Rocky - Meine 15 Runden
Er war mit 24 jüngster deutscher Boxweltmeister aller Zeiten - Graciano Rocchigiani. Sein Leben war ein Auf und Ab zwischen Ruhm, Drogen, Alkohol, Justizskandalen und Haft. Doch er fightete sich im Ring in die Herzen seiner Fans.
Hier lässt er sein Leben Revue passieren.
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Er war mit 24 jüngster deutscher Boxweltmeister aller Zeiten - Graciano Rocchigiani. Sein Leben war ein Auf und Ab zwischen Ruhm, Drogen, Alkohol, Justizskandalen und Haft. Doch er fightete sich im Ring in die Herzen seiner Fans.
Hier lässt er sein Leben Revue passieren.
Auf der Strasse gross geworden, zu einem der streitbarsten deutschen Sportidole gereift. 20 Jahre lang stand Rocky als Profi im Boxring, begeisterte die Massen durch sein nicht zu bändigendes Kämpferherz. Die TV-Übertragungen seiner Ringschlachten zogen in den 90er Jahren bis zu 19 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme.
Weltmeister. Streetfighter. Häftling. Das Leben des "wahren" Rocky gleicht einer Achterbahnfahrt, ist aufregender und spektakulärer als das des gleichnamigen Filmhelden. Aufgewachsen in der damals noch geteilten Stadt Berlin, wird der Sohn eines sardischen Eisenbiegers im Alter von 24 Jahren jüngster deutscher Profiboxweltmeister aller Zeiten. Rocky schreibt Geschichte, er ist der letzte Champion der Box-Historie, der seinen Titel in einem Kampf über 15 Runden verteidigt.
Zehn lange Jahre später kann er sich den WM-Gürtel nochmals umschnallen. Ein Comeback, das ihm kaum jemand zugetraut hat. Jetzt kehrt Rocky erneut zurück. Mit seiner Autobiographie. Kraftvoll und schlagfertig. Wie in seinem Boxerleben eben. Rocky gilt als ehrliche Haut. Immer offen und geradeheraus, sich mit seiner frechen Berliner Schnauze nicht nur Freunde machend. So landet er nicht nur auf dem Boxolymp, sondern auch im Knast.
Zahlreiche Prozesse bescheren ihm neben der harten Zeit in der Zelle aber auch den grössten Sieg seiner Karriere. Vor einem New Yorker Gericht zwingt er den weltgrössten Boxverband, den WBC, in die Knie und bekommt im September 2002 in einem aufsehenerregenden Geschworenenprozess 31 Millionen US-Dollar zugesprochen. Die Funktionäre hatten ihm seinen Weltmeistertitel im Halbschwergewicht gestohlen und nicht mit seinem Mut gerechnet, sich gerichtlich zu wehren. Ein Urteil, das die Boxwelt erbeben lässt. Aber auch seine Kämpfe im Ring sind einzigartig: Der gegen Alex Blanchard, den er auf einem Auge gewinnt. Der gegen Henry Maske, in dem er den "Gentleman" entzaubert und sich endgültig in die Herzen der Fans fightet. Und
Doch Rocky kämpft nicht nur im Ring und vor den Gerichten, sondern auch mit sich selbst. Mit seinem Sturkopf, Drogen und immer wieder Alkohol bringt er sich selbst zu Fall. Es bleiben Skandale, Schlagzeilen, Millionenbörsen. Und seine Erfolge.
In den längsten und härtesten "15 Runden" lässt er nun sein Leben noch einmal Revue passieren. Sex, Drugs und harte Fäuste. Ein Buch, auf das (nicht nur) die Boxszene gewartet hat. Die einen voller Sorge, die anderen voller Vorfreude.
Auf der Strasse gross geworden, zu einem der streitbarsten deutschen Sportidole gereift. 20 Jahre lang stand Rocky als Profi im Boxring, begeisterte die Massen durch sein nicht zu bändigendes Kämpferherz. Die TV-Übertragungen seiner Ringschlachten zogen in den 90er Jahren bis zu 19 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme.
Weltmeister. Streetfighter. Häftling. Das Leben des "wahren" Rocky gleicht einer Achterbahnfahrt, ist aufregender und spektakulärer als das des gleichnamigen Filmhelden. Aufgewachsen in der damals noch geteilten Stadt Berlin, wird der Sohn eines sardischen Eisenbiegers im Alter von 24 Jahren jüngster deutscher Profiboxweltmeister aller Zeiten. Rocky schreibt Geschichte, er ist der letzte Champion der Box-Historie, der seinen Titel in einem Kampf über 15 Runden verteidigt.
Zehn lange Jahre später kann er sich den WM-Gürtel nochmals umschnallen. Ein Comeback, das ihm kaum jemand zugetraut hat. Jetzt kehrt Rocky erneut zurück. Mit seiner Autobiographie. Kraftvoll und schlagfertig. Wie in seinem Boxerleben eben. Rocky gilt als ehrliche Haut. Immer offen und geradeheraus, sich mit seiner frechen Berliner Schnauze nicht nur Freunde machend. So landet er nicht nur auf dem Boxolymp, sondern auch im Knast.
Zahlreiche Prozesse bescheren ihm neben der harten Zeit in der Zelle aber auch den grössten Sieg seiner Karriere. Vor einem New Yorker Gericht zwingt er den weltgrössten Boxverband, den WBC, in die Knie und bekommt im September 2002 in einem aufsehenerregenden Geschworenenprozess 31 Millionen US-Dollar zugesprochen. Die Funktionäre hatten ihm seinen Weltmeistertitel im Halbschwergewicht gestohlen und nicht mit seinem Mut gerechnet, sich gerichtlich zu wehren. Ein Urteil, das die Boxwelt erbeben lässt. Aber auch seine Kämpfe im Ring sind einzigartig: Der gegen Alex Blanchard, den er auf einem Auge gewinnt. Der gegen Henry Maske, in dem er den "Gentleman" entzaubert und sich endgültig in die Herzen der Fans fightet. Und auch der Kampf gegen Dariusz Michalczewski, mit dem er 25.000 Zuschauer am Hamburger Millerntor von den Stühlen reisst und den er am Ende trotzdem verliert. Allerdings nur am grünen Tisch.
Doch Rocky kämpft nicht nur im Ring und vor den Gerichten, sondern auch mit sich selbst. Mit seinem Sturkopf, Drogen und immer wieder Alkohol bringt er sich selbst zu Fall. Es bleiben Skandale, Schlagzeilen, Millionenbörsen. Und seine Erfolge.
In den längsten und härtesten "15 Runden" lässt er nun sein Leben noch einmal Revue passieren. Sex, Drugs und harte Fäuste. Ein Buch, auf das (nicht nur) die Boxszene gewartet hat. Die einen voller Sorge, die anderen voller Vorfreude.
Rocky - Meine 15 Runden von Graciano Rocchigiani
LESEPROBE
DER WALK-IN
Mein Name istGraciano Rocchigiani. Für Boxfans: Rocky. Für meine Freunde: Grace. Geboren am29. Dezember 1963 in Duisburg-Rheinhausen, als Sohn eines sardischen Eisenbiegers. Aufgewachsen in der damals noch geteiltenStadt Berlin, wurde ich im Alter von 24 Jahren jüngster deutscherProfiboxweltmeister aller Zeiten. Mein Leben war geprägt von grossen Kämpfen,fetten Gagen, Frauengeschichten, Drogen, Skandalen und Betrügereien.
Ich bin aufder Strasse gross geworden und im Ring zu einem streitbaren deutschen Boxidolgereift. In der Boxhistorie bin ich der letzte Weltmeister, der seinen Titelüber die Distanz von 15 Runden verteidigte.
Ich habenie beschissen, bin aber oft beschissen worden. Meine freche Berliner Schnauzehätte ich besser manchmal halten sollen. Es wäre mir viel Ärger erspartgeblieben.
Ich habeMenschen enttäuscht und ne Menge grosse Fehler gemacht. Ich habe viel Scheissegebaut und dafür bitter bezahlen müssen. In den längsten 15 Runden meinerKarriere lasse ich nun mein Leben noch einmal Revue passieren.
Der Kampfmit dem Ruhm und gegen die Sucht, der Fight um die Kohle und gegen die Justiz,die Schlachten im Ring und der schwere Gang in den Knast haben mich zu demgemacht, was ich heute bin: Graciano Rocchigiani - ein Mann mit einerungewöhnlichen Lebensgeschichte.
RUNDE 1:MEINE KINDHEIT
»Jegner am Boden, jutet Jefühl.« So habe ich es Anfang1989, vor meinem WM-Kampf gegen Thulane Malinga, mal in den Notizblock eines Journalistenberlinert. Gegner am Boden, gutes Gefühl: Das versteht jeder, der sich schonmal geprügelt hat. Egal ob auf der Strasse, auf dem Schulhof oder im Boxring.Das erste Mal fühle ich so, als ich gerade sieben Jahre alt bin. Wir kommen vomEinkaufen, sind auf dem Heimweg.
»Hey, dublöde Fotze«, pöbelt der eine von den zwei Punks meine Mutter von der Seite an,als sie uns überholen. Der andere hat noch nicht zu Ende gegrinst, da macht erschon ne Rolle rückwärts über die Motorhaube des blauen Ford Mustang, der amStrassenrand parkt. Die Linke meines Vaters kommt so schnell, dass dem schrillenTypen mit den bunten Haaren nicht mal Zeit zum Staunen bleibt. Die Backpfeifehat gesessen.
Papas Händehaben sich in die schmuddelige Jeansweste des Punks gekrallt, der vor dreiSekunden meine Mutter beleidigt hat. Der Punk wird gegen die graue Wand unseresNachbarhauses in Berlin-Schöneberg gepresst. Seine Füsse schweben circa dreissigZentimeter über dem Boden.
»Beimnächsten Mal«, raunzt mein Vater, »will ich hören, wie du freundlich Guten Tagsagst. Oder du hältst besser die Klappe. Haben wir uns verstanden?«
Ich habeden Eindruck, er hat verstanden. Als mein Vater ihn runterlässt, knicken dem Punk die Knie ein. Das hat er dem kleinen Italiener, derbrav mit Frau und Kind den Einkauf nach Hause trägt, nicht zugetraut. Auch ichbin sprachlos. Aber vor allem bin ich stolz. Klasse, wie mein Vater den zweiKotzbrocken Manieren beigebracht hat.
RUNDE 2:MEINE FAMILIE
Ralf undich. Das ist eine besondere Beziehung. Mein grosser Bruder ist nur zehneinhalbMonate älter als ich. Viel knapper kann man kaum auseinander liegen. Es seidenn als Zwillinge. Und so fühlen wir dann auch. Keinem von uns kann es gutgehen, wenn er weiss, dass der andere sich beschissen fühlt. Von klein aufhocken wir auf engstem Raum zusammen, teilen uns bis zu meinem siebtenGeburtstag ein Etagenbett, anschliessend ein Zimmer. Wir teilen unser Essen,unsere Spielsachen. Wir teilen unser Leid, auch wenn nur einer von uns was aufdie Nase bekommt. Wir teilen unsere Freude, selbst wenn nur einer von unsgerade einen Erfolg zu feiern hat. Nur eins, das teilen wir uns nie: eine Frau!
Ralf istein echter Frauentyp. Er sieht gut aus. Gross, dunkelhaarig, kräftig. Ich binder Prototyp des Gegenteils. Schmal, schmächtig. Kein Bartwuchs, keine Haareauf der Brust. Alles Attribute der Marke Milchbubi. Sogegensätzlich unsere Entwicklung verläuft, so unterschiedlich sind auch unsereErfahrungen mit dem Sex. Lange Zeit habe ich keine Erklärung dafür, warum meinBruder mich abends noch einmal ins Bad schickt, obwohl meine Zähne schongeputzt, das Gesicht schon gewaschen und die Finger schon geschrubbt sind. Undso poppt Ralf auch schon fleissig durch die Gegend,während ich mich wie ein kleiner Schneekönig über meinen ersten Abschiedskussvon Jannette vor der Haustür ihrer Eltern freue.
Ralf isthalt ein echter grosser Bruder, auch wenn er nicht mal ein Jahr älter ist alsich. Und noch eines ist Ralf: clever! Er lässt sich vor keinen Karren spannen.Auch nicht von mir. Wenn ich mir in der Schulpause mal eine Backpfeifeeinfange, keine Lust habe, mich zu prügeln, mit roter Wange und Dackelblick zuihm eile, bekomme ich nur eine Antwort: »Das musst du selber klären!«
Und das istnicht immer ganz so einfach. Da ich leicht zu provozieren bin und meine Klappenicht halten kann, haben halt ab und an die Fäuste das letzte Wort. Und dieGesetze der Strasse sind andere als die im Ring. Hier schreitet keiner ein, wennes unfair zur Sache geht. Und so ist es rückblickend nicht verwunderlich, dassich als Jugendlicher mehr Kämpfe verliere als später in meinen Profijahren.Daran ändert auch mein grosser Bruder nichts. Es sei denn, wir werden ungerechtbehandelt und dazu noch bedroht. Dann kennt Ralf kein Pardon. Egal, wie vieleund wie gross die anderen sind. Seine Taktik ist so einfach wie gewinnbringend:Als Erster zuschlagen! Und zwar so hart, dass keiner mehr Lust auf eine Zugabeverspürt.
RUNDE 3:MEINE FRAUEN
»Komm,Kleiner, geh runter von mir. Du bist mir zu knochig.«
Die ersteNummer meines Lebens habe ich mir anders vorgestellt. Gemeinsam mit meinemKumpel aus der deutschen Box-Nationalstaffel der Junioren, Dieter Weinand, den ich 25 Jahre später als Co-Trainer von ManfredBurgsmüller in der Serie »Helden der Kreisklasse« imFernsehen wiedersehe, mache ich mich auf den Weg nachBonn. So ein Amateurlehrgang kann einem ganz schön auf die Nüsse gehen. Dakommt ne Abwechslung gerade recht. Wenn es dazu noch eine richtig geile wird,umso besser. Dieter hat einen Bekannten mit einem schicken Cabriolet. Mit demfahren wir direkt vor die Tür des Puffs und machen einen auf dicke Hose. Ichsehe so ne Lasterhöhle das erste Mal von innen. Nur nichts anmerken lassen,heisst meine Devise. Mit 16 Jahren weiss ich, wie es funktioniert. Theoretischzumindest. Praktiziert habe ich noch nicht. Das soll sich heute ändern. Daswird sich heute ändern.
Die Auswahlist beeindruckend. Egal ob blond, brünett oder dunkel, hier ist für jedenGeschmack etwas dabei. Auch für mich. Ich bin überrascht, die Mädels sehenrichtig gut aus. Die meisten jedenfalls. Ich halte mich lieber an eine, die nichtganz so hübsch ist. Dann ist die Gefahr nicht so gross, mich zu blamieren. Denkeich mir jedenfalls. Ein Trugschluss. Mittendrin schmeisst sie mich runter.
»An dir istja nichts dran. Deine Knochen und Kanten tun mir richtig weh.«
Zumindestan der richtigen Stelle kann sie dann doch was mit mir anfangen. Allerdings nurmit der Hand. Da hätte ich es mir auch selbst machen können. Und das hättekeine fünfzig Mäuse gekostet. Aber ich traue mich nicht, ihr zu widersprechen.Der erste Fick meines Lebens: Mann, Graciano, das war schwach!
RUNDE 4:MEINE TRAINER
»Graciano,glaube nicht an den Blödsinn, den die Ärzte dir erzählen. In einem halben Jahrstehst du wieder im Ring!« Ich glaube meinem Trainerjedes Wort. Ich will ihm einfach glauben. Zu jämmerlich stellt sich mir imMoment mein eigener Anblick dar. Zu niederschmetternd klingt die Diagnose derÄrzte. Wie kannst du nur so dämlich sein? Immer wieder schiesst mir die gleicheFrage durch den Kopf. Immer wieder spielt sich das Drama noch einmal vor meinemgeistigen Auge ab. Die Rechte zischt durch die Luft und findet ihr Ziel in derVitrine. Katrin zuckt zusammen, das Türglas zersplittert und die Scherbenverteilen sich explosionsartig in unserem Wohnzimmer. Ich weiss nicht einmalmehr, womit sie mich so bis aufs Blut reizen konnte. Ich ziehe meinen Armzurück und sehe rot. Allerdings mit Verspätung. Zunächst bin ich noch so vollerAdrenalin, dass ich nichts spüre. Der Alkohol tut sein Übriges. Ich taumele insSchlafzimmer, merke erst Sekunden später, wie plötzlich ein taubes Gefühl denArm hochschleicht. Ich schaue nach unten, das Blutspritzt auf meine Klamotten und den Teppich. Ich schnappe mir ein Handtuch,wickle es um den Arm und versuche die Blutung zu stoppen.
»Katrin,rufe mal schnell einen Krankenwagen.«
Jetzt liegeich hier in Zehlendorf in der Klinik und schaue auf das Garn, das meineFingernägel mit der Innenseite des Handgelenks verbindet. Die Ärzte haben michso vernäht, um mir wenigstens die theoretische Chance zu erhalten, wieder einSpannungsgefühl in die Finger zu bekommen. Vielleicht stünden meine Chancenbesser, wenn ich nicht voll wie ein Eimer gewesen wäre. Sechs Stunden muss ichauf die Operation warten. Zuviel Alkohol im Blut.
»Ich willihnen keine falschen Hoffnungen machen. Sie werden nie wieder boxen können.« Mein behandelnder Arzt spricht eine ganz andere Spracheals mein Trainer. Aber mein Trainer geniesst mein Vertrauen. Genau sechs Monatespäter stehe ich wieder im Ring. Ein Jahr darauf bin ich Weltmeister.
©Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag
- Autor: Graciano Rocchigiani
- 2007, 400 Seiten, teilweise farbige Abbildungen, mit Abbildungen, Masse: 14,1 x 21,4 cm, Gebunden, Deutsch
- Mit Ralf Grengel u. René Hiepen
- Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf
- ISBN-10: 3896027778
- ISBN-13: 9783896027771
- Erscheinungsdatum: 18.04.2008
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