Perry Rhodan / Band 39: Paladin
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Die Paladin von Perry Rhodan
LESEPROBE
Sie verliessen den Hangar und gelangten in den Hauptgang, der zumAntigravschacht führte. Die
Männer, denen sie begegneten, gingen grusslos an ihnen vorbei undstarrten sie mit einer Mischung
aus Misstrauen und Ablehnung an. Der terranische Offizier, der siebegleitete, lächelte etwas
verlegen. Vielleicht wurde er von den gleichen Zweifeln geplagtwie viele andere
Besatzungsmitglieder der CREST IV.
Unmittelbar vor dem Antigravschacht blieb Fancan Teik stehen.
»Was geht an Bord dieses Schiffes vor?« fragte er.
Captain Atara Kawinati suchte im starren Gesicht des riesenhaftenHaluters vergeblich nach
einer Gefühlsregung. Er zuckte mit den Schultern.
»Ich verstehe nicht, was Sie meinen«, sagte er.
Teiks monströser Körper wurde von einem lautlosen Lachen erschüttert.
»Sie verstehen mich nicht? Ich bin überzeugt davon, dass Sie michsehr gut verstehen, Captain,
denn Sie bedauern es offenbar auch, dass wir zurückgekommen sind.Sie hätten es wahrscheinlich
begrüsst, wenn wir von diesem Erkundungsflug nie zurückgekehrtwären.«
Kawinatis Gesicht rötete sich.
»Ich will nicht abstreiten, dass verschiedene Männer an Bord sodenken«, gab er zu. »Für mich
sind Sie jedoch unsere Verbündeten, die Loyalität verdient haben.Mir ist bekannt, dass Perry
Rhodan eine ähnliche Einstellung vertritt. Sie brauchen sich alsokeine Sorgen zu machen.«
»Sorgen?« wiederholte Icho Tolot mit dröhnender Stimme. »DieProbleme der Terraner sind im
Augenblick grösser als unsere. Sie können jedoch nicht abstreiten,dass die Völker dieser Galaxis sie
für Verbündete zweier Bestien halten. Aus diesem Grund wird mandie CREST gnadenlos jagen. Es
entspricht der Vernunft, wenn wir uns trennen.«
Kawinati sagte: »Ich glaube, dass es zu einer Trennung bereits zuspät ist. Man wird uns auf jeden
Fall bekämpfen, auch dann, wenn Sie mit Ihrem Schiff einen anderenKurs einschlagen. Wir
können also zusammenbleiben und uns gegenseitig helfen.«
»Wir drängen unsere Hilfe nicht auf«, sagte Fancan Teik.
Der Captain antwortete nicht. Es gab genug Besatzungsmitglieder,die sich offen für eine
Trennung von den beiden Halutern ausgesprochen hatten. Die Blicke,die man Tolot und Teik
zuwarf, zeigten deutlich die Stimmung an Bord der CREST IV.
Kawinati versuchte, seine eigene Einstellung zu dieser Sache zu ergründen.Er konnte nicht
bestreiten, dass auch er immer wieder an die Möglichkeit einerTrennung von den beiden Halutern
dachte. Solche Überlegungen entsprangen dem menschlichenSelbsterhaltungstrieb und waren nur
dann zu verurteilen, wenn sie über die Vernunft siegten.
Während Kawinati mit den beiden Halutern durch den Antigravschachtschwebte, dachte er über
die Lage des Flaggschiffs und seiner Besatzung nach. Seit demVerschwinden der Festung waren
fünf Tage verstrichen. Die Kalender an Bord der CREST IV zeigtenden 10. März 2436, ein Datum,
das in über dreissig Millionen Lichtjahren Entfernung von der Erdenur eine relative Bedeutung
besass.
Die CREST IV umkreiste den äussersten Planeten des Truk-Systems.Auf Truktan, dem
Farmplaneten, herrschte Schweigen. Kawinati war sicher, dassirgendwo innerhalb der Kugelgalaxis
M 87 bereits Vorbereitungen im Gange waren, um die CREST IV zuvernichten.
Die beiden Haluter, die vor einer halben Stunde unverhofft voneinem Erkundungsflug
zurückgekehrt waren, brachten sicher beunruhigende Nachrichten.
Die Gedanken des Captains wurden unterbrochen, als er zusammen mitIcho Tolot und Fancan
Teik die Zentrale des grossen Schiffes betrat. Als Chef desRobotkommandos kam Atara Kawinati
oft hierher, so dass ihm die Bedeutung der Anlagen innerhalb diesesriesigen Raumes vertraut war.
Wie der Captain erwartet hatte, wurden Tolot und Teik auch in derZentrale mit Schweigen begrüsst.
Perry Rhodan, Atlan sowie fast alle Offiziere und Mutanten warenanwesend. Tolot hatte seine und
Teiks Rückkehr bereits über Funk angekündigt, ohne nähere Angabenüber wichtige Entdeckungen
zu machen.
Perry Rhodan kam den beiden Halutern entgegen.
»Sie sind schneller zurückgekommen, als wir erwartet haben«, sagteder Grossadministrator. »Ich
nehme an, dass Sie besondere Gründe dafür hatten, IhrenErkundungsflug zu unterbrechen.«
Wie immer, wenn er in Rhodans Nähe war, fühlte Kawinati dieEntschlossenheit und Ruhe
dieses Mannes: Rhodans Verhalten liess unschwer erkennen, dass er aneinem Fortbestehen des
Bündnisses mit den Halutern interessiert war.
»Wir sind zurückgekommen, um Sie zu warnen«, sagte Tolot. Erbeobachtete die Offiziere, die
langsam einen Kreis um ihn und Fancan Teik bildeten. Vonirgendwoher kam ein gleichmässiges
Summen.
»Was ist geschehen?« erkundigte sich Perry Rhodan.
»Wir haben tausend Raumschiffe geortet, die von einer fliegendenFestung begleitet werden«,
berichtete Fancan Teik. »Unsere Kursberechnungen haben ergeben,dass das Ziel dieser Flotte das
Truk-System ist.«
Es war Atlan, der die nächst liegende Frage stellte: »Wann werdendiese Schiffe hier
eintreffen?«
»In viereinhalb Stunden Ihrer Zeitrechnung«, sagte Tolot.
»Ich habe damit gerechnet, dass wir früher oder später aus demTruk-System fliegen müssen«,
sagte Perry Rhodan. »Abgesehen davon gibt es für uns in diesemRaumsektor nichts mehr, was
unser Interesse verdient hätte.« (...)
© Moewig Verlag
- 1991, 1. Auflage, 430 Seiten, Masse: 13,2 x 19,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: William Voltz
- Verlag: Moewig - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
- ISBN-10: 3811820559
- ISBN-13: 9783811820555
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