Mörder ohne Gnade
Roman. Deutsche Erstveröffentlichung
Die 15-jährigen Freundinnen Andie, Raven und Julie beobachten heimlich ein Liebespaar. Kurz danach wird die Frau gefunden - tot! 15 Jahre später wird Andie von obszönen Anrufen terrorisiert. Als kurz danach auch in ihr Haus eingebrochen...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Mörder ohne Gnade “
Die 15-jährigen Freundinnen Andie, Raven und Julie beobachten heimlich ein Liebespaar. Kurz danach wird die Frau gefunden - tot! 15 Jahre später wird Andie von obszönen Anrufen terrorisiert. Als kurz danach auch in ihr Haus eingebrochen wird, ahnt sie, dass der Mörder von damals zurückgekehrt ist.
Klappentext zu „Mörder ohne Gnade “
Seit ihrem achten Lebensjahr sind Andie, Raven und Julie beste Freundinnen. Doch im Sommer als sie fünfzehn werden, wird diese Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Heimlich beobachten die Mädchen ein Pärchen beim Extrem-Sex. Kurz danach wird die Frau gefunden erhängt! Fünfzehn Jahre später wird Andie, inzwischen erfolgreiche Psychologin, von obszönen Anrufen terrorisiert. Als kurz danach in ihr Haus eingebrochen wird, ahnt sie, dass der Mörder von damals zurückgekehrt ist. In ihrer Angst wendet sie sich an den erfahrenen Polizisten Nick Raphael. Schon bald ist es ihm ein sehr persönliches Anliegen, Andie zu beschützen. Doch kann er einen Mörder aufhalten, der keine Gnade kennt?
Lese-Probe zu „Mörder ohne Gnade “
Mörder ohne Gnade von Erica SpindlerDer anonyme Anrufer hatte sich nachts um drei gemeldet. Etwas Merkwürdiges gehe in der Gatehouse-Siedlung, dem Neubaugebiet außerhalb des Ortes, vor. Man hätte Lichter gesehen.
Etwas Merkwürdiges – wenn das mal nicht gewaltig untertrieben war angesichts eines Mordes.
Detective Nick Raphael sprang aus seinem Jeep Cherokee, warf einen Blick auf die zwei Streifenwagen, den Pick-up-Truck seines Kollegen Bobby und den Kombiwagen des Leichenbeschauers, und atmete auf. Keine Presse, noch nicht, Gott sei Dank. Ein Polizist stand an der Tür des Musterhauses, das mit gelbem Plastikband abgesperrt war.
Langsam und bedächtig ließ Nick seinen Blick über die Fassade des Hauses und das Grundstück schweifen. Nachdenklich rieb er sich das unrasierte Kinn. Ein ungewöhnlicher Platz für einen Mord. Oder der perfekte Tatort. Gatehouse lag zwanzig Minuten östlich von Thistledown, völlig abgelegen auf der grünen Wiese. Der Bauunternehmer hatte bei dem Projekt vermutlich das Haus im Grünen für den leitenden Angestellten aus St. Louis im Auge gehabt. Fünfundvierzig Minuten zu einem besseren Leben in Thistledown, wo die Welt noch in Ordnung war. Bei diesem Gedanken verzog Nick den Mund zu einem grimmigen Lächeln. Dieser kleine Zwischenfall heute Nacht war keine gute Reklame für die Nachbarschaft.
Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Umgebung zu. Bis jetzt bestand die Siedlung aus drei Musterhäusern, von denen nur dieses eine fertiggestellt war. Die anderen beiden schienen noch nicht bezugsfertig zu sein. Swimmingpool und Tennisplatz befanden sich im Bau. Es gab keine Bewohner. Noch war die Siedlung völlig verlassen.
Nein, nicht ganz verlassen, dachte Nick. Jedenfalls nicht heute Nacht. Der Beweis dafür war der anonyme Hinweis. Und die Leiche.
Er blinzelte in das Licht, das
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aus dem Haus hinaus in die Dunkelheit fiel. Der junge Streifenpolizist, der an der Tür stand, war auffallend blass. Es musste sich um einen Neuling handeln.
Nick begrüßte ihn. "Officer Davis, nicht wahr?"
Der Junge nickte.
"Was liegt an, Davis?"
Der junge Polizist räusperte sich. Dabei wurde er noch etwas blasser. "Eine Frau. Weiß. Achtundzwanzig bis zweiunddreißig. Der Leichenbeschauer sieht sie sich gerade an."
Nick betrachtete noch einmal die Fassade des Hauses. Netter Bau. Er würde kaum unter einer halben Million zu haben sein. Nick machte eine Kopfbewegung zur Tür hin. "Sind alle drinnen?"
Wieder nickte der Junge. "Geradeaus, dann nach links. Im Wohnzimmer."
Nick bedankte sich und ging hinein. Dabei bemerkte er die Alarmanlage. Hübsch, dachte er, all die blinkenden Lämpchen. Die Anlage war eingeschaltet, aber nicht aktiviert.
Er hörte Stimmen und folgte ihnen – um abrupt stehen zu bleiben, als er die Leiche sah. Nackt hing sie an einem Strick von der Decke. Ihre Hände waren mit einem schwarzen Seidenschal gefesselt. Mit einem zweiten Schal hatte man ihr die Augen verbunden. Ein umgekippter Barhocker lag unter ihren in der Luft baumelnden Füßen. Daneben stand ein zweiter, etwas niedrigerer Hocker.
"Verdammt", murmelte Nick, der sich schlagartig in die Vergangenheit zurückversetzt sah. "Verdammte Scheiße!"
"Nick, gut dass du kommen konntest", sagte sein Kollege.
Nick wandte den Kopf, um ihn anzusehen. "Es ging nicht eher wegen Mara. Ich musste auf den Babysitter warten."
Er blickte wieder zu der Leiche hin. Das Déjà-vu-Gefühl, das er dabei empfand, war beunruhigend. Er musste sich zwingen, seine Aufmerksamkeit auf das Verbrechen, auf die Leiche, zu konzentrieren. Mit zusammengekniffenen Augen musterte er sie. Es war eine schöne Leiche. Die Frau musste umwerfend ausgesehen haben. Blond, vollbusig. Selbst jetzt, im Tod, waren ihre Brüste noch prall und fest. Wegen des Schals konnte er nicht viel von ihrem Gesicht sehen. Aber irgendwie war er sicher, es war so attraktiv wie der Körper.
Der Leichenbeschauer stand auf einem Stuhl und untersuchte vorsichtig die Tote. Jetzt hielt er einen Moment inne, um Nick anzusehen. "Hallo, Detective."
"Doc." Ebenso wie Nick war der Leichenbeschauer schon recht lange im Amt. "Was sagen Sie dazu?"
"Ein Selbstmord war es nicht", bemerkte der Leichenbeschauer ruhig. "Und auch kein Unfall. Ihre Hände sind gefesselt. In diesem Zustand kann sie sich schlecht selbst aufgeknüpft haben. Sie hatte definitiv einen Spielgefährten."
Nick trat näher heran. "Kommt Ihnen an der Sache etwas bekannt vor? Erkennen wir hier die Handschrift eines Täters?"
"Möglicherweise." Der Leichenbeschauer wandte sich wieder seiner Arbeit zu. "Oder es könnte jemand abgekupfert haben. Jedenfalls lassen sich keine Spuren eines Kampfes feststellen. Das Opfer muss bis zum Ende mitgespielt haben."
"Genau", sagte Nick wie zu sich selbst. "Bis zu dem Moment, wo der Bastard ihr den Hocker unter den Füßen wegstieß."
"Mann!" Einer der Polizisten trat zu ihnen. "Wieso war eben von 'erkennen' und 'Handschrift' die Rede? Haben Sie etwas Derartiges schon einmal gesehen?"
"Das kann man wohl sagen." Nick ging noch etwas näher an die Leiche heran. "Genau dasselbe Szenario. Vor fünfzehn Jahren. Hier in Thistledown. Der Fall wurde nie aufgeklärt."
Als er das sagte, musste Nick an Andie und ihre Freundinnen denken, die damals in dieses Verbrechen verwickelt wurden. Wie jung waren sie gewesen, wie naiv und verängstigt. Aber dabei so voller Leben. Und er selbst war kaum anders gewesen.
Vieles hatte sich verändert in den fünfzehn Jahren, die seitdem vergangen waren. Er hatte sich verändert, so sehr, wie er es sich niemals hätte träumen lassen.
"Können Sie die Frau identifizieren, Nick?"
Mit einer Pinzette zog der Leichenbeschauer der Toten vorsichtig den Schal vom Gesicht und ließ ihn in einen Plastikbeutel fallen. Dann gab er der Leiche einen sanften Schubs, sodass sie in Nicks Richtung schwang.
Und wieder starrte Nick die Vergangenheit ins Gesicht, diesmal aus leblosen blauen Augen. Nick stockte der Atem. Nein, nicht sie! Du lieber Himmel, das durfte nicht wahr sein!
Aber es war wahr.
Wieder musste er an Andie denken. Und an die Vorgänge vor fünfzehn Jahren. Der Magen krampfte sich ihm zusammen. Ein Gefühl, das ihm normalerweise fremd war, schnürte ihm die Brust zu. Angst. Kalt und unheimlich. Wie der Tod.
Er merkte, dass die beiden Männer ihn ansahen, dass sie auf eine Antwort von ihm warteten. Zunächst wollte ihm die Stimme nicht gehorchen. "Ja", brachte er schließlich mühsam hervor. "Ich weiß, wer sie ist."
© Mira Taschenbuch
Übersetzung: Annette Keil
Nick begrüßte ihn. "Officer Davis, nicht wahr?"
Der Junge nickte.
"Was liegt an, Davis?"
Der junge Polizist räusperte sich. Dabei wurde er noch etwas blasser. "Eine Frau. Weiß. Achtundzwanzig bis zweiunddreißig. Der Leichenbeschauer sieht sie sich gerade an."
Nick betrachtete noch einmal die Fassade des Hauses. Netter Bau. Er würde kaum unter einer halben Million zu haben sein. Nick machte eine Kopfbewegung zur Tür hin. "Sind alle drinnen?"
Wieder nickte der Junge. "Geradeaus, dann nach links. Im Wohnzimmer."
Nick bedankte sich und ging hinein. Dabei bemerkte er die Alarmanlage. Hübsch, dachte er, all die blinkenden Lämpchen. Die Anlage war eingeschaltet, aber nicht aktiviert.
Er hörte Stimmen und folgte ihnen – um abrupt stehen zu bleiben, als er die Leiche sah. Nackt hing sie an einem Strick von der Decke. Ihre Hände waren mit einem schwarzen Seidenschal gefesselt. Mit einem zweiten Schal hatte man ihr die Augen verbunden. Ein umgekippter Barhocker lag unter ihren in der Luft baumelnden Füßen. Daneben stand ein zweiter, etwas niedrigerer Hocker.
"Verdammt", murmelte Nick, der sich schlagartig in die Vergangenheit zurückversetzt sah. "Verdammte Scheiße!"
"Nick, gut dass du kommen konntest", sagte sein Kollege.
Nick wandte den Kopf, um ihn anzusehen. "Es ging nicht eher wegen Mara. Ich musste auf den Babysitter warten."
Er blickte wieder zu der Leiche hin. Das Déjà-vu-Gefühl, das er dabei empfand, war beunruhigend. Er musste sich zwingen, seine Aufmerksamkeit auf das Verbrechen, auf die Leiche, zu konzentrieren. Mit zusammengekniffenen Augen musterte er sie. Es war eine schöne Leiche. Die Frau musste umwerfend ausgesehen haben. Blond, vollbusig. Selbst jetzt, im Tod, waren ihre Brüste noch prall und fest. Wegen des Schals konnte er nicht viel von ihrem Gesicht sehen. Aber irgendwie war er sicher, es war so attraktiv wie der Körper.
Der Leichenbeschauer stand auf einem Stuhl und untersuchte vorsichtig die Tote. Jetzt hielt er einen Moment inne, um Nick anzusehen. "Hallo, Detective."
"Doc." Ebenso wie Nick war der Leichenbeschauer schon recht lange im Amt. "Was sagen Sie dazu?"
"Ein Selbstmord war es nicht", bemerkte der Leichenbeschauer ruhig. "Und auch kein Unfall. Ihre Hände sind gefesselt. In diesem Zustand kann sie sich schlecht selbst aufgeknüpft haben. Sie hatte definitiv einen Spielgefährten."
Nick trat näher heran. "Kommt Ihnen an der Sache etwas bekannt vor? Erkennen wir hier die Handschrift eines Täters?"
"Möglicherweise." Der Leichenbeschauer wandte sich wieder seiner Arbeit zu. "Oder es könnte jemand abgekupfert haben. Jedenfalls lassen sich keine Spuren eines Kampfes feststellen. Das Opfer muss bis zum Ende mitgespielt haben."
"Genau", sagte Nick wie zu sich selbst. "Bis zu dem Moment, wo der Bastard ihr den Hocker unter den Füßen wegstieß."
"Mann!" Einer der Polizisten trat zu ihnen. "Wieso war eben von 'erkennen' und 'Handschrift' die Rede? Haben Sie etwas Derartiges schon einmal gesehen?"
"Das kann man wohl sagen." Nick ging noch etwas näher an die Leiche heran. "Genau dasselbe Szenario. Vor fünfzehn Jahren. Hier in Thistledown. Der Fall wurde nie aufgeklärt."
Als er das sagte, musste Nick an Andie und ihre Freundinnen denken, die damals in dieses Verbrechen verwickelt wurden. Wie jung waren sie gewesen, wie naiv und verängstigt. Aber dabei so voller Leben. Und er selbst war kaum anders gewesen.
Vieles hatte sich verändert in den fünfzehn Jahren, die seitdem vergangen waren. Er hatte sich verändert, so sehr, wie er es sich niemals hätte träumen lassen.
"Können Sie die Frau identifizieren, Nick?"
Mit einer Pinzette zog der Leichenbeschauer der Toten vorsichtig den Schal vom Gesicht und ließ ihn in einen Plastikbeutel fallen. Dann gab er der Leiche einen sanften Schubs, sodass sie in Nicks Richtung schwang.
Und wieder starrte Nick die Vergangenheit ins Gesicht, diesmal aus leblosen blauen Augen. Nick stockte der Atem. Nein, nicht sie! Du lieber Himmel, das durfte nicht wahr sein!
Aber es war wahr.
Wieder musste er an Andie denken. Und an die Vorgänge vor fünfzehn Jahren. Der Magen krampfte sich ihm zusammen. Ein Gefühl, das ihm normalerweise fremd war, schnürte ihm die Brust zu. Angst. Kalt und unheimlich. Wie der Tod.
Er merkte, dass die beiden Männer ihn ansahen, dass sie auf eine Antwort von ihm warteten. Zunächst wollte ihm die Stimme nicht gehorchen. "Ja", brachte er schließlich mühsam hervor. "Ich weiß, wer sie ist."
© Mira Taschenbuch
Übersetzung: Annette Keil
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Autoren-Porträt von Erica Spindler
Erica Spindler wuchs in Rockford, Illinois auf. Ihre spannenden und von der Presse hochgelobten Romane erzielen regelmässig Spitzenplätze auf den amerikanischen Bestsellerlisten. Für ihre Arbeit ist sie bereits mit den verschiedensten Preisen ausgezeichnet worden. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in Louisiana.
Bibliographische Angaben
- Autor: Erica Spindler
- 2009, 492 Seiten, Masse: 12,3 x 18,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzung: Keil, Annette
- Übersetzer: Annette Keil
- Verlag: MIRA Taschenbuch
- ISBN-10: 3899416309
- ISBN-13: 9783899416305
Rezension zu „Mörder ohne Gnade “
"Erica Spindler webt eine Furcht einflößende Geschichte.Ihre Charaktere sind so lebendig und real, dass der Leser gar nicht anders kann, als sich in die Geschichte hineinziehen zu lassen." Romantic Times
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