Spion aus dem Meer

1943 bekommt Peter Heuer, deutschstämmiger Kommandant des US-Navy Geleit-Zerstörers USS Ellwood, einen gefährlichen Auftrag. Er wird von seinem Freund Alexander „Aki“ Smith angeworben. Sie sollen die Lage und Einsatzfähigkeit einer militärischen Versuchsanstalt an der Kieler Förde finden, auf der eine neuartige Schiffsabwehrrakete erprobt wird.

Jörg Rennau, Jahrgang 1961, ist stattliche examinierter Krankenpfleger und in diesem Beruf mehr als 30 Jahre tätig gewesen. Er lebt mit seiner Frau in der Nähe von Kiel und bezeichnet sich als leidenschaftlichen Plattsnaker.

Das Cover passt ausgezeichnet zum Inhalt, denn neben dem Meer sind Soldaten, Raketen und die Silhouette eines Mannes zu sehen, der sehr gut Peter Heuer sein könnte.

Jörg Rennau schreibt einen gut lesbaren Stil. Dem Roman ist anzumerken, dass Rennau akribisch recherchiert und sich in die Gepflogenheiten der Schifffahrt und der Marine eingearbeitet hat. Seine Protagonisten sind gut gezeichnet und sympathisch, mit Ausnahme der Nazis natürlich. Sehr gut gefallen hat mir, dass sich Peter Heuer Bedenkzeit erbittet, um über den nicht ungefährlichen Auftrag nachzudenken, bevor er ihn annimmt. Während dieser Zeit und immer wieder während der Zeit an der Ostsee denkt er über sein Leben nach, beginnend mit dem ersten Anheuern als Schiffsjunge. Er hat viele Abenteuer überstanden, das eine oder andere erschien mit dann doch zu fantasievoll. Rennau überschreibt jedes Kapitel mit Zeit und Ort, so dass der Leser/die Leserin gut orientiert ist. Bis auf den Showdown ist dieser als Weltkriegsthriller bezeichnete Roman sehr ruhig geschrieben. Die Spannung bezieht er sowohl aus Heuers abenteuerlicher Lebensgeschichte als aus der Frage, ob der Auftrag gelingen wird oder ob die beiden Freunde enttarnt werden.

Fazit: ein spannender Thriller aus der Seefahrt des letzten Jahrhunderts