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Übertretung

 
 
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Jeden Tag, während Cushla Lavery ihrer alkoholkranken Mutter das Frühstück macht, sich im Garten mit dem Nachbarn unterhält, ihre Grundschüler unterrichtet oder in der Bar ihrer Familie aushilft, werden die Toten und die Verletzten gezählt. Es ist 1975, und...
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Kommentare zu "Übertretung"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone F., 26.08.2023

    Da ich mir unter dem Titel "Übertretung" zunächst nichts vorstellen konnte, wäre ich an diesem Buch beinahe vorbeigegangen. Glücklicherweise habe ich doch einen Blick auf den Klappentext geworfen, der mich aufgrund der Thematik des Nordirlandkonfliktes sehr ansprach.

    Nordirland 1975: Die IRA und protestantische Milizen sorgen für Angst und Schrecken, Bombenanschläge und Attentate sind an der Tagesordnung. Cushla Lavery ist 24 Jahre alt, katholisch und Lehrerin an einer katholischen Grundschule in einem Vorort von Belfast. Der Schüler Davy aus einer ärmeren katholisch-protestantischen Mischfamilie, der in der Klasse gemobbt wird, ist ihr besonders ans Herz gewachsen, und sie unterstützt seine Familie in einer Notlage. Nach Schulschluss kümmert sich Cushla um ihre alkoholkranke Mutter Gina oder hilft ihrem Bruder Eamonn im Pub der Familie. Eines Abends kommt ein Mann in den Pub, zu dem sich Cushla sofort hingezogen fühlt, trotz des grossen Altersunterschieds. Michael Agnew ist Protestant, Prozessanwalt und verheiratet, und Cushla beginnt mit ihm eine Affäre, die ihr Leben nachhaltig verändert.

    Der Autorin Louise Kennedy gelingt es, die beklemmende Atmosphäre im Nordirland der 1970er Jahre eindrücklich und lebendig einzufangen. Bombenanschläge, Strassensperren und Polizeikontrollen gehören zum Alltag, die Konfessionszugehörigkeit prägt jeden Winkel des gesellschaftlichen und sozialen Lebens, und kleinste Abweichungen - ein unüberlegtes Wort, eine falsche Route auf dem Heimweg, Hilfsbereitschaft gegenüber den "falschen" Menschen - können lebensbedrohliche Folgen haben. Hierin (und auch  durch den Originaltitel "Trespasses") erklärt sich auch der Titel - sichtbare wie unsichtbare Grenzüberschreitungen können fatal sein.

    Der Roman zeigt, wie Cushla und ihr Umfeld inmitten des Terrors versuchen, ein normales Leben zu führen, und auch, wie sehr die ständige Bedrohungslage zur Normalität geworden ist. Besonders deutlich wird dies, wenn die Autorin die Unterrichtsstunden schildert, die mit den "Nachrichten" beginnen, und bei denen die 7jährigen Schüler und Schülerinnen ganz selbstverständlich über Attentate, Anschläge und militante Gruppierungen sprechen. Als Katholikin erlebt Cushla Schikanen durch die Polizei, wird Zeugin von Argwohn, Hass und Ausgrenzung und muss selbst immer wieder sowohl unverhohlene als auch unterschwellige verbale Provokationen erdulden.

    Die Geschichte um Davy und seine Familie ist mir sehr nahegegangen, und ich habe mit ihnen richtig mitgelitten. Etwas zwiegespalten bin ich bezüglich der Beziehung zwischen Cushla und Michael, da mich der Altersunterschied von 30 Jahren doch sehr gestört und auch etwas abgestossen hat. Michael blieb mir als Figur bis zum Schluss unsympathisch, und die Anziehung, die er auf Cushla ausübte, war mir unverständlich.

    Ich habe durch den Roman einiges über die damalige Situation und das Lebensgefühl in Nordirland erfahren, und war fast traurig, als das Buch zuende war. Ich hätte über einige Figuren gerne noch mehr erfahren, doch auch der Schluss hat, so wie er ist, einen besonderen Reiz. Ein wirklich
    tolles Debüt, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen möchte.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 13.11.2023

    Wir schreiben das Jahr 1975, in Belfast, der Hauptstadt Nordirlands, eskaliert der Bürgerkrieg. Die vierundzwanzigjährige Cushla Lavery kümmert sich um ihre alkoholkranke Mutter Gina, wenn sie nicht gerade Grundschüler unterrichtet oder ihrem Bruder Eamonn in dem Familienpub hilft. Die Familie Lavery ist katholisch, der Pub in einer überwiegend protestantischen Vorstadt, da wird jedes Wort auf die Goldwaage gelegt, jeder Satz seziert. Als Cushla sich in Michael Agnew verliebt, riskiert sie viel; der angesehene Prozessanwalt ist nicht nur doppelt so alt wie Cushla und verheiratet, sondern dazu auch Protestant. Als wäre das nicht explosiv genug, engagiert sich Cushla für Davy und dessen Familie, deren Familienoberhaupt fast totgeschlagen worden ist. Der Preis für ihren Einsatz ist hoch.

    Der nordirische Bürgerkrieg nimmt im Buch einen grossen Raum ein, auf fast jeder Seite sind die Auswirkungen auf das Leben der Menschen zu spüren. Die Liebesgeschichte zwischen Cushla und Michael daneben ist verstörend, verdient sie meiner Meinung nach diese Bezeichnung nicht. Ich würde von Hörigkeit sprechen, einer Abhängigkeit und Missbrauch, nichts anderes sehe ich darin. Die junge Frau ist fasziniert von Michael, der ältere Mann ist gebildet, charismatisch, vermögend und dazu manipulativ genug, um zu wissen, wie er vorgehen muss, um ein unbedarftes, naives Mädchen für sich einzunehmen. Viele Male bin ich angewidert, will Cushla schütteln, sie warnen, ihr sagen, was sie machen soll beziehungsweise was sie auf keinen Fall tun darf. Aber... Natürlich gibt es ein Aber, das gibt es fast immer, denn es gibt auch Augenblicke der Freude, der Hoffnung, liebevolle Zeiten neben all dem Zorn und der Wut. Die Auflösung sehe ich dennoch nicht kommen, trotz der Andeutung zu Beginn habe ich einen anderen Ausgang erwartet und bin überrascht, wie weh mir das Geschehene tut.

    Arbeitslosigkeit, Ausweglosigkeit und keine Perspektive, wer so aufwachsen muss, der ist nicht zu beneiden. Louise Kennedy hat die damalige Zeit authentisch dargestellt, sehr detailliert abgebildet und realistisch wiedergegeben. Ein eindrucksvolles, wenn auch düsteres und trauriges Buch, das etwas Wissen über die geschilderte Zeit erfordert, das mir überwiegend fehlte, was dazu führte, das ich manche Situationen wahrscheinlich falsch eingeschätzt habe. Dennoch ein beeindruckendes Werk, das ich gerne gelesen habe und das mir im Gedächtnis bleiben wird. Vier Sterne und eine Leseempfehlung gibt es dafür von mir.

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