Nachtprinzessin
Thriller
Das Todesurteil heißt: Ich liebe dich
Eine Mordserie versetzt Berlin in Angst und Schrecken. Ein perfider Mörder, der sich selbst als "Prinzessin" bezeichnet, sucht sich seine Opfer auf den nächtlichen Straßen...
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Produktinformationen zu „Nachtprinzessin “
Das Todesurteil heißt: Ich liebe dich
Eine Mordserie versetzt Berlin in Angst und Schrecken. Ein perfider Mörder, der sich selbst als "Prinzessin" bezeichnet, sucht sich seine Opfer auf den nächtlichen Straßen und erdrosselt sie beim Liebesspiel.
Die Nachtprinzessin ist erfolgreich im Beruf, lebt unauffällig und wohlsituiert in der Villa ihrer Mutter und hat ein attraktives, sympathisches Äußeres. Sie ist charmant und elegant und liebt die italienische Lebensart. Daher kauft sie sich eine Wohnung in der Toskana, kann aber auch dort ihrem inneren Dämon nicht entfliehen. Obwohl ihr sowohl die deutsche als auch die italienische Polizei dicht auf den Fersen ist, mordet sie weiter. Ihre Sehnsucht nach Liebe ist unersättlich, und auch auf der wildromantischen Mittelmeerinsel Giglio wird die "Prinzessin" zwei jungen Männern zum Verhängnis.
In Siena lernt die Nachtprinzessin den schönen Fremdenführer Gianni kennen, Sohn des Carabiniere Neri aus Ambra, und verliebt sich unsterblich in ihn. Der unerfahrene und schüchterne Junge ahnt nicht, dass die Prinzessin töten muss, wenn sie liebt, und läuft ins offene Messer.
Lese-Probe zu „Nachtprinzessin “
Nachtprinzessin von Sabine ThieslerPROLOG
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Die Nacht war sternenklar. Als er das Achterdeck betrat, ertappte er sich dabei, dass seine Hand automatisch in die Brusttasche seines Jacketts fuhr, wo normalerweise seine Sonnenbrille steckte, und er musste über sich selbst lächeln.
Noch vierundzwanzig Stunden, dann war Vollmond, und an Deck war es beinah taghell.
Weit und breit kein einziger Passagier und auch niemand von der Besatzung. Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Fünf Minuten vor halb drei. Wunderbar. Das war die Zeit, die er liebte, seine ganz eigene blaue Stunde, Erholung nach der Last des Tages. Und wenn es irgendwie ging, dachte er nicht daran, diese köstlich stille Stunde zu verschlafen.
Einen Moment stand er an der Reling und sah auf das vom fahlen Mondlicht beleuchtete, nachtschwarze Meer. Der Ozean zeigte eine schwere Dünung, und die Schaumkronen der Wellen, die vom Licht des Schiffes angestrahlt wurden, leuchteten weiß und beinah grell.
Er konnte sich nicht sattsehen daran.
Die Schiffsmotoren arbeiteten ruhig und gleichmäßig, das Kreuzfahrtschiff stampfte durchs Wasser, ein beruhigendes Geräusch, das fast so etwas wie Geborgenheit signalisierte.
Aus den Deckskisten an der Seite, unmittelbar neben den Rettungsbooten, nahm er eine blaue Schaumstoffauflage und legte sie auf einen Liegestuhl, den er nah an die Reling rückte. Hier wehte ein frischer Wind, den er im Schutz der Brücke nicht gespürt hatte, aber er störte ihn nicht. Im Gegenteil. In seinem Alltag in der Stadt kam Wind so gut wie gar nicht vor.
Er legte sich auf den Liegestuhl und sah in den Himmel. Noch nie war ihm so bewusst geworden, wie unendlich viele Sterne es gab, allein in seinem kleinen beschränkten Blickfeld auf diesem Punkt der Erde.
Einen Stern musste er finden, seinen eigenen. Einen, der nur für ihn leuchtete, der ihn begleitete, egal, wo er sich aufhielt. Den er immer wiedererkannte, wenn er die Zeit und Muße finden sollte, in Deutschland in den Himmel zu schauen.
Er war nicht religiös, aber in dieser Nacht war er dankbar für sein wunderbares, erfülltes Leben, für den Frieden, den er gerade jetzt, in diesem Moment empfand.
Natürlich war er einsam, aber das war gut so. Ein Genie musste einsam sein. Warum nur konnte nicht jeder seiner Gedanken der Nachwelt überliefert und erhalten werden? Sein Leben und seine Leidenschaft waren einzigartig. Ein treffenderes Wort gab es dafür nicht.
Er atmete tief durch und streckte sich wohlig aus. Ein warmer Schauer absoluter Zufriedenheit durchzog ihn. Vielleicht würde er jede Nacht an Deck verbringen.
Eine Melodie klang in seinem Kopf, und er überlegte, um welches Lied es sich handelte, als er die schwere Eisentür zum Promenadendeck klappen hörte.
Unwillkürlich zuckte er zusammen und wurde augenblicklich wütend über die Störung.
Es war der gut aussehende Mann, der Arzt, der zum Frühstück nur Obst aß und seine schwangere Frau umsorgte, als wäre sie sterbenskrank.
Und jetzt kam er mitten in der Nacht an Deck. Allein. Ohne seine Frau.
Er nickte ihm kurz zu und stellte sich an die Reling.
Hoffentlich spricht er mich nicht an, dachte er. Das ist das Letzte, was ich will und was ich jetzt gebrauchen kann. Außerdem zerstörte er das Bild. Die kostbare Einsamkeit an Bord.
Es regte ihn auf, dass der Mann es wagte, dort zu stehen. Es war ein ästhetisches Problem.
Der Arzt hielt sich merkwürdig unsicher an der Reling fest, schwankte leicht, und dann erbrach er sich ins Meer. Das ist ja ekelhaft.
Mehr dachte er nicht.
Er stand aus seinem Liegestuhl auf, ging zu dem jungen Arzt, dem immer noch übel war, und ohne ein Wort zu ihm zu sagen, packte er ihn an den Beinen, hob ihn hoch und warf ihn wie ein Paket über die Reling ins Meer.
Nach ein oder zwei Sekunden hörte er, wie der Körper auf dem Wasser aufschlug.
Es interessierte ihn nicht. Er sah ihm noch nicht einmal hinterher, sondern drehte sich mit einem eleganten Hüftschwung um und legte sich zurück auf seinen Liegestuhl.
Allmählich kehrte wieder Frieden ein. Er schloss die Augen und genoss diese wundervolle Nacht.
ERSTER TEIL
JUGENDSÜNDEN
1
Berlin, Juni 2009
Es gab viele Dinge, die Matthias auf den Tod nicht ausstehen konnte, und eines davon war frühes Aufstehen. Dazu war er einfach nicht geboren. Basta. Ende der Diskussion.
Schon als kleiner Junge hatte er liebend gern geschlafen und war auch am Sonntagmorgen nicht aus dem Bett zu kriegen. Zum Entzücken seiner Mutter, die ebenfalls gern ausschlief, erschien er statt zum Frühstück immer erst zum Mittagessen. Die Schule hasste er vor allem, weil sie um acht Uhr anfing und er dreizehn Jahre lang um halb sieben aufstehen musste. Vielleicht wäre er gern zur Schule gegangen, wenn sie mittags begonnen hätte, vielleicht wäre er dann ein besserer Schüler gewesen und hätte nicht die meiste Unterrichtszeit verträumt und verdöst, vielleicht hätte er sogar Freunde gehabt und eine fröhlichere Kindheit. Tausendmal vielleicht. Aber so war eben alles anders gekommen.
Mit Pauken und Trompeten fiel er durchs Abitur, denn Klausuren und mündliche Prüfungen begannen nun mal um acht Uhr morgens, und um diese Zeit war Matthias einfach noch nicht wach. Auch nicht, wenn es darauf ankam.
Nur um dem ewigen Gezeter seiner Mutter ein Ende zu machen und seine Ruhe zu haben, versuchte er es noch einmal, allerdings wieder ohne Erfolg. Dann hatte er es endgültig satt und ging von der Schule ab.
Er war eben ein Nachtmensch. Anders als alle anderen. Und darauf war er sogar stolz.
Im Urlaub ließ er die Jalousien herunter, verschlief den Tag und ging erst bei Dunkelheit auf die Straße. So ein Leben war für ihn perfekt. Erholung pur.
An diesem Vormittag erwachte er für seine Verhältnisse relativ früh, es war erst kurz nach elf, und er fühlte sich alles andere als ausgeruht. Aber er wusste, dass es jetzt keinen Zweck hatte, noch zwei Stunden zu schlafen, denn er hatte bereits um fünfzehn Uhr einen wichtigen Termin mit einem gewissen Dr. Hersfeld, Manager eines Elektrokonzerns, der für sich, seine Frau, Sohn und Tochter ein neues Domizil in Berlin suchte. Geld spielte bei der Suche die geringste Rolle, problematisch war allerdings, dass sich die Familie nicht einig war, ob sie lieber eine Villa mit Garten oder eine repräsentative Stadtwohnung mit Dachterrasse bevorzugte. Matthias machte sich auf ein langwieriges Hin und Her gefasst, und das war auch etwas, was er hasste: Leute, die sich nicht entscheiden konnten.
Mit der Fernbedienung am Bett fuhr er das Rückenteil seiner Matratze hoch, um erst einmal zu sich zu kommen. Fast jeden Morgen hatte er im Liegen leichte Kopfschmerzen, die aber verschwanden, wenn er zehn Minuten aufrecht saß. Mit einer zweiten Fernbedienung öffnete er nun die doppelseitig genähten, schweren Seidenvorhänge. Er mochte das Geräusch, wenn sie über den Parkettfußboden schwungvoll zur Seite rauschten, aber als Tageslicht das Zimmer durchflutete, schloss er leicht angewidert die Augen.
In Gedanken ging er alles durch, was an diesem Tag zu erledigen war. Er musste zur Bank, seine Mutter beim Friseur absetzen, kurz im Büro nach dem Rechten sehen und dann zum Termin mit Hersfeld. Zwei exklusive Objekte hatte er anzubieten, das konnte drei oder mehr Stunden in Anspruch nehmen. Je nachdem ob die Kunden zügig die Wohnung durchschritten, in jeden Raum nur einen flüchtigen Blick warfen und sich ein rein gefühlsmäßiges Urteil bildeten, oder ob sie sich in jedem Zimmer eine halbe Stunde aufhielten, alles misstrauisch begutachteten, befühlten und selbst zur Fliege an der Wand noch fünfundzwanzig Fragen hatten.
Matthias streckte sich, spreizte die Finger und ballte sie anschließend zur Faust. Das tat er zehnmal, dann zog er die Beine an und drehte sich aus dem Bett. Die Kopfschmerzen waren fast weg, der letzte Rest würde unter der Dusche verschwinden.
Auf dem Läufer vor dem Bett machte er zehn Kniebeugen, drehte anschließend erst den Kopf, dann die Schulter, dann den Oberkörper, beugte sich mit gestreckten Beinen, so tief es ging, zu Boden, schwang die Hüften zehnmal nach links und zehnmal nach rechts und tänzelte ins Bad.
Dort schaltete er die Musikanlage an und beschallte mit Verdi die gesamte Wohnung. Seine Mutter, die unter ihm wohnte, störte es nicht, sie war leicht taub und ohnehin seit sechs wach. Preußisch stand sie seit einigen Jahren jeden Morgen pünktlich um sieben auf.
Seine Prozedur im Badezimmer dauerte fünfundvierzig Minuten. Duschen, abtrocknen, sorgfältig eincremen, Haare föhnen und leicht gelen, aber nur so, dass es nicht fettig wirkte, was bei blonden Haaren leicht passieren konnte. Zum Abschluss trug er noch ein transparentes Make-up auf, das bisher noch nie jemandem aufgefallen war, aber einen frischen, ebenmäßigen Teint erzeugte, und zog vorsichtig mit einem Kajalstift die Augenbrauen nach, die ihm immer zu blond und unmännlich erschienen waren.
Frische Unterwäsche, ein gebügeltes Hemd, saubere Socken, Hose und Jackett oder sportliches Blouson legte er sich immer schon abends bereit, ganz egal, wie spät es war, denn nachts konnte er besser denken und die schwierige Kleiderfrage eher lösen. Im Haus bewegte er sich in seidenen Pantoffeln, die er sich aus Marokko mitgebracht hatte, seine Schuhe warteten unten im Flur, wo sie von seiner Mutter jeden Tag geputzt und auf Hochglanz poliert wurden. So wie sie auch seine Oberhemden mit Hingabe und absolut faltenfrei bügelte.
In seiner hypermodernen und matt glänzenden Luxusküche, die in der Mitte einen Granitblock als Arbeits- und Kochbereich hatte, was im Moment der letzte Schrei war, hatte er noch nie etwas gekocht. Noch nicht einmal ein Spiegelei gebraten. Er wusste gar nicht, wie er das anstellen sollte. Küchen bedeuteten ihm nichts, und dennoch hatte er diese für ein Vermögen einbauen lassen. Da sie nicht benutzt wurde, war sie immer tadellos sauber, und das erfüllte ihn mit tiefer Befriedigung.
Morgens, oder besser gesagt mittags, schaltete er jedoch die Espressomaschine ein, die so überdimensioniert war, dass sie jedem Café und jedem italienischen Restaurant zur Zierde gereicht hätte, und kochte sich zwei Espressi, die er zusammen mit zwei Gläsern Pineo Luna Llena trank. Er bestellte dieses spezielle, teure Mineral wasser alle Vierteljahre direkt aus Spanien. Es kam aus den katalanischen Pyrenäen, stammte aus unterirdischen Wasservorkom men inmitten von Kalk- und Granitgestein und wurde nachts und nur bei Vollmond abgefüllt. Matthias war davon überzeugt, dass es einen positiven Einfluss auf sein physisches und psychisches Wohlbefinden ausübte, und wurde richtig nervös, wenn ihm sein morgendliches Wasser fehlte.
Irgendetwas Essbares konnte er um diese für ihn eigentlich noch nachtschlafende Zeit nicht zu sich nehmen.
Die Natur war in den letzten zwei Wochen regelrecht explodiert. Wo man hinsah, blühte es, die Rasenflächen waren saftig grün und mussten zweimal in der Woche gemäht werden. Diese lästigen Gartenarbeiten erledigte ein pensionierter Gärtner, der mittwochs drei und samstags sechs Stunden arbeitete.
Aber Matthias hatte für den herrlichen Frühsommertag keinen Blick, als er aus dem Haus trat. Wetter interessierte ihn überhaupt nicht. Er fand es ausgesprochen ärgerlich, dass man es nicht ändern konnte, daher hatte er beschlossen, es zu ignorieren.
Gerade drehte er sich um und wollte seiner Mutter - wie jeden Tag - zum Abschied zuwinken, als er sah, dass ihr Platz am Küchenfenster, wo sie mittags Kreuzworträtsel löste und ihre heiße Brühe schlürfte, leer war.
Das war in den letzten zehn Jahren noch nie vorgekommen, und Matthias erschrak so, dass er unwillkürlich einen Schritt zurücktrat und beinah über die Begrenzung des Blumenbeetes gestolpert wäre.
Er rannte zurück zum Haus, nahm die fünf Stufen vor ihrer separaten Eingangstür in einem Schritt und klingelte. Wartete. Klingelte wieder. Sie öffnete nicht.
Mühsam und mit zitternden Fingern suchte er ihren Wohnungsschlüssel an seinem Schlüsselbund und schloss die Tür auf.
Sie lag im Wohnzimmer auf dem Teppich.
Er fiel vor ihr auf die Knie.
»Mama«, hauchte er und küsste sie auf den Mund. »Mama, was ist passiert?«
Da er sich einbildete, einen ganz schwachen Atemhauch zu spüren, drückte er sein Ohr an ihre Brust.
Leise und wie in weiter Ferne klopfte ihr Herz.
Er stürzte zum Telefon, wählte eins-eins-zwei und schrie, sobald er eine Stimme hörte, in den Apparat.
»Kommen Sie schnell, meine Mutter stirbt, sie ist ohnmächtig, Hirschhornweg achtundzwanzig, mein Name ist Steinfeld, von Steinfeld!«
»Hatte sie einen Unfall?«, fragte die gleichgültige, unaufgeregte, tiefe Stimme am anderen Ende der Leitung.
»Das weiß ich doch nicht!«, kiekste Matthias. »Ich bin kein Arzt und kein Hellseher und will jetzt auch nicht mit Ihnen diskutieren, kommen Sie, und zwar schnell!«
»Wagen ist unterwegs«, sagte der Beamte gelassen, und Matthias legte auf.
Bis der Rettungswagen eintraf, ging Matthias im Wohnzimmer auf und ab und konnte kaum der Versuchung widerstehen, an den Fingernägeln zu knabbern. Er schlug sich selber mit der Hand auf die Finger, denn angenagte Nägel machten bei zahlungskräftigen Kunden der oberen Zehntausend keinen guten Eindruck.
Schließlich kam er auf die Idee, die Lippen seiner Mutter mit Wasser zu benetzen.
Immer wieder sah er auf die Uhr. »Was machen diese Idioten?«, brüllte er und raufte sich die frisch gegelten Haare. »Wo bleiben die? Warum kommen die nicht? Sind die zu blöde, die Adresse zu finden?«
Er rannte vor die Tür, aber noch war kein Rettungswagen in Sicht.
Fuchsteufelswild kam er ins Wohnzimmer zurück. »Da muss so eine arme Frau krepieren, nur weil der Rettungsdienst in diesem tollen, hochgelobten Land eine halbe Stunde braucht, um zu Hilfe zu kommen. Das darf ja wohl nicht wahr sein! Ich werde diese Ignoranten anzeigen! Zur Rechenschaft ziehen. Die werden sich noch umgucken!«
In diesem Moment klingelte es. Matthias stürzte zur Tür, nahm Haltung an, fuhr sich noch einmal korrigierend durch die Haare und öffnete.
»Haben Sie angerufen?«, fragte der Notarzt, und Matthias nickte. »Wo ist Ihre Mutter?«
»Im Wohnzimmer. Kommen Sie.« Matthias lief voran, der Arzt und zwei Sanitäter folgten, und Matthias stolperte vor Aufregung über ein Paar Stiefel, deren Spitzen hinter dem Schuhschrank im Flur hervorstanden.
Dann ging alles sehr schnell. Der Arzt schien sofort zu wissen, was mit Frau von Steinfeld los war, er legte eine Infusion, und dann wurde sie in Windeseile auf eine Trage gelegt, zum Notarztwagen gefahren und hineingeschoben.
»Ich nehme an, ein Schlaganfall. Fahren Sie bei uns mit?«
Matthias nickte.
Als er im Wagen neben seiner Mutter saß, ihre faltige, schmale Hand in seiner hielt und sie unaufhörlich streichelte, flüsterte er ihr tröstende Worte zu, ohne zu wissen, was er sagte, und fühlte sich so hilflos wie noch nie in seinem Leben.
...
Copyright © 2011 by Sabine Thiesler und Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Die Nacht war sternenklar. Als er das Achterdeck betrat, ertappte er sich dabei, dass seine Hand automatisch in die Brusttasche seines Jacketts fuhr, wo normalerweise seine Sonnenbrille steckte, und er musste über sich selbst lächeln.
Noch vierundzwanzig Stunden, dann war Vollmond, und an Deck war es beinah taghell.
Weit und breit kein einziger Passagier und auch niemand von der Besatzung. Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Fünf Minuten vor halb drei. Wunderbar. Das war die Zeit, die er liebte, seine ganz eigene blaue Stunde, Erholung nach der Last des Tages. Und wenn es irgendwie ging, dachte er nicht daran, diese köstlich stille Stunde zu verschlafen.
Einen Moment stand er an der Reling und sah auf das vom fahlen Mondlicht beleuchtete, nachtschwarze Meer. Der Ozean zeigte eine schwere Dünung, und die Schaumkronen der Wellen, die vom Licht des Schiffes angestrahlt wurden, leuchteten weiß und beinah grell.
Er konnte sich nicht sattsehen daran.
Die Schiffsmotoren arbeiteten ruhig und gleichmäßig, das Kreuzfahrtschiff stampfte durchs Wasser, ein beruhigendes Geräusch, das fast so etwas wie Geborgenheit signalisierte.
Aus den Deckskisten an der Seite, unmittelbar neben den Rettungsbooten, nahm er eine blaue Schaumstoffauflage und legte sie auf einen Liegestuhl, den er nah an die Reling rückte. Hier wehte ein frischer Wind, den er im Schutz der Brücke nicht gespürt hatte, aber er störte ihn nicht. Im Gegenteil. In seinem Alltag in der Stadt kam Wind so gut wie gar nicht vor.
Er legte sich auf den Liegestuhl und sah in den Himmel. Noch nie war ihm so bewusst geworden, wie unendlich viele Sterne es gab, allein in seinem kleinen beschränkten Blickfeld auf diesem Punkt der Erde.
Einen Stern musste er finden, seinen eigenen. Einen, der nur für ihn leuchtete, der ihn begleitete, egal, wo er sich aufhielt. Den er immer wiedererkannte, wenn er die Zeit und Muße finden sollte, in Deutschland in den Himmel zu schauen.
Er war nicht religiös, aber in dieser Nacht war er dankbar für sein wunderbares, erfülltes Leben, für den Frieden, den er gerade jetzt, in diesem Moment empfand.
Natürlich war er einsam, aber das war gut so. Ein Genie musste einsam sein. Warum nur konnte nicht jeder seiner Gedanken der Nachwelt überliefert und erhalten werden? Sein Leben und seine Leidenschaft waren einzigartig. Ein treffenderes Wort gab es dafür nicht.
Er atmete tief durch und streckte sich wohlig aus. Ein warmer Schauer absoluter Zufriedenheit durchzog ihn. Vielleicht würde er jede Nacht an Deck verbringen.
Eine Melodie klang in seinem Kopf, und er überlegte, um welches Lied es sich handelte, als er die schwere Eisentür zum Promenadendeck klappen hörte.
Unwillkürlich zuckte er zusammen und wurde augenblicklich wütend über die Störung.
Es war der gut aussehende Mann, der Arzt, der zum Frühstück nur Obst aß und seine schwangere Frau umsorgte, als wäre sie sterbenskrank.
Und jetzt kam er mitten in der Nacht an Deck. Allein. Ohne seine Frau.
Er nickte ihm kurz zu und stellte sich an die Reling.
Hoffentlich spricht er mich nicht an, dachte er. Das ist das Letzte, was ich will und was ich jetzt gebrauchen kann. Außerdem zerstörte er das Bild. Die kostbare Einsamkeit an Bord.
Es regte ihn auf, dass der Mann es wagte, dort zu stehen. Es war ein ästhetisches Problem.
Der Arzt hielt sich merkwürdig unsicher an der Reling fest, schwankte leicht, und dann erbrach er sich ins Meer. Das ist ja ekelhaft.
Mehr dachte er nicht.
Er stand aus seinem Liegestuhl auf, ging zu dem jungen Arzt, dem immer noch übel war, und ohne ein Wort zu ihm zu sagen, packte er ihn an den Beinen, hob ihn hoch und warf ihn wie ein Paket über die Reling ins Meer.
Nach ein oder zwei Sekunden hörte er, wie der Körper auf dem Wasser aufschlug.
Es interessierte ihn nicht. Er sah ihm noch nicht einmal hinterher, sondern drehte sich mit einem eleganten Hüftschwung um und legte sich zurück auf seinen Liegestuhl.
Allmählich kehrte wieder Frieden ein. Er schloss die Augen und genoss diese wundervolle Nacht.
ERSTER TEIL
JUGENDSÜNDEN
1
Berlin, Juni 2009
Es gab viele Dinge, die Matthias auf den Tod nicht ausstehen konnte, und eines davon war frühes Aufstehen. Dazu war er einfach nicht geboren. Basta. Ende der Diskussion.
Schon als kleiner Junge hatte er liebend gern geschlafen und war auch am Sonntagmorgen nicht aus dem Bett zu kriegen. Zum Entzücken seiner Mutter, die ebenfalls gern ausschlief, erschien er statt zum Frühstück immer erst zum Mittagessen. Die Schule hasste er vor allem, weil sie um acht Uhr anfing und er dreizehn Jahre lang um halb sieben aufstehen musste. Vielleicht wäre er gern zur Schule gegangen, wenn sie mittags begonnen hätte, vielleicht wäre er dann ein besserer Schüler gewesen und hätte nicht die meiste Unterrichtszeit verträumt und verdöst, vielleicht hätte er sogar Freunde gehabt und eine fröhlichere Kindheit. Tausendmal vielleicht. Aber so war eben alles anders gekommen.
Mit Pauken und Trompeten fiel er durchs Abitur, denn Klausuren und mündliche Prüfungen begannen nun mal um acht Uhr morgens, und um diese Zeit war Matthias einfach noch nicht wach. Auch nicht, wenn es darauf ankam.
Nur um dem ewigen Gezeter seiner Mutter ein Ende zu machen und seine Ruhe zu haben, versuchte er es noch einmal, allerdings wieder ohne Erfolg. Dann hatte er es endgültig satt und ging von der Schule ab.
Er war eben ein Nachtmensch. Anders als alle anderen. Und darauf war er sogar stolz.
Im Urlaub ließ er die Jalousien herunter, verschlief den Tag und ging erst bei Dunkelheit auf die Straße. So ein Leben war für ihn perfekt. Erholung pur.
An diesem Vormittag erwachte er für seine Verhältnisse relativ früh, es war erst kurz nach elf, und er fühlte sich alles andere als ausgeruht. Aber er wusste, dass es jetzt keinen Zweck hatte, noch zwei Stunden zu schlafen, denn er hatte bereits um fünfzehn Uhr einen wichtigen Termin mit einem gewissen Dr. Hersfeld, Manager eines Elektrokonzerns, der für sich, seine Frau, Sohn und Tochter ein neues Domizil in Berlin suchte. Geld spielte bei der Suche die geringste Rolle, problematisch war allerdings, dass sich die Familie nicht einig war, ob sie lieber eine Villa mit Garten oder eine repräsentative Stadtwohnung mit Dachterrasse bevorzugte. Matthias machte sich auf ein langwieriges Hin und Her gefasst, und das war auch etwas, was er hasste: Leute, die sich nicht entscheiden konnten.
Mit der Fernbedienung am Bett fuhr er das Rückenteil seiner Matratze hoch, um erst einmal zu sich zu kommen. Fast jeden Morgen hatte er im Liegen leichte Kopfschmerzen, die aber verschwanden, wenn er zehn Minuten aufrecht saß. Mit einer zweiten Fernbedienung öffnete er nun die doppelseitig genähten, schweren Seidenvorhänge. Er mochte das Geräusch, wenn sie über den Parkettfußboden schwungvoll zur Seite rauschten, aber als Tageslicht das Zimmer durchflutete, schloss er leicht angewidert die Augen.
In Gedanken ging er alles durch, was an diesem Tag zu erledigen war. Er musste zur Bank, seine Mutter beim Friseur absetzen, kurz im Büro nach dem Rechten sehen und dann zum Termin mit Hersfeld. Zwei exklusive Objekte hatte er anzubieten, das konnte drei oder mehr Stunden in Anspruch nehmen. Je nachdem ob die Kunden zügig die Wohnung durchschritten, in jeden Raum nur einen flüchtigen Blick warfen und sich ein rein gefühlsmäßiges Urteil bildeten, oder ob sie sich in jedem Zimmer eine halbe Stunde aufhielten, alles misstrauisch begutachteten, befühlten und selbst zur Fliege an der Wand noch fünfundzwanzig Fragen hatten.
Matthias streckte sich, spreizte die Finger und ballte sie anschließend zur Faust. Das tat er zehnmal, dann zog er die Beine an und drehte sich aus dem Bett. Die Kopfschmerzen waren fast weg, der letzte Rest würde unter der Dusche verschwinden.
Auf dem Läufer vor dem Bett machte er zehn Kniebeugen, drehte anschließend erst den Kopf, dann die Schulter, dann den Oberkörper, beugte sich mit gestreckten Beinen, so tief es ging, zu Boden, schwang die Hüften zehnmal nach links und zehnmal nach rechts und tänzelte ins Bad.
Dort schaltete er die Musikanlage an und beschallte mit Verdi die gesamte Wohnung. Seine Mutter, die unter ihm wohnte, störte es nicht, sie war leicht taub und ohnehin seit sechs wach. Preußisch stand sie seit einigen Jahren jeden Morgen pünktlich um sieben auf.
Seine Prozedur im Badezimmer dauerte fünfundvierzig Minuten. Duschen, abtrocknen, sorgfältig eincremen, Haare föhnen und leicht gelen, aber nur so, dass es nicht fettig wirkte, was bei blonden Haaren leicht passieren konnte. Zum Abschluss trug er noch ein transparentes Make-up auf, das bisher noch nie jemandem aufgefallen war, aber einen frischen, ebenmäßigen Teint erzeugte, und zog vorsichtig mit einem Kajalstift die Augenbrauen nach, die ihm immer zu blond und unmännlich erschienen waren.
Frische Unterwäsche, ein gebügeltes Hemd, saubere Socken, Hose und Jackett oder sportliches Blouson legte er sich immer schon abends bereit, ganz egal, wie spät es war, denn nachts konnte er besser denken und die schwierige Kleiderfrage eher lösen. Im Haus bewegte er sich in seidenen Pantoffeln, die er sich aus Marokko mitgebracht hatte, seine Schuhe warteten unten im Flur, wo sie von seiner Mutter jeden Tag geputzt und auf Hochglanz poliert wurden. So wie sie auch seine Oberhemden mit Hingabe und absolut faltenfrei bügelte.
In seiner hypermodernen und matt glänzenden Luxusküche, die in der Mitte einen Granitblock als Arbeits- und Kochbereich hatte, was im Moment der letzte Schrei war, hatte er noch nie etwas gekocht. Noch nicht einmal ein Spiegelei gebraten. Er wusste gar nicht, wie er das anstellen sollte. Küchen bedeuteten ihm nichts, und dennoch hatte er diese für ein Vermögen einbauen lassen. Da sie nicht benutzt wurde, war sie immer tadellos sauber, und das erfüllte ihn mit tiefer Befriedigung.
Morgens, oder besser gesagt mittags, schaltete er jedoch die Espressomaschine ein, die so überdimensioniert war, dass sie jedem Café und jedem italienischen Restaurant zur Zierde gereicht hätte, und kochte sich zwei Espressi, die er zusammen mit zwei Gläsern Pineo Luna Llena trank. Er bestellte dieses spezielle, teure Mineral wasser alle Vierteljahre direkt aus Spanien. Es kam aus den katalanischen Pyrenäen, stammte aus unterirdischen Wasservorkom men inmitten von Kalk- und Granitgestein und wurde nachts und nur bei Vollmond abgefüllt. Matthias war davon überzeugt, dass es einen positiven Einfluss auf sein physisches und psychisches Wohlbefinden ausübte, und wurde richtig nervös, wenn ihm sein morgendliches Wasser fehlte.
Irgendetwas Essbares konnte er um diese für ihn eigentlich noch nachtschlafende Zeit nicht zu sich nehmen.
Die Natur war in den letzten zwei Wochen regelrecht explodiert. Wo man hinsah, blühte es, die Rasenflächen waren saftig grün und mussten zweimal in der Woche gemäht werden. Diese lästigen Gartenarbeiten erledigte ein pensionierter Gärtner, der mittwochs drei und samstags sechs Stunden arbeitete.
Aber Matthias hatte für den herrlichen Frühsommertag keinen Blick, als er aus dem Haus trat. Wetter interessierte ihn überhaupt nicht. Er fand es ausgesprochen ärgerlich, dass man es nicht ändern konnte, daher hatte er beschlossen, es zu ignorieren.
Gerade drehte er sich um und wollte seiner Mutter - wie jeden Tag - zum Abschied zuwinken, als er sah, dass ihr Platz am Küchenfenster, wo sie mittags Kreuzworträtsel löste und ihre heiße Brühe schlürfte, leer war.
Das war in den letzten zehn Jahren noch nie vorgekommen, und Matthias erschrak so, dass er unwillkürlich einen Schritt zurücktrat und beinah über die Begrenzung des Blumenbeetes gestolpert wäre.
Er rannte zurück zum Haus, nahm die fünf Stufen vor ihrer separaten Eingangstür in einem Schritt und klingelte. Wartete. Klingelte wieder. Sie öffnete nicht.
Mühsam und mit zitternden Fingern suchte er ihren Wohnungsschlüssel an seinem Schlüsselbund und schloss die Tür auf.
Sie lag im Wohnzimmer auf dem Teppich.
Er fiel vor ihr auf die Knie.
»Mama«, hauchte er und küsste sie auf den Mund. »Mama, was ist passiert?«
Da er sich einbildete, einen ganz schwachen Atemhauch zu spüren, drückte er sein Ohr an ihre Brust.
Leise und wie in weiter Ferne klopfte ihr Herz.
Er stürzte zum Telefon, wählte eins-eins-zwei und schrie, sobald er eine Stimme hörte, in den Apparat.
»Kommen Sie schnell, meine Mutter stirbt, sie ist ohnmächtig, Hirschhornweg achtundzwanzig, mein Name ist Steinfeld, von Steinfeld!«
»Hatte sie einen Unfall?«, fragte die gleichgültige, unaufgeregte, tiefe Stimme am anderen Ende der Leitung.
»Das weiß ich doch nicht!«, kiekste Matthias. »Ich bin kein Arzt und kein Hellseher und will jetzt auch nicht mit Ihnen diskutieren, kommen Sie, und zwar schnell!«
»Wagen ist unterwegs«, sagte der Beamte gelassen, und Matthias legte auf.
Bis der Rettungswagen eintraf, ging Matthias im Wohnzimmer auf und ab und konnte kaum der Versuchung widerstehen, an den Fingernägeln zu knabbern. Er schlug sich selber mit der Hand auf die Finger, denn angenagte Nägel machten bei zahlungskräftigen Kunden der oberen Zehntausend keinen guten Eindruck.
Schließlich kam er auf die Idee, die Lippen seiner Mutter mit Wasser zu benetzen.
Immer wieder sah er auf die Uhr. »Was machen diese Idioten?«, brüllte er und raufte sich die frisch gegelten Haare. »Wo bleiben die? Warum kommen die nicht? Sind die zu blöde, die Adresse zu finden?«
Er rannte vor die Tür, aber noch war kein Rettungswagen in Sicht.
Fuchsteufelswild kam er ins Wohnzimmer zurück. »Da muss so eine arme Frau krepieren, nur weil der Rettungsdienst in diesem tollen, hochgelobten Land eine halbe Stunde braucht, um zu Hilfe zu kommen. Das darf ja wohl nicht wahr sein! Ich werde diese Ignoranten anzeigen! Zur Rechenschaft ziehen. Die werden sich noch umgucken!«
In diesem Moment klingelte es. Matthias stürzte zur Tür, nahm Haltung an, fuhr sich noch einmal korrigierend durch die Haare und öffnete.
»Haben Sie angerufen?«, fragte der Notarzt, und Matthias nickte. »Wo ist Ihre Mutter?«
»Im Wohnzimmer. Kommen Sie.« Matthias lief voran, der Arzt und zwei Sanitäter folgten, und Matthias stolperte vor Aufregung über ein Paar Stiefel, deren Spitzen hinter dem Schuhschrank im Flur hervorstanden.
Dann ging alles sehr schnell. Der Arzt schien sofort zu wissen, was mit Frau von Steinfeld los war, er legte eine Infusion, und dann wurde sie in Windeseile auf eine Trage gelegt, zum Notarztwagen gefahren und hineingeschoben.
»Ich nehme an, ein Schlaganfall. Fahren Sie bei uns mit?«
Matthias nickte.
Als er im Wagen neben seiner Mutter saß, ihre faltige, schmale Hand in seiner hielt und sie unaufhörlich streichelte, flüsterte er ihr tröstende Worte zu, ohne zu wissen, was er sagte, und fühlte sich so hilflos wie noch nie in seinem Leben.
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Copyright © 2011 by Sabine Thiesler und Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
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Autoren-Porträt von Sabine Thiesler
Sabine Thiesler, geboren und aufgewachsen in Berlin, studierte Germanistik und Theaterwissenschaften. Sie arbeitete einige Jahre als Schauspielerin im Fernsehen und auf der Bühne und war Ensemblemitglied der Berliner "Stachelschweine". Ausserdem schrieb sie erfolgreich Theaterstücke und zahlreiche Drehbücher fürs Fernsehen (u.a. "Das Haus am Watt", "Der Mörder und sein Kind" und mehrere Folgen für die Reihen "Tatort" und "Polizeiruf 110").
Bibliographische Angaben
- Autor: Sabine Thiesler
- 2011, 576 Seiten, Masse: 14,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453266323
- ISBN-13: 9783453266322
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