Shitmoves

Ganz ehrlich, die Anfangsdialoge zwischen den beiden Autoren, einmal männlich und weiblich, die auch ihre Beziehungsnähe offenbaren, führen mit praktischem Shitmovetaktiken in die jweilige Shitmove-Art ein.
Humorvoll und gekonnt in einem leicht leserlichen Stil machen sie uns mit der modernen Fassung "Die Kunst Recht zu haben" vertraut.
Dabei geht es darum sich gegen diese Form der Manipulation zu wehren. Wie wehrt man sich am besten? Sich dagegen abzugrenzen funktioniert nur, wenn wir die Techniken und ihre Zielsetzungen sowie Hauptstrategien erkennen und benennen können.
Dann nehmen wir diese Form von Gaslightening beim Dissmove oder beim kranken Shitmove. Letzerer ist ein volles Programm von Gaslightening, indem das Gegenüber unter scheinbarem Mirgefühl und vErständnis vollkommen seiner Fähigkeiten beraubt wird.
Zum Aufbau des Buches: Jedes Kapitel mit dem jeweiligen Shitmove beginnt mit einem Dialog zur Einführung, dann kommt die Erklärung. Am Schluss gibt es eine komprimierte Zusammenfassung mit Tipps, wie man sich gegen den Shitmove wehrt und abgrenzt.
Dieses Buch ist empfehlenswert und eignet sich zur mehrmaligen Lektüre, bis man die einzelnen Arten von Shitmoves gut auseinanderhalten kann. Denn zwischendurch gibt es Ähnlichkeiten und Überschneidungen von ein paar dieser beschriebenen Techniken, dass Gegenüber zu überzeugen bzw. gefügig zu machen.

Zum Inhalt:
Shitmoves, was ist das eigentlich? Es sind manipulative Techniken in Gespräche, die im Grunde nur ein Ziel haben und zwar gewinnen um jeden Preis. Und wir alle kennen sie, entweder weil wir sie eingesetzt haben oder Opfer davon wurden. Doch wie erkennen wir diese und können diesen entgegenwirken. Genau das will dieses Buch vermitteln.
Meine Meinung:
Das ist so ein Buch, wo man nicht so richtig weiss, was einen eigentlich erwartet und dann noch erstaunlicher im Verlaufe des Buches, erkennt man, dass man bewusst oder auch unbewusst genau diese Methode schon eingesetzt haben oder auch erlebt haben. Ich fand das Buch recht gut, denn es hat ein gesundes Mass von Informationen aber auch einen gewissen Humor. Man hat Momente, die einen echt ins Grübel bringen, aber eben auch manche, die einen zum Lachen bringen.
Fazit:
Überraschend interessant

Der Titel des Buches weckt auf jeden Fall Aufmerksamkeit, auch wenn sicher nicht alle Altersgruppen mit dem Begriff "Shitmove" vertraut sind. Einen wirklich ähnlich treffenden deutschen Begriff gibt es dafür meines Erachtens nach nicht, aber im Endeffekt ist damit gemeint, den anderen durch bestimmte Aussagen so in die Enge zu treiben, dass man selbst besser da steht und quasi als Gewinner aus der Diskussion oder dem Streit herausgeht. Und dieser Art manipulative Techniken gibt es viele und jede:r von uns hat schon welche angewendet, egal ob in der Partnerschaft oder auf Social Media gegenüber Fremden.

Diesen Shitmoves widmet sich das Autor:innen-Duo, das auch im echten Leben ein Paar ist und zusammen einen Podcast produziert. Sie kategorisieren die verschiedenen Unterformen von Shitmoves und gehen dann aber auch darauf ein, wie man am besten darauf reagiert, wenn diese einem selbst gegenüber Anwendung finden, sodass die Situation nicht weiter eskaliert und man nicht auch zu unfairen Mitteln greift. Immer wieder gibt es auch konkrete Beispiele aus den Medien und der Politik, wo Shitmoves angewendet wurden. Egal ob durch Götz George gegenüber Thomas Gottschalk oder die junge neuseeländische Abgeordnete, die zuerst den Shitmove "OK Boomer" als Reaktion auf das Verhalten älterer Parlamentarier einsetzte.

Das alles ist zugleich unterhaltsam und aufschlussreich und regt definitiv dazu an, den eigenen Umgang mit Sprache, insbesondere in Streitsituationen oder bei Twitter, mehr zu reflektieren und zu hinterfragen, ob das, was man von sich gibt, so wirklich in Ordnung geht und dem anderen gegenüber fair ist. Gleichzeitig hilft das Buch hoffentlich auch dabei, künftig souveräner auf Shitmoves zu reagieren.

Shitmoves sind manipulative Techniken, die im Gespräch anstelle von sachlichen Argumenten zum Einsatz kommen, mit einem einzigen Zweck: gewinnen um jeden Preis. Und seien wir mal ehrlich: Wir alle haben schon mal den einen oder anderen Shitmove eingesetzt, sind Opfer oder Zeugen davon geworden. In der Beziehung, im Job, in Talkshows, im Supermarkt. Und wem das stinkt, für den ist dieses Buch goldrichtig.

Fast alle Probleme der Welt entstehen durch Kommunikation und lassen sich durch Kommunikation lösen. Einzige Voraussetzung: Wir dürfen nicht den Konflikt gewinnen wollen, sondern den Menschen. Sonst greifen wir früher oder später zu Shitmoves. Aber wie erkennt man die? Und wie reagiert man darauf? Solche und noch viel fragwürdigere Fragen zum Thema Manipulation beantwortet dieses Buch. Es sollte also besser nicht in die falschen Hände geraten.

In Shitmoves werden die verschiedensten verbalen Angriffe unter die Lupe genommen, die jeder von uns schon einmal erlebt oder sogar selbst durchgeführt hat. Das Buch unterteilt sich in verschiedene Kapitel, die alle einen bestimmten Shitmove genauer untersuchen. Es wird die Frage geklärt, was Shitmoves eigentlich sind, wie sie entstehen und vor allem wird ergründet: Wie kann man eine Kommunikation vollkommen ohne solch einen verbalen A****tritt führen. Denn: dass eine schlechte KOmmunikation schlechte Konsequenzen nach sich zieht, haben wir sicher alle schon erlebt.

Die Autoren haben einen kurzweiligen und witzigen Schreib- und auch Erklärstil. Das Buch liefert in kurzen Abschnitten viele harte Fakten und Beispiele, ohne jedoch langatmig zu werden. Ich habe es mit einem lachenden und weinenden Auge gelesen. Einerseits fand ich die Beschreibungen, die vorgebrachten Beispiele und die Erklärung der diversen Shitmoves ziemlich lustig... Andereseits war ich oft auch beschämt, weil ich mich in vielen Situationen wieder erkannt habe und gedacht habe: "Mist, das hast du auch schon gucken lassen...".

Mein Fazit: Es handelt sich bei SHITMOVES um ein amüsantes, schockierendes, aber alles in allem ein unglaublich unterhaltsames Werk, das dafür sorgt, dass man sich als Leser hinterfragt und sogar noch Tipps gibt, wie man es beim nächsten Mal besser machen kann!