Studien 2005 / Zum Unterhaltungswert des Daily Talk
Das institutionelle Scheitern der Kommunikation
Als Folge von Talkshowproduktionen hat es in den USA schon den einen oder anderen Mord gegeben und auch hierzulande endet so manch verbaler Vernichtungszug in physischer Gewalt. Die Wurzel dieser Aggressionen liegt in den dramaturgischen Mitteln der...
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Produktinformationen zu „Studien 2005 / Zum Unterhaltungswert des Daily Talk “
Klappentext zu „Studien 2005 / Zum Unterhaltungswert des Daily Talk “
Als Folge von Talkshowproduktionen hat es in den USA schon den einen oder anderen Mord gegeben und auch hierzulande endet so manch verbaler Vernichtungszug in physischer Gewalt. Die Wurzel dieser Aggressionen liegt in den dramaturgischen Mitteln der Produzenten. Vor einem Millionenpublikum empfinden die Gäste ein besonderes Verlangen, positive Imagearbeit zu betreiben. Doch viele der alltäglichen Strategien zur Imagepflege werden unterbunden. Den Gästen bleibt nur ein enges Repertoire an vornehmlich negativen Strategien, durch das sie ihre Person als wertvoll präsentieren können: Beleidigungen, Vorwürfe, Zurückweisungen und sogar Drohungen. Im Sog der Umstände, Regieanweisungen und Verführungen durch die Gesprächsleitung verzichten die Gäste auf einen kompromissorientierten Gesprächsverlauf. Stattdessen wird die Unvereinbarkeit ihrer einzelnen Positionen betont und der Streit aufrecht erhalten. Beiträge werden nicht aneinander ausgerichtet, Akteure bewusst getäuscht - ein Verhalten völlig entgegengesetzt zu Grices Kooperationsprinzip, dessen Ziel ja ein optimaler Informationsaustausch ist. Hier zeigt sich, dass das Kooperationsprinzip nicht bei allen Formen der verbalen Interaktion befolgt wird. Schritt für Schritt werden Verstösse gegen Grices Maximen offenbart, die keine konversationellen Implikaturen, sondern vielmehr die Herabsetzung anderer Personen und Meinungen zum Ziel haben. Die Regelhaftigkeit dieser Verstösse legt nahe, dass die Akteure hier ebenfalls einem ungeschriebenen Gesetz folgen: dem Nicht-Kooperationsprinzip.
Autoren-Porträt von Deborah Weinbuch
Deborah Weinbuch (Jahrgang 1979), M.A. studierte Kommunikationswissenschaften mit den Nebenfächern Psychologie und Politische Wissenschaften an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Abschluss: Magister Artium mit Auszeichnung. Als Freie Autorin schreibt sie für ein allgemeines Publikum über psychologische, soziologische und gesundheitliche Themen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Deborah Weinbuch
- 2006, 130 Seiten, 8 Abbildungen, Masse: 14,8 x 21 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Björn Bedey
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3832493603
- ISBN-13: 9783832493608
- Erscheinungsdatum: 21.11.2006
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