Warum Männer immer Sex wollen und Frauen von der Liebe träumen
Allan und Barbara Pease verraten: - Was Frauen wirklich wollen - Wie man den richtigen Partner findet - 15 Männer-Geheimnisse - 12 Frauen-Geheimnisse - Zu dir oder zu mir? Was steckt hinter Affären & Betrug? - u.v.m.
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Produktinformationen zu „Warum Männer immer Sex wollen und Frauen von der Liebe träumen “
Allan und Barbara Pease verraten: - Was Frauen wirklich wollen - Wie man den richtigen Partner findet - 15 Männer-Geheimnisse - 12 Frauen-Geheimnisse - Zu dir oder zu mir? Was steckt hinter Affären & Betrug? - u.v.m.
Lese-Probe zu „Warum Männer immer Sex wollen und Frauen von der Liebe träumen “
Warum Männer immer Sex wollen und Frauen von der Liebe träumen von Allan und Barbara Pease Einführung
Unser Leben ist in Sachen Liebe und Sex von Situationen und Umständen geprägt, die unsere Vorfahren nicht kannten. Wir können unsere Fruchtbarkeit durch Hormone und künstliche Befruchtung manipulieren; wir können neue Partner über Partnervermittlungen und das Internet suchen; wir können unser Aussehen durch Kosmetik und Operationen verbessern; und wir können neues Leben in einer Petrischale zeugen. Damit sind wir allen anderen Spezies weit voraus. Gleichwohl: Wir Menschen sind Fachleute, wenn es um das Paarungsverhalten anderer Arten geht. Wir können ihr Handeln voraussagen und es sogar beeinflussen, und wir können ihr Aussehen genetisch verändern. Doch wenn wir selbst uns einen Partner suchen sollen, sind unsere Anstrengungen selten von Erfolg gekrönt, ganz zu schweigen davon, dass wir den Prozess der Partnersuche kaum durchschauen. Die meisten Tierarten hingegen haben allem Anschein nach wenig Probleme mit der Partnerwahl und mit Beziehungen. Das Weibchen wird brünstig, das Männchen paart sich mit ihm – fertig. Die Menschheit ist die einzige Art,die bei der Partnersuche Probleme hat.
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Die Beziehung mit unserem Partner – oder unser Mangel an Partnern – ist immer wieder Aufhänger angeregter Diskussionen und ein Topthema bei Gesprächen unter Frauen. Liebe war immer das beliebteste Thema in der Musik, in Seifenopern, Literatur, Film und Dichtung. Menschen aller Kulturen erfahren Liebe, und jede Kultur hat Wörter dafür. Kaum etwas anderes schenkt uns so viel Freude und Hochgefühl, ruft aber gleichzeitig auch so viel Schmerz und Verzweiflung hervor. Was also ist Liebe? Diese Frage stellt man sich seit Jahrtausenden immer wieder neu. Wissenschaftler fast aller Disziplinen haben versucht, das Wesen der Liebe zu ergründen und andere von ihren Ergebnissen zu überzeugen, aber keine der vorgeschlagenen Antworten ist wirklich zwingend. Liebe ist so schwer fassbar, dass sie immer wieder neue Definitionen und Deutungen hervorruft.
Warum zum Beispiel schlafen wir eigentlich miteinander? Was treibt die Männer dazu, ständig Sex zu wollen? Warum legen Frauen so großen Wert auf den Bindungswillen der Männer? Wir werden viele dieser Fragen in unserem Buch beantworten und Ihnen erläutern, warum Sex, Liebe und Romantik entstanden sind, wo nach den Erkentnissen der Naturwissenschaften die Liebe im Gehirn verortet ist und was Sie persönlich mit all dem anfangen können. Aber wir haben nicht nur wissenschaftliche Untersuchungen, Befragungen, Fallstudien und Experimente herangezogen, sondern das Ganze auch mit einer Prise Humor gewürzt, damit man sich die wichtigsten Punkte leichter merken kann. Auf der Suche nach dem oder der »Einzigen«
Die meisten von uns wachsen in dem Glauben auf, dass sie eines Tages den »Einzigen« finden werden – jenen ganz besonderen Menschen, mit dem man alt werden möchte. Allerdings wird das Leben dieser Erwartung ganz und gar nicht immer gerecht. Die Frischverheirateten sind meistens noch davon überzeugt, dass nur der Tod sie scheiden kann, doch die Trennungsraten in vielen Ländern liegen heute bei über 50 Prozent, und die Quote der außerehelichen Affären wird auf 30 Prozent bis 60 Prozent geschätzt (bei den Frauen eher 30 Prozent, bei den Männern eher
60 Prozent …).
Die Scheidungsraten von Paaren, die schon vor der Eheschließung
zusammenlebten, reichen von 25 Prozent in Kanada und Spanien
bis zu über 50 Prozent in Schweden, Norwegen und Frankreich.
Das Scheitern einer Beziehung wird von den meisten als persönliches Scheitern begriffen, Millionen Menschen füllen deswegen die Sprechzimmer der Psychotherapeuten. Doch Beziehungskonflikte sind bei fast allen Tierarten die Norm. Warum sollte es ausgerechnet den Menschen besser ergehen? Sex ist wie Sauerstoff: Er ist nicht wichtig,solange man welchen hat.
In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts war man allgemein der Überzeugung, ein Großteil des menschlichen Verhaltens sei erlernt und könne geändert werden. Heute wissen wir, dass das meiste schon von Geburt an in uns angelegt ist. Seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert haben Verhaltensforscher einen ganzen Berg wissenschaftlicher Erkenntnisse angehäuft, die zeigen, dass wir mit neuronalen Schaltkreisen im Gehirn geboren werden, die unser Handeln beeinflussen. Aber auch kulturelle Faktoren und unzählige Umwelteinflüsse – etwa unsere Lehrer, Freunde, Eltern und Arbeitgeber – sind daran beteiligt. Natur und Erziehung sind unentwirrbar ineinander verschlungen. Wir können uns das Gehirn als Computer-Betriebssystem vorstellen. Man wird damit geboren, und es hat Standardeinstellungen, auf die es unter Stress zurückgreift – das ist der Natur-Teil. Unsere Umgebung, der Erziehungs-Teil, ist die Software, die auf diesem Betriebssystem läuft. Hardware: Natur/GehirnSoftware: Erziehung/Umgebung
Das soll nicht heißen, dass wir unserer DNA hilflos ausgeliefert wären. Das menschliche Gehirn hat sogenannte Frontallappen entwickelt, mit deren Hilfe wir unser Handeln selbst bestimmen können – aber wir müssen uns klarmachen, dass wir das Gepäck unserer Entwicklungsgeschichte stets mit uns herumschleppen. Die Entwicklung der Großhirnrinde – jenes Gehirnteils, der Informationen aus allen Sinnesorganen zusammenträgt und das Gedächtnis und die Denkprozesse steuert – hat es uns erlaubt, zu denken, Entscheidungen zu treffen und uns in den meisten Dingen über unsere ererbte Natur zu erheben. Wenn es allerdings um Sex, Liebe und Romantik geht, greifen wir dank unserer uralten Synapsenschaltungen noch immer auf die Vorlieben und Entscheidungskriterien unserer Vorfahren zurück. Sie werden sehen, dass wir ihnen nicht entkommen können. Wenn Ihr Computer überlastet ist oder zusammenbricht, fällt er auf die einprogrammierten Standardfunktionen zurück – und beim Gehirn ist es nicht viel anders. Wir haben uns eine künstliche Umgebung geschaffen, in der das Gleichheitsprinzip herrscht, und verlangen nun voneinander, so zu tun, als wollten wir alle das Gleiche. Doch das ist nichts weiter als eine Software, die unter dem Diktat der Political Correctness steht. Männer und Frauen erwarten in Wahrheit unterschiedliche Dinge von Sex und Liebe – nicht bessere oder schlechtere, einfach unterschiedliche –, und diese Erwartungen werden weitgehend von der Programmierung unseres Gehirns bestimmt. Wir können zu dem, was wir unserer Ansicht nach wollen, bewusste Entscheidungen treffen, doch unsere Schaltkreise werden uns dabei eine Richtung vorgeben. Was ist »Liebe machen«?Das, was die Frau tut, während der Mann sie bumst.
Dieses Buch zeigt Ihnen, dass Frauen am Sex genauso interessiert sind wie Männer – oder am »Liebe machen«, wie Frauen es nennen. Außerdem erklärt es, wie der Sexualtrieb bei Männern und Frauen von unterschiedlichen Umständen, Bedingungen und Prioritäten ausgelöst wird. Wir werden untersuchen, was Männer und Frauen wirklich wollen, uns mit Bettbekanntschaften und Affären beschäftigen und Dinge über Sex und Liebe enthüllen, von denen die meisten Menschen keine Ahnung haben. Außerdem haben wir ein paar Tipps und Strategien gesammelt, mit denen Sie Ihren Wert auf dem Partnerschaftsmarkt steigern können.
Der Westen und der viktorianische Sex
Die in der westlichen Welt weitverbreiteten Blockaden in Bezug auf Sex kann man zu einem guten Teil auf die Herrschaft der britischen Königin Victoria und ihres Gatten Albert zurückführen. Victorias Regierungszeit zwischen 1837 und 1901 war von strikten Moralvorstellungen, sexueller Unterdrückung und niedriger Verbrechenstoleranz geprägt. Weibliche Homosexualität wurde totgeschwiegen, männliche war verboten. Dank des British Empire verbreiteten sich viktorianische Werte überall auf der Welt. Auf dem Höhepunkt der viktorianischen Ära war es zum Beispiel üblich, Möbelbeine (etwa von Tischen) zu verhüllen, um beim Betrachter keine sexuellen Gefühle zu erregen. Badeanzüge bedeckten in jener Zeit bei Männern wie Frauen fast den ganzen Körper. Victoria dekretierte sogar, dass in besserer Gesellschaft eine Hühnchenbrust als »Büste« zu gelten habe, und verbot Werbung für weibliche Unterkleidung. Damals wie heute setzten viele Menschen Nacktheit mit sexueller Erregung gleich.
Die viktorianische Gesellschaft war so prüde, dass es als
unanständig galt, im Beisein des anderen Geschlechts das Wort
»Beine« zu verwenden. Man sprach stattdessen von »Gliedmaßen«.
Viktorianische Frauen lernten, niemals und unter keinen Umständen sexuelle Avancen zu provozieren oder sich Fantasien hinzugeben, sondern lebten in stiller Hingabe an Ehemann, Familie und Vaterland. Der gesellschaftliche Erfolg eines Mannes war ein Stück weit auch von der Passivität seiner Frau abhängig, der eigene sexuelle Bedürfnisse völlig abgesprochen wurden. Man war der Ansicht, dass Frauen keinen Sex mochten und nur der männliche Geschlechtsdrang sie dazu zwang, »nach zugeben«. Bücher aus dieser Zeit legten dem anständigen Ehemann nahe, nicht häufiger als einmal pro Halbjahr Sex von seiner Ehefrau zu erwarten, und gaben ihm gute Ratschläge zur Unterdrückung seiner Triebe. Frauen indes wurde empfohlen, sich beim Geschlechtsakt hinzulegen, die Augen zu schließen und »an England zu denken«.
Woran merkt ein Engländer, dass seine Frau gestorben ist?
Der Sex ist wie immer, aber das Geschirr türmt sich in der Spüle.
Wahrscheinlich wurden Ihre Großeltern oder Urgroßeltern in dieser Zeit geboren, und einige dieser viktorianischen Einstellungen sind über Ihre Eltern auch bei Ihnen gelandet, ob Sie sich dessen bewusst sind oder nicht. Wenn Sie sich unbehaglich fühlen, sobald von Sex die Rede ist, oder bei anzüglichen Witzen nur peinlich berührt grinsen und das Thema wechseln, können Sie dies dem Einfluss viktorianischer Werte zuschreiben. In englischsprachigen Ländern, vor allem in Großbritannien, haben die Menschen deshalb viel mehr sexuelle Blockaden als in jenen europäischen Ländern, die nicht von viktorianischen Moralvorstellungen geprägt sind. Wenn Sie keine kulturelle Verbindung zur viktorianischen Zeit haben und dennoch nur ungern über Sex und Sexualität reden, ist das wahrscheinlich auf eine Religion oder irgendwelche Meinungsführer zurückzuführen, die ihren Anhängern ihre verdrehten Moralvorstellungen aufzwangen.
Die Statistiken
Heute steht die Chance dass eine Ehe hält, bei etwa 50 zu 50. In 85 Prozent der Fälle ist die Frau die treibende Kraft hinter der Trennung. Man schätzt, dass jeden Tag allein in Großbritannien drei Männer Selbstmord begehen, weil sie mit den horrenden Alimenteforderungen für ihre Kinder nicht zurechtkommen. Das System funktioniert nach dem Prinzip, dass man je nach Einkommen mehr oder weniger bezahlt. Diese Männer haben das Gefühl, dass sie feststecken und nie wieder die Kontrolle über ihr Leben zurückerobern können. Kinder können das Leben unglaublich bereichern, doch wenn eine Beziehung scheitert, können sie auch Auslöser für eine Krankheit oder Selbstmord sein. Deshalb sollten Sie unbedingt wissen, wie Ihr Gehirn Ihren Partner für Sie auswählt.
In Europa kommt heute auf jede Ehe eine Scheidung.
Immer weniger Leute heiraten, und zahlreiche langjährige Ehen
gehen auseinander.
Auch etwa 30 Prozent aller zweiten Ehen werden geschieden.
Dieses Buch basiert auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, nicht auf Legenden, Mythen, Astrologie, romantischen Vorstellungen oder politisch korrekten Idealen. Bei den meisten Themen haben wir handfeste Belege und Zahlen. Wir stützen uns auf eine breite Palette von Untersuchungen, empirischen Studien und naturwissenschaftlichen Experimenten bis hin zu Meinungsumfragen und Erhebungen zu Beziehungsfragen aus den verschiedensten Quellen, darunter auch eigene Forschungen, die sich alle mit der Frage beschäftigen, warum wir uns so verhalten, wie wir es tun, oder warum wir das denken, was wir denken. Quellen, für deren Informationen die wissenschaftliche Grundlage oder glaubwürdige Belege fehlten, haben wir außer Acht gelassen. Die meisten Forschungsdaten, auf die wir uns beziehen, sind am Ende des Buches aufgelistet. In den sechs Jahren, die wir brauchten, um für dieses Buch zu recherchieren und es zu schreiben, haben wir (zwei Autoren mittleren Alters) zwei Kinder durch In-vitro-Fertilisation gezeugt und zur Welt gebracht, haben uns mit Prostatakrebs herumgeschlagen und sind auf viele jener Hindernisse gestoßen, die das Liebesleben jedes Paares dämpfen oder ersticken können. Wir haben deshalb in unser Buch nicht nur wissenschaftliche Analysen einbezogen, sondern auch unsere persönlichen Erfahrungen, Beobachtungen und Strategien sowie die Berichte all jener, denen wir auf diesem Weg begegnetsind.
Viel Spaß mit unserem Buch!
Allan und Barbara Pease
© der deutschsprachigen Ausgabe Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2009
© 2009 by Allan Pease
Übersetzung:«Karin Schuler«
Warum zum Beispiel schlafen wir eigentlich miteinander? Was treibt die Männer dazu, ständig Sex zu wollen? Warum legen Frauen so großen Wert auf den Bindungswillen der Männer? Wir werden viele dieser Fragen in unserem Buch beantworten und Ihnen erläutern, warum Sex, Liebe und Romantik entstanden sind, wo nach den Erkentnissen der Naturwissenschaften die Liebe im Gehirn verortet ist und was Sie persönlich mit all dem anfangen können. Aber wir haben nicht nur wissenschaftliche Untersuchungen, Befragungen, Fallstudien und Experimente herangezogen, sondern das Ganze auch mit einer Prise Humor gewürzt, damit man sich die wichtigsten Punkte leichter merken kann. Auf der Suche nach dem oder der »Einzigen«
Die meisten von uns wachsen in dem Glauben auf, dass sie eines Tages den »Einzigen« finden werden – jenen ganz besonderen Menschen, mit dem man alt werden möchte. Allerdings wird das Leben dieser Erwartung ganz und gar nicht immer gerecht. Die Frischverheirateten sind meistens noch davon überzeugt, dass nur der Tod sie scheiden kann, doch die Trennungsraten in vielen Ländern liegen heute bei über 50 Prozent, und die Quote der außerehelichen Affären wird auf 30 Prozent bis 60 Prozent geschätzt (bei den Frauen eher 30 Prozent, bei den Männern eher
60 Prozent …).
Die Scheidungsraten von Paaren, die schon vor der Eheschließung
zusammenlebten, reichen von 25 Prozent in Kanada und Spanien
bis zu über 50 Prozent in Schweden, Norwegen und Frankreich.
Das Scheitern einer Beziehung wird von den meisten als persönliches Scheitern begriffen, Millionen Menschen füllen deswegen die Sprechzimmer der Psychotherapeuten. Doch Beziehungskonflikte sind bei fast allen Tierarten die Norm. Warum sollte es ausgerechnet den Menschen besser ergehen? Sex ist wie Sauerstoff: Er ist nicht wichtig,solange man welchen hat.
In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts war man allgemein der Überzeugung, ein Großteil des menschlichen Verhaltens sei erlernt und könne geändert werden. Heute wissen wir, dass das meiste schon von Geburt an in uns angelegt ist. Seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert haben Verhaltensforscher einen ganzen Berg wissenschaftlicher Erkenntnisse angehäuft, die zeigen, dass wir mit neuronalen Schaltkreisen im Gehirn geboren werden, die unser Handeln beeinflussen. Aber auch kulturelle Faktoren und unzählige Umwelteinflüsse – etwa unsere Lehrer, Freunde, Eltern und Arbeitgeber – sind daran beteiligt. Natur und Erziehung sind unentwirrbar ineinander verschlungen. Wir können uns das Gehirn als Computer-Betriebssystem vorstellen. Man wird damit geboren, und es hat Standardeinstellungen, auf die es unter Stress zurückgreift – das ist der Natur-Teil. Unsere Umgebung, der Erziehungs-Teil, ist die Software, die auf diesem Betriebssystem läuft. Hardware: Natur/GehirnSoftware: Erziehung/Umgebung
Das soll nicht heißen, dass wir unserer DNA hilflos ausgeliefert wären. Das menschliche Gehirn hat sogenannte Frontallappen entwickelt, mit deren Hilfe wir unser Handeln selbst bestimmen können – aber wir müssen uns klarmachen, dass wir das Gepäck unserer Entwicklungsgeschichte stets mit uns herumschleppen. Die Entwicklung der Großhirnrinde – jenes Gehirnteils, der Informationen aus allen Sinnesorganen zusammenträgt und das Gedächtnis und die Denkprozesse steuert – hat es uns erlaubt, zu denken, Entscheidungen zu treffen und uns in den meisten Dingen über unsere ererbte Natur zu erheben. Wenn es allerdings um Sex, Liebe und Romantik geht, greifen wir dank unserer uralten Synapsenschaltungen noch immer auf die Vorlieben und Entscheidungskriterien unserer Vorfahren zurück. Sie werden sehen, dass wir ihnen nicht entkommen können. Wenn Ihr Computer überlastet ist oder zusammenbricht, fällt er auf die einprogrammierten Standardfunktionen zurück – und beim Gehirn ist es nicht viel anders. Wir haben uns eine künstliche Umgebung geschaffen, in der das Gleichheitsprinzip herrscht, und verlangen nun voneinander, so zu tun, als wollten wir alle das Gleiche. Doch das ist nichts weiter als eine Software, die unter dem Diktat der Political Correctness steht. Männer und Frauen erwarten in Wahrheit unterschiedliche Dinge von Sex und Liebe – nicht bessere oder schlechtere, einfach unterschiedliche –, und diese Erwartungen werden weitgehend von der Programmierung unseres Gehirns bestimmt. Wir können zu dem, was wir unserer Ansicht nach wollen, bewusste Entscheidungen treffen, doch unsere Schaltkreise werden uns dabei eine Richtung vorgeben. Was ist »Liebe machen«?Das, was die Frau tut, während der Mann sie bumst.
Dieses Buch zeigt Ihnen, dass Frauen am Sex genauso interessiert sind wie Männer – oder am »Liebe machen«, wie Frauen es nennen. Außerdem erklärt es, wie der Sexualtrieb bei Männern und Frauen von unterschiedlichen Umständen, Bedingungen und Prioritäten ausgelöst wird. Wir werden untersuchen, was Männer und Frauen wirklich wollen, uns mit Bettbekanntschaften und Affären beschäftigen und Dinge über Sex und Liebe enthüllen, von denen die meisten Menschen keine Ahnung haben. Außerdem haben wir ein paar Tipps und Strategien gesammelt, mit denen Sie Ihren Wert auf dem Partnerschaftsmarkt steigern können.
Der Westen und der viktorianische Sex
Die in der westlichen Welt weitverbreiteten Blockaden in Bezug auf Sex kann man zu einem guten Teil auf die Herrschaft der britischen Königin Victoria und ihres Gatten Albert zurückführen. Victorias Regierungszeit zwischen 1837 und 1901 war von strikten Moralvorstellungen, sexueller Unterdrückung und niedriger Verbrechenstoleranz geprägt. Weibliche Homosexualität wurde totgeschwiegen, männliche war verboten. Dank des British Empire verbreiteten sich viktorianische Werte überall auf der Welt. Auf dem Höhepunkt der viktorianischen Ära war es zum Beispiel üblich, Möbelbeine (etwa von Tischen) zu verhüllen, um beim Betrachter keine sexuellen Gefühle zu erregen. Badeanzüge bedeckten in jener Zeit bei Männern wie Frauen fast den ganzen Körper. Victoria dekretierte sogar, dass in besserer Gesellschaft eine Hühnchenbrust als »Büste« zu gelten habe, und verbot Werbung für weibliche Unterkleidung. Damals wie heute setzten viele Menschen Nacktheit mit sexueller Erregung gleich.
Die viktorianische Gesellschaft war so prüde, dass es als
unanständig galt, im Beisein des anderen Geschlechts das Wort
»Beine« zu verwenden. Man sprach stattdessen von »Gliedmaßen«.
Viktorianische Frauen lernten, niemals und unter keinen Umständen sexuelle Avancen zu provozieren oder sich Fantasien hinzugeben, sondern lebten in stiller Hingabe an Ehemann, Familie und Vaterland. Der gesellschaftliche Erfolg eines Mannes war ein Stück weit auch von der Passivität seiner Frau abhängig, der eigene sexuelle Bedürfnisse völlig abgesprochen wurden. Man war der Ansicht, dass Frauen keinen Sex mochten und nur der männliche Geschlechtsdrang sie dazu zwang, »nach zugeben«. Bücher aus dieser Zeit legten dem anständigen Ehemann nahe, nicht häufiger als einmal pro Halbjahr Sex von seiner Ehefrau zu erwarten, und gaben ihm gute Ratschläge zur Unterdrückung seiner Triebe. Frauen indes wurde empfohlen, sich beim Geschlechtsakt hinzulegen, die Augen zu schließen und »an England zu denken«.
Woran merkt ein Engländer, dass seine Frau gestorben ist?
Der Sex ist wie immer, aber das Geschirr türmt sich in der Spüle.
Wahrscheinlich wurden Ihre Großeltern oder Urgroßeltern in dieser Zeit geboren, und einige dieser viktorianischen Einstellungen sind über Ihre Eltern auch bei Ihnen gelandet, ob Sie sich dessen bewusst sind oder nicht. Wenn Sie sich unbehaglich fühlen, sobald von Sex die Rede ist, oder bei anzüglichen Witzen nur peinlich berührt grinsen und das Thema wechseln, können Sie dies dem Einfluss viktorianischer Werte zuschreiben. In englischsprachigen Ländern, vor allem in Großbritannien, haben die Menschen deshalb viel mehr sexuelle Blockaden als in jenen europäischen Ländern, die nicht von viktorianischen Moralvorstellungen geprägt sind. Wenn Sie keine kulturelle Verbindung zur viktorianischen Zeit haben und dennoch nur ungern über Sex und Sexualität reden, ist das wahrscheinlich auf eine Religion oder irgendwelche Meinungsführer zurückzuführen, die ihren Anhängern ihre verdrehten Moralvorstellungen aufzwangen.
Die Statistiken
Heute steht die Chance dass eine Ehe hält, bei etwa 50 zu 50. In 85 Prozent der Fälle ist die Frau die treibende Kraft hinter der Trennung. Man schätzt, dass jeden Tag allein in Großbritannien drei Männer Selbstmord begehen, weil sie mit den horrenden Alimenteforderungen für ihre Kinder nicht zurechtkommen. Das System funktioniert nach dem Prinzip, dass man je nach Einkommen mehr oder weniger bezahlt. Diese Männer haben das Gefühl, dass sie feststecken und nie wieder die Kontrolle über ihr Leben zurückerobern können. Kinder können das Leben unglaublich bereichern, doch wenn eine Beziehung scheitert, können sie auch Auslöser für eine Krankheit oder Selbstmord sein. Deshalb sollten Sie unbedingt wissen, wie Ihr Gehirn Ihren Partner für Sie auswählt.
In Europa kommt heute auf jede Ehe eine Scheidung.
Immer weniger Leute heiraten, und zahlreiche langjährige Ehen
gehen auseinander.
Auch etwa 30 Prozent aller zweiten Ehen werden geschieden.
Dieses Buch basiert auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, nicht auf Legenden, Mythen, Astrologie, romantischen Vorstellungen oder politisch korrekten Idealen. Bei den meisten Themen haben wir handfeste Belege und Zahlen. Wir stützen uns auf eine breite Palette von Untersuchungen, empirischen Studien und naturwissenschaftlichen Experimenten bis hin zu Meinungsumfragen und Erhebungen zu Beziehungsfragen aus den verschiedensten Quellen, darunter auch eigene Forschungen, die sich alle mit der Frage beschäftigen, warum wir uns so verhalten, wie wir es tun, oder warum wir das denken, was wir denken. Quellen, für deren Informationen die wissenschaftliche Grundlage oder glaubwürdige Belege fehlten, haben wir außer Acht gelassen. Die meisten Forschungsdaten, auf die wir uns beziehen, sind am Ende des Buches aufgelistet. In den sechs Jahren, die wir brauchten, um für dieses Buch zu recherchieren und es zu schreiben, haben wir (zwei Autoren mittleren Alters) zwei Kinder durch In-vitro-Fertilisation gezeugt und zur Welt gebracht, haben uns mit Prostatakrebs herumgeschlagen und sind auf viele jener Hindernisse gestoßen, die das Liebesleben jedes Paares dämpfen oder ersticken können. Wir haben deshalb in unser Buch nicht nur wissenschaftliche Analysen einbezogen, sondern auch unsere persönlichen Erfahrungen, Beobachtungen und Strategien sowie die Berichte all jener, denen wir auf diesem Weg begegnetsind.
Viel Spaß mit unserem Buch!
Allan und Barbara Pease
© der deutschsprachigen Ausgabe Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2009
© 2009 by Allan Pease
Übersetzung:«Karin Schuler«
... weniger
Autoren-Porträt von Allan Pease, Barbara Pease
Allan Pease gehört zu den führenden Kommunikationstrainern der Welt. Er hat bereits mehrere Bücher zum Thema Körpersprache geschrieben, die zu internationalen Bestsellern wurden.Barbara Pease gehört zu den führenden Kommunikationstrainerinnen der Welt. Sie hat bereits mehrere Bücher zum Thema Körpersprache geschrieben, die zu internationalen Bestsellern wurden.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Allan Pease , Barbara Pease
- 2009, 333 Seiten, mit Abbildungen, Masse: 13,6 x 20,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Karin Schuler
- Verlag: Ullstein HC
- ISBN-10: 3550086849
- ISBN-13: 9783550086847
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