Rühr nicht an mein dunkles Herz
Roman. Deutsche Erstausgabe
Eine meisterhaft geschriebene Liebesgeschichte. "Voller Spannung und Abenteuer, wunderbar." Romantic Times
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Rühr nicht an mein dunkles Herz “
Eine meisterhaft geschriebene Liebesgeschichte. "Voller Spannung und Abenteuer, wunderbar." Romantic Times
Klappentext zu „Rühr nicht an mein dunkles Herz “
Als Tochter eines Ägyptologen kümmert sich Lydia Boyce darum, die Finanzierung seiner Arbeit zu sichern. Als sie entdeckt, dass einige der Fundstücke ihres Vaters gefälscht sind, will sie der Sache auf den Grund gehen. Dabei begegnet ihr der attraktive James Durham, Viscount Sanburne, der sein eigenes Spiel zu treiben scheint. Gemeinsam versuchen sie, dem Fälscher auf die Spur zu kommen. Und obwohl James und Lydia gegensätzlicher nicht sein könnten, beginnen zwischen ihnen schon bald die Funken zu fliegen.
Lese-Probe zu „Rühr nicht an mein dunkles Herz “
Rühr nicht an mein dunkles Herz von Meredith Duran... mehr
Bisher war es Lydia gelungen, mit fester Stimme zu sprechen. Es war auch noch niemand aufgestanden, um sie lautstark als Verrückte zu verunglimpfen.
Sophie war dabei einzunicken (ihr verrutschte der Hut, den sie jäh wieder gerade rückte, wenn Antonia sie anstupste, und dann verrutschte er wieder), aber das war nichts Ungewöhnliches. Am allerwichtigsten war, dass Lord Ayresbury, der in der ersten Reihe saß, ihr mit großem Interesse zuhörte. Alles in allem, dachte sie vorsichtig, lief es sehr ... gut.
Die Hoffnung, die sie nun schon seit Tagen im Zaum gehalten hatte, wallte erneut in ihr auf und brach sich Bahn. Sie durchströmte sie mit so schwindelerregendem Tempo, dass sie sogar ins Stottern geriet. »Wenn ... äh, wenn die Ergebnisse meines Vaters korrekt sind, deutet das stark darauf hin ... «
Hinten im Saal wurde eine Tür aufgerissen, und ein sehr mitgenommen wirkender Gentleman schneite herein. Sein Anblick ließ sie vor Erstaunen innehalten. Obwohl es schon kurz vor Mittag war, trug er noch Abendgarderobe, einen schwarzen Frack mit Fliege.
Ein Teil der Zuhörerschaft drehte sich neugierig nach ihm um, als er nach vorne marschiert kam. Ihm folgte ein Diener in grellroter Livree, der in einem Arm einen Paletot und im anderen eine Art Steinsäule trug.
Ein exzentrischer Nachzügler, zweifelsohne. Aber kein Grund, unsicher zu werden. Lydia rückte ihre Brille zurecht und konzentrierte sich wieder auf den Text. »Das weist stark darauf hin, dass Tell el-Maschuta nicht die Stätte des ersten Halts während des Exodus war.«
Der Dicke mit den kupferroten Haaren, der neben Lord Ayres bury saß, stieß ein verächtliches Schnauben aus. Lydia blickte nicht auf; das würde sie nur durcheinanderbringen. Er hatte schon die ganze letzte Stunde diese verächtlichen Laute von sich gegeben. Der Teil ihres Gehirns, der nicht mit ihrem Vortrag beschäftigt war, hatte sich bereits Anteil nehmende Worte für seine angegriffene Gesundheit zurechtgelegt. Vermutlich würde man sie später miteinander bekannt machen. Papa hatte sie in einem langen Brief darauf vorbereitet, was sie zu erwarten hatte: Gastfreundschaft vermengt mit Argwohn und feindseligen Einsprengseln, dahin wird der Direktor dich unmittelbar nach der Schlussfolgerung deines Vortrags lotsen. Leg dir ein Rückgrat aus Stahl zu und zeig's ihnen!
Schweiß perlte ihr im Nacken, während sie nach der letzten Seite tastete. Mit eben dieser Schlussfolgerung hatte sie tagelang gerungen, weil sie entschlossen war, Papas Resultate möglichst diplomatisch zu formulieren. Seine Daten waren fundiert, machten es aber erforderlich, einen sehr festen Standpunkt gegen die Wissenschaftler zu vertreten, die für sich beanspruchten, Pithom und Sukkot ausfindig gemacht zu haben. Ein paar von ihnen saßen heute im Publikum, und wenn sie beschlossen, sie lächerlich zu machen, wäre das für Papas Antrag auf Fördergelder nicht gerade hilfreich.
Stahl, erinnerte sie sich. Lord Ayresbury hatte beim Ägyptischen Forschungsfonds ungeheuren Einfluss und war Gerüchten zufolge ein Mann, der Innovationen schätzte. Mit Hilfe seiner Empfehlung würden sie sicher die Gelder des AFF erhalten. Papa benötigte nur noch zwei Forschungseinheiten, um zweifelsfrei zu beweisen, dass er die wahre Stätte ausfindig gemacht hatte, wo der erste Halt des Exodus stattgefunden hatte. Und dann hätten all seine Sorgen ein Ende. Er hätte es nicht mehr nötig, mit Antiquitäten zu handeln. Die Gelder für seine Projekte würden in Strömen fließen, sodass sie Angebote, sie zu unterstützen, sogar ablehnen müssten.
Dieser Gedanke gab ihr neuen Auftrieb. Er hatte sich das jetzt schon so lange gewünscht, und sie würde es für ihn vollenden. Sie leckte sich über die trockenen Lippen. »Nun, wenn Sie erlauben ...«
»Aha! Da bist du!«
Der Neuankömmling war auf der Hälfte des Ganges stehen geblieben und sprach zu jemandem, der in einer der Zuhörerreihen saß. Ein Raunen ging durch den Saal.
»Dann steh mal auf«, forderte der Eindringling. »Verstecken hat keinen Sinn.«
Lydia wurde ganz anders. Es war wohl alles zu gut gelaufen. Sie hätte den Tag nicht vor dem Abend loben sollen.
Ihr kluger Vater hatte das natürlich kommen sehen. Und, meine Liebe, sollte ein ungezogener Rüpel dir das Wort entziehen, musst du es dir eben zurückerobern.
Sie atmete tief durch, stützte sich mit flachen Händen auf das Pult und nahm allen Mut zusammen. »Wenn ich bitten darf«, rief sie.
Verwundert blickte er auf. Als ob ihm hätte entgehen können, dass hier gerade eine Veranstaltung abgehalten wurde! Er starrte sie an, als versuchte er, sie einzuordnen. Pochenden Herzens (denn sie hatte keine Übung darin, sich das Wort zurückzuerobern, was ihr eine erschreckend martialische Maßnahme zu sein schien) erwiderte sie seinen Blick. Er war ein auffallendes rothaariges Geschöpf mit einem markanten Kinn und einer langen Nase. Zweifellos wurde er von Menschen, die sich von Merkmalen der Entkräftung angesprochen fühlten, für sehr gut aussehend gehalten. Die Schatten unter seinen Augen wiesen auf einige schlaflose Nächte hin. »Jetzt nicht«, sagte er zu ihr und wollte sich schon abwenden. Doch dann blickte er zurück, musterte sie eingehend und fügte nachdenklich hinzu: »Aber später durchaus.«
Diese Dreistigkeit beruhigte sie seltsamerweise. Schönlinge mochten rar gesät sein und sie in Verwirrung stürzen, aber mit gewöhnlichen Lumpen wusste sie umzugehen. »Wenn Sie mir vorher noch zugestehen, meinen Vortrag zu beenden, Sir?«
Doch sie sprach nur noch zu Hinterköpfen. Er hatte seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gerichtet und die ihres Publikums gleich mitgenommen. Papas Publikum!
Ungläubig sah sie zu, wie er zu einem älteren Gentleman, der ganz am Rand der Reihe saß, sagte: »Na schön, dann kommt der Berg eben zum Propheten.« Er gab dem Diener ein Zeichen, der prompt vortrat und ihm die Steinsäule reichte, die er vorher noch unter den Arm geklemmt hatte.
Diverse Mitglieder der Gesellschaft, darunter auch Lord Ayres bury, standen auf, um sie sich anzusehen.
Der ältere Mann erhob sich ebenfalls. »Was hat das zu bedeuten, du Teufel?«
»Das, Sir, werden Sie mir sagen müssen.« Auf ein Nicken des Eindringlings hin legte der Diener den Gesteinsbrocken dem älteren Mann zu Füßen. »Meine Stele. Nicht zu verwechseln mit Stella, die du für immer allen Blicken entzogen hast. Ich habe keine Ahnung, was das ist, aber man hat mir versichert, dass es sich um ein ziemlich wertvolles Stück handelt. Und dazu noch ein sehr seltenes.«
Die Zuschauer verfielen in andächtiges Schweigen, während der Diener das Objekt zur Zufriedenheit seines Herrn aufstellte. Ihr Vortrag war zu einer Jahrmarktsdarbietung verkommen. Lydia blickte durch einen eigenartig dunstigen Schleier, was, wie sie entsetzt feststellte, Tränen sein mussten. Du lieber Gott, wie ein kleines Kind zu plärren, und dazu noch in der Öffentlichkeit! Plötzlich war sie dankbar dafür, dass das Publikum abgelenkt war, und wischte sich mit dem Handgelenk über die Augen. Das war aber auch zu albern von ihr. Sie sollte würdevoll auftreten.
Doch die Hoffnung starb immer zuletzt. Auch wenn sie tief in ihrem Herzen ein schreckliches Todesröcheln vernahm.
»Ach was«, rief ein Mann aus der hintersten Ecke. Er drängelte sich in den Gang, was einen Chor aus Gemurre und Protesten derer zur Folge hatte, die in seiner Reihe saßen. »Ist das etwa Nofretete?«
Der Eindringling betrachtete die Steinsäule. »Könnte wohl sein«, sagte er nachdenklich. Wusste er es nicht einmal? Diese Schönlinge waren immer die schlimmsten Dilettanten. »Sie meinen die, die sich an den Burschen schmiegt mit dem ...?« Er deutete über seinem Kopf eine mysteriöse Form an.
Aha, ein konischer Hut pharaonischen Typs. Lydia machte sich auf etwas gefasst.
Und wahrhaftig: sofortiges Tohuwabohu brach aus. Stühle kippten um, Programmhefte rutschten zu Boden und erstaunte Ausrufe und Spekulationen gellten durch den Raum, während drei Viertel ihrer einstigen Zuhörerschaft ausschwärmten, um das Objekt zu betrachten.
Einige derer, die auf ihren Plätzen blieben, hatten einen mitfühlenden Blick für sie übrig. Es gelang ihr, höflich zurückzulächeln. Der rothaarige Gentleman grinste sie süffisant an, doch sie wandte sich ab und schnitt ihn, was selbst seinen dunklen Knopfaugen auffallen musste. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie er seiner Begleiterin, einer tadellos gekleideten Blondine etwa in Lydias Alter, etwas ins Ohr flüsterte, woraufhin diese ihre dünnen, patrizischen Lippen leicht verzog.
Lydia kämpfte gegen das dringende Bedürfnis an, mit den Augen zu rollen. Solche Blicke waren ihr nur allzu vertraut. Als sie zwölf war, deuteten sie an, dass ihr Lerneifer langweilig war und ihre kurzen Röcke unzeitgemäß. Als sie siebzehn war, dass ihr Interesse an heidnischen Zivilisationen sie wie einen Mann wirken ließ. Als sie zweiundzwanzig war, dass sie merkwürdige Dinge äußerte und es kein Wunder war, dass ihr Schwager sie für ihre Schwester verschmäht hatte. Und jetzt, mit sechsundzwanzig ...? Mit sechsundzwanzig Jahren war Lydia zu reif, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie bemühte sich um akzeptables Verhalten, doch mehr schuldete sie der feinen Gesellschaft nicht, und sie verlangte auch ganz sicher keine Gegenleistung.
Schweigend packte sie ihre Manuskriptseiten zusammen. Ihre Finger zitterten. Armselig. Diese Orientalisten! Schon ihr ganzes Leben hatte sie es miterlebt: Ein Wort über Pharaonen und gestandene Männer führten sich auf wie Schuljungen. Sogar Papa, der ergebenste Ehemann seit Menschengedenken, hatte die Nachtwache an Mamas Krankenbett unterbrochen, als ihn die Nachricht erreichte, dass irgendein Würfelhocker aus Kairo eintreffen sollte. Lydia hatte in dem abgedunkelten Schlafzimmer gesessen und mit einer Hand die Stirn ihrer Mutter befühlt, während sie gleichzeitig Sophies Schulter und Antonias kleine, zitternde Finger tätschelte. Von draußen hörte sie das leiser werdene Rumpeln seiner Kutsche, die sich schnell vom Haus entfernte.
Damals war sie erst sechzehn, und es war ganz bestimmt niemandem bewusst, dass Mamas Fieber einen tödlichen Verlauf nehmen würde. Trotzdem stand ihr die Zukunft plötzlich deutlich vor Augen. Papa unterstützte sie zwar bei ihren Studien, doch auf seine ungeteilte Aufmerksamkeit durfte sie nicht zählen. Es sei denn, auch sie selbst machte seiner Geliebten, Lady Ägypten, den Hof.
Nun, wenigstens hatte Papas Leidenschaft eine wissenschaftliche Basis. Soweit sie es beurteilen konnte, benutzten die meisten anderen Ägyptologen die Archäologie als Tarnung und waren insgeheim wie Weiber von glänzendem Tand fasziniert. Sie beäugte den Eindringling noch einmal. Er war beiseitegetreten und beobachtete mit einem zufriedenen Lächeln das Scharmützel, das er verursacht hatte. Dabei tippte er selbstvergessen mit seinem Finger gegen die Oberlippe. Jetzt sah sie, dass Tand auch diesen Mann hier reizte. An seinen Fingern trug er ein Überangebot von mit Edelsteinen besetzten Ringen sowie eine geschmacklose türkis-silberne Taschenuhr am Revers. Und er hatte ganz sicher stundenlang sitzen müssen, bis es seinem Kammerdiener gelungen war, diese Locke aus sonnengebleichtem Haar dazu zu bringen, ihm genau auf diese Art in die Stirn zu fallen. Ein eitler Pfau. Ein zerrupfter Gockel hatte ihren Vortrag ruiniert! Schlimmer als das, er hatte auf einen Schlag die Grundlage aller Pläne, die sie und Papa je geschmiedet hatten, zunichtegemacht.
Der Rothaarige freute sich jetzt diebisch. Sie bekam zwar nicht den genauen Wortlaut mit, aber immerhin den Rhythmus dessen, was er Ayresbury ins Ohr gackerte. Hohn und Spott. Da ging also jede Chance auf Förderung flöten. Wenn die Nachricht von diesem Debakel Kairo erreichte, würde Papa schrecklich enttäuscht sein. Er hatte auf Ayresburys Unterstützung gezählt. So wie sie darauf gezählt hatte, sie ihm zu sichern. Sie schuldete ihm das.
Mit plötzlicher Wut raffte sie ihre Röcke hoch und marschierte nach vorn. Ihr fuchsroter Kritiker brummte missbilligend, als sie vorbeirauschte, doch sie beachtete ihn gar nicht. Sie setzte die Ellbogen ein, um sich durch das Gewühl zu kämpfen, ignorierte die verschiedensten Beschwerden und blieb so nahe an der ägyptischen Stele stehen, dass ihre Röcke fast die Kante der Steinplatte berührten.
Ein Blick reichte. »Das ist eine Fälschung«, verkündete sie. Niemand schien sie zu hören.
»Das ist eine Fälschung!«
Ihre Vehemenz erschreckte sogar sie selbst. In dem kurzen, darauffolgenden Schweigen, während ihre Wut langsam verrauchte, fragte sie sich, was sie da angerichtet hatte. Sie klappte den Mund auf, um ihr scharfes Urteil zu relativieren, aber ihr kam jemand zuvor.
»Nie im Leben«, rief ein Gentleman aus, der sich in Missachtung allen Anstands auf Hände und Knie niedergelassen hatte, um genauer hinsehen zu können. »Im Gegenteil, das Stück weist alle Merkmale von Authentizität auf!«
Das war nun doch ein bisschen übertrieben, dachte sie.
»Eine solche Rarität!«, gurrte ein anderer. »Lord Sanburne hat ein Wunder ausfindig gemacht! Sehen Sie sich nur die ... «
»Genug jetzt«, bellte der ältere Gentleman, dem die Stele präsentiert worden war. Seine wässrig blauen Augen richteten sich auf Lydia. Als er vortrat, teilte sich die Menge um die beiden. »Verfügen Sie über Kenntnisse dieses Artefakt betreffend, Miss Boyce?«
»Und ob sie das tut.« Das kam von Antonia, die von Parfüm umwölkt zu ihnen trat (Sophies Spezialmischung aus Paris; ein Schnuppern bestätigte es) und sich bei Lydia unterhakte. Lydia hatte sie ein ums andere Mal ermahnt, dass Debütantinnen nicht so schwere Düfte trugen, aber Sophie musste Antonia ja unbedingt darin bestärken. »Allerdings«, fuhr Ana fröhlich fort, »wie könnte sie auch nicht? Schließlich hat sie schon auf Papas Knien Keilschriften gelesen. Und sie geht jeden Nachmittag in die British Library, um Arabisch zu lernen.«
Diese Übertreibung schien den alten Mann überaus zu freuen. »Natürlich. Ich bin ein großer Bewunderer von Mr Boyces Arbeit.« Er streckte Antonia die Hand hin. »Verzeihen Sie meine Unhöflichkeit. Ich bin Moreland, Earl of Moreland.«
Antonia nahm seine Hand und sank in den schönsten Knicks, den sie mit ihrem Schleppenrock und in Anbetracht der Zuschauer, die keinen halben Meter entfernt standen, hinbekam. »Wie gut, dass Sie nicht der Earl of Lessland sind; ich fürchte, das wäre für Ihre geneigten Freunde höchst betrüblich.«
Der Earl lachte, und Lydia rang sich ein höfliches Lächeln ab. Ein kurzer Blick auf den Eindringling, Sanburne, lenkte sie jedoch ab. Er drängelte sich gerade zu ihnen durch, und erst aus der Nähe war zu erkennen, wie nachlässig er wirklich gekleidet war. Seine offen stehenden Manschetten flatterten und auf seiner lavendelblauen Weste prangte ein Weinfleck.
Das Lächeln, mit dem er sie bedachte, ließ auf ein unmittelbar bevorstehendes Blutvergießen schließen.
»Das hat bestimmt noch nie jemand zu Ihnen gesagt«, sagte Ana gerade, und ein kokettes kleines Lächeln umspielte ihre Lippen.
»Wahrer Witz verträgt endlose Wiederholung«, antwortete der Earl galant und wandte sich an Lydia, die, von einer bösen Vorahnung wachgerüttelt, einen Knicks machte. Er deutete auf den Stein zu ihren Füßen. »Ist das tatsächlich eine Fälschung?«
Oh, jetzt gab es kein Entrinnen mehr. Leg dir ein Rückgrat aus Stahl zu. »Zweifellos«, bestätigte sie, ohne nach unten zu blicken, da es ihr unklug erschien, den Blick von Sanburne zu lösen, der sich jetzt zu ihnen gesellt hatte.
»Eine gute Fälschung?«, fragte Sanburne. Seine Augen waren schrecklich blutunterlaufen.
»Überhaupt nicht«, sagte sie. »Sogar ziemlich schlecht.« »Begründung?«
Sie holte Luft. Sein stechender Blick war wirklich Respekt einflößend. »Ich ...«
»Sie müssen das Benehmen meines Sohnes entschuldigen«, unterbrach der Earl sie und warf dem Mann einen bösen Blick zu, der so reuelos wie Luzifer eine Augenbraue hochzog.
Während sie die überraschende Neuigkeit verdaute, dass die beiden verwandt waren, verspürte Lydia einen noch schärferen Stachel des Unbehagens. Die Familie Durham war berühmt-berüchtigt: die Schwester eine Mörderin, versteckt gehalten in einer Nervenheilanstalt auf dem Lande, und der Sohn, wie sie sich jetzt erinnerte, ein zügelloser Salonlöwe, der die Hautevolee unterhielt, indem er seinen Vater an diversen öffentlichen Schauplätzen düpierte.
Gütiger Himmel! Es schien, als sei sie in einen bösen Familienstreit geraten. Und mit jedem weiteren Wort verstrickte sie sich nur noch mehr darin. »Vielleicht sollten Sie noch einen der Gentlemen zurate ziehen.« Ihr Rückgrat war eben doch nicht aus Stahl. Das war eine alberne Redensart, die jemand erfunden hatte, der nicht wusste, wie es sich anfühlte, wenn einem das Rückgrat gebrochen wurde. »Das ist nicht mein Spezialgebiet. Dazu in einem Saal mit so vielen angesehenen Wissenschaftlern ...«
»Genau«, pflichtete der Sohn des Earls ihr bei.
»Unsinn«, blaffte der Earl. »Soweit ich es sehe, sind Sie die Einzige hier, die über genügend gesunden Menschenverstand verfügt, um einen zweiten Blick darauf zu werfen, ohne gleich in diesen ... diesen Chor aus Hallelujas auszubrechen. Heraus damit, Mädchen. Woher Ihr Urteil?«
Antonia drückte leise lachend ihren Arm. »Ach, sag es ihnen doch, Lydia.« Zu Lydias Unbehagen ruhte ihr Blick auf dem bedrohlich finsteren Gesicht des verlorenen Sohnes.
Ihr schien, dass sie am schnellsten wieder aus der Sache herauskäme, wenn sie sich durchmogelte. Sie legte die Hand auf Anas, um sich durch die Berührung ihrer Schwester beruhigen zu lassen. »Es gibt zahlreiche Gründe, die mich an der Authentizität dieses Stückes zweifeln lassen«, sagte sie langsam. Jetzt warf sie doch einen längeren Blick darauf, und zu ihrer Erleichterung schien ihre Intuition wohlbegründet gewesen zu sein. »Ja. Es versucht einer Grabstele der Ersten Zwischenzeit in etwa zu entsprechen, aber auf einer solchen Darstellung würde man Bierkrüge erwarten. Stattdessen haben wir hier etwas, das an Salbengefäße erinnert. Und das ist nicht ... « Sie warf Sanburne einen flüchtigen Blick zu. Die Narbe, die eine seiner Augenbrauen spaltete, war hochrot geworden, so verärgert war er. »Das ist nicht Nofretete, und sie schmiegt sich nicht an. Sie kniet, was völlig verkehrt ist. Man kniet nur vor einer Gottheit. Wenn man die Meißelspuren auf der Rückseite untersucht, wird man vermutlich auch feststellen, dass dieses Stück nicht mit einem Querbeil gefertigt wurde. Es sieht in jeder Hinsicht einfach nicht ... richtig aus.«
Lord Sanburne schnaubte verächtlich. »Dann sollte es sich vielleicht mal jemand ansehen, der bessere Augen hat.«
Sie klammerte sich fester an Ana. »Ich sehe hervorragend. Das ist schließlich der Zweck einer Brille.«
»Teufel noch eins«, rief jemand hinter ihr. »Sie hat recht.«
Der Earl lächelte zufrieden. »Meine Liebe! So ein scharfes Auge. Wir können von Glück sagen, dass Sie sich entschlossen haben, in die Fußstapfen Ihres Vaters zu treten.«
Das war zwar nicht ihre Absicht, doch dies schien nicht der richtige Zeitpunkt zu sein, das kundzutun. »Danke, Sir.« Sie riss sich zusammen und sah den Sohn des Earls noch einmal an. Diesmal ließ sie sich von seinem stechenden Blick nicht einschüchtern. »Ich glaube, die Forschung verlangt nach neuen Perspektiven. Ich stelle so oft fest, dass die Ägyptologie vielen nur als Vorwand dient, der es Männern mit einer gewissen Veranlagung erlaubt, im Namen der Wissenschaft hübsche Kinkerlitzchen zu sammeln.« Sie warf einen demonstrativen Blick auf die Ringe an den Fingern des Mannes.
Mit welcher Reaktion sie auch immer gerechnet hatte - ein zorniges Erröten, Protest, vielleicht sogar ein tätlicher Angriff, sie traute ihm alles zu -, dass er sie anlächeln würde, darauf war sie nicht gefasst. Und was für ein Lächeln! Zögernd zuerst, als erwöge er, ob er es breiter werden lassen sollte; und dann, ganz plötzlich, verwandelte es sich in ein Lachen. Es veränderte sein Gesicht von Grund auf. Auf einen Schlag war er atemberaubend.
Doch dann ging etwas schief. Anfangs lachte er noch leise, doch dann schien er nicht mehr damit aufhören zu können. Während seine Heiterkeit an Lautstärke gewann, nahm sein Tonfall etwas Irres an. Lydia registrierte nur vage, wie die Leute wieder ihre Plätze einnahmen, da sie den Blick nicht vom Gesicht des jungen Lords wenden konnte. Es war mehr als nur morbide Neugier, was sie an ihm fesselte. Sie hatte noch nie gesehen, wie jemand völlig den Verstand verlor, doch Sanburne bewerkstelligte das. Der Anblick schnürte ihr die Kehle zu, und nur das hielt sie davon ab, zu ...
Was zu tun? Großer Gott, was hätte sie einem solchen Geschöpf schon sagen können? Seine Schönheit war bedeutungslos, so willkürlich und unverdient wie die Muster auf Schmetterlingsflügeln. Sie sollte es besser wissen, als sich von ihr beeinflussen zu lassen.
Was den Earl betraf, schien er eher verärgert als besorgt zu sein. »Reiß dich zusammen, Junge! Bei Gott, was hast du geraucht?«
Der Sohn des Earls verstummte plötzlich. »Ertappt«, sagte er zu Lydia. Dann, mit einem weiteren erstickten Lachen, schnippte er mit den Fingern, worauf ihm der Diener unverzüglich seinen Mantel reichte. Als Sanburne ihn sich überwarf, wandte er sich an den Earl. »Vielleicht solltest du sie engagieren, um deine Sammlung gründlich überprüfen zu lassen. Immerhin scheint ihr in gewisser Weise zu, äh, harmonieren.«
Lydia erstarrte. Aus seinem Mund klang das irgendwie anrüchig.
»Meine Sammlung? Ich bin nicht so ein Narr wie du, mein Geld in ungeprüfte Fälschungen zu investieren!«
»Vielleicht sollten Sie sie engagieren«, sagte Ana zu Sanburne. »Offenbar benötigen Sie ein besseres Urteilsvermögen als das, was Ihnen selbst zur Verfügung steht.«
»In der Tat«, sagte Sanburne und betrachtete sie eingehend.
Sein prüfender Blick beunruhigte Lydia. »Ich bin mir sicher, dass die Schuld woanders liegt. Mit wem auch immer Sie beim Erwerb dieser Antiquitäten geschäftlich verkehren ...«
»Ja, ja«, unterbrach er sie ungeduldig. »So weit dazu. Vater, auf ein Wort.«
Schon ging er los, und als der Earl ihm nicht sofort folgte, hielt er inne und drehte sich noch einmal um.
»Willst du deinen Stein nicht mitnehmen?«, fragte Lord Moreland zuckersüß.
»Und ob«, sagte Sanburne. »Ich werde ihn aufheben und als deinen Grabstein verwenden. Wäre das nicht passend?«
Diese unheimliche Bemerkung machte Lydia ganz benommen. »Komm, wir suchen Sophie«, raunte sie Ana zu. »Hier gibt es nichts mehr zu tun.«
Sie war schon im Begriff, sich abzuwenden, als der Earl nach ihr rief. »Rechnen Sie mit einer Nachricht von mir«, sagte er. »Ich bin Ihnen äußerst dankbar für Ihren heutigen Rat.«
»Oh, in der Tat, und auch mit einer Nachricht von mir«, fügte Sanburne aalglatt hinzu. »Wir könnten uns Ihre Dienste ja teilen, nicht wahr? Ich besitze viele Antiquitäten, die Sie sicher gerne abwerten möchten.«
Sie hielt die Luft an und zählte bis zehn, doch sie sah keine Möglichkeit, ihm zu antworten, ohne die Regeln des Anstands noch weiter zu strapazieren. Nach einem stummen Knicks vor dem Earl wandte sie den beiden den Rücken zu und zerrte ihre Schwester mit sich, um sie in Sicherheit zu bringen.
...
© 2012 LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
Bisher war es Lydia gelungen, mit fester Stimme zu sprechen. Es war auch noch niemand aufgestanden, um sie lautstark als Verrückte zu verunglimpfen.
Sophie war dabei einzunicken (ihr verrutschte der Hut, den sie jäh wieder gerade rückte, wenn Antonia sie anstupste, und dann verrutschte er wieder), aber das war nichts Ungewöhnliches. Am allerwichtigsten war, dass Lord Ayresbury, der in der ersten Reihe saß, ihr mit großem Interesse zuhörte. Alles in allem, dachte sie vorsichtig, lief es sehr ... gut.
Die Hoffnung, die sie nun schon seit Tagen im Zaum gehalten hatte, wallte erneut in ihr auf und brach sich Bahn. Sie durchströmte sie mit so schwindelerregendem Tempo, dass sie sogar ins Stottern geriet. »Wenn ... äh, wenn die Ergebnisse meines Vaters korrekt sind, deutet das stark darauf hin ... «
Hinten im Saal wurde eine Tür aufgerissen, und ein sehr mitgenommen wirkender Gentleman schneite herein. Sein Anblick ließ sie vor Erstaunen innehalten. Obwohl es schon kurz vor Mittag war, trug er noch Abendgarderobe, einen schwarzen Frack mit Fliege.
Ein Teil der Zuhörerschaft drehte sich neugierig nach ihm um, als er nach vorne marschiert kam. Ihm folgte ein Diener in grellroter Livree, der in einem Arm einen Paletot und im anderen eine Art Steinsäule trug.
Ein exzentrischer Nachzügler, zweifelsohne. Aber kein Grund, unsicher zu werden. Lydia rückte ihre Brille zurecht und konzentrierte sich wieder auf den Text. »Das weist stark darauf hin, dass Tell el-Maschuta nicht die Stätte des ersten Halts während des Exodus war.«
Der Dicke mit den kupferroten Haaren, der neben Lord Ayres bury saß, stieß ein verächtliches Schnauben aus. Lydia blickte nicht auf; das würde sie nur durcheinanderbringen. Er hatte schon die ganze letzte Stunde diese verächtlichen Laute von sich gegeben. Der Teil ihres Gehirns, der nicht mit ihrem Vortrag beschäftigt war, hatte sich bereits Anteil nehmende Worte für seine angegriffene Gesundheit zurechtgelegt. Vermutlich würde man sie später miteinander bekannt machen. Papa hatte sie in einem langen Brief darauf vorbereitet, was sie zu erwarten hatte: Gastfreundschaft vermengt mit Argwohn und feindseligen Einsprengseln, dahin wird der Direktor dich unmittelbar nach der Schlussfolgerung deines Vortrags lotsen. Leg dir ein Rückgrat aus Stahl zu und zeig's ihnen!
Schweiß perlte ihr im Nacken, während sie nach der letzten Seite tastete. Mit eben dieser Schlussfolgerung hatte sie tagelang gerungen, weil sie entschlossen war, Papas Resultate möglichst diplomatisch zu formulieren. Seine Daten waren fundiert, machten es aber erforderlich, einen sehr festen Standpunkt gegen die Wissenschaftler zu vertreten, die für sich beanspruchten, Pithom und Sukkot ausfindig gemacht zu haben. Ein paar von ihnen saßen heute im Publikum, und wenn sie beschlossen, sie lächerlich zu machen, wäre das für Papas Antrag auf Fördergelder nicht gerade hilfreich.
Stahl, erinnerte sie sich. Lord Ayresbury hatte beim Ägyptischen Forschungsfonds ungeheuren Einfluss und war Gerüchten zufolge ein Mann, der Innovationen schätzte. Mit Hilfe seiner Empfehlung würden sie sicher die Gelder des AFF erhalten. Papa benötigte nur noch zwei Forschungseinheiten, um zweifelsfrei zu beweisen, dass er die wahre Stätte ausfindig gemacht hatte, wo der erste Halt des Exodus stattgefunden hatte. Und dann hätten all seine Sorgen ein Ende. Er hätte es nicht mehr nötig, mit Antiquitäten zu handeln. Die Gelder für seine Projekte würden in Strömen fließen, sodass sie Angebote, sie zu unterstützen, sogar ablehnen müssten.
Dieser Gedanke gab ihr neuen Auftrieb. Er hatte sich das jetzt schon so lange gewünscht, und sie würde es für ihn vollenden. Sie leckte sich über die trockenen Lippen. »Nun, wenn Sie erlauben ...«
»Aha! Da bist du!«
Der Neuankömmling war auf der Hälfte des Ganges stehen geblieben und sprach zu jemandem, der in einer der Zuhörerreihen saß. Ein Raunen ging durch den Saal.
»Dann steh mal auf«, forderte der Eindringling. »Verstecken hat keinen Sinn.«
Lydia wurde ganz anders. Es war wohl alles zu gut gelaufen. Sie hätte den Tag nicht vor dem Abend loben sollen.
Ihr kluger Vater hatte das natürlich kommen sehen. Und, meine Liebe, sollte ein ungezogener Rüpel dir das Wort entziehen, musst du es dir eben zurückerobern.
Sie atmete tief durch, stützte sich mit flachen Händen auf das Pult und nahm allen Mut zusammen. »Wenn ich bitten darf«, rief sie.
Verwundert blickte er auf. Als ob ihm hätte entgehen können, dass hier gerade eine Veranstaltung abgehalten wurde! Er starrte sie an, als versuchte er, sie einzuordnen. Pochenden Herzens (denn sie hatte keine Übung darin, sich das Wort zurückzuerobern, was ihr eine erschreckend martialische Maßnahme zu sein schien) erwiderte sie seinen Blick. Er war ein auffallendes rothaariges Geschöpf mit einem markanten Kinn und einer langen Nase. Zweifellos wurde er von Menschen, die sich von Merkmalen der Entkräftung angesprochen fühlten, für sehr gut aussehend gehalten. Die Schatten unter seinen Augen wiesen auf einige schlaflose Nächte hin. »Jetzt nicht«, sagte er zu ihr und wollte sich schon abwenden. Doch dann blickte er zurück, musterte sie eingehend und fügte nachdenklich hinzu: »Aber später durchaus.«
Diese Dreistigkeit beruhigte sie seltsamerweise. Schönlinge mochten rar gesät sein und sie in Verwirrung stürzen, aber mit gewöhnlichen Lumpen wusste sie umzugehen. »Wenn Sie mir vorher noch zugestehen, meinen Vortrag zu beenden, Sir?«
Doch sie sprach nur noch zu Hinterköpfen. Er hatte seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gerichtet und die ihres Publikums gleich mitgenommen. Papas Publikum!
Ungläubig sah sie zu, wie er zu einem älteren Gentleman, der ganz am Rand der Reihe saß, sagte: »Na schön, dann kommt der Berg eben zum Propheten.« Er gab dem Diener ein Zeichen, der prompt vortrat und ihm die Steinsäule reichte, die er vorher noch unter den Arm geklemmt hatte.
Diverse Mitglieder der Gesellschaft, darunter auch Lord Ayres bury, standen auf, um sie sich anzusehen.
Der ältere Mann erhob sich ebenfalls. »Was hat das zu bedeuten, du Teufel?«
»Das, Sir, werden Sie mir sagen müssen.« Auf ein Nicken des Eindringlings hin legte der Diener den Gesteinsbrocken dem älteren Mann zu Füßen. »Meine Stele. Nicht zu verwechseln mit Stella, die du für immer allen Blicken entzogen hast. Ich habe keine Ahnung, was das ist, aber man hat mir versichert, dass es sich um ein ziemlich wertvolles Stück handelt. Und dazu noch ein sehr seltenes.«
Die Zuschauer verfielen in andächtiges Schweigen, während der Diener das Objekt zur Zufriedenheit seines Herrn aufstellte. Ihr Vortrag war zu einer Jahrmarktsdarbietung verkommen. Lydia blickte durch einen eigenartig dunstigen Schleier, was, wie sie entsetzt feststellte, Tränen sein mussten. Du lieber Gott, wie ein kleines Kind zu plärren, und dazu noch in der Öffentlichkeit! Plötzlich war sie dankbar dafür, dass das Publikum abgelenkt war, und wischte sich mit dem Handgelenk über die Augen. Das war aber auch zu albern von ihr. Sie sollte würdevoll auftreten.
Doch die Hoffnung starb immer zuletzt. Auch wenn sie tief in ihrem Herzen ein schreckliches Todesröcheln vernahm.
»Ach was«, rief ein Mann aus der hintersten Ecke. Er drängelte sich in den Gang, was einen Chor aus Gemurre und Protesten derer zur Folge hatte, die in seiner Reihe saßen. »Ist das etwa Nofretete?«
Der Eindringling betrachtete die Steinsäule. »Könnte wohl sein«, sagte er nachdenklich. Wusste er es nicht einmal? Diese Schönlinge waren immer die schlimmsten Dilettanten. »Sie meinen die, die sich an den Burschen schmiegt mit dem ...?« Er deutete über seinem Kopf eine mysteriöse Form an.
Aha, ein konischer Hut pharaonischen Typs. Lydia machte sich auf etwas gefasst.
Und wahrhaftig: sofortiges Tohuwabohu brach aus. Stühle kippten um, Programmhefte rutschten zu Boden und erstaunte Ausrufe und Spekulationen gellten durch den Raum, während drei Viertel ihrer einstigen Zuhörerschaft ausschwärmten, um das Objekt zu betrachten.
Einige derer, die auf ihren Plätzen blieben, hatten einen mitfühlenden Blick für sie übrig. Es gelang ihr, höflich zurückzulächeln. Der rothaarige Gentleman grinste sie süffisant an, doch sie wandte sich ab und schnitt ihn, was selbst seinen dunklen Knopfaugen auffallen musste. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie er seiner Begleiterin, einer tadellos gekleideten Blondine etwa in Lydias Alter, etwas ins Ohr flüsterte, woraufhin diese ihre dünnen, patrizischen Lippen leicht verzog.
Lydia kämpfte gegen das dringende Bedürfnis an, mit den Augen zu rollen. Solche Blicke waren ihr nur allzu vertraut. Als sie zwölf war, deuteten sie an, dass ihr Lerneifer langweilig war und ihre kurzen Röcke unzeitgemäß. Als sie siebzehn war, dass ihr Interesse an heidnischen Zivilisationen sie wie einen Mann wirken ließ. Als sie zweiundzwanzig war, dass sie merkwürdige Dinge äußerte und es kein Wunder war, dass ihr Schwager sie für ihre Schwester verschmäht hatte. Und jetzt, mit sechsundzwanzig ...? Mit sechsundzwanzig Jahren war Lydia zu reif, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie bemühte sich um akzeptables Verhalten, doch mehr schuldete sie der feinen Gesellschaft nicht, und sie verlangte auch ganz sicher keine Gegenleistung.
Schweigend packte sie ihre Manuskriptseiten zusammen. Ihre Finger zitterten. Armselig. Diese Orientalisten! Schon ihr ganzes Leben hatte sie es miterlebt: Ein Wort über Pharaonen und gestandene Männer führten sich auf wie Schuljungen. Sogar Papa, der ergebenste Ehemann seit Menschengedenken, hatte die Nachtwache an Mamas Krankenbett unterbrochen, als ihn die Nachricht erreichte, dass irgendein Würfelhocker aus Kairo eintreffen sollte. Lydia hatte in dem abgedunkelten Schlafzimmer gesessen und mit einer Hand die Stirn ihrer Mutter befühlt, während sie gleichzeitig Sophies Schulter und Antonias kleine, zitternde Finger tätschelte. Von draußen hörte sie das leiser werdene Rumpeln seiner Kutsche, die sich schnell vom Haus entfernte.
Damals war sie erst sechzehn, und es war ganz bestimmt niemandem bewusst, dass Mamas Fieber einen tödlichen Verlauf nehmen würde. Trotzdem stand ihr die Zukunft plötzlich deutlich vor Augen. Papa unterstützte sie zwar bei ihren Studien, doch auf seine ungeteilte Aufmerksamkeit durfte sie nicht zählen. Es sei denn, auch sie selbst machte seiner Geliebten, Lady Ägypten, den Hof.
Nun, wenigstens hatte Papas Leidenschaft eine wissenschaftliche Basis. Soweit sie es beurteilen konnte, benutzten die meisten anderen Ägyptologen die Archäologie als Tarnung und waren insgeheim wie Weiber von glänzendem Tand fasziniert. Sie beäugte den Eindringling noch einmal. Er war beiseitegetreten und beobachtete mit einem zufriedenen Lächeln das Scharmützel, das er verursacht hatte. Dabei tippte er selbstvergessen mit seinem Finger gegen die Oberlippe. Jetzt sah sie, dass Tand auch diesen Mann hier reizte. An seinen Fingern trug er ein Überangebot von mit Edelsteinen besetzten Ringen sowie eine geschmacklose türkis-silberne Taschenuhr am Revers. Und er hatte ganz sicher stundenlang sitzen müssen, bis es seinem Kammerdiener gelungen war, diese Locke aus sonnengebleichtem Haar dazu zu bringen, ihm genau auf diese Art in die Stirn zu fallen. Ein eitler Pfau. Ein zerrupfter Gockel hatte ihren Vortrag ruiniert! Schlimmer als das, er hatte auf einen Schlag die Grundlage aller Pläne, die sie und Papa je geschmiedet hatten, zunichtegemacht.
Der Rothaarige freute sich jetzt diebisch. Sie bekam zwar nicht den genauen Wortlaut mit, aber immerhin den Rhythmus dessen, was er Ayresbury ins Ohr gackerte. Hohn und Spott. Da ging also jede Chance auf Förderung flöten. Wenn die Nachricht von diesem Debakel Kairo erreichte, würde Papa schrecklich enttäuscht sein. Er hatte auf Ayresburys Unterstützung gezählt. So wie sie darauf gezählt hatte, sie ihm zu sichern. Sie schuldete ihm das.
Mit plötzlicher Wut raffte sie ihre Röcke hoch und marschierte nach vorn. Ihr fuchsroter Kritiker brummte missbilligend, als sie vorbeirauschte, doch sie beachtete ihn gar nicht. Sie setzte die Ellbogen ein, um sich durch das Gewühl zu kämpfen, ignorierte die verschiedensten Beschwerden und blieb so nahe an der ägyptischen Stele stehen, dass ihre Röcke fast die Kante der Steinplatte berührten.
Ein Blick reichte. »Das ist eine Fälschung«, verkündete sie. Niemand schien sie zu hören.
»Das ist eine Fälschung!«
Ihre Vehemenz erschreckte sogar sie selbst. In dem kurzen, darauffolgenden Schweigen, während ihre Wut langsam verrauchte, fragte sie sich, was sie da angerichtet hatte. Sie klappte den Mund auf, um ihr scharfes Urteil zu relativieren, aber ihr kam jemand zuvor.
»Nie im Leben«, rief ein Gentleman aus, der sich in Missachtung allen Anstands auf Hände und Knie niedergelassen hatte, um genauer hinsehen zu können. »Im Gegenteil, das Stück weist alle Merkmale von Authentizität auf!«
Das war nun doch ein bisschen übertrieben, dachte sie.
»Eine solche Rarität!«, gurrte ein anderer. »Lord Sanburne hat ein Wunder ausfindig gemacht! Sehen Sie sich nur die ... «
»Genug jetzt«, bellte der ältere Gentleman, dem die Stele präsentiert worden war. Seine wässrig blauen Augen richteten sich auf Lydia. Als er vortrat, teilte sich die Menge um die beiden. »Verfügen Sie über Kenntnisse dieses Artefakt betreffend, Miss Boyce?«
»Und ob sie das tut.« Das kam von Antonia, die von Parfüm umwölkt zu ihnen trat (Sophies Spezialmischung aus Paris; ein Schnuppern bestätigte es) und sich bei Lydia unterhakte. Lydia hatte sie ein ums andere Mal ermahnt, dass Debütantinnen nicht so schwere Düfte trugen, aber Sophie musste Antonia ja unbedingt darin bestärken. »Allerdings«, fuhr Ana fröhlich fort, »wie könnte sie auch nicht? Schließlich hat sie schon auf Papas Knien Keilschriften gelesen. Und sie geht jeden Nachmittag in die British Library, um Arabisch zu lernen.«
Diese Übertreibung schien den alten Mann überaus zu freuen. »Natürlich. Ich bin ein großer Bewunderer von Mr Boyces Arbeit.« Er streckte Antonia die Hand hin. »Verzeihen Sie meine Unhöflichkeit. Ich bin Moreland, Earl of Moreland.«
Antonia nahm seine Hand und sank in den schönsten Knicks, den sie mit ihrem Schleppenrock und in Anbetracht der Zuschauer, die keinen halben Meter entfernt standen, hinbekam. »Wie gut, dass Sie nicht der Earl of Lessland sind; ich fürchte, das wäre für Ihre geneigten Freunde höchst betrüblich.«
Der Earl lachte, und Lydia rang sich ein höfliches Lächeln ab. Ein kurzer Blick auf den Eindringling, Sanburne, lenkte sie jedoch ab. Er drängelte sich gerade zu ihnen durch, und erst aus der Nähe war zu erkennen, wie nachlässig er wirklich gekleidet war. Seine offen stehenden Manschetten flatterten und auf seiner lavendelblauen Weste prangte ein Weinfleck.
Das Lächeln, mit dem er sie bedachte, ließ auf ein unmittelbar bevorstehendes Blutvergießen schließen.
»Das hat bestimmt noch nie jemand zu Ihnen gesagt«, sagte Ana gerade, und ein kokettes kleines Lächeln umspielte ihre Lippen.
»Wahrer Witz verträgt endlose Wiederholung«, antwortete der Earl galant und wandte sich an Lydia, die, von einer bösen Vorahnung wachgerüttelt, einen Knicks machte. Er deutete auf den Stein zu ihren Füßen. »Ist das tatsächlich eine Fälschung?«
Oh, jetzt gab es kein Entrinnen mehr. Leg dir ein Rückgrat aus Stahl zu. »Zweifellos«, bestätigte sie, ohne nach unten zu blicken, da es ihr unklug erschien, den Blick von Sanburne zu lösen, der sich jetzt zu ihnen gesellt hatte.
»Eine gute Fälschung?«, fragte Sanburne. Seine Augen waren schrecklich blutunterlaufen.
»Überhaupt nicht«, sagte sie. »Sogar ziemlich schlecht.« »Begründung?«
Sie holte Luft. Sein stechender Blick war wirklich Respekt einflößend. »Ich ...«
»Sie müssen das Benehmen meines Sohnes entschuldigen«, unterbrach der Earl sie und warf dem Mann einen bösen Blick zu, der so reuelos wie Luzifer eine Augenbraue hochzog.
Während sie die überraschende Neuigkeit verdaute, dass die beiden verwandt waren, verspürte Lydia einen noch schärferen Stachel des Unbehagens. Die Familie Durham war berühmt-berüchtigt: die Schwester eine Mörderin, versteckt gehalten in einer Nervenheilanstalt auf dem Lande, und der Sohn, wie sie sich jetzt erinnerte, ein zügelloser Salonlöwe, der die Hautevolee unterhielt, indem er seinen Vater an diversen öffentlichen Schauplätzen düpierte.
Gütiger Himmel! Es schien, als sei sie in einen bösen Familienstreit geraten. Und mit jedem weiteren Wort verstrickte sie sich nur noch mehr darin. »Vielleicht sollten Sie noch einen der Gentlemen zurate ziehen.« Ihr Rückgrat war eben doch nicht aus Stahl. Das war eine alberne Redensart, die jemand erfunden hatte, der nicht wusste, wie es sich anfühlte, wenn einem das Rückgrat gebrochen wurde. »Das ist nicht mein Spezialgebiet. Dazu in einem Saal mit so vielen angesehenen Wissenschaftlern ...«
»Genau«, pflichtete der Sohn des Earls ihr bei.
»Unsinn«, blaffte der Earl. »Soweit ich es sehe, sind Sie die Einzige hier, die über genügend gesunden Menschenverstand verfügt, um einen zweiten Blick darauf zu werfen, ohne gleich in diesen ... diesen Chor aus Hallelujas auszubrechen. Heraus damit, Mädchen. Woher Ihr Urteil?«
Antonia drückte leise lachend ihren Arm. »Ach, sag es ihnen doch, Lydia.« Zu Lydias Unbehagen ruhte ihr Blick auf dem bedrohlich finsteren Gesicht des verlorenen Sohnes.
Ihr schien, dass sie am schnellsten wieder aus der Sache herauskäme, wenn sie sich durchmogelte. Sie legte die Hand auf Anas, um sich durch die Berührung ihrer Schwester beruhigen zu lassen. »Es gibt zahlreiche Gründe, die mich an der Authentizität dieses Stückes zweifeln lassen«, sagte sie langsam. Jetzt warf sie doch einen längeren Blick darauf, und zu ihrer Erleichterung schien ihre Intuition wohlbegründet gewesen zu sein. »Ja. Es versucht einer Grabstele der Ersten Zwischenzeit in etwa zu entsprechen, aber auf einer solchen Darstellung würde man Bierkrüge erwarten. Stattdessen haben wir hier etwas, das an Salbengefäße erinnert. Und das ist nicht ... « Sie warf Sanburne einen flüchtigen Blick zu. Die Narbe, die eine seiner Augenbrauen spaltete, war hochrot geworden, so verärgert war er. »Das ist nicht Nofretete, und sie schmiegt sich nicht an. Sie kniet, was völlig verkehrt ist. Man kniet nur vor einer Gottheit. Wenn man die Meißelspuren auf der Rückseite untersucht, wird man vermutlich auch feststellen, dass dieses Stück nicht mit einem Querbeil gefertigt wurde. Es sieht in jeder Hinsicht einfach nicht ... richtig aus.«
Lord Sanburne schnaubte verächtlich. »Dann sollte es sich vielleicht mal jemand ansehen, der bessere Augen hat.«
Sie klammerte sich fester an Ana. »Ich sehe hervorragend. Das ist schließlich der Zweck einer Brille.«
»Teufel noch eins«, rief jemand hinter ihr. »Sie hat recht.«
Der Earl lächelte zufrieden. »Meine Liebe! So ein scharfes Auge. Wir können von Glück sagen, dass Sie sich entschlossen haben, in die Fußstapfen Ihres Vaters zu treten.«
Das war zwar nicht ihre Absicht, doch dies schien nicht der richtige Zeitpunkt zu sein, das kundzutun. »Danke, Sir.« Sie riss sich zusammen und sah den Sohn des Earls noch einmal an. Diesmal ließ sie sich von seinem stechenden Blick nicht einschüchtern. »Ich glaube, die Forschung verlangt nach neuen Perspektiven. Ich stelle so oft fest, dass die Ägyptologie vielen nur als Vorwand dient, der es Männern mit einer gewissen Veranlagung erlaubt, im Namen der Wissenschaft hübsche Kinkerlitzchen zu sammeln.« Sie warf einen demonstrativen Blick auf die Ringe an den Fingern des Mannes.
Mit welcher Reaktion sie auch immer gerechnet hatte - ein zorniges Erröten, Protest, vielleicht sogar ein tätlicher Angriff, sie traute ihm alles zu -, dass er sie anlächeln würde, darauf war sie nicht gefasst. Und was für ein Lächeln! Zögernd zuerst, als erwöge er, ob er es breiter werden lassen sollte; und dann, ganz plötzlich, verwandelte es sich in ein Lachen. Es veränderte sein Gesicht von Grund auf. Auf einen Schlag war er atemberaubend.
Doch dann ging etwas schief. Anfangs lachte er noch leise, doch dann schien er nicht mehr damit aufhören zu können. Während seine Heiterkeit an Lautstärke gewann, nahm sein Tonfall etwas Irres an. Lydia registrierte nur vage, wie die Leute wieder ihre Plätze einnahmen, da sie den Blick nicht vom Gesicht des jungen Lords wenden konnte. Es war mehr als nur morbide Neugier, was sie an ihm fesselte. Sie hatte noch nie gesehen, wie jemand völlig den Verstand verlor, doch Sanburne bewerkstelligte das. Der Anblick schnürte ihr die Kehle zu, und nur das hielt sie davon ab, zu ...
Was zu tun? Großer Gott, was hätte sie einem solchen Geschöpf schon sagen können? Seine Schönheit war bedeutungslos, so willkürlich und unverdient wie die Muster auf Schmetterlingsflügeln. Sie sollte es besser wissen, als sich von ihr beeinflussen zu lassen.
Was den Earl betraf, schien er eher verärgert als besorgt zu sein. »Reiß dich zusammen, Junge! Bei Gott, was hast du geraucht?«
Der Sohn des Earls verstummte plötzlich. »Ertappt«, sagte er zu Lydia. Dann, mit einem weiteren erstickten Lachen, schnippte er mit den Fingern, worauf ihm der Diener unverzüglich seinen Mantel reichte. Als Sanburne ihn sich überwarf, wandte er sich an den Earl. »Vielleicht solltest du sie engagieren, um deine Sammlung gründlich überprüfen zu lassen. Immerhin scheint ihr in gewisser Weise zu, äh, harmonieren.«
Lydia erstarrte. Aus seinem Mund klang das irgendwie anrüchig.
»Meine Sammlung? Ich bin nicht so ein Narr wie du, mein Geld in ungeprüfte Fälschungen zu investieren!«
»Vielleicht sollten Sie sie engagieren«, sagte Ana zu Sanburne. »Offenbar benötigen Sie ein besseres Urteilsvermögen als das, was Ihnen selbst zur Verfügung steht.«
»In der Tat«, sagte Sanburne und betrachtete sie eingehend.
Sein prüfender Blick beunruhigte Lydia. »Ich bin mir sicher, dass die Schuld woanders liegt. Mit wem auch immer Sie beim Erwerb dieser Antiquitäten geschäftlich verkehren ...«
»Ja, ja«, unterbrach er sie ungeduldig. »So weit dazu. Vater, auf ein Wort.«
Schon ging er los, und als der Earl ihm nicht sofort folgte, hielt er inne und drehte sich noch einmal um.
»Willst du deinen Stein nicht mitnehmen?«, fragte Lord Moreland zuckersüß.
»Und ob«, sagte Sanburne. »Ich werde ihn aufheben und als deinen Grabstein verwenden. Wäre das nicht passend?«
Diese unheimliche Bemerkung machte Lydia ganz benommen. »Komm, wir suchen Sophie«, raunte sie Ana zu. »Hier gibt es nichts mehr zu tun.«
Sie war schon im Begriff, sich abzuwenden, als der Earl nach ihr rief. »Rechnen Sie mit einer Nachricht von mir«, sagte er. »Ich bin Ihnen äußerst dankbar für Ihren heutigen Rat.«
»Oh, in der Tat, und auch mit einer Nachricht von mir«, fügte Sanburne aalglatt hinzu. »Wir könnten uns Ihre Dienste ja teilen, nicht wahr? Ich besitze viele Antiquitäten, die Sie sicher gerne abwerten möchten.«
Sie hielt die Luft an und zählte bis zehn, doch sie sah keine Möglichkeit, ihm zu antworten, ohne die Regeln des Anstands noch weiter zu strapazieren. Nach einem stummen Knicks vor dem Earl wandte sie den beiden den Rücken zu und zerrte ihre Schwester mit sich, um sie in Sicherheit zu bringen.
...
© 2012 LYX verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
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Autoren-Porträt von Meredith Duran
Meredith Duran hat Anthropologie studiert. Ihre Faszination für die englische Geschichte führte zu ihrem ersten historischen Liebesroman. Seither schreibt sie sehr erfolgreich Bücher für eine wachsende Fangemeinde.
Bibliographische Angaben
- Autor: Meredith Duran
- 2012, 2. Aufl., 384 Seiten, Masse: 12,4 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Althans, Antje
- Übersetzer: Antje Althans
- Verlag: LYX
- ISBN-10: 3802587790
- ISBN-13: 9783802587795
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