444 neue populäre Irrtümer (PDF)

Nicht ganz ohne Kritik kann ich dieses Buch kommentieren.
Zunächst will ich aber festhalten, dass man schon am Cover sowie auf der letzten Umschlagseite erfährt, dass man in diesem Buch über z.T. erstaunliche Irrtümer aufgeklärt wird.
Vieles freilich weiss man schon aus anderen Quellen; das müssen gar nicht ‚Irrtümer-Bücher‘ sein (z.B.: Nur Raucher erkranken an Lungenkrebs) oder es handelt sich um banale Dinge (z.B.: Die beleidigte Leberwurst hat etwas mit Wurstwaren zu tun).
Dass die Beiträge sehr kurz bis kurz sind, empfindet man beim Lesen nicht als nachteilig; wenn man aber wieder einmal in anderen Büchern schmökert, gewinnt man den Eindruck, der Autor habe Themen vermieden, die ausführlichere Artikel notwendig gemacht hätten. Das ist sein gutes Recht und wohl auch sein Konzept.
Dagegen findet man anderswo, hier zitiere ich aus ‚Das neue Lexikon der populären Irrtümer‘ (© Eichborn GmbH & Co. Verlag KG, Frankfurt am Main, August 1998), auch längere Berichte, z.B.: ‚Im Mittelalter hielt man die Welt für eine Scheibe‘ (Seite 107ff) oder ‚Die Inquisition war eine kirchliche Terrororganisation‘ (152ff) oder „Gewalt in der Ehe geht mehrheitlich von Männern aus‘ (122ff).
Schliesslich wäre noch zu bemängeln, dass Beweise dafür fehlen, dass die behaupteten Irrtümer tatsächlich solche sind. Ich besitze ausser dem hier kommentieren Buch noch vier andere zu diesem Thema, in zwei davon wird nach jedem Artikel mindestens eine Quelle angegeben. Das wäre wichtig, um zu wissen, wer nun wirklich recht hat, was nun wirklich wahr ist! Trotzdem – siehe den ersten Absatz – gebe ich 4 Sterne.