Reurbanisierung in Ostdeutschland. Der Trend zur Stadt am Beispiel Dresden
Das "Raus aus der Stadt" war der dominierende Trend, der die räumliche Bevölkerungsentwicklung in den 90er-Jahren in Ostdeutschland beeinflusste. Mittlerweile sind jedoch kleinräumige Tendenzen in Richtung einer Reurbanisierung zu beobachten, das heisst,...
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Produktinformationen zu „Reurbanisierung in Ostdeutschland. Der Trend zur Stadt am Beispiel Dresden “
Klappentext zu „Reurbanisierung in Ostdeutschland. Der Trend zur Stadt am Beispiel Dresden “
Das "Raus aus der Stadt" war der dominierende Trend, der die räumliche Bevölkerungsentwicklung in den 90er-Jahren in Ostdeutschland beeinflusste. Mittlerweile sind jedoch kleinräumige Tendenzen in Richtung einer Reurbanisierung zu beobachten, das heisst, einzelne Städte verzeichnen in den letzten Jahren wieder Bevölkerungsgewinne, die auf Kosten ihres Umlandes gehen. In Sachsen gibt es Belege dafür, dass sich unter anderem die Oberzentren Dresden und Leipzig nach Jahren des andauernden Bevölkerungsschwundes wieder stabilisieren und demzufolge ein "Rein in die Stadt" existiert. Die Arbeit untersucht, aus welchen Gründen Individuen aus dem Umland in die Grossstadt Dresden ziehen und weiter, welche Kosten- und Nutzenabwägungen im Zusammenhang mit den Umzugsmotiven sichtbar werden.
Lese-Probe zu „Reurbanisierung in Ostdeutschland. Der Trend zur Stadt am Beispiel Dresden “
Textprobe:Kapitel: 2.3.2 Präferenzen
"Die Entscheidung für einen Wohnstandort [ist] stark von der momentanen Lebensphase (...) abhängig" (Einfügung nicht im Original, Beckmann 2006: 69).
Die Präferenzen eines Individuums hinsichtlich des Standortes werden vor allem durch die aktuellen Ansprüche determiniert. Aber nicht nur die Gegenwart bestimmt die Wohnwünsche, sondern auch die bisherigen Wohnerfahrungen, das heisst die persönliche Wohnbiografie kann bei der Wahl eines Wohnortes wirksam werden. So stellt Menzl die Erfahrungen als ein wichtiges Motiv in Bezug auf Suburbanisierungsprozesse dar. Er schreibt: "Vom 'Land' kommend, wird die stadtbezogene Lebensphase als Episode dargestellt, deren Begrenztheit immer schon oder doch zumindest rückblickend absehbar gewesen ist. Mit der Rückkehr ins 'Grüne' glauben diese Haushalte an ihre eigene Herkunft anknüpfen zu können" (Hervorhebung im Original, Menzl 2007: 135). In ähnlicher Form ist dies auch für den spiegelverkehrten Wanderungsprozess denkbar. So ist es möglich, dass sich bisherige urbane Wohnerfahrungen auf einen erneuten Zuzug auswirken.
Die Präferenzen eines Haushaltes werden häufig in Abhängigkeit der Stellung im Lebenszyklus und/oder dem Lebensstil beschrieben, was nachfolgend kurz angedeutet wird.
Lebenszyklus
Als zentrale Einflussgrössen für die spezifischen Anforderungen eines Haushaltes werden in diesem Konzept im Wesentlichen das Alter, der Familienstand, die Haushaltsgrösse sowie der Haushaltstyp betrachtet. Diese Faktoren werden zur Erklärung herangezogen, um spezifische Anforderungen eines Haushaltes zu erklären (BBR 2007: 6). Bedürfnisse hinsichtlich der Wohnung, des Wohnumfeldes und auch dem grossräumigen Standort entwickeln sich häufig in Abhängigkeit von bestimmten Ereignissen (Wicher 1992: 45). So führen Veränderungen, wie der Eintritt ins Berufsleben oder eine Scheidung zu anders gearteten Ansprüchen, wobei diese geänderten Gegebenheiten häufig in Wanderungen münden (Frick 1996: 44). Das
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Lebenszykluskonzept wird oft in Zusammenhang mit den verschiedenen Stadien eines Familienlebenslaufes beschrieben. So unterscheidet Krämer (1992: 18) sechs Phasen eines traditionellen, familienorientierten Lebenslaufes: die Gründungs-, Expansions-, Konsolidierungs- und Schrumpfungsphase, worauf die nachelterliche Gefährtenschaft und später die Verwitwung einsetzt. Jede Lebensphase bringt spezifische Präferenzen hinsichtlich der Wohnung und auch des Wohnortes mit sich. So wurde die Suburbanisierungsbewegung häufig im Zusammenhang mit der Konsolidierungsphase diskutiert, welche von der Geburt des letzten Kindes bis zum Verlassen des Haushaltes durch dieses Kind dauert. Aufgrund der Pluralisierung der Lebensformen ist es jedoch nicht ausreichend, nur Familien zu betrachten, denn viele Personen durchlaufen den traditionellen Familienzyklus nicht mehr oder nur noch unvollständig und praktizieren andere Lebensformen, wie nichteheliche Lebensgemeinschaften (Herlyn 1990: 81, vgl. auch BBR 2007: 6). Ein ergänzendes Konzept stellt deswegen das des Lebensstils dar (Steinführer 2004: 27), was nachstehend thematisiert wird.
Lebensstil
Das Lebensstilkonzept ermöglicht einen detaillierten Zugang zu den Bedürfnissen von bestimmten Personengruppen. In einem Lebensstil werden ähnliche Werte und Verhaltensweisen abgebildet (Schneider 1999: 96). Lebensstile werden definiert als "raumzeitlich strukturierte Muster der Lebensführung (...), die von Ressourcen (materiell und kulturell), der Familien- und Haushaltsform und den Werthaltungen abhängen" (Müller 1992: 376). Wie in der vorausgehenden Begriffsbestimmung deutlich wird, werden Lebensstile keineswegs frei gewählt, sondern sind jeweils von den individuell vorhandenen Kapitalarten geprägt (Burzan 2005: 143), das heisst, die vorhandenen Ressourcen schaffen erst Optionen, eine bestimmte Lebensweise zu verwirklichen. "Harte" soziodemographische und -ökonomische Faktoren spielen also eben
Lebensstil
Das Lebensstilkonzept ermöglicht einen detaillierten Zugang zu den Bedürfnissen von bestimmten Personengruppen. In einem Lebensstil werden ähnliche Werte und Verhaltensweisen abgebildet (Schneider 1999: 96). Lebensstile werden definiert als "raumzeitlich strukturierte Muster der Lebensführung (...), die von Ressourcen (materiell und kulturell), der Familien- und Haushaltsform und den Werthaltungen abhängen" (Müller 1992: 376). Wie in der vorausgehenden Begriffsbestimmung deutlich wird, werden Lebensstile keineswegs frei gewählt, sondern sind jeweils von den individuell vorhandenen Kapitalarten geprägt (Burzan 2005: 143), das heisst, die vorhandenen Ressourcen schaffen erst Optionen, eine bestimmte Lebensweise zu verwirklichen. "Harte" soziodemographische und -ökonomische Faktoren spielen also eben
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Bibliographische Angaben
- Autor: Kristin Lehmann
- 2018, 144 Seiten, 15 Abbildungen, Masse: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3961466068
- ISBN-13: 9783961466061
- Erscheinungsdatum: 27.03.2018
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