Vom richtigen Gebrauch der Zeit
1988 erschien Franz Hohlers erste Sammlung mit Gedichten, der Band »Vierzig vorbei«, damals von Lesern und Kritikern gleichermaßen geliebt. Jetzt, knapp zwanzig Jahre...
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1988 erschien Franz Hohlers erste Sammlung mit Gedichten, der Band »Vierzig vorbei«, damals von Lesern und Kritikern gleichermaßen geliebt. Jetzt, knapp zwanzig Jahre später, legt der Autor seine zweite Sammlung mit Gedichten vor, von vielen Lesern seit langem erwartet. Darin geht er der Frage nach, wie wir in unserem täglichen Leben von der Zeit einen richtigen Gebrauch machen können. In lyrischen Notaten hält Hohler seine persönlichen Beobachtungen im Umgang mit diesem kostbaren Stoff fest. Eine Sammlung sprachlicher Kabinettstücke - voller Lust am Leben.
1988 erschien Franz Hohlers erste Sammlung mit Gedichten, der Band »Vierzig vorbei«, damals von Lesern und Kritikern gleichermassen geliebt. Jetzt, knapp zwanzig Jahre später, legt der Autor seine zweite Sammlung mit Gedichten vor, von vielen Lesern seit langem erwartet. Darin geht er der Frage nach, wie wir in unserem täglichen Leben von der Zeit einen richtigen Gebrauch machen können. In lyrischen Notaten hält Hohler seine persönlichen Beobachtungen im Umgang mit diesem kostbaren Stoff fest. Eine Sammlung sprachlicher Kabinettstücke - voller Lust am Leben.
1988 erschien Franz Hohlers erste Sammlung mit Gedichten, der Band "Vierzig vorbei", damals von Lesern und Kritikern gleichermassen geliebt. Jetzt, knapp zwanzig Jahre später, legt der Autor seine zweite Sammlung mit Gedichten vor, von vielen Lesern seit langem erwartet. Darin geht er der Frage nach, wie wir in unserem täglichen Leben von der Zeit einen richtigen Gebrauch machen können. In lyrischen Notaten hält Hohler seine persönlichen Beobachtungen im Umgang mit diesem kostbaren Stoff fest. Eine Sammlung sprachlicher Kabinettstücke - voller Lust am Leben.
"Wenn Hohler vom Abschied, vom Warten oder vom Träumen schreibt, so hat das etwas Tröstliches. Denn das sind alles Dinge, die alle Menschen irgendwie betreffen. Egal welcher sozialer oder geografischer Herkunft." Blick
"Eine kleine, rotgefasste Kostbarkeit, die jede Minute wert ist, die man mit ihr, in ihr verbringt." Neuen Zürcher Zeitung
Vomrichtigen Gebrauch der Zeit von FranzHohler
LESEPROBE
Vomrichtigen Gebrauch der Zeit
Ich habedich
heutemorgen
nicht zumBahnhof begleitet
ich hattesoviel zu tun
undbrauchte sie dringend
die halbeStunde.
Doch kaumwarst du weg
sass ich da
und war
eine ganzeStunde lang traurig.
Solaruhren
Deine Uhr
nebenmeiner Uhr
auf demFenstersims
in derVormittagssonne.
Gemeinsam
trinken sieLicht
damit siestets
ihrePflicht erfüllen können
unsanzuzeigen
wie wirlangsam
zusammenälter werden
du und ich.
LetzterZug
Wieso hältdenn
der Zug
an jederStation
wo keinMensch mehr aussteigt
geschweigedenn ein?
Weiss erdenn nicht
wiedringend
ich heimmuss
zu dir
und wiesehr ich hoffe
du seiestnoch wach
wenn ichkomme
und wartestauf mich?
Endspiel
für Adamund Eva
Was aber
wenn dichauf einmal
der, den duliebtest
verlässt
um einenanderen Menschen zu lieben?
Dann werden
dieWeltkatastrophen
lautlosweggeschoben
wieOpernkulissen
und auf derleeren, dunklen Bühne
stehtniemand
nur duallein.
Der Zettel
Oha
dachte ich
als ichheimkam
nachts
und amBoden
den hellenFlecken sah
da liegt
eineNachricht für mich
auf derTreppe.
Doch siehda
es war nur
dasMondlicht.
Und
fiel mirspäter ein
ist dasetwa
keineNachricht?
Sweety
In Indien
ist einKind gestorben.
Wie grossist Indien
wie vielesterben dort täglich
Junge undAlte.
Dochgestern
ist dortein Kind gestorben
ich kenneden Vater
der esliebte.
Er schickteein Telegramm
für denLohn von Tagen
um seineTrauer
zu uns zubringen.
»Sweetypassed away on 12th of march.«
Und aufeinmal
ist ganzIndien
nur nochein Vater
der seineTochter beklagt
und liegt
gleichnebenan
wie dasNachbarhaus
wo gestern
ein Kindgeboren wurde.
Ich kenneden Vater
der essoeben
zu liebenbeginnt.
Tamar
DasErschrecken
beimflüchtigen Blick in die Todesanzeigen
dann derGedanke
das darfdoch nicht wahr sein
zeitgleichfast
mit derEinsicht
dass es soist
und dass essogar
so kommenmusste.
Immer
hat sieMenschen gesucht
die ihreBesorgnis teilen
über dasUngeheure
das ein-und ausgeht
als wär esnormal
diegefrornen Gefühle
dieGleichgültigkeit
gegen Leid
das wirfremdes nennen
damit eskein eigenes wird.
Das ertrugsie nicht mehr
ihre Hautwar zu zart
ihr Körperzu schmal
ihr Herz zugross
und siestarb
alsKriegsopfer
unseresAlltags
zu Todeverletzt
durch dasLeben.
©Luchterhand
- Autor: Franz Hohler
- 2006, Originalausgabe, 92 Seiten, Masse: 11,9 x 19,1 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Luchterhand Literaturverlag
- ISBN-10: 3630620833
- ISBN-13: 9783630620831
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