Perry Rhodan Band 61: Terra im Brennpunkt
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Terra imBrennpunkt von Perry Rhodan
LESEPROBE
Das lange Warten war grauenhaft und zehrte an der Nervenkraft.Zwar hielt sich die MARCO POLO, Perry Rhodans Flaggschiff, bereits seit sechsWochen in der Kopfregion des Schwarms auf, unentdeckt und unbehelligt, aber dieOrtung durch die überall blitzschnell auftauchenden Wacheinheiten desunbekannten Gegners konnte jeden Augenblick erfolgen. Man wartete auf dieAnkunft der Jungen. Für jeden Gelben Eroberer, der mit der Gebärflotte denSchwarm verlassen hatte, würden sieben Neugeborene zurückkehren. Baiton Wyt,der Telekinet, hatte seine Kabine verlassen und befand sich auf dem Weg zuseinem Freund Gucky, den er - den Umständen entsprechend - auf dem Bett liegendund vor Langeweile fast vergehend anzutreffen hoffte. Da es ihm ähnlich erging,nahm er automatisch an, es müsse bei allen anderen genauso sein. Als er in denSeitengang einbog, der zu den Kabinen führte, kam ihm ein junger Offizierentgegen, den Baiton vom Sehen her kannte. An den Namen allerdings konnte ersich nicht erinnern - kein Wunder, denn die MARCO POLO hatte achttausendBesatzungsmitglieder. »Mr. Wyt«, sagte der Leutnant höflich, »würden Sie mireinige Fragen beantworten?« Baiton wunderte sich nicht, dass man ihn kannte. Ergehörte zum Korps der Mutanten und hielt sich selbst für eine recht wichtigePersönlichkeit. Er nickte gnädig und blieb stehen. »Bitte, Leutnant, abermachen Sie es kurz. Ich habe zu tun.« »Ich will Sie nicht aufhalten, abersicherlich wissen Sie mehr als wir. Halten Sie mich nicht für unbescheiden oderneugierig, aber ich spreche gleichzeitig auch im Auftrag eines Teils derMannschaft. Um es kurz zu machen: Wir treiben uns schon seit anderthalb Monatenin diesem Sektor des Schwarms herum - wie lange soll das noch dauern? Nichtsgeschieht, und wir setzen uns sogar der Gefahr einer Entdeckung aus, obwohl wirdoch schon mehr als einmal die Gelegenheit hatten, den Schwarm zu verlassen.Warum geschieht das nicht?« Baiton Wyt betrachtete den Leutnant etwa so, wieeine Schlange ihre Beute fixieren würde, kurz bevor sie zum entscheidenden Stossansetzt. Natürlich kannte er Rhodans Absichten und Pläne wenigstens zum grösstenTeil und in groben Zügen, aber er wusste nicht, ob er darüber sprechen durfte.Auf der einen Seite hätte er nun diesem hoffnungsvollen jungen Mann gern mitseinem eigenen Wissen imponiert, auf der anderen Seite jedoch wollte er auf keinenFall etwas Falsches tun. »Wir warten«, sagte er offenherzig. »Das wissen Siedoch.« »Richtig, wir warten auf die Rückkehr der Wabenschiffe. Aber kennen wirdie Gewohnheiten der Fremden? Vielleicht müssen wir drei Jahre warten.« BaitonWyt lehnte sich gegen die Korridorwand und verschränkte die Arme auf der Brust.»Leutnant, es mangelt Ihnen offensichtlich an Vertrauen zur Schiffsführung.Halten Sie Rhodan für derart verbohrt, dass er drei Jahre untätig im Schwarmverweilen würde? Ich muss doch sehr bitten ...« »Ich habe absichtlichübertrieben, Mr. Wyt. Eigentlich wollte ich damit nur sagen, dass es vielleichtwichtigere Dinge zu tun gäbe. Wir aber sitzen hier und warten, bis man unsentdeckt. Und was dann los ist, können wir uns lebhaft vorstellen.« »Was solldann los sein?« Baiton Wyt winkte verächtlich ab. »Wir verschwinden imLinearraum. So einfach ist das!« »Und dafür warten wir so lange?« Der Leutnantschüttelte den Kopf. »Das können Sie mir nicht erzählen!« »Habe ich aber«,meinte Baiton Wyt und setzte sich in Bewegung. »Tut mir leid, mehr kann ichIhnen nicht sagen. Teilen Sie das Ihren Freunden mit. Sie werden täglich überInterkom über die Lage informiert, und wenn sich etwas Neues ergibt, werden Siees rechtzeitig erfahren. Die Gebärflotte hat den Schwarm verlassen und dreigeeignete Planeten gefunden, auf denen die Teilung erfolgte. Sie wird also baldzurückkehren, und eben darauf warten wir. Die MARCO POLO steht augenblicklichim Schutz einer blauen Riesensonne und kann nicht entdeckt werden.« Er nicktedem Leutnant freundlich zu. »Und nun entschuldigen Sie mich bitte. Ich werdeerwartet.« Der Leutnant trat zur Seite und liess ihn vorbei. »Danke für dasGespräch«, sagte er automatisch. »Sie haben mich ein wenig beruhigt. Ichverstehe ja, dass Sie schweigen müssen ...« »Dann hätte ich überhaupt nichtsgesagt«, belehrte ihn Baiton mit höflichem Lächeln und marschierte davon, in Richtungvon Guckys Kabine. Der Leutnant verschwand in entgegengesetzter Richtung. AlsBaiton vor der Kabinentür stehenblieb, öffnete sich diese zu seinerÜberraschung ganz von selbst - und ehe er sich anmelden konnte. Zögernd trat erein. Der Mausbiber lag, wie erwartet, angezogen auf seinem Bett und grinste ihmtriumphierend entgegen. »Nun komm schon rein und mach den Mund zu. Es zieht!« BaitonWyt schluckte und trat in die Kabine. Hinter ihm schloss sich die Tür wieder. »Duhast mal wieder gewusst, dass ich kam?« murrte Baiton und setzte sich an denTisch, Gucky gegenüber. »Spion!« »Deine Gedanken waren so intensiv, dass siekaum zu überhören waren - wenn ich mich mal so ausdrücken darf. Den armenLeutnant hast du ja schön eingeseift. Der weiss jetzt noch weniger als zuvor.« »Daswar der Sinn meiner diplomatischen Worte«, behauptete Baiton selbstbewusst.»Ehrlich gesagt: Mir geht die Warterei ebenfalls auf die Nerven. Ich kann denMann gut verstehen.« Gucky gähnte und reckte sich. »Was habt ihr nur alle? Ichfinde die Erholungspause grossartig. Müsst ihr Menschen denn immer etwas tun?Könnt ihr nicht mal faulenzen und das Leben geniessen, so, wie ich es auch tue?«»Unter Leben geniessen stelle ich mir etwas anderes vor, Gucky!« Der Mausbibernickte verständnisvoll. »Ja, ja, ich weiss! Aber das kannst du ja auf der MARCOPOLO auch haben, wenn du nicht so faul wärest und dich ein wenig umsähest.Ausserdem gibt es Kinos, Messen, Bars, ein Schwimmbad, die Spielräume ...« »Hörmir nur mit dem dreidimensionalen Schach auf! Ich bin zwar nicht gerade geistigminderbemittelt, aber ...« »Ist ja auch nur etwas für Genies«, erklärte Guckyseinem Freund. »Man muss kubisch denken können.« Baiton fragte verdutzt: »Wasmuss man können?« Gucky winkte ab. »Ach, lassen wir das! Was gibt es Neues? Mirkannst du es ja sagen.« »Du bist doch Telepath. Esperst du nicht genug herumund liest Gedanken?« »Dazu habe ich keine Zeit«, log Gucky unverfroren. »Also,nun red schon! Kleben wir noch immer bei der blauen Sonne und warten auf dengelben Kindergarten?« (...)
© Moewig Verlag
- 1. Auflage, 416 Seiten, Masse: 13,3 x 20 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: William Voltz
- Verlag: Moewig - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
- ISBN-10: 3811820818
- ISBN-13: 9783811820814
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