Meilensteine der Soziologie
Wissenschaftliche Disziplinen entwickeln sich nicht geradlinig und nicht in gleichmässigem Tempo. Auch die Soziologie hat Umwege genommen oder ist in Sackgassen gelandet. Denn die soziale Welt, die die Menschen umgibt, wurde früher mit ganz anderen Augen...
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Produktinformationen zu „Meilensteine der Soziologie “
Klappentext zu „Meilensteine der Soziologie “
Wissenschaftliche Disziplinen entwickeln sich nicht geradlinig und nicht in gleichmässigem Tempo. Auch die Soziologie hat Umwege genommen oder ist in Sackgassen gelandet. Denn die soziale Welt, die die Menschen umgibt, wurde früher mit ganz anderen Augen gesehen als heute. Dieses Buch blickt zurück auf die Geschichte der Soziologie und macht die entscheidenden Wegmarken in ihrer Entwicklung aus. Vorgestellt werden diese "Meilensteine" - neu formulierte Ideen, die Gründung oder Herausbildung von institutionellen Arrangements, sich wandelnde Formen der Zusammenarbeit oder die Einführung neuer Methoden und Forschungstechniken - in chronologischer Reihenfolge. So ermöglicht dieses Buch ein historisch geschultes Verständnis der Soziologie und der sie begleitenden Debatten. Zudem bietet es einen gut lesbaren Einstieg in die Geschichte der Soziologie nicht nur für Studierende.
Grossformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Meilensteine der Soziologie “
Meilensteine der Soziologie: Eine Einleitung Christian Fleck und Christian Dayé Warum Meilensteine der Soziologie? Lehrbücher zur Einführung in die Soziologie wenden sich seit einigen Jahrzehnten vor allem und faktisch ausschliesslich an Studienanfängerinnen und -anfänger. Vom breiteren Publikum erwartet niemand, weder Verlage noch Autorinnen und Autoren, dass dort ein Interesse an einer verständlichen und originellen Einführung in die Soziologie bestehen könne. Die beiden Herausgeber des vorliegenden Buches, seine Autorinnen und Autoren, aber auch der Verlag, in dem dieses Buch nun erscheint, waren da anderer Meinung: Wir alle argwöhnten, dass es neben jenen, die für ihren Studienanfang ein gut lesbares Einführungswerk suchen, auch andere geben mag, die gern etwas über die Entwicklung der Soziologie seit ihrer Erfindung am Ende des ersten Drittels des 19. Jahrhunderts lesen würden. Der Einstieg in den reichen Korpus soziologischen Wissens kann auf unterschiedlichen Routen erfolgen. Sieht man von jenen Lehrbüchern ab, die der Leserin eine ganz bestimmte theoretische Perspektive als Soziologie näher bringen wollen (Giddens 1982; Berger und Berger 1994; Elias 2014), und konzentriert sich auf solche, die einen umfassenden Blick auf die Disziplin zu eröffnen beabsichtigen, so findet man eine Vielzahl an Büchern, die sich an soziologischen Forschungsfeldern orientieren (Familie, Religion, Bildung usw.) und jedem ein Kapitel widmen (Giddens et al. 2009; Joas 2007; Prisching 1995; Beck 2017; Ritzer 2018). Daneben findet man solche, die soziologische Theorien in den Vordergrund rücken, diese nach inhärenten Ähnlichkeiten gruppieren - Funktionalismus, Konflikttheorien, Systemtheorien, Evolutionstheorien usw. - und beschreiben (z.B. Turner 2013a, 2013b). Schliesslich gibt es noch jene Lehrbücher (v.a. Mikl-Horke 2011; Neckel et al. 2010), die einen starken Fokus auf die Geschichte des Fachs legen und zeigen, dass auf dem Weg durch die Vergangenheit sehr viel an
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gegenwartsrelevantem Wissen gesammelt werden kann. Nur mit letzterem Typ von Texten tritt der vorliegende in Konkurrenz; zumindest meinen wir, hier eine attraktive Alternative der Darstellung zu bieten. Am Anfang des vorliegenden Buchs stand der Wunsch, einen einführenden Text zu schreiben, der einen Einstieg in das soziologische Denken über die historische Route, also jene der Fach- und Disziplingeschichte ermöglicht. Dass dabei auf den Begriff des Meilensteins zurückgegriffen werden sollte, war zunächst nicht geplant. Allerdings hatte sich 2011 ein Verlag, der bereits Bände zu Meilensteinen anderer Fachgebiete im Repertoire hatte, an einen von uns mit der Frage gewandt, ob er einen vergleichbaren Band für die Soziologie schreiben könne. Nun ist der Begriff des Meilensteins semantisch ziemlich beladen. Man verbindet ihn eher mit Projektmanagement und Firmenstrategien als mit Wissenschaftsgeschichte. Auf den ersten Blick erscheint der Begriff ungeeignet für eine seriöse historische Arbeit, denn er setzt voraus, was eigentlich erst nachzuweisen ist: dass eine Wissenschaft etwas erreicht, einen Fortschritt erzielt habe. Der Meilenstein-Begriff verleitet daher zu einer Form der Geschichtsschreibung, die die Vergangenheit ausschliesslich als Vorstufe der leuchtenden Gegenwart begreift und sich somit den Vorwürfen aussetzt, einem Präsentismus Vorschub zu leisten und Siegergeschichte (whig historiography) zu sein. Daher bestand die grosse Herausforderung darin, den Meilenstein-Begriff vom Marktschreierischen zu befreien und auf eine Art zu wenden, die ihn als Instrument lege artes der Wissenschaftsgeschichte rechtfertigt. Ähnliche Konnotationen sind mit zwei anderen in den Wissenschaften und ihrer Geschichtsschreibung tatsächlich benutzten Bildern verbunden: Seit alters her geistert das Bild des Zwerges, der nur, weil er auf den Schultern von Riesen stehe, weiter blicken könne, durch die Wissenschaftsgeschichte (dank eines Grossen der Soziologie, Robert K. Merton, wissen wir nun auch da
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Inhaltsverzeichnis zu „Meilensteine der Soziologie “
Inhalt Einleitung (Christian Fleck und Christian Dayé) 9 1830 Das Versprechen der Soziologie (Johan Heilbron) 15 Tyrannei der Mehrheit (Andreas Hess)28 1840 Klassenkampf (Christian Fleck) 36 1850 Materialistische Geschichtsauffassung (Christian Fleck) 49 1870 Soziale Evolution (Carl Neumayr) 60 1880 Social Survey (Karina Fernandez) 69 1890 Übersetzungen und Übersetzen (Rafael Y. Schögler) 81 Department und professionelle Organisation (Christian Fleck) 90 Fachzeitschrift und Bibliografie (Christian Fleck) 102 Masse (Antonia Schirgi) 112 Gemeinschaft versus Gesellschaft, mechanische versus organische Solidarität (Christian Dayé) 121 Selbstmord als soziale Tatsache (Christian Dayé) 130 1900 Ethnozentrismus (Christian Dayé) 139 Individualisierung (Katharina Scherke) 146 Protestantismusthese (Christian Fleck) 155 Soziale Klassifikationen (Frithjof Nungesser) 164 Werturteilsfreiheit (Christian Fleck) 183 1910 Charismatische Herrschaft (Christian Fleck) 193 Chicago School of Sociology (Karina Fernandez) 202 1920 Einstellung (Christian Fleck) 215 Definition der Situation, Self-Fulfilling Prophecy (Claudia Zimmermann und Verena Köck) 224 Entfremdung (Christian Fleck) 232 Seinsverbundenheit des Wissens (Dirk Raith) 244 Hawthorne-Effekt und experimentelles Design (Claudia Zimmermann) 257 Rollenübernahme (Frithjof Nungesser) 264 1930 Enzyklopädien (Christian Fleck) 279 Elite (Philipp Korom) 290 Nicht-intendierte Folgen absichtsgeleiteten Handelns (Barbara Hönig) 299 Anomie (Barbara Hönig) 306 Psychosoziale Folgen der Arbeitslosigkeit (Christian Fleck) 313 1940 Zusammenarbeit und Projekt (Christian Fleck) 325 Bezugsgruppe (Barbara Hönig) 336 Dysfunktion (Christian Fleck) 344 Kulturindustrie (Stephan Moebius) 352 Typologie (Christian Fleck) 366 Kleingruppenforschung (Christian Dayé) 377 1950 AGIL (Christian Fleck) 387 Soziale Rolle (Christian Dayé) 394 Doppelrolle der Frau (E. Stina Lyon) 405 Statistische Signifikanz (Carl Neumayr) 418 Symbolischer Interaktionismus (Daniel R.
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Huebner) 427 1960 Positivismus und Anti-Positivismus (Andrea Ploder) 438 Etablierte und Aussenseiter, insider und outsider (Barbara Hönig) 447 Matthäus-Effekt (Barbara Hönig) 456 Präventivwirkung des Nichtwissens (Christian Dayé) 463 Interaktionsordnung (Stefan Laube) 469 Strukturwandel der Öffentlichkeit (Matthias Revers) 477 Soziale Konstruktion der Wirklichkeit (Werner Reichmann) 483 Modernisierungstheorie (Christian Dayé) 489 Kalter Krieg und Forschungsethik (Christian Dayé) 500 1970 Modellierung sozialen Handelns am Beispiel der Segregation (Christian Fleck) 510 Statistik-Software (Carl Neumayr) 517 Ethnomethodologie (Jan Schank) 526 Soziales Feld (Gisèle Sapiro) 533 Historisch-komparative Soziologie (Matthias Duller) 551 Laborstudien (Werner Reichmann) 564 1980 Habitus (Matthias Revers) 574 Soziale Netzwerke (Philipp Korom) 585 Theorie sozialer Systeme (Fran Osrecki) 594 Zeitdiagnosen (Fran Osrecki) 604 1990 Neue Kultursoziologie (Matthias Revers) 611 Neue Wirtschaftssoziologie (Philipp Korom) 620 Soziale Mechanismen (Matthias Duller) 629 Über die Autorinnen und Autoren 646 Personenindex 651 Sachindex 659
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Autoren-Porträt
Christian Fleck ist Professor für Soziologie an der Universität Graz. Christian Dayé ist wiss. Mitarbeiter der Science, Technology and Society (STS) Unit der Technischen Universität Graz.
Bibliographische Angaben
- 2020, 678 Seiten, Masse: 16,4 x 23,3 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Christian Fleck, Christian Dayé
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593511029
- ISBN-13: 9783593511023
- Erscheinungsdatum: 14.12.2019
Pressezitat
»Herausgeber und Autor*innen rekonstruieren die 'Entwicklung der Soziologie' [...] nicht - wie sonst üblich - entlang bestimmter Paradigmen oder einflussreicher Köpfe. Sie verbinden stattdessen eine disziplingeschichtliche Perspektive mit einführenden Vignetten und folgen dafür soziologischen Erfindungen.« Thomas Hoebel, Soziopolis, 18.05.2021»[Mit] 'Meilensteinen der Soziologie' [liegt] ein informativer und in vielen der einzelnen Ausführungen äusserst lesenswerter Band vor, der in Teilen auch gut in der Lehre eingesetzt werden kann.« Katharina Hoppe, Soziologische Revue 44(3), 2021»[...] Fleck und Dayé [haben] eine wichtige Ergänzung zu vorliegenden Einführungen in die Geschichte der Soziologie geliefert [...]. Das Sammelwerk bietet eine Reihe interessanter State-of-the-art-Aufsätze zu ausgewählten Meilensteinen der Soziologie, die je nach eigenen Arbeitsweisen, Vorkenntnissen und Interessen interessante Perspektiven bieten. Studierende der Soziologie können damit eine Publikation nutzen und erste Vertiefungsschritte ihrer soziologischen Kenntnisse setzen.« Roland Atzmüller, Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 25.04.2022
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