Öffentliche Wohlfahrt und Judenverfolgung
Wechselwirkung lokaler und zentraler Politik im NS-Staat (1933-1942)
Innerhalb der Öffentlichen Wohlfahrtspflege führten sozialrassistische Konzepte, antisemitische Ambitionen und finanzielle Interessen seit 1933 zu einer Ausgrenzung jüdischer Deutscher, ohne dass hierzu Gesetze vorlagen. In vielen Städten wurden zunächst...
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Produktinformationen zu „Öffentliche Wohlfahrt und Judenverfolgung “
Innerhalb der Öffentlichen Wohlfahrtspflege führten sozialrassistische Konzepte, antisemitische Ambitionen und finanzielle Interessen seit 1933 zu einer Ausgrenzung jüdischer Deutscher, ohne dass hierzu Gesetze vorlagen. In vielen Städten wurden zunächst jüdische Beamte und Angestellte entlassen, dann jüdische Wohlfahrtsempfänger durch Leistungskürzungen, Arbeitszwang und Isolierung diskriminiert. Diese Praxis der Wohlfahrtsämter mündete schliesslich in die zentrale Verordnung vom November 1938, die den Ausschluss der jüdischen Armen aus dem staatlichen Fürsorgesystem dekretierte.
Wolfgang Gruner dokumentiert auf einer umfangreichen Quellenbasis erstmals die Impulsfunktion kommunaler Initiativen für den Verlauf der NS-Judenverfolgung.
Wolfgang Gruner dokumentiert auf einer umfangreichen Quellenbasis erstmals die Impulsfunktion kommunaler Initiativen für den Verlauf der NS-Judenverfolgung.
Klappentext zu „Öffentliche Wohlfahrt und Judenverfolgung “
Innerhalb der Öffentlichen Wohlfahrtspflege führten sozialrassistische Konzepte, antisemitische Ambitionen und finanzielle Interessen seit 1933 zu einer Ausgrenzung jüdischer Deutscher, ohne dass hierzu Gesetze vorlagen. In vielen Städten wurden zunächst jüdische Beamte und Angestellte entlassen, dann jüdische Wohlfahrtsempfänger durch Leistungskürzungen, Arbeitszwang und Isolierung diskriminiert. Diese Praxis der Wohlfahrtsämter mündete schliesslich in die zentrale Verordnung vom November 1938, die den Ausschluss der jüdischen Armen aus dem staatlichen Fürsorgesystem dekretierte. Wolf Gruner dokumentiert auf einer umfangreichen Quellenbasis erstmals die Impulsfunktion kommunaler Initiativen für den Verlauf der NS-Judenverfolgung. Die vergleichende Darstellung der Politik deutscher Grossstädte und Wiens birgt überraschende Ergebnisse zum Verhältnis von lokaler Verwaltung und Gestapo. Die Studie zeigt: Die "soziale" Enteignung jüdischer Staatsbürger durch Beamte und Angestellte der staatlichen Fürsorge ist ein wichtiges, bisher zu wenig beachtetes Element der Vorgeschichte des Holocaust.
Autoren-Porträt von Wolf Gruner
Wolf Gruner, geboren 1960 in Berlin (Ost), Studium der Geschichtswissenschaften, 1994 Dr. phil., anschliessend wissenschaftlicher Mitarbeiter u.a. am Zentrum für Antisemitismusforschung (TU Berlin), Gastwissenschaftler und -professor in Israel, Japan und den USA. Zur Zeit Stipendiat der S. Fischer Stiftung am Institut für Zeitgeschichte / Abteilung Berlin. Autor mehrerer Bücher zur nationalsozialistischen Verfolgung der Juden.
Bibliographische Angaben
- Autor: Wolf Gruner
- 2002, Reprint 2015., 362 Seiten, Masse: 16 x 23,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: OLDENBOURG
- ISBN-10: 348656613X
- ISBN-13: 9783486566130
- Erscheinungsdatum: 11.03.2002
Rezension zu „Öffentliche Wohlfahrt und Judenverfolgung “
"Dieses Buch erschliesst uns mit hoher Fachkompetenz und erdrückendem Belegmaterial bis in den immer aussichtsloseren jüdischen Alltag in den Städten und Gemeinden hinein ein zentrales und deprimierendes Kapitel nationalsozialistischer Judenpolitik, das uns bislang nur in Umrissen bekannt gewesen ist." Bernd Jürgen Wendt, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 3/2003
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