Lebensbilder

Ein emotionsgeladenes Buch, das den Leser tief in seiner Seele berührt und man immer wieder in Gedanken auf das Gelesene zurückschaut. Lilly ist Juristin, eine langjährige Beziehung geht zu Bruch, der Vater stirbt und mit ihrer Schwester, mit der sie sich immer sehr verbunden fühlte, hat sie fast keinen Kontakt mehr. Da Lilly die ausserordentliche Begabung hat, Menschen mit bestimmten Bildern und Gemälde zu verbinden, macht sie eine Reise durch verschiedene Museen nach Paris, Chicago und Amsterdam. Sie lernt verschiedene neue Menschen kenne, spricht mit ihrer amerikanischen Verwandtschaft und löst auch durch das intensive Betrachten der verschiedenen Bildern ihre innere Spannung und kann loslassen und verzeihen. Vera Kerick hat hier mit sehr guter Sprache und Ausdrucksweise die innere Zerrissenheit der Protagonistin dargestellt und es fertiggebracht, uns deren Heilung und Lösung der Probleme darzustellen. Das Buch hat vier grosse Abschnitte: Paris - Chicago - Amsterdam - Hamburg. Man muss fast das Buch in einem Rutsch auslesen, denn so interessant ist die Handlungsweise dargestellt. Das Cover ziert ein Gemälde von Isaac Israels: Eselreiten am STRAND:

Dieses lesenswerte Buch zeigt am Beispiel einer eigentlich intakten Familie sehr deutlich, dass im Leben nicht immer alles perfekt sein kann. Nach einigen Missverständnissen, Problemen und grossem Leid muss erst jeder für sich seinen Weg aus der Krise finden. Danach geht es gemeinsam den Hindernissen an den Kragen, und das sogar besonders erfolgreich.

Manchmal müssen Menschen sich für eine Weile fast verlieren, um endgültig für immer fest verbunden zu sein. Rechtzeitiges Aussprechen und gegenseitiges Vertrauen ist dabei ganz wichtig.

Anhand bekannter oder sogar berühmter Kunstwerke erlebt Protagonistin Lilly einen ungeahnten Wandel in ihrem Leben, der letzten Endes zu ihrer wirklichen Berufung und zu ihrem Lebensglück führt.

Man muss sich einfach mal trauen, neue Wege einzuschlagen und auch einen konsequenten Cut zu machen. Das wirkt befreiend und macht Platz für neue Dinge und Erlebnisse.

Die Geschichte hat viel Tiefgang und regt zum Nachdenken an.

Ein warmherziges nachdenkliches Buch. Eine junge Frau macht sich nach einigen Schicksalsschlägen - Vater tod, Freund weg, unzufrieden im Job - auf eine Reise durch verschiedene Museen auf der ganzen Welt nach Erklärungen und neuen Erkenntnissen. Dabei lernt sie viel über sich selbst und traut sich, ihr Leben ganz neu zu erfinden. Aber auch die Verbindungen zu ihrer Familie werden auf eine neue Ebene gehoben.

Das alles ist sehr einfühlsam und doch kurzweilig dargestellt. Man fühlt sich der Protagonistin verbunden und zieht Parallelen zum eigenen Leben. Das Beschreiben kleiner und grosser Kunstwerke ist ein zusetzlicher Leckerbissen.

Gelesen als Taschenbuch:
Nach dem Tod des Vaters und der Trennung vom Lebensgefährten muss sich Lilly neu orientieren. Vera Kerick setzt dies in ihrem Roman sehr feinfühlig und sensibel um. Schicksalsschläge müssen bewältigt werden und Familienbande werden neu gestrickt - dies alles in einem leichten und angenehmen Schreibstil. Ausserdem sind da noch die zusammengefassten Eindrücke in Lillys Reisetagebuch (in ICH-Form). Eine gute Idee finde ich, dass Lilly die Personen um sich herum in Bilder/Kunstwerke hineininterpretiert. Diese Kunstwerke werden zudem auch noch gut beschrieben. Nach vielen überraschenden Einsichten, einer neuen Liebe und vielen Begegnungen wird es für Lilly Zeit umzudenken. Fazit: Eine schöne Geschichte - gut umgesetzt. Von mir volle 4 Sterne. Am Schluss ist es mir dann doch zu viel heile Welt, sonst wären es 5 geworden. Trotzdem werde ich diesen Roman gerne weiterempfehlen.