Mein wunderbares wildes Kind

Als ich dieses Buch entdeckte und den Titel lass, hatte ich gleich das Gefühl auf einen (Wissens-) Schatz gestossen zu sein.
Anhand des Covers allein, kann man schon erkennen worum es geht, ohne gleich geschlechtsspezifische Vorurteile zu setzen.
Es sieht so locker, freundlich und offen aus - ein perfektes Bild für einen Ratgeber über wilde Kinder!

Die Autorin und Pädagogin Inke Hummel reicht mit ihrem neuesten Ratgeber all jenen eine helfende Hand, welche viel mit temperamentvollen Kindern zutun haben oder sogar eigene besitzen.
Ganz gleich ob zu Anfang oder schon mittendrin, dieser Ratgeber beginnt von 0 an und bietet einen Ausblick bis zum vollendeten 18. Lebensjahr.
Hierbei erinnert die Autorin den Leser daran, stets den Fokus für das Wesentliche in einer liebevollen Art zu behalten, nämlich das eigene Kind und sich selbst.
In diesem Buch wird nichts schön geredet oder gar verharmlost aber auch nicht stigmatisiert!
Sondern den Blick offen gehalten für sich und sein eigenes Kind.
Man bekommt realistische Fallbeispiele, eine äusserst nützliche Checkliste und regelmässige Tipps und Infos zur jeweiligen Altersgruppe.

Natürlich sind wilde Kinder nicht einfach und es gibt auch nicht die eine Lösung. Hierbei erinnert uns die Autorin mit Hilfe von Beispielen, bildhaften Beschreibung und Hinweisen daran, stets die bindungs- und bedürfnissorientierte Erziehung sowie die gewaltfreie Kommunikation im Hinterkopf zu bewahren.
Dabei werden in diesem Buch auch die einzelnen Lebensabschnitte (mit besonderem Fokus auf die jüngsten Kinder 0-5/6-10 Jahren) fachlich aufgegriffen (+ Altersgruppen Hinweis) und mit Tipps begleitet, da wilde Kinder je nach Alter unterschiedliche Bedürfnisse, Unterstützungen und Hilfen benötigen. Auch wird regelmässig darauf hingewiesen, auf die eigene Wahrnehmung und Empfindungen zu achten.

Gerade in der heutigen Zeit sind gute Ratschläge, kleine Tipps oder sogar Unterstützungen aus der bindungs- und bedürfnissorientierten Erziehung Gold wert.
In meinen Augen werden Kinder viel zu schnell in sogenannte "Schubladen" gesteckt, nur weil sie zu laut, zu unbequem, zu anders - einfach zu lebhaft sind.
Ich kann diesen Ratgeber jeden wärmstens empfehlen, egal ob pädagogischer Fachkraft oder selbst betroffenen Elternteil. Ich für meinen Teil, werde dieses Buch noch öfter zu Rate ziehen und weiterempfehlen.