Segregation oder Integration bei Demenz? Über das Erleben von Pflegenden in der stationären Altenhilfe
Pflegende sind in der stationären Altenhilfe mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, welche häufig auch physisch und psychisch belastend wirken. Die Zunahme demenzieller Erkrankungen stellt hierbei eine der zentralen Herausforderungen dar,...
Voraussichtlich lieferbar in 3 Tag(en)
versandkostenfrei
Buch (Kartoniert)
Fr. 56.00
inkl. MwSt.
- Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
- 30 Tage Widerrufsrecht
Produktdetails
Produktinformationen zu „Segregation oder Integration bei Demenz? Über das Erleben von Pflegenden in der stationären Altenhilfe “
Klappentext zu „Segregation oder Integration bei Demenz? Über das Erleben von Pflegenden in der stationären Altenhilfe “
Pflegende sind in der stationären Altenhilfe mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, welche häufig auch physisch und psychisch belastend wirken. Die Zunahme demenzieller Erkrankungen stellt hierbei eine der zentralen Herausforderungen dar, insbesondere wenn diese mit herausfordernden Verhaltensweisen einhergehen. Bei der Konzeption von Altenhilfeeinrichtungen wird dieser Umstand in den vergangenen Jahren bereits berücksichtigt. Dies zeigt sich unter anderem in der Implementierung verschiedenster Versorgungskonzepte. Die Wirkung dieser Konzepte auf die BewohnerInnen bleibt jedoch umstritten.Da die Arbeitszufriedenheit der Pflegenden die Versorgungsqualität der BewohnerInnen massgeblich beeinflussen kann, wird im Rahmen dieser Untersuchung die Situation der Pflegenden in den Vordergrund gestellt. Es wurden Interviews mit Pflegenden geführt, aus denen sowohl die Herausforderungen als auch die positiven Aspekte der Arbeit, in Abhängigkeit vom jeweiligen Versorgungskonzept, extrahiert wurden. Des Weiteren wurden Handlungsempfehlungen abgeleitet, die eine Hilfestellung für die Verantwortlichen in der stationären Altenhilfe darstellen können.
Lese-Probe zu „Segregation oder Integration bei Demenz? Über das Erleben von Pflegenden in der stationären Altenhilfe “
Textprobe:Kapitel 3.1, Effekte des Versorgungskonzeptes auf die BewohnerInnen:
Zur Beurteilung der Effekte verschiedener Versorgungskonzepte für Menschen mit Demenz liegen Ergebnisse aus qualitativen sowie aus quantitativen Studien vor. So konnte im Rahmen der Begleitforschung zur Umsetzung von Hausgemeinschaften festgestellt werden, dass sich sowohl das körperliche Befinden als auch die kognitiven Fähigkeiten, die sozialen Beziehungen sowie die Stimmung, das Wohlbefinden und Verhalten bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Hausgemeinschaften positiver darstellte (Reggentin/Dettbarn-Reggentin 2006: 66-76). Auch bei einem Vergleich von Hausgemeinschaften mit traditionellen Versorgungskonzepten in den Niederlanden und Belgien konnten positive Auswirkungen auf die Lebensqualität der BewohnerInnen von Hausgemeinschaften festgestellt werden. Allerdings traten in der herkömmlichen Versorgung seltener Unruhezustände auf und die BewohnerInnen fühlten sich häufiger zuhause als die BewohnerInnen der Hausgemeinschaften (de Rooij et al. 2007: 936-938). Des Weiteren musste erkannt werden, dass die BewohnerInnen von Hausgemeinschaften nicht immer wie geplant in das Tagesgeschehen einbezogen werden und an Aktivitäten teilnehmen konnten. Vielmehr sitzen einige der demenziell erkrankten BewohnerInnen teilnahmslos in den Gemeinschaftsräumen, während die Pflegenden die Mahlzeiten selbst zubereiteten, da eine Beteiligung der BewohnerInnen nicht möglich ist. In diesem Zusammenhang muss berücksichtigt werden, dass die Wohnküche, welche häufig als Mittelpunkt der Hausgemeinschaften betrachtet wird, nicht von allen Bewohnerinnen und Bewohnern eigener Mittelpunkt empfunden wird, da dies beispielsweise auch der Garten oder die Werkstatt sein kann (Brüggemann et al. 2009: 156-157). Bei weiteren Untersuchungen zu Hausgemeinschaften konnte festgestellt werden, dass die BewohnerInnen, im Vergleich zu denen von SCUs, eine höhere Selbstständigkeit und Mobilität sowie eine geringere
... mehr
Aggressivität aufwiesen (Radzey/Heeg 2001: 25).
Hieran anknüpfend ist jedoch festzuhalten, dass auch SCUs positive Effekte bewirken können. Die BewohnerInnen können beispielsweise mobiler bleiben und länger am Gemeinschaftsleben teilnehmen (BMFSFJ 2006: 147). SCUs scheinen im Vergleich zu integrativen Versorgungskonzepten mit einer Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit, der positiven Affekte sowie einer höheren sozialen Aktivität und reduzierten negativen Affekten verbunden zu sein (Wahl/Schneekloth 2007: 45-46). Des Weiteren konnte in Studien gezeigt werden, dass der Abbau der Alltagskompetenzen im Bereich der Aktivitäten des täglichen Lebens (ADLs) bei Bewohnerinnen und Bewohner einer SCU, im Vergleich zu denen eines integrativen Pflegebereiches, insgesamt geringer waren. Auch das Interaktionsniveau zwischen Pflegenden und den Menschen mit Demenz konnte in dieser SCU positiver bewertet werden (U.S. Congress 1992: 117-121). Diese Befunde konnten in einer Langzeitstudie bestätigt werden. Hierbei wurde jedoch auch deutlich, dass die Lebensqualität der BewohnerInnen bei einer segregativen bzw. integrativen Versorgung insgesamt gleich zu bewerten ist (Reimer et al. 2004: 1088). In einer Studie aus der Schweiz, in der drei segregative Konzepte und ein integratives Konzept miteinander verglichen wurden, konnte in den Bereichen Ruhe/Unruhe, gute/schlechte Stimmung, Wachheit/Müdigkeit ebenfalls keine relevanten Unterschiede festgestellt werden. Die BewohnerInnen der Einrichtungen mit segregativen Versorgungskonzepten wiesen jedoch eine höhere Selbstständigkeit im Bereich der ADL auf als die BewohnerInnen der integrativen Einrichtung (Oppikofer et al. 2009: 25-27). Auch in einer deutschen Untersuchung konnten keine eindeutigen Ergebnisse ermittelt werden. Während beim integrativen Versorgungskonzept die Aktivitätenrate sowie die Besuchshäufigkeit von Angehörigen höher war, zeigten die demenziell erkrankten BewohnerInnen in der segregativen Be
Hieran anknüpfend ist jedoch festzuhalten, dass auch SCUs positive Effekte bewirken können. Die BewohnerInnen können beispielsweise mobiler bleiben und länger am Gemeinschaftsleben teilnehmen (BMFSFJ 2006: 147). SCUs scheinen im Vergleich zu integrativen Versorgungskonzepten mit einer Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit, der positiven Affekte sowie einer höheren sozialen Aktivität und reduzierten negativen Affekten verbunden zu sein (Wahl/Schneekloth 2007: 45-46). Des Weiteren konnte in Studien gezeigt werden, dass der Abbau der Alltagskompetenzen im Bereich der Aktivitäten des täglichen Lebens (ADLs) bei Bewohnerinnen und Bewohner einer SCU, im Vergleich zu denen eines integrativen Pflegebereiches, insgesamt geringer waren. Auch das Interaktionsniveau zwischen Pflegenden und den Menschen mit Demenz konnte in dieser SCU positiver bewertet werden (U.S. Congress 1992: 117-121). Diese Befunde konnten in einer Langzeitstudie bestätigt werden. Hierbei wurde jedoch auch deutlich, dass die Lebensqualität der BewohnerInnen bei einer segregativen bzw. integrativen Versorgung insgesamt gleich zu bewerten ist (Reimer et al. 2004: 1088). In einer Studie aus der Schweiz, in der drei segregative Konzepte und ein integratives Konzept miteinander verglichen wurden, konnte in den Bereichen Ruhe/Unruhe, gute/schlechte Stimmung, Wachheit/Müdigkeit ebenfalls keine relevanten Unterschiede festgestellt werden. Die BewohnerInnen der Einrichtungen mit segregativen Versorgungskonzepten wiesen jedoch eine höhere Selbstständigkeit im Bereich der ADL auf als die BewohnerInnen der integrativen Einrichtung (Oppikofer et al. 2009: 25-27). Auch in einer deutschen Untersuchung konnten keine eindeutigen Ergebnisse ermittelt werden. Während beim integrativen Versorgungskonzept die Aktivitätenrate sowie die Besuchshäufigkeit von Angehörigen höher war, zeigten die demenziell erkrankten BewohnerInnen in der segregativen Be
... weniger
Autoren-Porträt von Pajam Rais Parsi
Pajam Rais Parsi wurde 1979 in Oberbayern geboren. Nach seiner Ausbildung zum examinierten Altenpfleger lag sein Arbeitsschwerpunkt im Gerontopsychiatrie, wodurch er auf eine umfassende berufliche Erfahrung im Umgang mit demenziell erkrankten Menschen zurückgreifen kann. Sein theoretisches Wissen konnte er im Rahmen eines Bachelorstudiums (Pflegepädagogik) sowie eines Masterstudiums (Public Health) weiter vertiefen. Zudem konnte er sich intensiver mit der wissenschaftlichen Betrachtung der Versorgungssituation demenziell erkrankter Menschen sowie den Versorgungsstrukturen im Bereich der stationären Altenhilfe im Allgemeinen auseinandersetzen. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit als Lehrkraft an einer Berufsfachschule für Altenpflege ist Herr Rais Parsi aktuell als Mitarbeiter einer Kreisverwaltungsbehörde für die Umsetzung und Weiterentwicklung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes zuständig.
Bibliographische Angaben
- Autor: Pajam Rais Parsi
- 2015, 120 Seiten, Masse: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: disserta
- ISBN-10: 3959350147
- ISBN-13: 9783959350143
- Erscheinungsdatum: 24.03.2015
Kommentar zu "Segregation oder Integration bei Demenz? Über das Erleben von Pflegenden in der stationären Altenhilfe"
0 Gebrauchte Artikel zu „Segregation oder Integration bei Demenz? Über das Erleben von Pflegenden in der stationären Altenhilfe“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Segregation oder Integration bei Demenz? Über das Erleben von Pflegenden in der stationären Altenhilfe".
Kommentar verfassen