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Niemand ist bei den Kälbern

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Sommer in Schattin, Landkreis Nordwestmecklenburg. Christin ist gerade auf den Bauernhof ihres langjährigen Freundes Jan gezogen. Die Aufbruchstimmung der Nachwendejahre, die ihre Jugend prägten, ist längst dahin, doch für Jan ist der väterliche Betrieb...
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Kommentare zu "Niemand ist bei den Kälbern"
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  • 3 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 30.01.2017

    "Niemand ist bei den Kälbern" ist das Debüt der Autorin Alina Herbing. Es handelt sich um die Studie einer jungen Frau, die aus der Ich-Perspektive von ihrem Leben auf dem Land berichtet. Leider handelt es sich hierbei nicht um das idyllische Landleben, wie es häufig idealisiert wird, sondern um die bittere Realität aus Perspektivlosigkeit und Überforderung.
    Christin ist im Ort Schattin nicht nur aufgewachsen, sondern auch gestrandet und der Autorin gelingt es sehr gut, ihre Wahrnehmung und fehlende Perspektive einzufangen.
    Als Leserin habe ich zu Beginn eine Eingewöhnungsphase benötigt, denn der Schreibstil ist sehr unverblümt und frei heraus. Durch die Ich-Perspektive werden auch nicht alle Zusammenhänge sofort deutlich.
    Es schliesst sich ein recht starker Mitteilteil an, in dem gerade psychologisch sehr viel passiert und die oft schockierenden Vorgänge wirklich unheimlich interessant beschrieben sind.
    Der letzte Teil des Buches war für mich dann etwas zu dick aufgetragen: die Protagonistin verliert zunehmend die Kontrolle und die Ereignisse waren schockierend, wirkten aber teilweise für mich konstruiert.
    Die schonungslose Sprache in diesem Roman fand ich teilweise interessant, zunehmend hatte ich jedoch auch die Vermutung, dass sie bewusst provokant eingesetzt wurde.
    Zum Ende sollte sich jeder Leser seine eigene Meinung bilden. Es passte für mich zwar, ich hätte mir aber mehr Eindeutigkeit gewünscht.

    Ein insgesamt beachtenswertes Debüt mit einigen Schwächen, daher für mich solide 3 Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby H., 29.01.2017 bei bewertet

    Als ich die grünen Gummistiefel auf einem Leserundenbuch gesehen habe, war klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Und ich habe es, obwohl es mich stark aufgewühlt und berührt hat, sehr gerne gelesen.
    Die Hauptperson in Alina Herbigs Debütroman heisst Christin, ist Mitte Zwanzig, und lebt bei ihrem Freund Jan und dessen Vater mit seiner neuen Lebensgefährtin im kleinen Ort Schattin auf einem Bauernhof für Vieh- und Milchwirtschaft im Norden von Mecklenburg-Vorpommern. Ihre Mutter hat sich, als Christin noch sehr jung war, für ein Leben ohne den alkoholkranken Mann und Vater entschieden und die beiden allein gelassen. Christin blieb bei ihm bis auch sie nicht mehr konnte.
    Mit Zeitschriften wie Landlust, LandIdee, mein schönes Land oder Landgenuss, die mir mit ihren tollen Fotos und Berichten ein idyllisches Landleben vorgaukeln – das es bestimmt genau so geben wird – hat die Geschichte, die mir Christin erzählt absolut nichts zutun. Ihre Welt besteht aus Frust, vielzuviel Alkohol, Schlägen, Erniedrigungen und Lügen. Sie lässt sich kontrollieren und erniedrigen. Aber sie hat ja auch nichts anderes gelernt.
    Sie hat so überhaupt kein Händchen für die Landwirtschaft – weder für die Tiere noch für die Arbeit im Haus; wird von Jan´s Vater, der mit der Wahl seines Sohnes überhaupt nicht einverstanden ist, immer nur zu den Depperldiensten eingeteilt und will eigentlich nur weg aus diesem Kaff. Sie träumt von einem Bürojob in der Stadt, von schicken Kleidern, Longdrinks. Aber ohne Ausbildung, ohne Geld, ohne Anlaufstelle in der Stadt, wo sie gerne hin möchte, nur mit einem Koffer und ihrem Auto – sie weiss selbst, dass das schwer werden wird.
    Anfangs war mir Christin mit ihrer faulen, nur auf sich gerichteten Art nicht sonderlich sympathisch – eher im Gegenteil. Aber nach und nach, als ich mehr über ihre Kindheit und Jugend erfahren habe, hat sich das Bild etwas gewandelt. Ich bekam Mitleid mit der jungen Frau, die für sich so gar keine Perspektive sieht und daher manchmal sehr impulsiv und brutal reagiert.
    Niemand ist bei den Kälbern ist eine Geschichte, wie sie in bestimmt manchem ländlichen, nur von Landwirrtschaft geprägtem Gebiet vorkommen kann. Und Christins gibt es bestimmt auch mehr als eine.
    Mit hat aber auch der sprachliche Ausdruck hier sehr gut gefallen. Ich bin sofort mittendrin und kann die glühende Sommerhitze spüren, die Mücken surren hören und den Gestank im Stall bei der Hitze riechen. Auch die Hoffnungslosigkeit und im letzten Satz die Hoffnung, die zwar nicht direkt angesprochen werden, spüre ich beim Lesen sehr gut.
    Es gibt aber nicht nur Arbeit, Dreck und Perspektivlosigkeit. Immer wieder mal kommt ein kleiner humoristischer Einschlag, wo sich meine Mundwinkel nach oben ziehen.
    Vor allem aber hat mich dieses Buch gut unterhalten und wird noch lange nachwirken.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xirxe, 27.01.2017 bei bewertet

    Das Landleben hat Konjunktur. Zahllose Zeitschriften schiessen wie Pilze aus dem Boden und lobpreisen das idyllische und naturnahe Leben fern der Grossstadt; viele träumen von einem Zuhause weit weg von Hektik und Autolärm. Dass das Leben fern von jeglichem Trubel aber auch ganz anders aussehen kann, zeigt die junge Autorin Alina Herbing sehr überzeugend in ihrem ersten Buch.
    Christin ist die Hauptperson, Mitte 20, die im Nordwesten Mecklenburg-Vorpommerns aufgewachsen und nie von dort weggekommen ist. Man erlebt ihre Welt aus ihrer Perspektive und die ist sehr häufig alles andere als erfreulich. Seit kurzem lebt sie mit ihrem Freund zusammen, der einen Milchviehbetrieb gemeinsam mit seinem Vater führt, der nicht sehr erfreut ist über die Wahl seines Sohnes. Denn Christin interessiert sich weder für die Kühe noch mag sie die Hofarbeit. Am liebsten würde sie in der Stadt einen Bürojob haben, Mittags einen Cappucchino trinken und abends in einem schönen Kleid ausgehen. Doch in Schattin, wo sie lebt, ist das undenkbar. Man könnte Mitleid mit dieser jungen Frau haben, wenn, ja wenn sie nicht so unglaublich gefühlsarm und verantwortungslos wirken würde, sich aber gleichzeitig ohne Protest erniedrigen lässt. Sie lügt, betrügt, trinkt viel zu viel, wird geschlagen und überwacht - und es wird bald deutlich, dass dies nichts Ungewöhnliches ist.
    Nach dem ersten Drittel war ich sicher, dass Christin eine völlig unsympathische Person ist, während ich die Darstellung des sonstigen Landlebens und seiner BewohnerInnen etwas überzogen fand. Doch ich musste meine Meinung revidieren. Denn nach und nach kamen Einzelheiten zum Vorschein, so beiläufig wie Nebensächlichkeiten, die in einem halbwegs intakten sozialen Umfeld für tagelangen Gesprächsstoff und Handlungsbedarf sorgen würden. Von Christins SchulfreundInnen sind bereits drei gestorben, Alkoholmissbrauch ist eine Selbstverständlichkeit, auf kriminelle Energien ist man stolz usw. Je länger ich durch ihre Augen in diese Welt blickte, umso mehr begann ich ihre Handlungsweisen zu verstehen, auch wenn ich sie bestimmt nicht gutheissen konnte. Die Autorin schildert Christins Erleben so überzeugend authentisch, dass man wirklich mit ihr lebt und leidet - teils auch voller Abneigung.
    Es ist ein tolles, ein schreckliches Buch, das uns eine Welt zeigt, die es hier, bei uns, auch gibt. Und sie ist gar nicht so weit entfernt, obwohl sie nur sehr selten wahrgenommen wird, wenn überhaupt. Danke für diesen Einblick! Und ich warte gespannt auf das nächste Buch dieser tollen Autorin!

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