Saschenka
Roman
Ein Jahrhundert russischer Geschichte
St. Petersburg, 1916: Russland ist in Aufruhr. Vor den Toren eines noblen Internats für höhere Töchter wird die 16-jährige Saschenka von der Geheimpolizei verhaftet. Ihre Familie...
St. Petersburg, 1916: Russland ist in Aufruhr. Vor den Toren eines noblen Internats für höhere Töchter wird die 16-jährige Saschenka von der Geheimpolizei verhaftet. Ihre Familie...
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Produktinformationen zu „Saschenka “
Ein Jahrhundert russischer Geschichte
St. Petersburg, 1916: Russland ist in Aufruhr. Vor den Toren eines noblen Internats für höhere Töchter wird die 16-jährige Saschenka von der Geheimpolizei verhaftet. Ihre Familie ist außer sich. Doch welche Rolle spielt Saschenka wirklich in diesem gefährlichen Reigen von Liebe und Verschwörung?
St. Petersburg, 1916: Russland ist in Aufruhr. Vor den Toren eines noblen Internats für höhere Töchter wird die 16-jährige Saschenka von der Geheimpolizei verhaftet. Ihre Familie ist außer sich. Doch welche Rolle spielt Saschenka wirklich in diesem gefährlichen Reigen von Liebe und Verschwörung?
Klappentext zu „Saschenka “
Ein Jahrhundert russischer Geschichte: der faszinierende Roman einer ungewöhnlichen Frau in bewegten ZeitenSt. Petersburg, 1916. Russland ist in Aufruhr. Vor einem Internat für höhere Töchter wartet im eisigen Schneesturm eine englische Gouvernante auf ihr junges Mündel. Auch die Geheimpolizei steht vor den Toren des noblen Instituts. Als die sechzehnjährige Saschenka heraustritt, wird sie verhaftet. Ihre Familie ist ausser sich. Doch welche Rolle spielt Saschenka wirklich in diesem gefährlichen Reigen von Liebe und Verschwörung?Für alle Leser von Eva Stachniaks WINTERPALAST und Charlotte Links STURMZEIT.»Absolut mitreissend und fesselnd!" Kate Mosse»Ein farbenprächtiges, mitreissendes Lesevergnügen.« Joanne Harris
Lese-Probe zu „Saschenka “
Saschenka von Simon Montefiore Teil Eins
Sankt Petersburg, 1916
1
Es war erst später Nachmittag, aber die Sonne war bereits untergegangen, als drei Gendarmen des Zaren vor dem Smolny-Institut für höhere Töchter Posten bezogen. Es war durchaus ungewöhnlich, am letzten Tag des Schuljahrs Polizisten vor dem renommiertesten Mädcheninternat in Sankt Petersburg zu sehen, aber da waren sie, unverkennbar in ihren schneidigen dunkelgrauen Wintermänteln, schimmernden Säbeln und Lammfellmützen mit Rosshaarraupe. Einer schnippte ungeduldig mit den Fingern, ein anderer öffnete und schloss das Lederholster seines Smith & Wesson-Revolvers, und der dritte stand stur da, Beine breit, Daumen in den Gürtel gehakt. Hinter ihnen stauten sich wartende Pferdeschlitten, die goldrote Familienwappen zierten, und einige glänzende Limousinen. Der langsam treibende Schnee war nur im flackernden Schein der Straßenlaternen und in den gelben Lampen vorbeifahrender Automobile zu sehen.
Es war der dritte Winter des Großen Krieges, und er schien der bislang dunkelste und längste zu sein. Hinter dem schwarzen Tor am Ende des gepflasterten Zugangsweges ragte die weiße Säulenpracht des Instituts aus dem frühen Dämmerlicht wie ein im Nebel treibender Ozeandampfer. Selbst dieses Internat, dessen Schirmherrin die Kaiserin war und das die Töchter von Aristokraten und Kriegsgewinnlern unterrichtete, konnte seine Mädchen nicht mehr verpflegen oder seine Schlafsäle heizen. Das Schuljahr endete vorzeitig. Auch die Reichen litten nun unter der Mangelversorgung. Nur wenige konnten sich noch den Kraftstoff für ein Automobil leisten, und Kutschen waren wieder in Mode gekommen.
... mehr
Die Winterdunkelheit im vom Krieg gebeutelten Sankt Petersburg hatte eine ganz eigene, arktische Düsternis. Der fedrige Schnee dämpfte die Geräusche von Pferden und Motoren, doch die beißende Kälte verstärkte die Gerüche: Petroleum, Pferdemist, den Alkohol im Atem der schnarchenden Kutscher, das penetrante Eau de Cologne und die Zigaretten der Chauffeure in ihren gelb und rot besetzten Uniformen und die blumigen Düfte an den Hälsen der wartenden Frauen.
In dem mit burgunderrotem Leder ausgeschlagenen Fond eines Delaunay-Belleville Landaulet saß eine ernste junge Frau mit herzförmigem Gesicht im Licht einer Naphtha-Lampe, einen englischen Roman auf dem Schoß. Audrey Lewis - Mrs Lewis für ihre Herrschaften und Lala für ihren geliebten Schützling - fror. Sie zog sich das dicke Lammfell höher; ihre Hände steckten in Handschuhen, und sie trug eine Wolfsfellmütze und einen dicken Mantel. Dennoch fröstelte sie. Sie achtete nicht auf den Fahrer, Panteleimon, als der auf seinen Sitz kletterte und seine Zigarette in den Schnee schnippte. Ihre braunen Augen waren unverwandt auf die Tür der Schule gerichtet.
»Beeil dich, Saschenka!«, murmelte Lala auf Englisch vor sich hin. Sie sah auf die Messinguhr in der Trennscheibe zwischen Fond und Chauffeur. »Nicht mehr lange!«
Mütterliche Vorfreude breitete sich warm in ihrer Brust aus: Sie stellte sich vor, wie Saschenkas langgliedrige Gestalt über den Schnee auf sie zugelaufen kam. Nur wenige Mütter holten ihre Kinder vom Smolny-Institut ab und so gut wie kein Vater. Aber Lala, die Gouvernante, holte Saschenka immer ab.
Nur noch ein paar Minuten, mein Kind, dachte sie, mein bezauberndes, gescheites, ernstes Kind.
Die Laternen, die durch das zarte Muster aus Eis an den trüben Autofenstern schienen, versetzten sie zurück nach Pegsdon, das Dorf ihrer Kindheit in Hertfordshire. Sie war seit sechs Jahren nicht mehr in England gewesen, und sie fragte sich, ob sie ihre Familie je wiedersehen würde. Aber wenn sie dort geblieben wäre, hätte sie ihre geliebte Saschenka nie kennengelernt. Vor sechs Jahren hatte sie eine Anstellung im Haus von Baron und Baronin Zeitlin angenommen und damit ein neues Leben in der russischen Hauptstadt Sankt Petersburg begonnen. Vor sechs Jahren hatte ein Mädchen in Matrosenbluse sie kühl begrüßt, sie von oben bis unten gemustert und dann der Engländerin eine Hand dargeboten wie einen Blumenstrauß. Die neue Gouvernante sprach kaum ein Wort Russisch, aber sie sank auf ein Knie und umschloss die kleine heiße Hand mit beiden Handflächen. Das Mädchen lehnte sich zuerst zögerlich, dann mit zunehmendem Druck gegen sie und legte schließlich den Kopf auf Lalas Schulter.
»Mne sawut Mrs Lewis«, sagte die Engländerin in schlechtem Russisch.
»Sei gegrüßt, bestellter Gast, Lala! Ich heiße mich Saschenka«, erwiderte das Kind in kurios holprigem Englisch. Und damit war es besiegelt: Fortan hieß Mrs Lewis Lala. Als hätten zwei Bedürftige aufeinander gewartet. Sie liebten einander auf Anhieb.
»Es ist zwei Minuten vor fünf«, sagte der Chauffeur blechern durch das Sprechrohr.
Die Gouvernante beugte sich vor, nahm ihr eigenes Sprechrohr vom Haken und sprach in ausgezeichnetem Russisch (wenngleich mit englischem Akzent) in die Messingmuschel. »Danke, Panteleimon. «
»Was machen denn die Pharaonen hier?«, sagte der Fahrer. Jeder benutzte diesen Ausdruck für die Politische Polizei, die Gendarmerie. Er lachte leise in sich hinein. »Vielleicht haben die Schulmädchen ja deutsche Geheimcodes in ihren Unterröcken versteckt?«
Lala dachte gar nicht daran, derlei Dinge mit einem Chauffeur zu erörtern. »Panteleimon, gehen Sie doch bitte rein und holen Sie ihren Koffer«, sagte sie streng. Aber warum waren die Gendarmen da?, fragte sie sich. Was hatte das zu bedeuten?
Die Mädchen kamen immer pünktlich heraus. Madame Buxhoeven, die Schuldirektorin, die von den Mädchen Grand-maman genannt wurde, leitete das Institut wie eine preußische Kaserne - aber auf Französisch. Lala wusste, dass Grand-maman in der Gunst der Kaiserinwitwe Maria Fjodorowna und der derzeitigen Kaiserin Alexandra stand.
Ein Kavallerieoffizier und eine Schar Schuljungen und Studenten in goldbeknöpften Uniformen und Mützen gingen durchs Tor, um ihre Liebsten abzuholen. In Russland hatten sogar Schuljungen Uniformen. Als sie die drei Gendarmen sahen, stockten sie und warfen beim Weitergehen immer wieder Blicke über die Schulter: Was hatte die Politische Polizei vor einem Internat für höhere Töchter zu suchen?
Die Kutscher, die in knöchellangen, mit dickem weißen Lammfell gefütterten Mänteln, roten Schärpen und Filzhüten auf die Töchter ihrer Herren warteten, um sie nach Hause zu bringen, stampften mit den Füßen und tätschelten ihre Pferde. Auch sie beobachteten die Gendarmen.
Fünf Uhr. Die Doppeltüren des Smolny-Instituts schwangen auf und warfen einen Streifen kanariengelbes Licht die Stufen hinunter Richtung Tor.
»Ah, da kommen sie!« Lala legte hastig ihr Buch beiseite.
Madame Buxhoeven, in ihrem strengen schwarzen Umhang und dem Sergekleid mit weißem Stehkragen, erschien in dem Zelt aus Licht auf der obersten Stufe - als hätte sie Räder unter den Füßen, wie ein Wachsoldat auf einer Schweizer Uhr, dachte Lala. Grand-mamans marmorierter Busen, ausladend wie ein Gebirge, war selbst aus dieser Entfernung sichtbar - und ihr schallender Sopran konnte auf hundert Schritte Eis zerspringen lassen. Obwohl es bitterkalt war, zog Lala ihr Fenster herunter und spähte mit wachsender Vorfreude nach draußen. Sie dachte an Saschenkas Lieblingstee, der im kleinen Salon auf sie wartete, und die Kekse, die sie extra in dem englischen Laden an der Uferstraße gekauft hatte. Die Dose von Huntley & Palmers lag neben ihr auf dem burgunderroten Ledersitz.
Die Kutscher kletterten auf ihre knarrenden Gefährte und machten sich bereit, Peitsche in der Hand. Panteleimon setzte eine bebänderte Mütze auf, zog eine Jacke mit scharlachrot-goldenem Besatz über und zwinkerte Lala zu, während er seinen gut gewachsten Schnurrbart streichelte. Wieso erwarten Männer, dass wir uns in sie verlieben, bloß weil sie ein Automobil starten können?, fragte Lala sich, als der Motor tuckernd und stotternd ansprang.
Panteleimon lächelte und offenbarte einen Mund voll verfaulter Zähne. Seine Stimme drang heiser durch das Sprechrohr. »Wo bleibt denn unser Kätzchen! Bald hab ich zwei Schönheiten im Wagen.«
Lala schüttelte den Kopf. »Jetzt beeilen Sie sich doch, Panteleimon. Einen Koffer und eine Tasche, beide mit der Aufschrift Asprey aus London. Bistro! Schnell!«
Copyright © S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.
Die Winterdunkelheit im vom Krieg gebeutelten Sankt Petersburg hatte eine ganz eigene, arktische Düsternis. Der fedrige Schnee dämpfte die Geräusche von Pferden und Motoren, doch die beißende Kälte verstärkte die Gerüche: Petroleum, Pferdemist, den Alkohol im Atem der schnarchenden Kutscher, das penetrante Eau de Cologne und die Zigaretten der Chauffeure in ihren gelb und rot besetzten Uniformen und die blumigen Düfte an den Hälsen der wartenden Frauen.
In dem mit burgunderrotem Leder ausgeschlagenen Fond eines Delaunay-Belleville Landaulet saß eine ernste junge Frau mit herzförmigem Gesicht im Licht einer Naphtha-Lampe, einen englischen Roman auf dem Schoß. Audrey Lewis - Mrs Lewis für ihre Herrschaften und Lala für ihren geliebten Schützling - fror. Sie zog sich das dicke Lammfell höher; ihre Hände steckten in Handschuhen, und sie trug eine Wolfsfellmütze und einen dicken Mantel. Dennoch fröstelte sie. Sie achtete nicht auf den Fahrer, Panteleimon, als der auf seinen Sitz kletterte und seine Zigarette in den Schnee schnippte. Ihre braunen Augen waren unverwandt auf die Tür der Schule gerichtet.
»Beeil dich, Saschenka!«, murmelte Lala auf Englisch vor sich hin. Sie sah auf die Messinguhr in der Trennscheibe zwischen Fond und Chauffeur. »Nicht mehr lange!«
Mütterliche Vorfreude breitete sich warm in ihrer Brust aus: Sie stellte sich vor, wie Saschenkas langgliedrige Gestalt über den Schnee auf sie zugelaufen kam. Nur wenige Mütter holten ihre Kinder vom Smolny-Institut ab und so gut wie kein Vater. Aber Lala, die Gouvernante, holte Saschenka immer ab.
Nur noch ein paar Minuten, mein Kind, dachte sie, mein bezauberndes, gescheites, ernstes Kind.
Die Laternen, die durch das zarte Muster aus Eis an den trüben Autofenstern schienen, versetzten sie zurück nach Pegsdon, das Dorf ihrer Kindheit in Hertfordshire. Sie war seit sechs Jahren nicht mehr in England gewesen, und sie fragte sich, ob sie ihre Familie je wiedersehen würde. Aber wenn sie dort geblieben wäre, hätte sie ihre geliebte Saschenka nie kennengelernt. Vor sechs Jahren hatte sie eine Anstellung im Haus von Baron und Baronin Zeitlin angenommen und damit ein neues Leben in der russischen Hauptstadt Sankt Petersburg begonnen. Vor sechs Jahren hatte ein Mädchen in Matrosenbluse sie kühl begrüßt, sie von oben bis unten gemustert und dann der Engländerin eine Hand dargeboten wie einen Blumenstrauß. Die neue Gouvernante sprach kaum ein Wort Russisch, aber sie sank auf ein Knie und umschloss die kleine heiße Hand mit beiden Handflächen. Das Mädchen lehnte sich zuerst zögerlich, dann mit zunehmendem Druck gegen sie und legte schließlich den Kopf auf Lalas Schulter.
»Mne sawut Mrs Lewis«, sagte die Engländerin in schlechtem Russisch.
»Sei gegrüßt, bestellter Gast, Lala! Ich heiße mich Saschenka«, erwiderte das Kind in kurios holprigem Englisch. Und damit war es besiegelt: Fortan hieß Mrs Lewis Lala. Als hätten zwei Bedürftige aufeinander gewartet. Sie liebten einander auf Anhieb.
»Es ist zwei Minuten vor fünf«, sagte der Chauffeur blechern durch das Sprechrohr.
Die Gouvernante beugte sich vor, nahm ihr eigenes Sprechrohr vom Haken und sprach in ausgezeichnetem Russisch (wenngleich mit englischem Akzent) in die Messingmuschel. »Danke, Panteleimon. «
»Was machen denn die Pharaonen hier?«, sagte der Fahrer. Jeder benutzte diesen Ausdruck für die Politische Polizei, die Gendarmerie. Er lachte leise in sich hinein. »Vielleicht haben die Schulmädchen ja deutsche Geheimcodes in ihren Unterröcken versteckt?«
Lala dachte gar nicht daran, derlei Dinge mit einem Chauffeur zu erörtern. »Panteleimon, gehen Sie doch bitte rein und holen Sie ihren Koffer«, sagte sie streng. Aber warum waren die Gendarmen da?, fragte sie sich. Was hatte das zu bedeuten?
Die Mädchen kamen immer pünktlich heraus. Madame Buxhoeven, die Schuldirektorin, die von den Mädchen Grand-maman genannt wurde, leitete das Institut wie eine preußische Kaserne - aber auf Französisch. Lala wusste, dass Grand-maman in der Gunst der Kaiserinwitwe Maria Fjodorowna und der derzeitigen Kaiserin Alexandra stand.
Ein Kavallerieoffizier und eine Schar Schuljungen und Studenten in goldbeknöpften Uniformen und Mützen gingen durchs Tor, um ihre Liebsten abzuholen. In Russland hatten sogar Schuljungen Uniformen. Als sie die drei Gendarmen sahen, stockten sie und warfen beim Weitergehen immer wieder Blicke über die Schulter: Was hatte die Politische Polizei vor einem Internat für höhere Töchter zu suchen?
Die Kutscher, die in knöchellangen, mit dickem weißen Lammfell gefütterten Mänteln, roten Schärpen und Filzhüten auf die Töchter ihrer Herren warteten, um sie nach Hause zu bringen, stampften mit den Füßen und tätschelten ihre Pferde. Auch sie beobachteten die Gendarmen.
Fünf Uhr. Die Doppeltüren des Smolny-Instituts schwangen auf und warfen einen Streifen kanariengelbes Licht die Stufen hinunter Richtung Tor.
»Ah, da kommen sie!« Lala legte hastig ihr Buch beiseite.
Madame Buxhoeven, in ihrem strengen schwarzen Umhang und dem Sergekleid mit weißem Stehkragen, erschien in dem Zelt aus Licht auf der obersten Stufe - als hätte sie Räder unter den Füßen, wie ein Wachsoldat auf einer Schweizer Uhr, dachte Lala. Grand-mamans marmorierter Busen, ausladend wie ein Gebirge, war selbst aus dieser Entfernung sichtbar - und ihr schallender Sopran konnte auf hundert Schritte Eis zerspringen lassen. Obwohl es bitterkalt war, zog Lala ihr Fenster herunter und spähte mit wachsender Vorfreude nach draußen. Sie dachte an Saschenkas Lieblingstee, der im kleinen Salon auf sie wartete, und die Kekse, die sie extra in dem englischen Laden an der Uferstraße gekauft hatte. Die Dose von Huntley & Palmers lag neben ihr auf dem burgunderroten Ledersitz.
Die Kutscher kletterten auf ihre knarrenden Gefährte und machten sich bereit, Peitsche in der Hand. Panteleimon setzte eine bebänderte Mütze auf, zog eine Jacke mit scharlachrot-goldenem Besatz über und zwinkerte Lala zu, während er seinen gut gewachsten Schnurrbart streichelte. Wieso erwarten Männer, dass wir uns in sie verlieben, bloß weil sie ein Automobil starten können?, fragte Lala sich, als der Motor tuckernd und stotternd ansprang.
Panteleimon lächelte und offenbarte einen Mund voll verfaulter Zähne. Seine Stimme drang heiser durch das Sprechrohr. »Wo bleibt denn unser Kätzchen! Bald hab ich zwei Schönheiten im Wagen.«
Lala schüttelte den Kopf. »Jetzt beeilen Sie sich doch, Panteleimon. Einen Koffer und eine Tasche, beide mit der Aufschrift Asprey aus London. Bistro! Schnell!«
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Autoren-Porträt von Simon Sebag Montefiore
Simon Montefiores Vorfahren flüchteten Anfang des zwanzigsten Jahrhundert aus dem zaristischen Russland. Daher rührt das lebenslange Interesse des Autors an dem Land. Geboren 1965, studierte er Geschichte an der Universität Cambridge. Seine Sachbücher erschienen unter seinem Namen Simon Sebag Montefiore und wurden auf der Stelle zu Bestsellern. Bei FISCHER sind folgende Titel lieferbar: 'Die Romanows. Glanz und Untergang der Zarendynastie', 'Jerusalem. Die Biographie', 'Der junge Stalin', 'Stalin - Am Hof des Roten Zaren' und 'Katharina die Grosse und Fürst Potemkin: Eine kaiserliche Affäre'. Simon Montefiore erhielt zahlreiche renommierte Preise und Auszeichnungen. Seine Romane 'Saschenka', 'Kinder des Winters' und 'Die roten Reiter' erschienen unter dem Namen Simon Montefiore im FISCHER Taschenbuchverlag. Seine Bücher wurden in über fünfunddreissig Sprachen übersetzt. Simon Montefiore ist Mitglied der Royal Society of Literature. Er lebt mit seiner Frau, der Romanautorin Santa Montefiore, und ihren beiden Kindern in London. www.simonsebagmontefiore.com
Bibliographische Angaben
- Autor: Simon Sebag Montefiore
- 2013, 3. Auflage, 650 Seiten, Masse: 12,5 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung:Wasel, Ulrike; Timmermann, Klaus
- Übersetzer: Ulrike Wasel, Klaus Timmermann
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596189381
- ISBN-13: 9783596189380
- Erscheinungsdatum: 12.12.2013
Rezension zu „Saschenka “
ein ergreifendes Epos ganz in der Tradition der grossen russischen Erzähler Stadtmagazin Indigo 201402
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