Mein schottischer Ritter
Die selbstbewusste und schöne Lily reist ins Land ihrer Vorfahren - nach Schottland. Bei einem Spaziergang dort gelangt sie durch Zufall ins Jahr 1654. Dort lernt sie den stolzen und attraktiven Clan-Lord Ewen kennen und die beiden fühlen sich...
- Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
- 30 Tage Widerrufsrecht
Produktdetails
Produktinformationen zu „Mein schottischer Ritter “
Die selbstbewusste und schöne Lily reist ins Land ihrer Vorfahren - nach Schottland. Bei einem Spaziergang dort gelangt sie durch Zufall ins Jahr 1654. Dort lernt sie den stolzen und attraktiven Clan-Lord Ewen kennen und die beiden fühlen sich sofort magisch voneinander angezogen. Soll Lily trotz aller Gefahren in der Vergangenheit bei Ewen bleiben?
Lese-Probe zu „Mein schottischer Ritter “
Mein schottischer Ritter von Veronica Wolff1
Lochaber, Februar 1654
Ewen stand noch vor dem Morgengrauen auf und machte seine Übungen mit dem Schwert, wie er es seit über fünfzehn Jahren täglich tat. Mit dem schwarzen Haar, das offen auf die Schultern fiel, nackt bis auf ein langes Leinenhemd und die Waffe auf seinem Rücken, übte er sich in seiner Kampfkunst.
Der Claymore, sein zweischneidiges Langschwert, hatte bereits seinem Vater gehört. Er war zu groß, um ihn seitlich an der Hüfte zu tragen. Deshalb hatte Ewen eine Scheide aus Leder und Silber gefertigt. Wenn die Klinge darin steckte, ragte das Heft zwischen seinen Schulterblättern hoch. Ewen hob beide Arme, umfasste hinter seinem Kopf den schweiß- und blutgetränkten Ledergriff und zog das Schwert langsam heraus. Die tödlich scharfe Stahlklinge zischte durch die Luft, als er sie über dem Kopf in Position brachte. Es war ein langsamer, bedächtig ausgeführter Tanz mit einem Schwert, das die meisten Menschen mit einer Hand nicht einmal hätten hochhalten können. Das Gewicht auf einem Fuß, das andere Knie gebeugt, parierte Ewen einen unsichtbaren Feind. Als die Sonne durch das bunte Glas seiner Schlafzimmerfenster drang, war seine Haut von einer dünnen Schicht Schweiß überzogen und seine geschmeidigen Muskeln von der Anstrengung fest und gestählt. Ein Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. »Ja, herein«, knurrte er. Die schwere Tür mit ihren Eisenbeschlägen wurde einen Spalt geöffnet, und Katherine, die freundliche, pausbäckige Hausmagd, lugte herein. »Soll ich Euch ein Bad herrichten, Mylord?« Während sie sprach, bemerkte sie, dass
der Lord noch nicht ganz angekleidet war. Obwohl sein Hemd fast bis an die Knie reichte, errötete Kat. Sie hatte ihn gebadet, als er noch klein und sie ein
... mehr
junges Mädchen gewesen war, doch nun war Ewen eindeutig kein Kind mehr. Den Anblick des fast zwei Meter großen, halb nackten und schweißbedeckten Kriegers konnte selbst die normalerweise prüde alte Jungfer nicht ignorieren.
Ewen, der an abwägende Blicke von Damen gewöhnt war, ersparte ihr eine weitere Beklemmung durch ein brüskes »Nein« und fügte in knappen Worten hinzu: »Ich muss mich mit Donald und den Männern treffen. In der Waschschüssel ist Wasser, das reicht.« Seine Stimme war rau und tief und einschmeichelnd wie das Knistern eines langsam brennenden Torffeuers. Sie war schon früh so geworden, und ziemlich abrupt. Kat war verwundert darüber, dass die Stimme des Lords manchmal fast zärtlich klang, was zu diesem ansonsten so ungestümen Mann gar nicht zu passen schien.
Ewen bemerkte den kurzen, liebevollen Blick der Magd, und ein Lächeln flog über seine Miene. »Danke schön, Kat«, sagte er. Sie zog sich daraufhin eilends zurück und schloss die Tür wieder.
Er legte die Scheide ab, zog das schweißnasse Hemd aus und tauchte die Hände in die neben dem Bett bereitstehende Schüssel. Das Wasser war eisig von der Kälte der Nacht, doch die über seinen Rücken hinunterlaufenden Rinnsale wirkten erfrischend. Eine Empfindung, die einen Schauder durch seine Lenden jagte, sodass er trotz des kalten Wassers erregt wurde. Grinsend fragte er sich, ob es von der frühen Stunde kam oder von der bevorstehenden Aufgabe, dass sein Körper so reagierte. Ewen hatte Frauen praktisch aus seinen Gedanken verbannt, deshalb glaubte er nicht, dass das die Ursache dafür sein konnte. Nicht, dass er sich in früheren Jahren nicht gern und ausgiebig amüsiert hätte, doch seit einer fehlgeschlagenen Ehe in jungen Jahren sagte er sich, dass eine Frau in einem Leben genug war. Ein Clanoberhaupt musste, was Affären anbelangte, Vorsicht und Diskretion walten lassen, und Ewen hatte schon vor langer Zeit beschlossen, dass Romanzen in seinem Leben keinen Platz hatten. Mit seinen zweiunddreißig Jahren war Ewen Cameron, siebzehnter Captain und Oberhaupt des Clans der Cameron, jünger als die meisten anderen Clanführer. Schon in jungen Jahren war er mit dem Tod seines Vaters konfrontiert worden, und so hatte das Schicksal ihn sehr früh seiner Kindheit beraubt. Sein Großvater war vorübergehend erneut als Oberhaupt eingesetzt worden, während Ewen von zu Hause fortgeschickt wurde, um eine Schule zu besuchen.
Er kam zurück mit dem brennenden Wunsch, die Bücher gegen Schwert und Schild einzutauschen, und so zog sein Onkel Donald ihn auf, bis der junge Mann bereit war, die Führung des Clans zu übernehmen. Donald bildete Ewen auf das Beste in den Kriegskünsten der Highlands aus, denn der Clanführer musste der Stärkste, der Tapferste und der Sicherste mit der Waffe sein. In der Schlacht ritt er seinen Männern voran und setzte sie keiner Gefahr aus, der er sich nicht selbst aus freien Stücken gestellt hätte. Er musste bereit sein, für seine Leute in den Tod zu gehen - eine Lektion, die der Onkel dem jugendlichen Oberhaupt mit unbarmherziger Strenge beibrachte. Donald war der Meinung, dass ein guter Feldherr nicht nur die Kriegskünste perfekt beherrschen sollte. Vielmehr musste, wer ein großer Krieger sein wollte, sich auch um das Prinzip der Ehre und die Bedürfnisse seiner Untertanen bemühen. Und so prägte er seinem Schützling auch geistige Ideale und Ambitionen ein. Anders als seine Altersgenossen im Clan studierte Ewen deshalb Latein, Griechisch und Französisch. Und während die anderen jugendlichen ihre Zeit damit verbrachten, mit Holzschwertern zu üben, bestand Donald darauf, dass der junge Lord bei der Führung der häuslichen Geschäftsbücher mithalf.
Copyright © 2008 by Veronica Wolff
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2009 by
Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Übersetzung: Heinz Tophinke
Ewen, der an abwägende Blicke von Damen gewöhnt war, ersparte ihr eine weitere Beklemmung durch ein brüskes »Nein« und fügte in knappen Worten hinzu: »Ich muss mich mit Donald und den Männern treffen. In der Waschschüssel ist Wasser, das reicht.« Seine Stimme war rau und tief und einschmeichelnd wie das Knistern eines langsam brennenden Torffeuers. Sie war schon früh so geworden, und ziemlich abrupt. Kat war verwundert darüber, dass die Stimme des Lords manchmal fast zärtlich klang, was zu diesem ansonsten so ungestümen Mann gar nicht zu passen schien.
Ewen bemerkte den kurzen, liebevollen Blick der Magd, und ein Lächeln flog über seine Miene. »Danke schön, Kat«, sagte er. Sie zog sich daraufhin eilends zurück und schloss die Tür wieder.
Er legte die Scheide ab, zog das schweißnasse Hemd aus und tauchte die Hände in die neben dem Bett bereitstehende Schüssel. Das Wasser war eisig von der Kälte der Nacht, doch die über seinen Rücken hinunterlaufenden Rinnsale wirkten erfrischend. Eine Empfindung, die einen Schauder durch seine Lenden jagte, sodass er trotz des kalten Wassers erregt wurde. Grinsend fragte er sich, ob es von der frühen Stunde kam oder von der bevorstehenden Aufgabe, dass sein Körper so reagierte. Ewen hatte Frauen praktisch aus seinen Gedanken verbannt, deshalb glaubte er nicht, dass das die Ursache dafür sein konnte. Nicht, dass er sich in früheren Jahren nicht gern und ausgiebig amüsiert hätte, doch seit einer fehlgeschlagenen Ehe in jungen Jahren sagte er sich, dass eine Frau in einem Leben genug war. Ein Clanoberhaupt musste, was Affären anbelangte, Vorsicht und Diskretion walten lassen, und Ewen hatte schon vor langer Zeit beschlossen, dass Romanzen in seinem Leben keinen Platz hatten. Mit seinen zweiunddreißig Jahren war Ewen Cameron, siebzehnter Captain und Oberhaupt des Clans der Cameron, jünger als die meisten anderen Clanführer. Schon in jungen Jahren war er mit dem Tod seines Vaters konfrontiert worden, und so hatte das Schicksal ihn sehr früh seiner Kindheit beraubt. Sein Großvater war vorübergehend erneut als Oberhaupt eingesetzt worden, während Ewen von zu Hause fortgeschickt wurde, um eine Schule zu besuchen.
Er kam zurück mit dem brennenden Wunsch, die Bücher gegen Schwert und Schild einzutauschen, und so zog sein Onkel Donald ihn auf, bis der junge Mann bereit war, die Führung des Clans zu übernehmen. Donald bildete Ewen auf das Beste in den Kriegskünsten der Highlands aus, denn der Clanführer musste der Stärkste, der Tapferste und der Sicherste mit der Waffe sein. In der Schlacht ritt er seinen Männern voran und setzte sie keiner Gefahr aus, der er sich nicht selbst aus freien Stücken gestellt hätte. Er musste bereit sein, für seine Leute in den Tod zu gehen - eine Lektion, die der Onkel dem jugendlichen Oberhaupt mit unbarmherziger Strenge beibrachte. Donald war der Meinung, dass ein guter Feldherr nicht nur die Kriegskünste perfekt beherrschen sollte. Vielmehr musste, wer ein großer Krieger sein wollte, sich auch um das Prinzip der Ehre und die Bedürfnisse seiner Untertanen bemühen. Und so prägte er seinem Schützling auch geistige Ideale und Ambitionen ein. Anders als seine Altersgenossen im Clan studierte Ewen deshalb Latein, Griechisch und Französisch. Und während die anderen jugendlichen ihre Zeit damit verbrachten, mit Holzschwertern zu üben, bestand Donald darauf, dass der junge Lord bei der Führung der häuslichen Geschäftsbücher mithalf.
Copyright © 2008 by Veronica Wolff
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2009 by
Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Steinerne Furt, 86167 Augsburg
Übersetzung: Heinz Tophinke
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Veronica Wolff
- 2009, 1, 367 Seiten, Masse: 12,5 x 18,6 cm, Kartoniert (TB)
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3868001727
- ISBN-13: 9783868001723
Kommentare zu "Mein schottischer Ritter"
0 Gebrauchte Artikel zu „Mein schottischer Ritter“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
4.5 von 5 Sternen
5 Sterne 4Schreiben Sie einen Kommentar zu "Mein schottischer Ritter".
Kommentar verfassen