Sie haben Ihren Rollator beim Zumba vertauscht / Haus Sonnenuntergang Bd.2

Dieses Buch erschien 2024 im Verlag HarperCollins und beinhaltet 319 Seiten.
„Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo Pflägekraft Sybille her!“
Das Seniorenheim Haus Sonnenuntergang ist in Gefahr, denn die konkurrierende Luxus-Residenz Senior Palace droht das Heim aufzukaufen und ihm seine profitorientierten Strukturen aufzuzwingen. Da macht Pflägekraft Sybille Bullatschek aber keinesfalls mit! Sie schleust sich kurzerhand mit der betagten Seniora Frau Spielmann undercover bei den Reichen und Schönen ein und stellt deren Luxusleben mal so richtig auf den Kopf. Da ist so viel Action, dass es schon mal passieren kann, dass man seinen Rollator beim Zumba vertauscht. Die Pflägekräfte müssen nebenbei auch noch einen Kriminalfall lösen, der mit der ominösen Tasche eines Seniors in Verbindung steht. Und wer schon den ersten Band von Sybille kennt, weiss, dass auch im Liebesleben der engagierten Single-Pflägekraft wieder die ein oder andere Überraschung wartet.
Nach „Sie haben Ihr Gebiss auf der Hüpfburg verloren“ geht es nun endlich weiter im Seniorenheim Haus Sonnenuntergang! Ich habe die Autorin Sybille Bullatschek bereits als Comedian auf der Bühne erlebt und finde sie einfach mega. Auch als Autorin mag ich sie sehr. Dieses Buch ist wieder echt witzig und ich begegnete bereits mir ans Herz gewachsenen Personen aus Band 1. Hach, ihre Mitstreiterinnen sind einfach nur spitzenmässig. Wie sie das Leben im Seniorenheim darstellt, macht einfach nur Spass, am Leben dort teilzunehmen. Und Sybille ist auch manchmal ziemlich ungeschickt. Dies sorgt natürlich für Lacher beim Leser. Herr Otterle, der Chef, spielt nicht gerade mit offenen Karten, denn es gibt da eine Verbindung zur Luxus-Residenz. Da muss Sybille gemeinsam mit ihrem Team vorgehen. Immer wieder hat sie gute Ideen und so versucht sie gemeinsam mit Frau Spielmann in der Luxus-Residenz für ziemliches Chaos zu sorgen. Abgesehen davon gibt es auch noch eine Tasche mit ziemlich viel Geld, die aufgefunden wird und wohl einem Heimbewohner des Hauses Sonnenuntergang zum Verhängnis werden könnte. Doch auch da hat Sybille eine Idee… Ihre Eltern haben sich ein Smartphone gekauft. Da kann man auch als Tochter immer etwas erleben, denn die Texterkennung schreibt sehr seltsame Dinge. Und dann gibt es da auch noch einen Audi-Fahrer, mit dem Sybille immer wieder Nachrichten auf WhatsApp austauscht. Also, langweilig kann es mit Sybille, ob privat oder dienstlich, niemals werden. Ich mag auch den Dialekt, der immer mal durchkommt und mich zum Lachen bringt. Dieses Buch ist urkomisch, witzig, voller toller Dialoge und ich habe es regelrecht verschlungen. Einfach genial. Wenn ihr also Spass, Spannung und Abenteuer haben möchtet, könnt ihr mit diesem Buch nichts falsch machen. Immer mal wieder musste ich meinen Mann beim Fernsehen stören und laut vorlesen. Es gab seltene skurrile Situationen, die für Brüller sorgten. Ich empfehle dieses Buch sehr gern weiter. Legt Taschentücher bereit für die vielen Lachtränen. Mich hat die Autorin Sybille Bullatschek begeistert, fasziniert und komplett überzeugt.

Meine Meinung
Der Autorin Sybille Bullatschek, alias Ramona Schukraft, ist mit „Sie haben Ihren Rollator beim Zumba vertauscht“ ein herzerfrischendes, witziges Buch bestens gelungen.

Ihre Hauptdarstellerin Sybille Bullatschek eroberte mit ihrer etwas tollpatschigen, aber liebenswürdigen und den Senior*innen sehr zugewandten Art sofort mein Herz. Ich würde mir wünschen, im Alter von eben so einer Pflegekraft betreut zu werden. Obwohl ich den ersten Band der Autorin nicht kannte, fand ich mich rasch im Seniorenheim Sonnenuntergang mit seinen Protagonist*innen, die allesamt überaus detailreich charakterisiert wurden, zurecht.

Der flotte und sehr lebensnahe Schreibstil der Autorin, sowie die witzigen Anekdoten der fiktiven Pflegekraft Sybille und die Verwicklungen liessen mich des Öfteren schmunzeln und machten das Buch zu einer unterhaltsamen Lektüre. Auch die Action kam nicht zu kurz, denn schliesslich ging es in der Geschichte nicht nur um die geplante Übernahme des Seniorenheimes Sonnenuntergang, sondern auch um eine mysteriöse Tasche voll mit Banknoten.

Der eingestreute schwäbische Dialekt machte mir zu Anfang ein wenig zu schaffen, aber ich konnte mich rasch an die Ausdrücke gewöhnen und fand sie dann doch für das Lokalkolorit recht passend. Warum allerdings immer die Rede vom „Pfläge…“ war, erschloss sich mir nicht ganz. Ich nehme an, dass im Schwäbischen das „e“ eher als „ä“ gesprochen wird und daher diese Schreibweise stammt.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einer witzigen, herzerfrischenden und unterhaltsamen Lektüre rund um eine ebenso herzliche wie tatkräftige Pflegekraft ist, dem sei „Sie haben Ihren Rollator beim Zumba vertauscht“ wärmstens empfohlen. Ich fühlte mich kurzweilig und lebensnah unterhalten.

Angesprochen hat mich bei diesem Buch der Titel, denn wenn man solch einen Titel wählt, erwartet man bereits ein lustiges Buch. Zudem tanze ich selber gerne Zumba. Meine Erwartungen wurden auch komplett erfüllt.
Die Autorin und die Hauptprotagonistin tragen denselben Namen, somit schreibt die Autorin das Buch in der Form, als wäre ihr dies passiert. Anfangs war ich kurz verwirrt, aber das legt sich schnell. Grundsätzlich wird viel von einem typischen Alltag im Seniorenheim berichtet, es gibt hier und da einige lustige Stellen bei denen man schmunzeln muss. Zusätzlich gibt es dann noch einen Kriminalfall, den die "Pflägerin" Sybille lösen muss, nebenbei noch mit einem geheimnisvollen Audi-Fahrer Zettelchen schreiben und versuchen, in ihrem Leben etwas weniger tollpatschig zu sein. Dies alles wird recht spannend und lustig erzählt, sodass das Buch schnell zu lesen ist.
Besonders toll fand ich, wenn die Mutter von Sybille dazu kam und ihre mütterlichen Tipps an Sybille weitergegeben hat und dies auch noch in einem Dialekt, sodass man sich direkt dachte 'Typisch Mama'. Auch die Sprachwahl bzw. Schreibstil im Ganzen ist so gewählt, dass es flüssig zu lesen ist. Eventuell könnte der Dialekt manchen Lesern das Lesen schwerfallen lassen, ich jedoch fand es amüsant und witzig.
Ich denke, dass dieses Buch beim Pflegepersonal besonders gut ankommen müsste, da man hier auf bekannte Probleme stösst und es umso lustiger ist. Aber auch für Leser der anderen Berufe ist es durchaus eine Lektüre, die man lesen sollte.