Perry Rhodan / Band 13: Der Zielstern
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Der Zielstern von Perry Rhodan
LESEPROBE
Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun!" Alfo Zartus fuhrzusammen. In verkrampfter Haltung
blieb er stehen. Seine Hand umklammerte die Zahnprothese, alshandle es sich um das Griff stück
einer gefährlichen Waffe.
Umdrehen, Hände über den Kopf erheben, und das Gebiss fallenlassen", ordnete die gleiche, unpersönlich
klingende Stimme an, die Zartus bei seiner Tätigkeit aufgeschreckthatte.
Er lauschte den Worten nach und versuchte dabei, den Standort desSprechers ausfindig zu machen.
Dicht vor Zartus glitt das breite Förderband der vollautomatischenZubringerstation XVIII lärmend
über die spiegelblanken Laufrollen. Die auf dem Band liegendenAggregate waren Teilprodukte
eines ferngesteuerten Waffenschwenkarms der geheimen EinbauserieLA-185-GEZO-III, bestimmt
für die Aussen-Drehkranzkuppeln von Schweren Kreuzern derTerraklasse.
Das Besondere an den Konstruktionen waren die neuartigenFeldgleitlager, mit denen die im absoluten
Vakuum ständig auftretenden Schmierprobleme endgültig überwundenworden waren.
Alfo Zartus blickte sich wie gehetzt um. Es war niemand zu sehen.Der schmale, langgestreckte
Gang bot keine Versteckmöglichkeit. Lediglich die stabilenTragfüsse des Laufrollengerüsts wären
eventuell dazu geeignet gewesen, einem Mann Deckung zu bieten.
Zartus folgte seinem Instinkt. Mit einer raschen Handbewegungschob er die Oberkieferprothese in
den Mund. Für einen Augenblick fühlte er den schmerzhaften Druckdes Mikrofilmbehälters, der
sich bei dem hastigen Einsetzen verschoben hatte.
Verzweifelt begann Zartus mit der Zunge zu arbeiten, bis dieausgehöhlte Saugplatte in die charakteristischen
Linien seines Gaumens hineinglitt und dort Halt fand. DasDruckgefühl verschwand.
Aufatmend, in unbewusster Reaktion unsicher lächelnd, richtete sichder klein gewachsene Mann
auf. Langsam hob er die Hände.
Tüchtig", sagte jemand spöttisch. Wie Sie das können. Siesollten im Zirkus auftreten." Zartus
wusste, dass er verloren war, wenn man ihn in diesem Sektor derautomatischen Bandstrasse erwischte.
Der irdische Mond hatte sich im Lauf der letzten 57 Jahreerheblich verändert, besser gesagt: er
war verändert worden.
Genau betrachtet, war der Trabant zu einer einzigen, ineinanderverschachtelten Raumschiffwerft
nach arkonidischem Vorbild geworden. Die grösste Bauleistung derMenschheit war erst wenige
Monate zuvor vollendet worden. Seitdem liefen auf dem Mond dieFertigungsbänder, die von relativ
wenigen Steuerstationen beherrscht wurden.
Zartus glaubte zu wissen, dass er von einem Fernsehauge entdecktworden war. Aber dann konnte
man kaum bemerkt haben, was er in seiner Zahnprothese verborgenhatte. Allerdings war nirgends
eine Fernbildkamera zu sehen. Wieso aber war man so genau überseine Massnahmen informiert?
Er blickte sich nochmals um. Er dachte an seine Aufgabe, dieMikrokamera unter der Bodenplatte
seiner Armbanduhr und ausserdem an den Lunaren Sicherheitsdienst,eine Nebenabteilung der Solaren
Abwehr.
Wenn er mit Kamera und Film gefasst wurde, war seine Laufbahn alsPlanungsingenieur für robotgesteuerte
Zubringerstrassen beendet.
Dann drohten Verhöre, Gerichtsverhandlung, Degradierung undBestrafung.
Der Gedanke an das Kriegsgericht - denn er stand unter Kriegsrecht- liess Alfo Zartus die klare
Überlegung verlieren. Nochmals sah er sich um. Den warnenden Rufüberhörte er.
Mit einem halberstickten Schrei schwang er sich unter Aufbietungall seiner Kräfte auf das Förderband,
wo er sofort zu Fall kam. Mit hoher Geschwindigkeit wurde er aufden schmalen Durchlass
im Fels zugetragen.
Dahinter begann Montagehalle 136, in der die aus allen Richtungenankommenden Teilprodukte zu
einem Grossaggregat zusammengebaut wurden.
Sind Sie wahnsinnig geworden!" hörte er die Stimme desunbekannten Sprechers. Springen Sie
ab - Sie sollen abspringen! Lebensgefahr! Mann, springen Siedoch!" Zartus lachte gegen seinen
Willen. Er krallte seine Fingernägel in den griffigen Rillenbelagdes Kunststoffbands, quittierte das
Holpern der Gleitrollen mit einem unterdrückten, schmerzhaftenStöhnen und versuchte überdies,
darüber nachzudenken, wie er aus Halle 136 entkommen konnte.
Der Unbekannte rief immer noch, aber die Worte waren schon nichtmehr verständlich.
Alfo Zartus kam eben zu der Erkenntnis, die belastenden Unterlagenirgendwie vernichten zu müssen,
als er von den stählernen Greifern einer robotgesteuertenSchwenkvorrichtung erfasst und nach
oben gerissen wurde.
Zartus schrie in höchster Not. Plötzlich erkannte er, dass dieWarnrufe des Unbekannten kein Trick
gewesen waren.
Der kleine Mann wurde durch die Felsöffnung gezerrt und durch dieLuft gewirbelt. Nur schemenhaft
bemerkte er die aufgleitende Öffnung der Spritzisolationsmaschine,in der grössere Halbfertigteile
mit einem säure- und temperaturunempfindlichen Kunststoffbelagüberzogen wurden.
Hinter den Stahltoren flammte es in heller Rotglut. DasThermoplast wurde in flüssigem Zustand
und unter 1256 Grad Celsius von zahlreichen Hochdruckdüsenaufgesprüht.
Der Robotgreifer war erbarmungslos. Er konnte nicht zwischen totemMaterial und einem menschlichen
Körper unterscheiden. (...)
© Moewig Verlag
- Autor: Perry Rhodan
- 1. Auflage, 416 Seiten, Masse: 13,2 x 19,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: William Voltz
- Verlag: Moewig - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
- ISBN-10: 3811820249
- ISBN-13: 9783811820241
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