Warrior Cats - Special Adventure Band 2: Blausterns Prophezeiung
Deutsche Erstausgabe
"Du bist Feuer und du wirst durch den Wald lodern!"
In einer Zeit der schweren Unruhen wird im DonnerClan ein Junges geboren, dem eine große Zukunft vorbestimmt ist. Zunächst warten harte Prüfungen auf die junge Blaupfote. Auf ihrem Weg...
In einer Zeit der schweren Unruhen wird im DonnerClan ein Junges geboren, dem eine große Zukunft vorbestimmt ist. Zunächst warten harte Prüfungen auf die junge Blaupfote. Auf ihrem Weg...
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Produktinformationen zu „Warrior Cats - Special Adventure Band 2: Blausterns Prophezeiung “
"Du bist Feuer und du wirst durch den Wald lodern!"
In einer Zeit der schweren Unruhen wird im DonnerClan ein Junges geboren, dem eine große Zukunft vorbestimmt ist. Zunächst warten harte Prüfungen auf die junge Blaupfote. Auf ihrem Weg zur Kriegerin und schließlich zur Anführerin des DonnerClans muss die Kätzin Opfer bringen, die ihr Leben für immer verändern werden. Als Anführerin brennt Blaustern für ihren Clan wie keine andere. Doch es gibt etwas, das ihr Feuer auslöschen und schreckliches Unheil über den Clan bringen könnte.
In einer Zeit der schweren Unruhen wird im DonnerClan ein Junges geboren, dem eine große Zukunft vorbestimmt ist. Zunächst warten harte Prüfungen auf die junge Blaupfote. Auf ihrem Weg zur Kriegerin und schließlich zur Anführerin des DonnerClans muss die Kätzin Opfer bringen, die ihr Leben für immer verändern werden. Als Anführerin brennt Blaustern für ihren Clan wie keine andere. Doch es gibt etwas, das ihr Feuer auslöschen und schreckliches Unheil über den Clan bringen könnte.
Klappentext zu „Warrior Cats - Special Adventure Band 2: Blausterns Prophezeiung “
»Du bist Feuer und du wirst durch den Wald lodern!«In einer Zeit der schweren Unruhen wird im DonnerClan ein Junges geboren, dem eine grosse Zukunft vorbestimmt ist. Zunächst warten harte Prüfungen auf die junge Blaupfote. Auf ihrem Weg zur Kriegerin und schliesslich zur Anführerin des DonnerClans muss die Kätzin Opfer bringen, die ihr Leben für immer verändern werden. Als Anführerin brennt Blaustern für ihren Clan wie keine andere. Doch es gibt etwas, das ihr Feuer auslöschen und schreckliches Unheil über den Clan bringen könnte ...
Lese-Probe zu „Warrior Cats - Special Adventure Band 2: Blausterns Prophezeiung “
Warrior Cats von Erin Hunter1. KAPITEL
Warum hat sie ihre Augen immer noch nicht geöffnet?«
»Schsch, Frischbrise. Sie ist erst einen Tag alt. Sie macht sie dann auf, wenn sie so weit ist.«
Blaujunges fühlte die raue Zunge ihrer Mutter an ihrer Flanke und kuschelte sich enger an Mondblütes milchwarmen Bauch.
»Schneejunges hat ihre Augen heute Morgen geöffnet«, sagte Frischbrise. »Und meine beiden haben ihre fast vom Augenblick ihrer Geburt an offen gehabt.« Die Kätzin bewegte mit dem Schwanz ihr Nestmaterial. »Leopardenjunges und Flickenjunges sind geborene Krieger.«
Eine dritte Königin schnurrte sanft. »Oh, Frischbrise, wir wissen alle, dass kein Junges es mit deinen beiden aufnehmen kann«, neckte Mohnröte liebevoll.
Eine kleine Pfote stupste Blaujunges in die Seite.
Schneejunges!
Blaujunges maunzte ärgerlich und kuschelte sich enger an Mondblüte.
»Komm schon, Blaujunges!«, flüsterte ihr Schneejunges ins Ohr. »Es gibt so viel zu sehen, und ich möchte endlich nach draußen, aber Mondblüte lässt mich nicht, bevor du nicht so weit bist.«
»Sie wird zu ihrer eigenen Zeit die Augen aufmachen«, schnurrte Mondblüte.
Ja. Zu meiner eigenen Zeit.
Blaujunges wachte auf und merkte, dass auf ihr das Gewicht ihrer Schwester lag. Neben ihnen hob und senkte sich gleichmäßig Mondblütes Bauch. Frischbrise schnarchte und Mohn- röte keuchte ein wenig beim Atmen.
Blaujunges hörte draußen Leopardenjunges und Flickenjunges plappern.
»Du bist die Maus und ich bin der Krieger!«, befahl Flickenjunges.
... mehr
»Ich bin letztes Mal die Maus gewesen!«, widersprach Leopardenjunges.
»Bist du nicht!«
»Bin ich doch!«
Es kam zu einer Rangelei mit unnachgiebigem Quieken.
»Passt auf, wo ihr hinrollt!«, ertönte das ärgerliche Miauen eines Katers, das die beiden für einen Augenblick zum Schweigen brachte.
»Gut, du bist der Krieger«, stimmte Flickenjunges zu. »Aber ich wette, du kannst mich nicht fangen.«
Krieger!
Blaujunges wand sich unter ihrer Schwester hervor. Eine sanfte Brise bewegte die Brombeerwände und zog durch die Ritzen -der gleiche frische Waldduft der Blattfrische, den ihr Vater bei seinem Besuch an sich gehabt hatte. Er vertrieb den muffigen Geruch von Moos, Milch und schlafwarmem Fell.
In freudiger Erregung zuckten Blaujunges' Krallen. Ich werde eine Kriegerin sein!
Zum ersten Mal machte sie die Augen auf, blinzelte angesichts der Lichtbahnen, die durch die Brombeerdecke fielen. Die Kinderstube war riesig! Im Dunkeln hatte sich der Bau klein und gemütlich angefühlt, aber jetzt konnte sie sehen, wie sich die Brombeerranken hoch über ihr wölbten, kleine Flecken vom Blau des Himmels darüber.
Mohnröte lag außen am Rand des Baus, eine dunkelrot gestreifte Kätzin mit langem, buschigem Schwanz. Blaujunges erkannte sie, weil sie anders roch als Frischbrise und Mondblüte. Sie verströmte keinen Milchgeruch, sie hatte noch keine Jungen.
Frischbrise im Nest neben ihr war kaum zu erkennen. Sie hatte sich zu einer festen Kugel zusammengerollt und die Nase unter den Schwanz gesteckt. Auf dem Farn, der ihr als Nest diente, war nur ihr geflecktes, weißes Fell zu sehen.
Der vertrauteste Duft von allen kam von hinten. Blaujunges wandte sich um und betrachtete ihre Mutter. Sonnenflecken tüpfelten Mondblütes silbergraues Fell und die dunklen Streifen, die ihre Flanke entlangliefen. Ihr getigertes Gesicht war schmal und ihre Ohren verjüngten sich zu sanften Spitzen. Sehe ich aus wie sie? Blaujunges schaute über die Schulter auf ihr eigenes Fell. Es war flauschig, nicht glatt wie das von Mondblüte, und vollständig grau, ohne Streifen. Noch jedenfalls.
Schneejunges, die auf dem Rücken ausgestreckt lag, war vollkommen weiß, abgesehen von ihren grauen Ohrenspitzen.
»Schneejunges!«, hauchte Blaujunges.
»Was ist?« Schneejunges blinzelte und öffnete die Augen. Sie waren blau.
Sind meine auch blau?
»Du hast deine Augen aufgemacht!« Schneejunges sprang hellwach auf die Pfoten. »Jetzt können wir raus aus der Kinderstube! «
Blaujunges entdeckte ein Loch in der Brombeerwand, gerade groß genug, dass zwei Junge sich hindurchzwängen konnten. »Flickenjunges und Leopardenjunges sind schon draußen. Wir wollen sie überraschen!«
Mohnröte hob den Kopf. »Geht nicht weit weg«, murmelte sie schläfrig und steckte die Nase wieder unter den Schwanz.
»Wo sind die Jungen von Mohnröte?«, flüsterte Blaujunges.
»Sie kommen erst in zwei Monden«, antwortete Schneejunges.
Kommen? Blaujunges legte den Kopf auf eine Seite. Woher?
Schneejunges ging schon auf die Öffnung zu und krabbelte unbeholfen über Mondblüte hinweg. Blaujunges stolperte hinter ihr her. Noch unsicher auf ihren kurzen Beinen, rutschte sie den Rücken ihrer Mutter hinab und landete im weichen Moos.
Das Nest raschelte, und Blaujunges spürte, wie eine weiche Pfote ihren Schwanz auf den Boden drückte. »Und wohin willst du?«
Blaujunges drehte sich um und blinzelte ihre Mutter an. »Nach draußen.«
Mondblütes Augen leuchteten und ein lautes Schnurren stieg in ihrer Kehle auf. »Du hast die Augen aufgemacht.« Sie klang erleichtert.
»Ich habe entschieden, dass es Zeit ist«, antwortete Blaujunges stolz.
»Siehst du, Frischbrise.« Mondblüte drehte sich um und weckte die weiß gefleckte Königin mit ihrem zufriedenen Miauen. »Ich hab doch gesagt, sie würde es zu ihrer eigenen Zeit tun.«
Frischbrise setzte sich auf und leckte sich eine Pfote. »Natürlich. Ich hatte nur an meine eigenen Jungen gedacht -die haben früher die Augen aufgemacht.« Sie wischte sich mit der Pfote über die Schnauze und glättete das Fell auf ihrer Nase.
Mondblüte wandte sich wieder ihren Jungen zu. »Ihr geht jetzt also hinaus und schaut euch die Welt an?«
»Warum nicht?«, miaute Blaujunges. »Leopardenjunges und Flickenjunges sind schon draußen.«
»Leopardenjunges und Flickenjunges sind fünf Monde alt«, erklärte ihr Mondblüte. »Sie sind viel größer als du, deshalb dürfen sie draußen spielen.«
Blaujunges riss die Augen weit auf. »Ist es denn gefährlich? «
Mondblüte schüttelte den Kopf. »Nicht im Lager.«
»Dann können wir also raus!«
Mondblüte seufzte, dann beugte sie sich vor und glättete Blaujunges' Fell mit der Zunge. »Also gut, du musst ja irgendwann die Kinderstube verlassen.« Sie betrachtete Schneejunges aufmerksam. »Leg die Schnurrhaare glatt.« Stolz leuchtete in den bernsteinfarbenen Augen der Königin. »Ich will, dass ihr perfekt ausseht, wenn ihr den Clan trefft.«
Schneejunges strich eine angeleckte Pfote über ihre Schnurrhaare.
Blaujunges blickte zu ihrer Mutter auf. »Kommst du mit uns?«
»Möchtest du das?«
Blaujunges schüttelte den Kopf. »Wir wollen Flickenjunges und Leopardenjunges überraschen.«
»Eure erste Beute.« Mondblütes Schnurrhaare zuckten. »Dann mal los mit euch! Und kommt keiner Katze unter die Pfoten!«
Blaujunges rannte an ihrer Schwester vorbei durch die Öffnung.
»Und bleibt zusammen!«, rief Mondblüte ihnen noch nach.
Die Brombeerranken zupften an Blaujunges' Fell, als sie sich aus der Kinderstube zwängte. Grelles Sonnenlicht stach ihr in die Augen, als sie im Freien auf die Erde purzelte. Sie blinzelte, bis sie allmählich etwas sehen konnte, und dann öffnete sich vor ihr das Lager wie ein Traum. Eine weite, sandige Lichtung dehnte sich zu einem Felsen aus, der einen so langen Schatten warf, dass er fast die Spitzen ihrer Pfoten berührte. Unter dem Felsen saßen zwei Krieger und teilten sich Beute neben einem Nesselbusch. Hinter ihnen lag ein umgestürzter Baum, dessen verschlungene Äste auf dem Boden aussahen wie ein Haufen magerer, haarloser Beine. Ein paar Schwanzlängen von der Kinderstube entfernt breitete niedriges Gebüsch seine Zweige über den Boden. Farne drängten sich in eine Ecke auf der anderen Seite der Kinderstube, und hinter ihnen erhob sich eine Barriere aus Ginsterbüschen, so hoch, dass Blaujunges den Hals recken musste, um den oberen Rand sehen zu können.
Wie aufregend! Das war ihr Territorium! Ihre Pfoten kribbelten. Würde sie sich jemals darin zurechtfinden?
Von Flickenjunges oder Leopardenjunges gab es keine Spur.
»Wo sind sie denn?«, rief sie Schneejunges zu.
Ihre Schwester blickte im Lager um her. »Ich weiß nicht«, murmelte sie zerstreut. »Schau dir diese Beute an!« Sie starrte auf einen Haufen Vögel und Mäuse am Rand der Lichtung. Obendrauf lag ein dickes, flauschiges Eichhörnchen.
»Der Frischbeutehaufen!« Mit zuckender Nase sprang Blaujunges darauf zu. Sie hatte die Königinnen in der Kinderstube von Beute reden hören und Eichhörnchen im Fell ihrer Mutter gerochen. Wie würde das schmecken? Sie stieß die Nase in den Haufen und versuchte, die Krallen in ein kleines Tier mit kurzem, braunem Fell und einem langen, dünnen Schwanz zu graben.
»Pass auf!«
Schneejunges' Warnung kam zu spät. Blaujunges Pfoten gaben nach, als das dicke Eichhörnchen vom Haufen herunterrollte und sie umwarf. Uff!
Die beiden Krieger neben dem Nesselbusch schnurrten belustigt. »Ich habe noch nie gesehen, dass Frischbeute eine Katze angegriffen hat!«, miaute einer von ihnen.
»Vorsicht!«, warnte der andere Krieger. »Nicht dass du in dem Fell erstickst!«
Blaujunges wurde heiß vor Verlegenheit. Sie krabbelte unter dem Eichhörnchen hervor und starrte die Krieger böse an. »Es ist nur auf mich draufgefallen!« Sie wollte sich hier nicht einführen als das Junge, das von einem toten Eichhörnchen angesprungen wurde.
»He, ihr beiden!« Blaujunges erkannte Flickenjunges an seinem Geruch nach Kinderstube, als er hinter dem Bau hervortrottete. »Weiß eure Mutter, dass ihr draußen seid?«
»Natürlich!« Blaujunges wirbelte herum und erblickte zum ersten Mal ihren Baugenossen.
Oh. Sie hatte nicht erwartet, dass Flickenjunges so groß sein würde. Sein schwarz-weißes Fell war glatt wie das Kriegers, und sie musste den Kopf nach hinten legen, damit sie zu ihm hochschauen konnte.
Leopardenjunges hüpfte hinter ihrem Bruder her und schlug spielerisch nach seinem Schwanz. Ihr schwarzer Pelz glänzte im Sonnenschein. Sie blieb stehen und betrachtete erfreut Blaujunges. »Du hast die Augen aufgemacht!«
Blaujunges leckte sich die Brust und versuchte, ihr flauschiges Fell glatt zu streichen. Sie wünschte, es wäre so wie das der beiden.
»Wir können euch herumführen und alles zeigen«, miaute Leopardenjunges aufgeregt.
Schneejunges sprang um das ältere Junge herum. »Ja, bitte!«
Blaujunges schnippte verärgert mit dem Schwanz. Sie wollte nicht, dass man ihr das eigene Territorium zeigte, sie wollte es allein erkunden! Aber Leopardenjunges tappte schon auf den breiten Farnbusch in der Nähe der Ginsterbarriere zu. »Das ist der Schülerbau«, rief sie über die Schulter. »In einem Mond werden wir da schlafen.«
Schneejunges rannte hinter ihr her.
»Kommst du mit?« Flickenjunges stupste Blaujunges an.
Die schaute zurück zur Kinderstube. »Wirst du dann dein altes Nest nicht vermissen?« Plötzlich verspürte sie einen Anflug von Angst. Sie schlief gerne ganz dicht bei Mondblüte.
»Ich kann es kaum erwarten, bis ich in meinen neuen Bau umziehen darf«, jaulte Flickenjunges und raste auf den Schülerbau zu. »Es wird toll sein, wenn Frischbrise uns nicht dauernd sagt, wir sollen still sein und einschlafen.«
Blaujunges eilte hinter ihm her, als plötzlich die Farnwedel zitterten und ein schildpattfarbenes Gesicht zwischen den grünen Stängeln erschien.
»Wenn du erst mal mit deinem Training anfängst«, gähnte die verschlafen wirkende Schülerin, »wirst du froh sein, wenn du ein wenig Schlaf bekommst.«
»Hallo, Tupfenpfote!« Flickenjunges blieb vor dem Bau stehen, während sich die schildpattfarbene Kätzin ausgiebig streckte.
Blaujunges starrte Tupfenpfotes dichtes, glänzendes Fell an. Ihre Schultermuskeln bewegten sich, als sie aus dem Farn sprang und neben Flickenjunges landete. Plötzlich wirkte Blaujunges' Genosse aus der Kinderstube nicht mehr ganz so groß.
»Wir führen Blaujunges und Schneejunges im Lager herum «, verkündete Leopardenjunges. »Es ist ihr erster Ausgang. «
»Vergesst nicht, ihnen auch den Schmutzplatz zu zeigen«, scherzte Tupfenpfote. »Weißpfote hat sich erst heute Morgen beklagt, dass sie dauernd die Kinderstube säubern soll. Die ist seit Monden voller Junge und mehr sind noch unterwegs.«
Blaujunges reckte das Kinn. »Schneejunges und ich können jetzt unser Nest selbst sauber halten.«
Tupfenpfotes Schnurrhaare zuckten. »Ich sag's Weißpfote, wenn sie von der Jagd zurückkommt. Ich bin sicher, sie wird entzückt sein, das zu hören.«
Macht sie sich lustig über uns? Blaujunges kniff die Augen zusammen.
»Ich kann es kaum erwarten, bis ich auf die Jagd gehen darf!« Flickenjunges ließ sich ins Jagdkauern fallen und sein Schwanz wedelte aufgeregt.
Schnell wie der Wind nagelte ihn die Schülerin mit einer Pfote fest. »Vergiss nicht, den Schwanz still zu halten, sonst hört die Beute die aufgewirbelten Blätter.«
Flickenjunges zog seinen Schwanz unter der Pfote heraus und legte ihn flach auf den Boden.
Schneejunges unterdrückte ein Schnurren. »Er steht jetzt ab wie ein Stock«, flüsterte sie Blaujunges ins Ohr.
Die sagte nichts, sah nur aufmerksam zu und beobachtete genau, wie Flickenjunges die Brust auf den Boden presste, die Krallen ausfuhr und die Hinterpfoten direkt unter den Körper steckte. Ich werde die beste Jägerin sein, die der DonnerClan jemals gesehen hat.
»Nicht schlecht«, lobte Tupfenpfote Flickenjunges, dann wandte sie sich an Leopardenjunges. »Lass mal dein Jagdkauern sehen.« Leopardenjunges ließ sich sofort fallen und drückte den Bauch auf den Boden.
Blaujunges hätte es am liebsten auch versucht, aber nicht, bevor sie es allein geübt hatte. »Komm, lassen wir sie damit allein«, flüsterte sie Schneejunges zu.
Die starrte sie überrascht an. »Weggehen, ohne sie?«
»Wir gehen allein auf Erkundung.« Blaujunges sah eine Gelegenheit, sich unbemerkt davonzustehlen.
»Aber es macht doch Spaß, mit den ...«
Blaujunges hörte nicht mehr zu und machte sich davon. Sie blickte über die Schulter und entdeckte neben der Kinderstube einen niedrigen, breiten Busch. Flickenjunges und Leopardenjunges würden sie dort nicht finden. Sie wirbelte herum, preschte zu dem Busch und tauchte unter einen Zweig. Als sie zu Atem gekommen war, nahm sie an den Blättern jede Menge verschiedener Gerüche wahr. Wie viele Katzen gab es im DonnerClan? Passten sie wirklich alle hier ins Lager?
Die Zweige bewegten sich und Schneejunges kam in ihr Versteck geplatzt.
Copyright © Beltz & Gelberg in der Verlagsgruppe Beltz, Weinheim Basel.
»Ich bin letztes Mal die Maus gewesen!«, widersprach Leopardenjunges.
»Bist du nicht!«
»Bin ich doch!«
Es kam zu einer Rangelei mit unnachgiebigem Quieken.
»Passt auf, wo ihr hinrollt!«, ertönte das ärgerliche Miauen eines Katers, das die beiden für einen Augenblick zum Schweigen brachte.
»Gut, du bist der Krieger«, stimmte Flickenjunges zu. »Aber ich wette, du kannst mich nicht fangen.«
Krieger!
Blaujunges wand sich unter ihrer Schwester hervor. Eine sanfte Brise bewegte die Brombeerwände und zog durch die Ritzen -der gleiche frische Waldduft der Blattfrische, den ihr Vater bei seinem Besuch an sich gehabt hatte. Er vertrieb den muffigen Geruch von Moos, Milch und schlafwarmem Fell.
In freudiger Erregung zuckten Blaujunges' Krallen. Ich werde eine Kriegerin sein!
Zum ersten Mal machte sie die Augen auf, blinzelte angesichts der Lichtbahnen, die durch die Brombeerdecke fielen. Die Kinderstube war riesig! Im Dunkeln hatte sich der Bau klein und gemütlich angefühlt, aber jetzt konnte sie sehen, wie sich die Brombeerranken hoch über ihr wölbten, kleine Flecken vom Blau des Himmels darüber.
Mohnröte lag außen am Rand des Baus, eine dunkelrot gestreifte Kätzin mit langem, buschigem Schwanz. Blaujunges erkannte sie, weil sie anders roch als Frischbrise und Mondblüte. Sie verströmte keinen Milchgeruch, sie hatte noch keine Jungen.
Frischbrise im Nest neben ihr war kaum zu erkennen. Sie hatte sich zu einer festen Kugel zusammengerollt und die Nase unter den Schwanz gesteckt. Auf dem Farn, der ihr als Nest diente, war nur ihr geflecktes, weißes Fell zu sehen.
Der vertrauteste Duft von allen kam von hinten. Blaujunges wandte sich um und betrachtete ihre Mutter. Sonnenflecken tüpfelten Mondblütes silbergraues Fell und die dunklen Streifen, die ihre Flanke entlangliefen. Ihr getigertes Gesicht war schmal und ihre Ohren verjüngten sich zu sanften Spitzen. Sehe ich aus wie sie? Blaujunges schaute über die Schulter auf ihr eigenes Fell. Es war flauschig, nicht glatt wie das von Mondblüte, und vollständig grau, ohne Streifen. Noch jedenfalls.
Schneejunges, die auf dem Rücken ausgestreckt lag, war vollkommen weiß, abgesehen von ihren grauen Ohrenspitzen.
»Schneejunges!«, hauchte Blaujunges.
»Was ist?« Schneejunges blinzelte und öffnete die Augen. Sie waren blau.
Sind meine auch blau?
»Du hast deine Augen aufgemacht!« Schneejunges sprang hellwach auf die Pfoten. »Jetzt können wir raus aus der Kinderstube! «
Blaujunges entdeckte ein Loch in der Brombeerwand, gerade groß genug, dass zwei Junge sich hindurchzwängen konnten. »Flickenjunges und Leopardenjunges sind schon draußen. Wir wollen sie überraschen!«
Mohnröte hob den Kopf. »Geht nicht weit weg«, murmelte sie schläfrig und steckte die Nase wieder unter den Schwanz.
»Wo sind die Jungen von Mohnröte?«, flüsterte Blaujunges.
»Sie kommen erst in zwei Monden«, antwortete Schneejunges.
Kommen? Blaujunges legte den Kopf auf eine Seite. Woher?
Schneejunges ging schon auf die Öffnung zu und krabbelte unbeholfen über Mondblüte hinweg. Blaujunges stolperte hinter ihr her. Noch unsicher auf ihren kurzen Beinen, rutschte sie den Rücken ihrer Mutter hinab und landete im weichen Moos.
Das Nest raschelte, und Blaujunges spürte, wie eine weiche Pfote ihren Schwanz auf den Boden drückte. »Und wohin willst du?«
Blaujunges drehte sich um und blinzelte ihre Mutter an. »Nach draußen.«
Mondblütes Augen leuchteten und ein lautes Schnurren stieg in ihrer Kehle auf. »Du hast die Augen aufgemacht.« Sie klang erleichtert.
»Ich habe entschieden, dass es Zeit ist«, antwortete Blaujunges stolz.
»Siehst du, Frischbrise.« Mondblüte drehte sich um und weckte die weiß gefleckte Königin mit ihrem zufriedenen Miauen. »Ich hab doch gesagt, sie würde es zu ihrer eigenen Zeit tun.«
Frischbrise setzte sich auf und leckte sich eine Pfote. »Natürlich. Ich hatte nur an meine eigenen Jungen gedacht -die haben früher die Augen aufgemacht.« Sie wischte sich mit der Pfote über die Schnauze und glättete das Fell auf ihrer Nase.
Mondblüte wandte sich wieder ihren Jungen zu. »Ihr geht jetzt also hinaus und schaut euch die Welt an?«
»Warum nicht?«, miaute Blaujunges. »Leopardenjunges und Flickenjunges sind schon draußen.«
»Leopardenjunges und Flickenjunges sind fünf Monde alt«, erklärte ihr Mondblüte. »Sie sind viel größer als du, deshalb dürfen sie draußen spielen.«
Blaujunges riss die Augen weit auf. »Ist es denn gefährlich? «
Mondblüte schüttelte den Kopf. »Nicht im Lager.«
»Dann können wir also raus!«
Mondblüte seufzte, dann beugte sie sich vor und glättete Blaujunges' Fell mit der Zunge. »Also gut, du musst ja irgendwann die Kinderstube verlassen.« Sie betrachtete Schneejunges aufmerksam. »Leg die Schnurrhaare glatt.« Stolz leuchtete in den bernsteinfarbenen Augen der Königin. »Ich will, dass ihr perfekt ausseht, wenn ihr den Clan trefft.«
Schneejunges strich eine angeleckte Pfote über ihre Schnurrhaare.
Blaujunges blickte zu ihrer Mutter auf. »Kommst du mit uns?«
»Möchtest du das?«
Blaujunges schüttelte den Kopf. »Wir wollen Flickenjunges und Leopardenjunges überraschen.«
»Eure erste Beute.« Mondblütes Schnurrhaare zuckten. »Dann mal los mit euch! Und kommt keiner Katze unter die Pfoten!«
Blaujunges rannte an ihrer Schwester vorbei durch die Öffnung.
»Und bleibt zusammen!«, rief Mondblüte ihnen noch nach.
Die Brombeerranken zupften an Blaujunges' Fell, als sie sich aus der Kinderstube zwängte. Grelles Sonnenlicht stach ihr in die Augen, als sie im Freien auf die Erde purzelte. Sie blinzelte, bis sie allmählich etwas sehen konnte, und dann öffnete sich vor ihr das Lager wie ein Traum. Eine weite, sandige Lichtung dehnte sich zu einem Felsen aus, der einen so langen Schatten warf, dass er fast die Spitzen ihrer Pfoten berührte. Unter dem Felsen saßen zwei Krieger und teilten sich Beute neben einem Nesselbusch. Hinter ihnen lag ein umgestürzter Baum, dessen verschlungene Äste auf dem Boden aussahen wie ein Haufen magerer, haarloser Beine. Ein paar Schwanzlängen von der Kinderstube entfernt breitete niedriges Gebüsch seine Zweige über den Boden. Farne drängten sich in eine Ecke auf der anderen Seite der Kinderstube, und hinter ihnen erhob sich eine Barriere aus Ginsterbüschen, so hoch, dass Blaujunges den Hals recken musste, um den oberen Rand sehen zu können.
Wie aufregend! Das war ihr Territorium! Ihre Pfoten kribbelten. Würde sie sich jemals darin zurechtfinden?
Von Flickenjunges oder Leopardenjunges gab es keine Spur.
»Wo sind sie denn?«, rief sie Schneejunges zu.
Ihre Schwester blickte im Lager um her. »Ich weiß nicht«, murmelte sie zerstreut. »Schau dir diese Beute an!« Sie starrte auf einen Haufen Vögel und Mäuse am Rand der Lichtung. Obendrauf lag ein dickes, flauschiges Eichhörnchen.
»Der Frischbeutehaufen!« Mit zuckender Nase sprang Blaujunges darauf zu. Sie hatte die Königinnen in der Kinderstube von Beute reden hören und Eichhörnchen im Fell ihrer Mutter gerochen. Wie würde das schmecken? Sie stieß die Nase in den Haufen und versuchte, die Krallen in ein kleines Tier mit kurzem, braunem Fell und einem langen, dünnen Schwanz zu graben.
»Pass auf!«
Schneejunges' Warnung kam zu spät. Blaujunges Pfoten gaben nach, als das dicke Eichhörnchen vom Haufen herunterrollte und sie umwarf. Uff!
Die beiden Krieger neben dem Nesselbusch schnurrten belustigt. »Ich habe noch nie gesehen, dass Frischbeute eine Katze angegriffen hat!«, miaute einer von ihnen.
»Vorsicht!«, warnte der andere Krieger. »Nicht dass du in dem Fell erstickst!«
Blaujunges wurde heiß vor Verlegenheit. Sie krabbelte unter dem Eichhörnchen hervor und starrte die Krieger böse an. »Es ist nur auf mich draufgefallen!« Sie wollte sich hier nicht einführen als das Junge, das von einem toten Eichhörnchen angesprungen wurde.
»He, ihr beiden!« Blaujunges erkannte Flickenjunges an seinem Geruch nach Kinderstube, als er hinter dem Bau hervortrottete. »Weiß eure Mutter, dass ihr draußen seid?«
»Natürlich!« Blaujunges wirbelte herum und erblickte zum ersten Mal ihren Baugenossen.
Oh. Sie hatte nicht erwartet, dass Flickenjunges so groß sein würde. Sein schwarz-weißes Fell war glatt wie das Kriegers, und sie musste den Kopf nach hinten legen, damit sie zu ihm hochschauen konnte.
Leopardenjunges hüpfte hinter ihrem Bruder her und schlug spielerisch nach seinem Schwanz. Ihr schwarzer Pelz glänzte im Sonnenschein. Sie blieb stehen und betrachtete erfreut Blaujunges. »Du hast die Augen aufgemacht!«
Blaujunges leckte sich die Brust und versuchte, ihr flauschiges Fell glatt zu streichen. Sie wünschte, es wäre so wie das der beiden.
»Wir können euch herumführen und alles zeigen«, miaute Leopardenjunges aufgeregt.
Schneejunges sprang um das ältere Junge herum. »Ja, bitte!«
Blaujunges schnippte verärgert mit dem Schwanz. Sie wollte nicht, dass man ihr das eigene Territorium zeigte, sie wollte es allein erkunden! Aber Leopardenjunges tappte schon auf den breiten Farnbusch in der Nähe der Ginsterbarriere zu. »Das ist der Schülerbau«, rief sie über die Schulter. »In einem Mond werden wir da schlafen.«
Schneejunges rannte hinter ihr her.
»Kommst du mit?« Flickenjunges stupste Blaujunges an.
Die schaute zurück zur Kinderstube. »Wirst du dann dein altes Nest nicht vermissen?« Plötzlich verspürte sie einen Anflug von Angst. Sie schlief gerne ganz dicht bei Mondblüte.
»Ich kann es kaum erwarten, bis ich in meinen neuen Bau umziehen darf«, jaulte Flickenjunges und raste auf den Schülerbau zu. »Es wird toll sein, wenn Frischbrise uns nicht dauernd sagt, wir sollen still sein und einschlafen.«
Blaujunges eilte hinter ihm her, als plötzlich die Farnwedel zitterten und ein schildpattfarbenes Gesicht zwischen den grünen Stängeln erschien.
»Wenn du erst mal mit deinem Training anfängst«, gähnte die verschlafen wirkende Schülerin, »wirst du froh sein, wenn du ein wenig Schlaf bekommst.«
»Hallo, Tupfenpfote!« Flickenjunges blieb vor dem Bau stehen, während sich die schildpattfarbene Kätzin ausgiebig streckte.
Blaujunges starrte Tupfenpfotes dichtes, glänzendes Fell an. Ihre Schultermuskeln bewegten sich, als sie aus dem Farn sprang und neben Flickenjunges landete. Plötzlich wirkte Blaujunges' Genosse aus der Kinderstube nicht mehr ganz so groß.
»Wir führen Blaujunges und Schneejunges im Lager herum «, verkündete Leopardenjunges. »Es ist ihr erster Ausgang. «
»Vergesst nicht, ihnen auch den Schmutzplatz zu zeigen«, scherzte Tupfenpfote. »Weißpfote hat sich erst heute Morgen beklagt, dass sie dauernd die Kinderstube säubern soll. Die ist seit Monden voller Junge und mehr sind noch unterwegs.«
Blaujunges reckte das Kinn. »Schneejunges und ich können jetzt unser Nest selbst sauber halten.«
Tupfenpfotes Schnurrhaare zuckten. »Ich sag's Weißpfote, wenn sie von der Jagd zurückkommt. Ich bin sicher, sie wird entzückt sein, das zu hören.«
Macht sie sich lustig über uns? Blaujunges kniff die Augen zusammen.
»Ich kann es kaum erwarten, bis ich auf die Jagd gehen darf!« Flickenjunges ließ sich ins Jagdkauern fallen und sein Schwanz wedelte aufgeregt.
Schnell wie der Wind nagelte ihn die Schülerin mit einer Pfote fest. »Vergiss nicht, den Schwanz still zu halten, sonst hört die Beute die aufgewirbelten Blätter.«
Flickenjunges zog seinen Schwanz unter der Pfote heraus und legte ihn flach auf den Boden.
Schneejunges unterdrückte ein Schnurren. »Er steht jetzt ab wie ein Stock«, flüsterte sie Blaujunges ins Ohr.
Die sagte nichts, sah nur aufmerksam zu und beobachtete genau, wie Flickenjunges die Brust auf den Boden presste, die Krallen ausfuhr und die Hinterpfoten direkt unter den Körper steckte. Ich werde die beste Jägerin sein, die der DonnerClan jemals gesehen hat.
»Nicht schlecht«, lobte Tupfenpfote Flickenjunges, dann wandte sie sich an Leopardenjunges. »Lass mal dein Jagdkauern sehen.« Leopardenjunges ließ sich sofort fallen und drückte den Bauch auf den Boden.
Blaujunges hätte es am liebsten auch versucht, aber nicht, bevor sie es allein geübt hatte. »Komm, lassen wir sie damit allein«, flüsterte sie Schneejunges zu.
Die starrte sie überrascht an. »Weggehen, ohne sie?«
»Wir gehen allein auf Erkundung.« Blaujunges sah eine Gelegenheit, sich unbemerkt davonzustehlen.
»Aber es macht doch Spaß, mit den ...«
Blaujunges hörte nicht mehr zu und machte sich davon. Sie blickte über die Schulter und entdeckte neben der Kinderstube einen niedrigen, breiten Busch. Flickenjunges und Leopardenjunges würden sie dort nicht finden. Sie wirbelte herum, preschte zu dem Busch und tauchte unter einen Zweig. Als sie zu Atem gekommen war, nahm sie an den Blättern jede Menge verschiedener Gerüche wahr. Wie viele Katzen gab es im DonnerClan? Passten sie wirklich alle hier ins Lager?
Die Zweige bewegten sich und Schneejunges kam in ihr Versteck geplatzt.
Copyright © Beltz & Gelberg in der Verlagsgruppe Beltz, Weinheim Basel.
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Autoren-Porträt von Erin Hunter
Hinter dem Namen Erin Hunter verbirgt sich ein ganzes Team von Autorinnen. Gemeinsam konzipieren und schreiben sie die erfolgreichen Tierfantasy-Reihen WARRIOR CATS, SEEKERS, SURVIVOR DOGS und BRAVELANDS.
Bibliographische Angaben
- Autor: Erin Hunter
- Altersempfehlung: Ab 10 Jahre
- 2015, 551 Seiten, Masse: 14,2 x 21,2 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Klaus Weimann
- Verlag: Beltz
- ISBN-10: 3407811500
- ISBN-13: 9783407811509
- Erscheinungsdatum: 05.09.2013
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