Wir können das besser!

Stephanie zu Guttenberg (*1976) ist sicherlich vielen noch als Frau des ehemaligen deutschen Verteidigungsministers Theodor zu Guttenberg in Erinnerung. Nach dessen Skandal um seine plagiierte Doktorarbeit ist es still um das einst schillernde Politpaar geworden. Man zog mit der Familie von Bayern in die USA und lernte dort eine andere Lebenswelt kennen. Vor einem Jahr kehrte die zu Guttenbergs dann wieder nach München zurück. Seitdem setzt sich Stephanie zu Guttenberg für mehr Digitalisierung im Bildungsbereich ein. Durch die eigenen Erfahrungen mit ihren zwei Töchtern ist sie besonders für den Einsatz moderner Medien im Schulunterricht sensibilisiert. Hier gibt es im Vergleich zu den Vereinigten Staaten noch einiges nachzuholen, angefangen von WLAN über Schüler-Tablets bis zu digitaler Unterrichtsgestaltung. Neben dem Schutz vor Gewalt und Cybermobbing im Netz liegt der Autorin vor allem eine moderne Bildung am Herzen. Nicht mehr zeitgemässe Lehrpläne, veraltete Technik und wenig Technik gebildete Lehrer stehen an der Tagesordnung. Das sind zwar alles keine neuen Erkenntnisse, dennoch ist es wichtig, dass immer wieder an Schulen, Universitäten und die Bundespolitik appelliert wird. Auch Stephanie zu Guttenbergs Tipps für einen kindgerechten Umgang mit dem Smartphone sind nützlich. Über ihre Ablehnung von sog. Verschwörungstheoretikern und Impfgegnern lässt sich hingegen streiten. Auch sollte man bedenken, dass zu Guttenbergs Kinder auf Privatschulen gegangen sind und dementsprechend eine andere "Bildung" genossen haben. Nichtsdestotrotz fand ich den Einblick ins Guttenbergsche Familienleben interessant und erhellend, denn die Frau an der Seite des Ex-Ministers wird durch dieses Buch sichtbarer.