloren, BK-Verlag, Stassfurt 1994
Tango in der Düppler Mühle, Volksstimme, Magdeburg1998
Und hinter mir ein Loch aus Stille, dr.ziehten verlag, Oschersleben 2000
Zeit der Schneeschmelze, dr. ziehten verlag, Oschersleben 2001
Peggy Vollmilchschokolade, Projekte Verlag, Halle 2002
Der Handschuhbaum, Projekte Verlag, Halle 2003
Schulschreiber - Tagebuch, darin: der Mann im Haus bin ich, Projekte Verlag, Halle 2003
Sonntagspredigt oder Heimkehr auf die Insel, BK-Verlag, Stassfurt 2004
Adolfchen und der 'doofe' Arm, Projekte Verlag, Halle 2005; als E-Book 2012
Sternie, Spinni und das Kleine Gespenst Kugelrund, dorise verlag, Burg 2006
Das Versteck im Wald, dorise verlag, Burg 2007; als E-Book 2016
Das Haus an der Milchstrasse, dorise verlag, Burg 2008; als E-Book 2015
Nachtfahrten, dorise verlag, Burg 2009
Als unser Weihnachtsmann Urlaub machte, dorise verlag, Burg 2009
Im Schatten der Milchstrasse, dorise verlag, Burg 2010
Tango in der Düppler Mühle, erw. Fassung, Block-Verlag, 2011
Knöpfchen und der Mann mit der Mütze, Projekte-Verlag Cornelius, Halle 2012
Federschnee, Verlag Schumacher-Gebler, Dresden 2013
Mäxchen und Pauline, EDITION digital, Pinnow 2015
Flaschendrehen, EDITION digital, Pinnow 2016
Das
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Glashaus, EDITION digital, Pinnow 2016
Beteiligung an 15 Anthologien,
Herausgaben von 20 Anthologien.
Beteiligung an 15 Anthologien,
Herausgaben von 20 Anthologien.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Siegfried Maass
- Altersempfehlung: 10 - 99 Jahre
- 2016, 127 Seiten, Deutsch
- Verlag: EDITION digital
- ISBN-10: 3956556240
- ISBN-13: 9783956556241
- Erscheinungsdatum: 14.08.2016
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- Dateiformat: ePub
- Grösse: 0.55 MB
- Ohne Kopierschutz
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