Polizei und Fans - ein gestörtes Verhältnis? Eine empirische Untersuchung von gewalttätigem Zuschauerverhalten im deutschen Profifussball
Gewalt und Fussball stehen seit Jahrzehnten in einer wechselseitigen Beziehung. In Deutschland erreichte das Problem in den 70er und 80er Jahren besondere Brisanz, als verfeindete Hooliganmobs von Bundesligavereinen für zahlreiche Tote und Verletzte...
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Klappentext zu „Polizei und Fans - ein gestörtes Verhältnis? Eine empirische Untersuchung von gewalttätigem Zuschauerverhalten im deutschen Profifussball “
Gewalt und Fussball stehen seit Jahrzehnten in einer wechselseitigen Beziehung. In Deutschland erreichte das Problem in den 70er und 80er Jahren besondere Brisanz, als verfeindete Hooliganmobs von Bundesligavereinen für zahlreiche Tote und Verletzte verantwortlich waren. Seitdem geht die deutsche Polizei massiv und repressiv gegen gewaltbereite Fussballfans vor. Die Sicherheitsvorkehrungen in und um die Stadien haben sich zuletzt auch im Zuge der WM 2006 massiv weiterentwickelt: Grosse Polizeipräsenz, Kameraüberwachung, szenekundige Beamte, Polizisten in Zivil, strikte Blocktrennung zwischen den Fanlagern, Fanprojekte und Sicherheitsbeauftragte der Vereine sollen dafür sorgen, dass der mittlerweile zum gesellschaftlichen Event hochstilisierte Profifussball nicht durch gewalttätige Exzesse einzelner instrumentalisiert wird. Doch viele aktive Fussballfans kritisieren diesen enormen Sicherheitsapparat und hinterfragen die Verhältnis- und Rechtmässigkeit vor allem der polizeilichen Massnahmen. Dazu häufen sich zusehends Berichte von Fanvereinigungen und Faninitiativen über ungerechtfertigte Stadionverbote, repressive Kontrollen, unrechtmässige Speicherung von persönlichen Daten und über die Kriminalisierung friedlicher Fans. Es stellt sich die Frage: Treten die Ordnungshüter in gewissen Situationen als zusätzliche Aggressoren auf und verstärkt der Auftritt der Sicherheitskräfte das "Feindbild Polizei" auch bei nicht gewaltbereiten Fans?
Die vorliegende empirisch-soziologische Untersuchung beleuchtet das Verhältnis zwischen Fans und Polizei eingehender. Sie hinterfragt, ob die massive Präsenz und das Vorgehen der Polizei im Rahmen von professionellen Fussballspielen teilweise für Aggressionen und Fangewalt in und um die deutschen Stadien mitverantwortlich sind. Sie will klären, wie es zu einer Eskalation zwischen Fans und Polizeikräften kommen kann.
Dabei wird zunächst eine Definition der verschiedenen Zuschauergruppen im Fussballstadion gegeben. Es soll aufgezeigt werden,
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welche Arten von Fans mittlerweile Gewalt verüben. Da in den letzten Jahren eine Änderung in der Fankultur zu beobachten ist, soll besonders auf die neue Fansubkultur der "Ultras" eingegangen werden. Im Anschluss werden Theorien und phänomenologische Erklärungsansätze zur Zuschauergewalt behandelt und mit ihnen die Einflussfaktoren und Ursachen aufgezeigt, die aggressive Handlungen bei Fussballspielen bedingen können. Darüber hinaus werden einige empirische Untersuchungen zur Thematik vorgestellt und analysiert, um den Stand der Forschung deutlich zu machen. Eine Analyse von Feldforschung und qualitativer Experteninterviews soll letztlich Aufschluss geben, inwieweit das Verhältnis zwischen Fans und Polizei als "gestört" bezeichnet werden kann. Dabei werden Präventivmassnahmen vorgestellt und deren Umsetzung in der realen Welt des sozialen Systems Fussball analysíert, um adäquate Lösungsansätze gegen die Gewalt in deutschen Stadien aufzuzeigen.
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Autoren-Porträt von Fabian Friedmann
Fabian Friedmann, Studium der Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Soziologie, Medienwissenschaften und Sozialpsychologie an der Universität Erlangen-Nürnberg und der QUT in Brisbane (Australien). Abschluss 2009 als Diplom-Sozialwirt. Derzeit tätig als Freier Journalist und Mitarbeiter u.a. für Nürnberger Zeitung, kicker-Sportmagazin und 11 Freunde.
Bibliographische Angaben
- Autor: Fabian Friedmann
- 2009, 154 Seiten, 10 Abbildungen, Masse: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 383668182X
- ISBN-13: 9783836681827
- Erscheinungsdatum: 02.11.2009
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