Stirbt der Kapitalismus?
Fünf Szenarien für das 21. Jahrhundert
Das Ende des Kapitalismus
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Produktinformationen zu „Stirbt der Kapitalismus? “
Das Ende des Kapitalismus
Klappentext zu „Stirbt der Kapitalismus? “
Das ökonomische System des Kapitalismus wird kollabieren, weil negative Konjunkturzyklen und politische Krisen zusammentreffen und Wachstum an Grenzen stösst. Umweltkrisen werden den Kapitalismus massiv unter Druck setzen, ebenso wie globale Machtkämpfe und der Kampf um Ressourcen. Die Mittelklassen werden ihre Arbeit an IT-Services verlieren und nicht mehr so konsumieren können wie heute. Eine wichtige Frage wird sein, ob eine internationale politische Steuerung den Marktliberalismus wird beeinflussen können.Fünf herausragende Sozialforscher diskutieren in diesem Buch die Optionen wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung in den nächsten 30 Jahren. Historische Systemumbrüche und gegenwärtige Machtverhältnisse im Blick, entwerfen sie fünf Zukunftsszenarien für das 21. Jahrhundert und führen ihre Ergebnisse in einer Synthese zusammen.
Lese-Probe zu „Stirbt der Kapitalismus? “
Die nächste grosse WendeGemeinsame Einleitung
Die kommenden Jahrzehnte werden überraschende Schocks und gewaltige Herausforderungen bringen. Manche werden ein neues Gesicht haben, andere ein altbekanntes. Viele werden ungeahnte politische Probleme und schwierige Entscheidungen beinhalten. Diese Zukunft kann schon recht bald beginnen und wird für alle, die heute jung sind, ihr Leben bestimmen. Das muss, wie wir behaupten, nicht unbedingt schlecht sein. In den vor uns liegenden Jahrzehnten werden sich auch Möglichkeiten ergeben, es anders als frühere Generationen zu machen. Aufgrund unserer soziologischen Kenntnis der Weltgeschichte wollen wir in diesem Buch erkunden und diskutieren, wie diese Herausforderungen und Möglichkeiten aller Wahrscheinlichkeit nach aussehen werden. Was uns im Grunde beunruhigt, ist die Tatsache, dass es mit dem Ende des Kalten Krieges vor fast drei Jahrzehnten unzeitgemäss - oder sogar anstössig - geworden ist, über die Zukunft der Welt und speziell des Kapitalismus zu sprechen.
Wir haben uns zu diesem ungewöhnlichen Buch zusammengefunden, weil sich etwas am Horizont abzeichnet - eine Strukturkrise weit grösseren Ausmasses als die jüngste Grosse Rezession, die sich rückblickend als das Vorspiel zu einer Periode noch tiefgreifenderer Störungen und Transformationen erweisen könnte. Immanuel Wallerstein erläutert die Gründe, die dafür sprechen, dass ein Zusammenbruch des kapitalistischen Systems bevorsteht. In den nächsten dreissig bis vierzig Jahren könnte es für die Kapitalisten, die sich - unter dem Druck der gesellschaftlichen und ökologischen Kosten wirtschaftlicher Tätigkeit - auf den globalen Märkten drängen, schlicht unmöglich werden, ihre üblichen Investitionsentscheidungen zu treffen. Der Kapitalismus war in den letzten fünfhundert Jahren die kosmopolitische, explizit hierarchische Weltmarktökonomie, in der die führenden Akteure durch ihre vorteilhafte Position in seinem geographischen Zentrum grosse und sichere Gewinne einfahren
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konnten. Diese historische Situation stösst, wie Wallerstein meint, an ihre Grenzen, und damit - trotz seiner Dynamik - das System des Kapitalismus. Er würde nach dieser Hypothese an der Frustration der Kapitalisten zugrunde gehen.
Randall Collins konzentriert sich auf einen spezielleren Vorgang, der die Zukunft des Kapitalismus bedroht: auf die politischen und sozialen Folgen für nicht weniger als zwei Drittel der gebildeten Mittelschichten, die in der westlichen Welt, aber auch weltweit, durch die neue Informationstechnologie strukturell arbeitslos werden. Wirtschaftsexperten entdecken neuerdings das Schrumpfen der Mittelschicht, begnügen sich aber mit dem vagen Ruf nach politischen Lösungen. Collins betrachtet nacheinander die fünf Auswege, die den Kapitalismus in der Vergangenheit vor den sozialen Kosten seines Innovationsdrangs gerettet haben. Keiner dieser bekannten Wege scheint die technologische Arbeitslosigkeit im Dienstleistungssektor und im öffentlichen Dienst in Zukunft auffangen zu können. Der Kapitalismus des 19. und 20. Jahrhunderts mechanisierte die Handarbeit, schuf aber einen Ausgleich durch die Zunahme von Mittelschichtpositionen. Heute drängt die Hochtechnologie des 21. Jahrhunderts die Mittelschichten ins Abseits. Das führt uns zu einer weiteren Hypothese: Könnte der Kapitalismus daran verenden, dass er den politischen und sozialen Rückhalt der Mittelschicht verliert?
Craig Calhoun stellt dagegen fest, dass ein reformierter Kapitalismus zu retten wäre. Er führt die von uns allen anerkannte Tatsache ins Feld, dass der Kapitalismus nicht nur eine Marktwirtschaft ist, sondern auch eine politische Ökonomie. Seine institutionellen Rahmenbedingungen würden von politischen Entscheidungen bestimmt. Strukturelle Widersprüche könnten in den komplexen Marktmechanismen zwar auftreten, es sei aber die Politik, in der sie behoben oder vernachlässigt werden - und wo sie auch ausser Kontrolle geraten. Anders gesagt: Ent
Randall Collins konzentriert sich auf einen spezielleren Vorgang, der die Zukunft des Kapitalismus bedroht: auf die politischen und sozialen Folgen für nicht weniger als zwei Drittel der gebildeten Mittelschichten, die in der westlichen Welt, aber auch weltweit, durch die neue Informationstechnologie strukturell arbeitslos werden. Wirtschaftsexperten entdecken neuerdings das Schrumpfen der Mittelschicht, begnügen sich aber mit dem vagen Ruf nach politischen Lösungen. Collins betrachtet nacheinander die fünf Auswege, die den Kapitalismus in der Vergangenheit vor den sozialen Kosten seines Innovationsdrangs gerettet haben. Keiner dieser bekannten Wege scheint die technologische Arbeitslosigkeit im Dienstleistungssektor und im öffentlichen Dienst in Zukunft auffangen zu können. Der Kapitalismus des 19. und 20. Jahrhunderts mechanisierte die Handarbeit, schuf aber einen Ausgleich durch die Zunahme von Mittelschichtpositionen. Heute drängt die Hochtechnologie des 21. Jahrhunderts die Mittelschichten ins Abseits. Das führt uns zu einer weiteren Hypothese: Könnte der Kapitalismus daran verenden, dass er den politischen und sozialen Rückhalt der Mittelschicht verliert?
Craig Calhoun stellt dagegen fest, dass ein reformierter Kapitalismus zu retten wäre. Er führt die von uns allen anerkannte Tatsache ins Feld, dass der Kapitalismus nicht nur eine Marktwirtschaft ist, sondern auch eine politische Ökonomie. Seine institutionellen Rahmenbedingungen würden von politischen Entscheidungen bestimmt. Strukturelle Widersprüche könnten in den komplexen Marktmechanismen zwar auftreten, es sei aber die Politik, in der sie behoben oder vernachlässigt werden - und wo sie auch ausser Kontrolle geraten. Anders gesagt: Ent
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Inhaltsverzeichnis zu „Stirbt der Kapitalismus? “
InhaltDie nächste grosse Wende 7
Gemeinsame Einleitung
Die strukturelle Krise oder Warum der Kapitalismus sich nicht mehr rentieren könnte 17
Immanuel Wallerstein
Das Ende der Mittelschichtarbeit: Keine weiteren Auswege 49
Randall Collins
Das Ende ist vielleicht nah - aber für wen? 89
Michael Mann
Was war der Kommunismus? 123
Georgi Derluguian
Was den Kapitalismus heute bedroht 163
Craig Calhoun
Ein Weckruf an die Sozialwissenschaften 203
Gemeinsamer Schluss
Autoren-Porträt von Immanuel Wallerstein, Randall Collins, Michael Mann, Georgi Derluguian, Craig Calhoun
Immanuel Wallerstein, Analytiker des globalen Kapitalismus und Begründer der »Weltsystemanalyse«, ist Senior Research Scholar an der Yale University. Randall Collins ist Dorothy Swaine Thomas Professor für Soziologie an der University of Pennsylvania und früherer Präsident der American Sociological Association (ASA). Michael Mann ist Professor für Soziologie an der University of Los Angeles (UCLA).
Bibliographische Angaben
- Autoren: Immanuel Wallerstein , Randall Collins , Michael Mann , Georgi Derluguian , Craig Calhoun
- 2. Aufl., 240 Seiten, Masse: 14,4 x 21,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593511592
- ISBN-13: 9783593511597
- Erscheinungsdatum: 11.07.2019
Pressezitat
"Verständlich und ohne ideologischen Jargon geschrieben - eines der besten Bücher der vergangenen Jahre zum Thema." Niels Boeing, Die Zeit, 01.12.2014
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