Seelenriss
Depression und Leistungsdruck
Was macht Manager, Politiker, Studenten depressiv? Was lässt Weltklassesportler an ihrer Seele leiden? Ines Geipel zeigt, wie ständiger Erfolgszwang und Eigendrill in unserer Gesellschaft krankmachende Bedingungen schaffen und zu einer rasant wachsenden Zahl an Depressionen führen.
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Produktinformationen zu „Seelenriss “
Was macht Manager, Politiker, Studenten depressiv? Was lässt Weltklassesportler an ihrer Seele leiden? Ines Geipel zeigt, wie ständiger Erfolgszwang und Eigendrill in unserer Gesellschaft krankmachende Bedingungen schaffen und zu einer rasant wachsenden Zahl an Depressionen führen.
Klappentext zu „Seelenriss “
Wie ein Blitz trifft uns die Nachricht,wenn einer der Erfolgreichen und Berühmten das Leben plötzlich nicht mehr erträgt. Der Suizid als letzte Konsequenz quälender Depressionen beleuchtet für einen grellen Augenblick die Widersprüche zwischen glänzender Oberfl äche und innerer Verzweifl ung. Die ihr gut bekannte Welt des Leistungssports ist für Ines Geipel jedoch nur Bild und Inbegriff unserer enorm beschleunigten Erfolgsgesellschaft. Denn der Zwang zu unbegrenzter Leistungssteigerung, Flexibiliät und Selbstvermarktung macht nicht nur Sportler krank und depressiv. Letzten Endes - so bezeugen es ihre Gespräche mit führenden Psychologen und Seelenexperten - sind wir alle dem Wirbelsturm eines neuen Welttempos ausgesetzt und so in Gefahr, mit olympischer Rasanz unser inneres Gleichgewicht zu verlieren.
Wie ein Blitz trifft uns die Nachricht,wenn einer der Erfolgreichen und Berühmten das Leben plötzlich nicht mehr erträgt. Der Suizid als letzte Konsequenz quälender Depressionen beleuchtet für einen grellen Augenblick die Widersprüche zwischen glänzender Oberfläche und innerer Verzweiflung.
Die ihr gut bekannte Welt des Leistungssports ist für Ines Geipel jedoch nur Bild und Inbegriff unserer enorm beschleunigten Erfolgsgesellschaft. Denn der Zwang zu unbegrenzter Leistungssteigerung, Flexibiliät und Selbstvermarktung macht nicht nur Sportler krank und depressiv. Letzten Endes - so bezeugen es ihre Gespräche mit führenden Psychologen und Seelenexperten - sind wir alle dem Wirbelsturm eines neuen Welttempos ausgesetzt und so in Gefahr, mit olympischer Rasanz unser inneres Gleichgewicht zu verlieren.
Die ihr gut bekannte Welt des Leistungssports ist für Ines Geipel jedoch nur Bild und Inbegriff unserer enorm beschleunigten Erfolgsgesellschaft. Denn der Zwang zu unbegrenzter Leistungssteigerung, Flexibiliät und Selbstvermarktung macht nicht nur Sportler krank und depressiv. Letzten Endes - so bezeugen es ihre Gespräche mit führenden Psychologen und Seelenexperten - sind wir alle dem Wirbelsturm eines neuen Welttempos ausgesetzt und so in Gefahr, mit olympischer Rasanz unser inneres Gleichgewicht zu verlieren.
Lese-Probe zu „Seelenriss “
VORWORT Sie ist schon überall, egal, ob in Softwareunternehmen oder in der Medienbranche, bei Versicherungsmaklern, Konzern-Managern, Audi-Arbeitern, Eliteathleten, Studenten oder Schulrektoren: Die bislang versteckte Krankheit Depression grassiert immer sichtbarer und erzwingt den millionen fachen Ausstieg. Nichts geht mehr. Schla osigkeit, Schattenwelten, Apathie, Schmerzen, Ängste, Panik und das Gefühl der Ohnmacht, es nicht mehr bis zum nächsten Moment schaffen zu können, werden zum versteinerten Alltag. Etwa ein Fünftel der Deutschen leidet an Depression, sagen aktuelle Umfragen. Doch warum kapituliert das exible Selbst gegenwärtig mit einer Dramatik, dass die Weltgesundheitsorganisation das globale Phänomen für 2020 zur Krankheit Nummer zwei erklärt hat? Was setzt dem modernen Ich derart zu, dass es die Reissleine ziehen muss? Kann man das um sich greifende Seelenfi asko auch als Kollaps des kollektiven Unbewussten verstehen ? Und wenn ja, warum?
»Seelenriss« beginnt am 10. November 2009. Es war der Tag, als sich Robert Enke, 32 Jahre alt und deutscher Nationaltorwart, auf den Gleisen bei Eilvese in Niedersachsen das Leben nahm. Trauer und Entsetzen überzogen das Land. Nur Stunden später meldeten die Medien, dass der Tod des Spielerstars durch schwere Depressionen verursacht worden war. Eine privat gelebte Krankheit wurde zum öff entlich diskutierten Zeitzeichen. Das Buch sucht genau diese Nahtstelle, indem es Einzelschicksale mit Geschichte und gesellschaftlicher Gegenwart verknüpft. Depression erzählt sich damit nicht nur als Metapher oder generischer Begriff , nicht nur als Forschungsmaterial oder Fall für die klinische Psychiatrie. Die Genese dieser Krankheit eröffnet den Blick auf eine dunkle Grammatik des Selbst, wie sie gleichzeitig an ihrem ganz eigenen Gesellschaftspanorama schreibt.
Da geht es um den Sport als stilprägendes Leistungsparadigma, um das nervöse Nerven attern vor 100 Jahren, um Züchtigungsprogramme, deutsche Traumata und
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Generationentransfers, um den alten Zeppelin und junge Bologna-Studenten, um das Memorandum »Das optimierte Gehirn« und Neuro-Enhancements, um Hirnschrittmacher und die aktuelle Langzeitdepressionsstudie des Frankfurter Sigmund-Freud-Instituts, um die neuen Algorithmen und Megamaschinen, aber auch um die Seelen der Häftlinge im Strafvollzug Butzbach.
Deutschlands Depressionsbarometer, so belegt es das Buch, schlägt im Verhältnis zu anderen Industrieländern deshalb doppelt so stark aus, da uns nicht nur globale Entwurzelungs prozesse schwer im Griff haben. Trotz unentwegt anderslautender Bekundungen ist die Deutschland-Psyche neben all der gegenwärtigen Sinnerosion noch immer mit einer unerlösten Kollektivschuld befasst, und das bis in die Generationen hinein, die Krieg und Teilung nicht mehr aus eigener Erfahrung kennen. Das heisst, es bleibt beim Notfall Seele ?
Ines Geipel, Berlin im Juli 2010
DEUTSCHLAND-PSYCHE JUST IN TIME
1. MEHR SIEGE, MEHR TORE, MEHR NETTO ! ROBERT ENKE
Aller Trost ist trübe. Rainer Maria Rilke
10. NOVEMBER 2009. Ein Schattentag. Grau vernebelt, langsamer als sonst, mit einer heiter vertrödelten Katerstimmung. In Berlin wurden die Reste vom vorabendlichen »Fest der Freiheit«, dem 20. Mauerfall-Jubiläum, von den patschnassen Strassen gefegt. Die Leute hockten in den Cafés um das Brandenburger Tor oder in den U-Bahnen. Viele hatten die Köpfe in den Zeitungen, noch einmal ganz mit den Bildern beschäftigt, die vor Stunden erst um die Welt gegangen waren: die eintausend umgekippten, bunt bemalten Styropor-Platten über anderthalb Kilometer als Maueradaption, die politische Symbolik unter den grossen Regenschirmen, die acht tanzenden Friedensengel auf den Dächern von Berlin, jede Menge Bier und Rotkäppchen-Sekt, ein Meer jubelnder, verfrorener Gesichter, da und dort eine Träne, am Ende das grosse Feuerwerk. Die glücklichste Feier der späten Nation Deut
Deutschlands Depressionsbarometer, so belegt es das Buch, schlägt im Verhältnis zu anderen Industrieländern deshalb doppelt so stark aus, da uns nicht nur globale Entwurzelungs prozesse schwer im Griff haben. Trotz unentwegt anderslautender Bekundungen ist die Deutschland-Psyche neben all der gegenwärtigen Sinnerosion noch immer mit einer unerlösten Kollektivschuld befasst, und das bis in die Generationen hinein, die Krieg und Teilung nicht mehr aus eigener Erfahrung kennen. Das heisst, es bleibt beim Notfall Seele ?
Ines Geipel, Berlin im Juli 2010
DEUTSCHLAND-PSYCHE JUST IN TIME
1. MEHR SIEGE, MEHR TORE, MEHR NETTO ! ROBERT ENKE
Aller Trost ist trübe. Rainer Maria Rilke
10. NOVEMBER 2009. Ein Schattentag. Grau vernebelt, langsamer als sonst, mit einer heiter vertrödelten Katerstimmung. In Berlin wurden die Reste vom vorabendlichen »Fest der Freiheit«, dem 20. Mauerfall-Jubiläum, von den patschnassen Strassen gefegt. Die Leute hockten in den Cafés um das Brandenburger Tor oder in den U-Bahnen. Viele hatten die Köpfe in den Zeitungen, noch einmal ganz mit den Bildern beschäftigt, die vor Stunden erst um die Welt gegangen waren: die eintausend umgekippten, bunt bemalten Styropor-Platten über anderthalb Kilometer als Maueradaption, die politische Symbolik unter den grossen Regenschirmen, die acht tanzenden Friedensengel auf den Dächern von Berlin, jede Menge Bier und Rotkäppchen-Sekt, ein Meer jubelnder, verfrorener Gesichter, da und dort eine Träne, am Ende das grosse Feuerwerk. Die glücklichste Feier der späten Nation Deut
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Inhaltsverzeichnis zu „Seelenriss “
Vorwort 7 I DEUTSCHLAND-PSYCHE JUST IN TIME
1. Mehr Siege, mehr Tore, mehr Netto! RobertEnke 11
2. Einst stolze, schöne Schiff e Ute Krause 61
3. Bänder, Knoten, Netze, Nester 1914/2010: ein Stück Deutschland-Psyche Rosa Schramm, Nina Orff und Ella Orff 94
II DAS DRIFTENDE ICH
4. Genaue Lande-Anweisung Stephan A.Jansen 155
5. Halt auf Verlangen MarianneLeuzinger-Bohleber 185
6. Woyzeck & Co GötzEisenberg 210
Danksagung 234
Literaturauswahl 235
Autoren-Porträt von Ines Geipel
Ines Geipel, geboren 1960, ist Schriftstellerin und Professorin für Verssprache an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«. Die ehemalige Weltklasse-Sprinterin floh 1989 nach ihrem Germanistik-Studium aus Jena nach Westdeutschland und studierte in Darmstadt Philosophie und Soziologie. 2000 war sie Nebenklägerin im Prozess gegen die Drahtzieher des DDR-Zwangsdopings. Ihr Buch »Verlorene Spiele« (2001) hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Bundesregierung einen Entschädigungs-Fonds für DDR-Dopinggeschädigte einrichtete. 2005 gab Ines Geipel ihren Staffelweltrekord zurück, weil er unter unfreiwilliger Einbindung ins DDR-Zwangsdoping zustande gekommen war.Ines Geipel hat neben Doping auch vielfach zu anderen gesellschaftlichen Themen wie Amok, der Geschichte des Ostens und auch zu Nachwendethemen publiziert. 2020 erhielt sie den Lessingpreis für Kritik, 2021 den Marieluise-Fleisser-Preis.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ines Geipel
- 2010, 1. Aufl. 2010, 238 Seiten, Masse: 13,5 x 21,2 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608946594
- ISBN-13: 9783608946598
- Erscheinungsdatum: 21.09.2010
Rezension zu „Seelenriss “
"Wer jetzt, nach all dem Spektakel um seinen Tod, noch einmal den Fall Robert Enke aufblättern möchte, sollte es mit dem Genie der Ines Geipel tun - oder es lieber bleiben lassen. [...] Geipels gedrängte biographische Skizze, die Enkes Depression als Schwungrad nimmt, lässt jedes anders geartete biographische Unternehmen, jede noch so akribische und von wem auch immer autorisierte Lebensbeschreibung Enkes hinter sich. [...] Ines Geipel erkennt in Robert Enke ein Muster der vollständigen Selbstregulierung. Sie hat die Depression, die Pest unserer Tage, an ihrer unheimlichsten Stelle getroffen." Christian Geyer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.09.2010
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