Messung kaufmännischer Handlungskompetenz in der beruflichen Bildung: Klassifikation und kritische Analyse ausgewählter Testverfahren
Der Diagnostik von Kompetenzen kommt eine Schlüsselrolle für die Optimierung von Bildungsprozessen und für die Weiterentwicklung des Bildungswesens zu. Ihre Bedeutung erschliesst sich im beruflichen Bereich unter anderem aus dem Kontext der aktuellen Debatte...
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Produktinformationen zu „Messung kaufmännischer Handlungskompetenz in der beruflichen Bildung: Klassifikation und kritische Analyse ausgewählter Testverfahren “
Klappentext zu „Messung kaufmännischer Handlungskompetenz in der beruflichen Bildung: Klassifikation und kritische Analyse ausgewählter Testverfahren “
Der Diagnostik von Kompetenzen kommt eine Schlüsselrolle für die Optimierung von Bildungsprozessen und für die Weiterentwicklung des Bildungswesens zu. Ihre Bedeutung erschliesst sich im beruflichen Bereich unter anderem aus dem Kontext der aktuellen Debatte um die Anerkennung von beruflichen Abschlüssen, die Gewinnung von Steuerungsinformationen für Akteure des Bildungssystems und den Leistungsvergleich im internationalen Kontext.Die vorliegende Arbeit konzentriert ihre Bestrebungen auf den Bereich kaufmännischer Berufsausbildungen und leitet eine mögliche Arbeitsdefinition kaufmännischer Handlungskompetenz aus theoretischen Modellen und aktuellen Forschungsbefunden her. Bei der Begutachtung der Möglichkeit der Messung dieses Konstrukts werden vier Messverfahren analysiert und klassifiziert. Die Auswahl der Verfahren erfolgte dabei unter Bezugnahme auf den deutschsprachigen Raum und die Nähe zur Zielsetzung der Erfassung kaufmännischer bzw. ökonomischer Kompetenzen, sowie in Anbetracht der Bekanntheit und Verfügbarkeit publizierter Forschungsergebnisse. Die Arbeit möchte folgende Leitfragen beantworten:
1. Welchen Beitrag leisten die Verfahren der Messung des aufgestellten Konstrukts kaufmännischer Handlungskompetenz?
2. Was kennzeichnet die Vorgehensweise der Konzeption des jeweiligen Testverfahrens zur Realisierung empirisch gesicherter Ergebnisse?
3. Wie lassen sich die Verfahren bezüglich ihrer Einsatzmöglichkeiten klassifizieren?
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Textprobe:Kapitel 3.2, Modelle zur Abbildung von Kompetenz:
Die Entwicklung von Modellen basiert auf theoretischen Formulierungen von Hypothesen bzw. Annahmen, die im Rahmen empirischer Untersuchungen überprüft und zu bestätigten Modellen verdichtet werden. Sie ermöglichen die Transformation theoretischer Konstrukte auf die Messebene und die Interpretation der ermittelten Messwerte (vgl. Zlatkin-Troitschanskaia/Seidel 2011, S. 224). Bezüglich der Erforschung von Kompetenzen können drei Modelltypen unterschieden werden.
3.2.1, Kompetenzstrukturmodelle:
Sie erfassen die Binnenstruktur der zu messenden Kompetenzen in Form von Subdimensionen. Kompetenzstrukturmodelle können als theoretische Vorarbeiten zur Erfassung der Kompetenzen eigesetzt werden und bieten damit z.B. die Möglichkeit, differenzierte Messverfahren für die einzelnen Teildimensionen zu verwenden (vgl. Achtenhagen/Winther 2008, S. 125). Sie können aber auch aus den ermittelten Merkmalsausprägungen durch korrelative Zusammenhänge konstruiert werden. Eine Kombination beider Verfahren im Sinne einer Überprüfung der Modellannahmen ist dabei sinnvoll und wird in aktuellen Forschungsvorhaben praktiziert (vgl. Seeber et al. 2010, S. 4).
Die Struktur von Kompetenzen orientiert sich dabei an den unterschiedlichen Situationen bzw. Kontexten, in welchen sie zur Anwendung kommen. Sie definieren sich insbesondere durch die Inhalte der Situationen und Aufgaben und den zugrundeliegenden Anforderungen (vgl. Hartig/Klieme 2006, S. 131f.).
Freys Modell zur Kompetenzstruktur von Lehramtsstudierenden zeigt in beispielhafter Form die Hierarchisierung der Handlungskompetenz in unterschiedliche Subkonzepte (siehe Abbildung 4). Die untergeordneten Teilkompetenzen Fach-, Sozial-, Methoden- und Selbstkompetenz werden durch Fähigkeitsdimensionen bestimmt, welche sich auf der untersten Ebene aus psychischen bzw. physischen Fertigkeiten zusammensetzen. Diese zeichnen sich durch die routinierte Ausführung konkret bestimmbaren,
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inhaltlichen Könnens aus (vgl. Frey 2004, S. 906f.).
Das Modell macht damit die Komplexität der Handlungskompetenz systematisierbar und operationalisierbar.
Kompetenzstrukturmodelle ermöglichen die Abbildung der Komplexität der zu messenden Kompetenzkonstrukte. Neben der differentiellen Messbarkeit liegen ihre Vorteile in der besseren diagnostischen Erfassung von Teilkompetenzen und der Möglichkeit, fachdidaktische Ableitungen und Rückschlüsse auf den Lehr- Lernprozess zu ziehen. Sie ermöglichen die Darstellung unterschiedlicher interindividueller Unterschiede, welche in Kompetenzniveaumodellen zum Ausdruck kommen (vgl. Schumann/Eberle 2011, S. 77).
3.2.2, Kompetenzniveaumodelle:
Diese Modelle untergliedern das Kontinuum von Kompetenzen in Klassen und beschreiben diese anhand qualitativer Kriterien. Quantitative Leistungswerte werden zu Skalenabschnitten transformiert. Durch Bezug zu Anforderungscharakteristika wird eine Beschreibung des Erfüllungsgrades der in diesen Klassen lokalisierten Kompetenzen ermöglichen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von kriteriumsorientierten Interpretationen. Durch die testwertbasierte Zuordnung individueller Testpersonen zu den Klassen, können Rückschlüsse gezogen werden, welche spezifischen Anforderungen diese Person zu bewältigen imstande ist (vgl. Hartig/Klieme 2006, S. 133f.; Winther 2010, S. 40). Bei der Einteilung bzw. Beschreibung der Niveauklassen kann grundsätzlich zwischen zwei Verfahren unterschieden werden (vgl. Seeber et al. 2010, S. 5):
a) Bestimmung kritischer Schwellen nach Beaton und Allen:
Die Einteilung der Skalen kann dabei willkürlich (z.B. durch Setzung gleich grosser Klassen), normenorientiert (z.B. durch Leistungsmittelwerte von Jahrgangsstufen) oder durch traditionell-psychometrische bzw. Methoden der Item-Response-Theorie (siehe Kapitel 4.2.2.) erfolgen. Für die Beschreibung der Niveauklassen erfolgt dann eine post-hoc Analyse der Inhalte der Aufgaben, welche an
Das Modell macht damit die Komplexität der Handlungskompetenz systematisierbar und operationalisierbar.
Kompetenzstrukturmodelle ermöglichen die Abbildung der Komplexität der zu messenden Kompetenzkonstrukte. Neben der differentiellen Messbarkeit liegen ihre Vorteile in der besseren diagnostischen Erfassung von Teilkompetenzen und der Möglichkeit, fachdidaktische Ableitungen und Rückschlüsse auf den Lehr- Lernprozess zu ziehen. Sie ermöglichen die Darstellung unterschiedlicher interindividueller Unterschiede, welche in Kompetenzniveaumodellen zum Ausdruck kommen (vgl. Schumann/Eberle 2011, S. 77).
3.2.2, Kompetenzniveaumodelle:
Diese Modelle untergliedern das Kontinuum von Kompetenzen in Klassen und beschreiben diese anhand qualitativer Kriterien. Quantitative Leistungswerte werden zu Skalenabschnitten transformiert. Durch Bezug zu Anforderungscharakteristika wird eine Beschreibung des Erfüllungsgrades der in diesen Klassen lokalisierten Kompetenzen ermöglichen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von kriteriumsorientierten Interpretationen. Durch die testwertbasierte Zuordnung individueller Testpersonen zu den Klassen, können Rückschlüsse gezogen werden, welche spezifischen Anforderungen diese Person zu bewältigen imstande ist (vgl. Hartig/Klieme 2006, S. 133f.; Winther 2010, S. 40). Bei der Einteilung bzw. Beschreibung der Niveauklassen kann grundsätzlich zwischen zwei Verfahren unterschieden werden (vgl. Seeber et al. 2010, S. 5):
a) Bestimmung kritischer Schwellen nach Beaton und Allen:
Die Einteilung der Skalen kann dabei willkürlich (z.B. durch Setzung gleich grosser Klassen), normenorientiert (z.B. durch Leistungsmittelwerte von Jahrgangsstufen) oder durch traditionell-psychometrische bzw. Methoden der Item-Response-Theorie (siehe Kapitel 4.2.2.) erfolgen. Für die Beschreibung der Niveauklassen erfolgt dann eine post-hoc Analyse der Inhalte der Aufgaben, welche an
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Bibliographische Angaben
- Autor: Mirko Tamm
- 2014, Erstauflage, 132 Seiten, 28 Abbildungen, Masse: 19 x 27 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Igel Verlag RWS
- ISBN-10: 3954852268
- ISBN-13: 9783954852260
- Erscheinungsdatum: 13.12.2014
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