Arctic Fire / Scarecrow Bd.5 (ePub)
Thriller
Eigentlich wollte die CIA Captain Shane Schofield, genannt Scarecrow, loswerden. Zu oft hat er sich mit seinen unkonventionellen Arbeitsmethoden Feinde gemacht. Doch jetzt droht die Vernichtung der gesamten nördlichen Halbkugel durch eine Superwaffe mit...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Arctic Fire / Scarecrow Bd.5 (ePub)“
Eigentlich wollte die CIA Captain Shane Schofield, genannt Scarecrow, loswerden. Zu oft hat er sich mit seinen unkonventionellen Arbeitsmethoden Feinde gemacht. Doch jetzt droht die Vernichtung der gesamten nördlichen Halbkugel durch eine Superwaffe mit einem Kern aus rotem Uran - noch viel schlimmer und gefährlicher als eine Atombombe. Nur Scarecrow kann die Katastrophe verhindern. Ihm bleiben ganze fünf Stunden, um in der eisigen Kälte der Arktis die Terroristen aufzuspüren und zu besiegen.
Lese-Probe zu „Arctic Fire / Scarecrow Bd.5 (ePub)“
Arctic Fire von Matthew ReillyDer erste Vorfall ereignete sich am 9. September und gipfelte in einem Massenausbruch von einhundert Häftlingen aus einem Militärgefängnis in Valparaiso, Chile. Das Hochsicherheitsgefängnis wurde kurz vor Tagesanbruch im Stil einer militärischen Operation von einem kleinen Trupp schwerbewaffneter Männer mit schallgedämpften Schusswaffen angegriffen. Der Überfall, bei dem sämtliche Gefängniswärter getötet wurden, dauerte weniger als dreißig Minuten. Unter den befreiten Häftlingen waren zwölf ehemalige hochrangige Angehörige des Comando de Vengadores de Los Martires, der sogenannten »Rächer der Märtyrer«, einer rechtsextremen paramilitärischen Organisation, die im Auftrag des Pinochet- Regimes Entführungen durchführte und Attentate verübte. Bei ihrer Flucht hinterließen die Angreifer folgende Nachricht auf dem Gefängnistor:
DIE ARMY OF THIEVES ERHEBT SICH!
Sie war mit dem Blut der toten Wärter auf das Tor geschmiert.
VORFALL 2: 10/10 DIE KAPERUNG DER »OCHOTSK«
Einen Monat und einen Tag später, am 10. Oktober, wurde von Unbekannten der russische Frachter OCHOTSK vor der afrikanischen Westküste gekapert. Laut Frachtliste beförderte das Schiff Holz, Treibstoff und Baumaterialien, die für Simbabwe bestimmt waren, und man nahm zunächst an, es sei von westafrikanischen Piraten gekapert worden. Doch dann entsandten die Russen ihre halbe Atlantikflotte, um nach dem Schiff zu suchen. Unsere Nachforschungen haben ergeben, dass sich an Bord der OCHOTSK in Wirklichkeit eine umfangreiche Waffenlieferung befand, die an drei mit einem Embargo belegte afrikanische Regimes verkauft werden sollte. Die Ladung des Schiffs bestand aus:
... mehr
•310 AK-47 Sturmgewehren
•4,5 Millionen Schuss 7.62 mm MUNITION für diese Gewehre
•90 RPG-7 Panzerfäuste
• 9 STRELA-1 Flugabwehr-Amphibienfahrzeuge, jedes mit vier 9M31 Boden-Luft-Raketen ausgestattet
•12 ZALA-421-08 unbemannte Luftüberwachungsdrohnen
•18 JEEPS mit Maschinengewehren
•9 BORD-TORPEDOWAFFENBEHÄLTER mit jeweils vier APR-3E Torpedos
•2 MIR-4 DRSV Mini-Rettungs-U-Boote
An Bord des Frachtschiffs befanden sich zehn Angehörige einer Speznas-Spezialeinheit. Aufgrund letzteren Umstands ist äußerst unwahrscheinlich, dass die OCHOTSK von afrikanischen Piraten gekapert wurde. Afrikanische Piraten sind in der Regel arme Fischer, die Handelsschiffe angreifen, um ein Lösegeld zu erpressen, und bei den ersten Anzeichen, dass sich militärisches Personal an Bord befindet, umgehend die Flucht ergreifen. Die Männer, die die OCHOTSK kaperten, wussten jedoch genau, was das Schiff geladen hatte, und waren so gut ausgebildet, dass sie ein Team russischer Elitesoldaten ausschalten konnten, um es in ihren Besitz zu bringen. Die OCHOTSK ist bis zum heutigen Tag nicht wieder aufgetaucht.
VORFALL 3: 11/11 EIN RAUBÜBERFALL ÜBER GRIECHENLAND
In den frühen Morgenstunden des 11. November verschwand vom Himmel über Nordgriechenland ein nicht gekennzeichneter deutscher Gulfstream Jet, der neun Milliarden Euro von Deutschland nach Griechenland bringen sollte. Die aus Bargeld bestehende Fracht des Flugzeugs war Teil der jüngsten Rettungsbemühungen für Griechenland. Das Flugzeugwrack wurde am nächsten Morgen entdeckt. Ein Besatzungsmitglied fehlte; die anderen drei waren aus nächster Nähe per Kopfschuss getötet worden. Das Geld war verschwunden. Auf die Innenwände des Flugzeugs war das gleiche Zeichen gepinselt wie auf das Tor des chilenischen Militärgefängnisses: ein Kreis mit einem »A« in der Mitte und darunter der höhnische Hinweis »DIE ARMY OF THIEVES WAR HIER!«.
VORFALL 4: 12/12 ANGRIFF AUF EINEN STÜTZPUNKT DES MARINE CORPS PROVINZ HELMAND, AFGHANISTAN
In den frühen Morgenstunden des 12. Dezember griff eine schwerbewaffnete, über 100 Mann starke Truppe einen abgelegenen Stützpunkt des United States Marine Corps im Süden Afghanistans an. Bei dem Angriff, der mit Präzision, militärischem Know-how und überwältigender Durchschlagskraft erfolgte, wurden alle 22 Pioniere und Wartungstechniker getötet, die auf dem abgelegenen Stützpunkt stationiert waren. Das Ziel der Angreifer war jedoch allem Anschein nach nicht die Ermordung der US-Soldaten. Vielmehr ging es ihnen darum, die Fluggeräte des Stützpunkts in ihren Besitz zu bringen. Die Angreifer erbeuteten vier AH-1 Cobra-Kampfhubschrauber und zwei Marine Corps V-22 Osprey »Warbird« Gunships (von denen eines acht Kisten mit neuer USMC Kaltwetter-Arktis/Gebirgskriegsführungsbekleidung enthielt, die für die während des Winters in Afghanistan eingesetzten US-Truppen bestimmt war). Auf die Wände eines Zelts schmierten die Angreifer »FROHE WEIHNACHTEN, YANKEE-SCHWEINE! WÜNSCHT DIE ARMY OF THIEVES!« und darunter das »A«-Zeichen.
VORFALL 5: 1/1 EIN ZWEITER AUSBRUCH (DARFUR)
Am 1. Januar wurde kurz nach Mitternacht ein UN-Gefangenenlager in der sudanesischen Region Darfur von einem Trupp maskierter Männer überfallen. Dabei wurden aus dem Lager 102 als »Aufständische, militante Islamisten und Drogensöldner« deklarierte Gefangene aus verschiedenen afrikanischen Staaten befreit. Bis auf zwei wurden alle Wachmänner des UN-Lagers getötet. Die zwei überlebenden Wärter berichteten, die Angreifer seien mit verschiedenen russischen Angriffswaffen und zwei amerikanischen Cobra- Kampfhubschraubern ausgerüstet gewesen. Die Angreifer entkamen mit den über hundert befreiten Häftlingen in zwei V-22 Osprey Gunships mit Kennzeichen der US Marines. Bevor sie sich zurückzogen, sprühten sie an eine der Wände des Lagers: »DIE ARMY OF THIEVES IST GERADE STÄRKER GEWORDEN ...«
VORFALL 6: 2/2 BOMBENANSCHLAG AUF MOSKAUER WOHNHAUS
Über die aufsehenerregende Zerstörung eines zwanzigstöckigen Moskauer Luxuswohnhauses am 2. Februar wurde in den Medien ausführlich berichtet. In Unkenntnis gelassen wurden die Medien jedoch über die Graffiti an den Mauern des an das zerstörte Gebäude grenzenden Parkplatzes. Sie waren mit Hunderten von Kreisen mit einem A in der Mitte besprüht worden.
VORFALL 7: 3/3 DIE FOLTERUNG EINES AMERIKANISCHEN POLITIKERS
Am 3. März drang in Georgetown kurz nach Mitternacht eine kleine Gruppe bisher unbekannter Männer in das Haus des ehemaligen amerikanischen Außenministers ein, tötete seine zwei Bodyguards und entführte den Exminister. Am nächsten Morgen wurde der gefesselte Minister im Rock Creek Park von zwei Wanderern entdeckt. Er war der Folter des Waterboarding unterzogen worden. In seine Brust war folgendes Zeichen geritzt:
Als der Minister nach seiner Befreiung zu dem Vorfall befragt wurde, wies er Symptome eines schweren Schocks auf. Er rief immer wieder: »Hütet euch vor der Army of Thieves! Hütet euch vor der Army of Thieves!«
SCHLUSSFOLGERUNGEN
An den sieben oben geschilderten Vorfällen lässt sich in recht blutigen Details die Entstehung einer nichtstaatlichen Organisation verfolgen, die sich »Army of Thieves« nennt. Wo sich ihr Sitz befindet und wer ihr angehört, ist nicht bekannt. Bekannt ist nur: Es ist ein Zusammenschluss von Einzelpersonen mit militärischer Ausbildung, die sich im Lauf der letzten sieben Monate einen beachtlichen Vorrat an Waffen, Kapital und Personal zugelegt haben. Religiös oder kulturell bedingte Gründe für die Anschläge dieser »Armee« sind, zumindest bisher, nicht zu erkennen. Wir wissen nicht, was ihre Motive sind. Aber sie möchten zweifellos auf sich aufmerksam machen. Die Army of Thieves hat in den vergangenen sieben Monaten jeden Monat jeweils eine Operation durchgeführt. Auffällig an diesen Anschlägen ist, dass sie immer zu einem Zeitpunkt erfolgten, an dem die Zahl für Tag und Monat identisch waren. Deshalb sollten wir uns vorsehen, denn morgen ist der 4. April ...
PROLOG
DIE INSEL DES DRACHEN
OSTROW SMEJ ARKTISCHER OZEAN
4. APRIL, 05:00 UHR Unter heftigem MG-Beschuss jagte das Flugzeug die Startbahn hinunter, bevor es abrupt abhob und über das Eis des Arktischen Ozeans hinwegschwebte.
Der Pilot des Flugzeugs, der 60-jährige russische Wissenschaftler Dr. Wassili Iwanow, wusste, dass er nicht weit kommen würde. Er hatte beim Abheben die zwei Strela-1-Luftabwehrfahrzeuge gesehen, die ihm auf der Startbahn gefolgt waren, um sich in Feuerstellung zu bringen; die jeepähnlichen Amphibienfahrzeuge waren mit jeweils vier 9M31-Boden-Luft- Raketen ausgerüstet.
Ihm blieben vielleicht noch dreißig Sekunden, bis sie ihn vom Himmel holten.
Iwanows Maschine war eine hässliche Berijew Be-12, eine uralte sowjetische Schrottmühle aus den sechziger Jahren. Vor langer Zeit, als junger Rekrut bei den Sowjetischen Luftverteidigungsstreitkräften, hatte Iwanow genau diesen Flugzeugtyp geflogen, bevor man seine Begabung als Physiker entdeckt und ihn zum Direktorat für Sonderkampfmittel versetzt hatte. Als er am Morgen als Passagier im eiskalten Frachtraum des Flugzeugs auf Dragon Island angekommen war, war ihm bewusst geworden, wie viele Ähnlichkeiten er mit der Berijew hatte. Beide waren sie alternde Ackergäule, die immer noch im Einsatz waren, auch wenn sie einer längst vergangenen Ära angehörten: Die Berijew war ein altes, ausrangiertes Flugzeug, mit dem alte, ausrangierte Teams wie seines zu alten, ausrangierten Stützpunkten hoch oben im Norden befördert wurden; Iwanow selbst war nur alt, und sein buschiger Schiwago-Schnurrbart wurde von Tag zu Tag grauer.
Er hätte auch nie gedacht, jemals wieder selbst eine Berijew zu fliegen, aber die Ankunft seines Teams auf der Insel war nicht nach Plan verlaufen.
Erst vor zehn Minuten, nach einem Nachtflug vom Festland, war die Berijew langsam über Dragon Island gekreist, das fernab jeglicher Zivilisation hoch oben am Polarkreis lag.
Der Stützpunkt auf Dragon Island Ostrow Smej hatte einmal ähnlich strenger Geheimhaltung unterlegen wie das Nuklearforschungszentrum Arsamas-16 in Sarow oder das Wektor- Institut in Kolzowo, in dem neue biologische Kampfstoffe entwickelt wurden. Seit ihrer Stilllegung wurden die ausgedehnten Forschungsanlagen auf der Insel jedoch nur noch von turnusmäßig ausgetauschten Rumpfteams des Sonderkampfmitteldirektorats wie dem Iwanows notdürftig vor dem endgültigen Verfall bewahrt. Iwanow war in der Berijew zusammen mit zwölf Speznas-Männern zu einem achtwöchigen Einsatz auf die Insel geflogen.
Bei ihrer Ankunft war ihnen nichts Ungewöhnliches aufgefallen.
Da sich der Winter seinem Ende zuneigte und sich in der Arktis zum ersten Mal seit Monaten die Sonne wieder blicken ließ, begann das zugefrorene Meer um Dragon Island allmählich aufzubrechen. Die riesige Eisfläche, die sich bis zum Nordpol erstreckte, sah aus wie eine mit einem Hammerschlag zertrümmerte Rauchglasscheibe: Sie war von unzähligen Rissen durchzogen.
Aber es war immer noch bitterkalt. Das Forschungsgelände auf Dragon Island war von einer dünnen Raureifschicht bedeckt.
© Ullstein Verlag
•310 AK-47 Sturmgewehren
•4,5 Millionen Schuss 7.62 mm MUNITION für diese Gewehre
•90 RPG-7 Panzerfäuste
• 9 STRELA-1 Flugabwehr-Amphibienfahrzeuge, jedes mit vier 9M31 Boden-Luft-Raketen ausgestattet
•12 ZALA-421-08 unbemannte Luftüberwachungsdrohnen
•18 JEEPS mit Maschinengewehren
•9 BORD-TORPEDOWAFFENBEHÄLTER mit jeweils vier APR-3E Torpedos
•2 MIR-4 DRSV Mini-Rettungs-U-Boote
An Bord des Frachtschiffs befanden sich zehn Angehörige einer Speznas-Spezialeinheit. Aufgrund letzteren Umstands ist äußerst unwahrscheinlich, dass die OCHOTSK von afrikanischen Piraten gekapert wurde. Afrikanische Piraten sind in der Regel arme Fischer, die Handelsschiffe angreifen, um ein Lösegeld zu erpressen, und bei den ersten Anzeichen, dass sich militärisches Personal an Bord befindet, umgehend die Flucht ergreifen. Die Männer, die die OCHOTSK kaperten, wussten jedoch genau, was das Schiff geladen hatte, und waren so gut ausgebildet, dass sie ein Team russischer Elitesoldaten ausschalten konnten, um es in ihren Besitz zu bringen. Die OCHOTSK ist bis zum heutigen Tag nicht wieder aufgetaucht.
VORFALL 3: 11/11 EIN RAUBÜBERFALL ÜBER GRIECHENLAND
In den frühen Morgenstunden des 11. November verschwand vom Himmel über Nordgriechenland ein nicht gekennzeichneter deutscher Gulfstream Jet, der neun Milliarden Euro von Deutschland nach Griechenland bringen sollte. Die aus Bargeld bestehende Fracht des Flugzeugs war Teil der jüngsten Rettungsbemühungen für Griechenland. Das Flugzeugwrack wurde am nächsten Morgen entdeckt. Ein Besatzungsmitglied fehlte; die anderen drei waren aus nächster Nähe per Kopfschuss getötet worden. Das Geld war verschwunden. Auf die Innenwände des Flugzeugs war das gleiche Zeichen gepinselt wie auf das Tor des chilenischen Militärgefängnisses: ein Kreis mit einem »A« in der Mitte und darunter der höhnische Hinweis »DIE ARMY OF THIEVES WAR HIER!«.
VORFALL 4: 12/12 ANGRIFF AUF EINEN STÜTZPUNKT DES MARINE CORPS PROVINZ HELMAND, AFGHANISTAN
In den frühen Morgenstunden des 12. Dezember griff eine schwerbewaffnete, über 100 Mann starke Truppe einen abgelegenen Stützpunkt des United States Marine Corps im Süden Afghanistans an. Bei dem Angriff, der mit Präzision, militärischem Know-how und überwältigender Durchschlagskraft erfolgte, wurden alle 22 Pioniere und Wartungstechniker getötet, die auf dem abgelegenen Stützpunkt stationiert waren. Das Ziel der Angreifer war jedoch allem Anschein nach nicht die Ermordung der US-Soldaten. Vielmehr ging es ihnen darum, die Fluggeräte des Stützpunkts in ihren Besitz zu bringen. Die Angreifer erbeuteten vier AH-1 Cobra-Kampfhubschrauber und zwei Marine Corps V-22 Osprey »Warbird« Gunships (von denen eines acht Kisten mit neuer USMC Kaltwetter-Arktis/Gebirgskriegsführungsbekleidung enthielt, die für die während des Winters in Afghanistan eingesetzten US-Truppen bestimmt war). Auf die Wände eines Zelts schmierten die Angreifer »FROHE WEIHNACHTEN, YANKEE-SCHWEINE! WÜNSCHT DIE ARMY OF THIEVES!« und darunter das »A«-Zeichen.
VORFALL 5: 1/1 EIN ZWEITER AUSBRUCH (DARFUR)
Am 1. Januar wurde kurz nach Mitternacht ein UN-Gefangenenlager in der sudanesischen Region Darfur von einem Trupp maskierter Männer überfallen. Dabei wurden aus dem Lager 102 als »Aufständische, militante Islamisten und Drogensöldner« deklarierte Gefangene aus verschiedenen afrikanischen Staaten befreit. Bis auf zwei wurden alle Wachmänner des UN-Lagers getötet. Die zwei überlebenden Wärter berichteten, die Angreifer seien mit verschiedenen russischen Angriffswaffen und zwei amerikanischen Cobra- Kampfhubschraubern ausgerüstet gewesen. Die Angreifer entkamen mit den über hundert befreiten Häftlingen in zwei V-22 Osprey Gunships mit Kennzeichen der US Marines. Bevor sie sich zurückzogen, sprühten sie an eine der Wände des Lagers: »DIE ARMY OF THIEVES IST GERADE STÄRKER GEWORDEN ...«
VORFALL 6: 2/2 BOMBENANSCHLAG AUF MOSKAUER WOHNHAUS
Über die aufsehenerregende Zerstörung eines zwanzigstöckigen Moskauer Luxuswohnhauses am 2. Februar wurde in den Medien ausführlich berichtet. In Unkenntnis gelassen wurden die Medien jedoch über die Graffiti an den Mauern des an das zerstörte Gebäude grenzenden Parkplatzes. Sie waren mit Hunderten von Kreisen mit einem A in der Mitte besprüht worden.
VORFALL 7: 3/3 DIE FOLTERUNG EINES AMERIKANISCHEN POLITIKERS
Am 3. März drang in Georgetown kurz nach Mitternacht eine kleine Gruppe bisher unbekannter Männer in das Haus des ehemaligen amerikanischen Außenministers ein, tötete seine zwei Bodyguards und entführte den Exminister. Am nächsten Morgen wurde der gefesselte Minister im Rock Creek Park von zwei Wanderern entdeckt. Er war der Folter des Waterboarding unterzogen worden. In seine Brust war folgendes Zeichen geritzt:
Als der Minister nach seiner Befreiung zu dem Vorfall befragt wurde, wies er Symptome eines schweren Schocks auf. Er rief immer wieder: »Hütet euch vor der Army of Thieves! Hütet euch vor der Army of Thieves!«
SCHLUSSFOLGERUNGEN
An den sieben oben geschilderten Vorfällen lässt sich in recht blutigen Details die Entstehung einer nichtstaatlichen Organisation verfolgen, die sich »Army of Thieves« nennt. Wo sich ihr Sitz befindet und wer ihr angehört, ist nicht bekannt. Bekannt ist nur: Es ist ein Zusammenschluss von Einzelpersonen mit militärischer Ausbildung, die sich im Lauf der letzten sieben Monate einen beachtlichen Vorrat an Waffen, Kapital und Personal zugelegt haben. Religiös oder kulturell bedingte Gründe für die Anschläge dieser »Armee« sind, zumindest bisher, nicht zu erkennen. Wir wissen nicht, was ihre Motive sind. Aber sie möchten zweifellos auf sich aufmerksam machen. Die Army of Thieves hat in den vergangenen sieben Monaten jeden Monat jeweils eine Operation durchgeführt. Auffällig an diesen Anschlägen ist, dass sie immer zu einem Zeitpunkt erfolgten, an dem die Zahl für Tag und Monat identisch waren. Deshalb sollten wir uns vorsehen, denn morgen ist der 4. April ...
PROLOG
DIE INSEL DES DRACHEN
OSTROW SMEJ ARKTISCHER OZEAN
4. APRIL, 05:00 UHR Unter heftigem MG-Beschuss jagte das Flugzeug die Startbahn hinunter, bevor es abrupt abhob und über das Eis des Arktischen Ozeans hinwegschwebte.
Der Pilot des Flugzeugs, der 60-jährige russische Wissenschaftler Dr. Wassili Iwanow, wusste, dass er nicht weit kommen würde. Er hatte beim Abheben die zwei Strela-1-Luftabwehrfahrzeuge gesehen, die ihm auf der Startbahn gefolgt waren, um sich in Feuerstellung zu bringen; die jeepähnlichen Amphibienfahrzeuge waren mit jeweils vier 9M31-Boden-Luft- Raketen ausgerüstet.
Ihm blieben vielleicht noch dreißig Sekunden, bis sie ihn vom Himmel holten.
Iwanows Maschine war eine hässliche Berijew Be-12, eine uralte sowjetische Schrottmühle aus den sechziger Jahren. Vor langer Zeit, als junger Rekrut bei den Sowjetischen Luftverteidigungsstreitkräften, hatte Iwanow genau diesen Flugzeugtyp geflogen, bevor man seine Begabung als Physiker entdeckt und ihn zum Direktorat für Sonderkampfmittel versetzt hatte. Als er am Morgen als Passagier im eiskalten Frachtraum des Flugzeugs auf Dragon Island angekommen war, war ihm bewusst geworden, wie viele Ähnlichkeiten er mit der Berijew hatte. Beide waren sie alternde Ackergäule, die immer noch im Einsatz waren, auch wenn sie einer längst vergangenen Ära angehörten: Die Berijew war ein altes, ausrangiertes Flugzeug, mit dem alte, ausrangierte Teams wie seines zu alten, ausrangierten Stützpunkten hoch oben im Norden befördert wurden; Iwanow selbst war nur alt, und sein buschiger Schiwago-Schnurrbart wurde von Tag zu Tag grauer.
Er hätte auch nie gedacht, jemals wieder selbst eine Berijew zu fliegen, aber die Ankunft seines Teams auf der Insel war nicht nach Plan verlaufen.
Erst vor zehn Minuten, nach einem Nachtflug vom Festland, war die Berijew langsam über Dragon Island gekreist, das fernab jeglicher Zivilisation hoch oben am Polarkreis lag.
Der Stützpunkt auf Dragon Island Ostrow Smej hatte einmal ähnlich strenger Geheimhaltung unterlegen wie das Nuklearforschungszentrum Arsamas-16 in Sarow oder das Wektor- Institut in Kolzowo, in dem neue biologische Kampfstoffe entwickelt wurden. Seit ihrer Stilllegung wurden die ausgedehnten Forschungsanlagen auf der Insel jedoch nur noch von turnusmäßig ausgetauschten Rumpfteams des Sonderkampfmitteldirektorats wie dem Iwanows notdürftig vor dem endgültigen Verfall bewahrt. Iwanow war in der Berijew zusammen mit zwölf Speznas-Männern zu einem achtwöchigen Einsatz auf die Insel geflogen.
Bei ihrer Ankunft war ihnen nichts Ungewöhnliches aufgefallen.
Da sich der Winter seinem Ende zuneigte und sich in der Arktis zum ersten Mal seit Monaten die Sonne wieder blicken ließ, begann das zugefrorene Meer um Dragon Island allmählich aufzubrechen. Die riesige Eisfläche, die sich bis zum Nordpol erstreckte, sah aus wie eine mit einem Hammerschlag zertrümmerte Rauchglasscheibe: Sie war von unzähligen Rissen durchzogen.
Aber es war immer noch bitterkalt. Das Forschungsgelände auf Dragon Island war von einer dünnen Raureifschicht bedeckt.
© Ullstein Verlag
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Autoren-Porträt von Matthew Reilly
Matthew Reilly wurde 1974 in Sydney geboren, wo er heute auch lebt. Seine Bücher wurden in über 20 Sprachen übersetzt. Zuletzt erschien bei List Arctic Fire.Weitere Informationen finden Sie unter: www.matthewreilly.com
Bibliographische Angaben
- Autor: Matthew Reilly
- 2013, 1. Auflage, 480 Seiten, Deutsch
- Übersetzer: Sepp Leeb
- Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
- ISBN-10: 3843706077
- ISBN-13: 9783843706070
- Erscheinungsdatum: 13.09.2013
Abhängig von Bildschirmgrösse und eingestellter Schriftgrösse kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Grösse: 8.32 MB
- Ohne Kopierschutz
Family Sharing
eBooks und Audiobooks (Hörbuch-Downloads) mit der Familie teilen und gemeinsam geniessen. Mehr Infos hier.
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