Das Gestern von morgen (ePub)

Meine Meinung zum Jugendthriller:
Das Gestern von Morgen
Fight Fail Repeat
Inhalt in meinen Worten:
Was würdest du tun, wenn dein Bruder einen furchtbaren Unfall hat, und der Arzt sagt, keine Überlebenschance. Und du schaust deinem Bruder in die Augen und erlebst diesen schrecklichen Tag mehrmals? Warum? Nun weil du den Schlüssel in der Hand hast um etwas zu verändern. Doch was ist, wenn das Schicksal dich heraus fordert und von dir etwas verlangt, was vielleicht der höchste Preis ist? Würdest du diesen zahlen?
Tomke erzählt euch hier ihre Geschichte.

Wie ich das Gelesene empfinde:
Es gibt nur einen wirklich Minuspunkt, und das ist die Gestaltung des Buches. Das Buch ist A5 gross und hat ziemliche weisse blendende Seiten, das hat mir am Tag etwas das Lesen erschwert. Auch war das Buch durch das Format ein klein wenig unhandlich, das liegt aber an dem System der Art wie das Buch hergestellt wurde und ist weniger die Schuld der Autorin.
Das ist aber auch wirklich der einzige miese Punkt an der Geschichte.

Die Geschichte:
Die Frage stellte ich mir schon oft, was wäre wenn ich zum Tag X zurückkehren dürfte und dort noch mal alles ändern dürfte. Würde ich das machen? Würde ich mich trauen, etwas zu opfern um etwas anderes zu retten? Nun ich weiss es nicht. Aber Tomke hat gar nicht die Wahl, entweder oder. Wobei gewinnt Tomke am Ende wirklich, oder ist das Schicksal einfach nur ein mieser Verräter?

Der Aufbau der Geschichte:
Ich lese mehrfach die SMS, bzw. Textnachricht die Tomke und ihr Bruder sich schicken. Wo er sie fragt, ob sie ihn decken kann. Natürlich sagt Tomke ja, aber dadurch gerät sie in einen Strudel, der nicht ohne ist. Doch das tolle ist, das sie dadurch auch die Chance erhält, Dinge zu hinterfragen, hinter die Fassaden der Menschen zu schauen und auch wenn sie Abgründe und Schockmomente erlebt wird sie auch ganz oft überrascht, wie die Menschen denken und handeln.
Doch immer am Ende des Tages, wenn Tomke einen Fehler getan hat, muss sie wieder am 23.06. beginnen. Was sie anfangs wirklich überfordert, doch nach und nach entdeckt sie die Situationskomik und weiss was sie machen muss. Doch natürlich ist das alles gar nicht so leicht, denn sie braucht einige Anläufe um überhaupt zu verstehen, was sie machen muss. So werden die Kapitel bis zur nächsten Textnachricht, die ja doch nur die gleiche ist, auch länger und spannender. Das gefällt mir sehr und der Stil der Geschichte ist für mich auch ein kluger Schachzug, denn so wird genügend Spannung aufgebaut.

Die Spannung:
Am Anfang noch nicht so stark, wie dann ab dem fünften, sechsten Tag, der sich wiederholt. Denn immer mehr entdecke ich Tomke und ihr Umfeld, ihre Sehnsüchte und Wünsche, Hoffnungen und zugleich auch die zerplatzten Seifenblasen. Somit ist das Buch am Ende wirklich unfassbar spannend und für mich keine Option mehr, das Buch aus der Hand zu legen.

Die Charakter:
Am meisten lerne ich Tomke kennen, die mir ihre Geschichte und ihre Sichtweisen schenkt, nach und nach lerne ich ihren Bruder ein wenig kennen, den besten Freund von diesem und auch die besten Freunde von Tomke.
Anfangs hatte ich noch nicht so das Gefühl zu Tomke, das entwickelte sich nach und nach wobei ich sie die ein oder andere Situation auch gerne mal geschüttelt hätte. Dennoch war sie mutig, sich selbst entgegen zu treten und für das einzustehen, was ihr wichtig ist.

Die Schicksale:
Drogen, Liebeskummer, und Games sind ein grosser Bestandteil des Buches. Und das sind Themen die in meiner Jugend Thema waren aber auch heute noch Themen sind. Weswegen ich es klug finde, wie das in diesem Buch verarbeitet wird.
Aber das grösste Schicksal ist Tomkes Bruder. Denn den eigenen Bruder zu verlieren ist nicht ohne. Und heraus zu finden, was passiert ist, und warum das passiert ist und wie man das auflösen kann, das ist die Frage und letztlich ist auch ein klein wenig Messerspielerei und Schusswechsel mit im Spiel. Wie das aber in dieser Geschichte zur Sprache kommt, das erfahrt ihr, wenn ihr die Geschichte lest.

Ein Zitat:
Seite 266: Manchmal muss man sich entscheiden und kann nur verlieren, egal was man macht,“versuchte sie zu erklären. „Dann geht es einfach darum, den Verlust zu nehmen, der einem weniger wehtut.“
Für mich ein sehr passendes Zitat. Und es verrät euch eigentlich auch kaum etwas über die Geschichte. Dennoch ist es ein sehr grosser Schlüssel in der Geschichte.

Kann ich euch die Lektüre empfehlen?
Steht ihr auch auf Zeitreisegeschichten? Steht ihr auf taffe Mädchen die in keine Schublade passen, steht ihr auf eine Welt, die eurer sehr ähnlich ist? Dann greift zu Tomkes Geschichte. Ihr werdet es nicht bereuen, denn sie hat euch etwas mitzugeben.

Bewertung:
Ich gebe dem Buch fünf Sterne. Es gab zwar den einen optischen Punkt mit dem ich mir schwer tat, ansonsten ist es aber wirklich leicht und toll lesbar und auch eine tolle Geschichte.