Laut und selbstbestimmt

In "Laut und selbstbestimmt" werden 15 Feministinnen im Porträt dargestellt. Es gibt kein klassisches Frage-Antwort-Interview, sondern stets eine Beschreibung des Treffens, einige Hintergründe und eine Nacherzählung des Gesagten. Am Anfang gibt es eine Karikatur der Frau mit einem Interview-Zitat, jedes Porträt endet mit einigen Fragen (z.B. "Das würde ich meinem 16-jährigen ich heute sagen" oder "Wenn ich Bundeskanzlerin wäre würde ich").

Das Buch ist nicht nur vom Cover, sondern vom ganzen Layout her sehr angenehm und lesefreundlich. Dem Schreibstil von Sandra Jungmann kann man sehr gut folgen, da er flüssig, leicht und einfühlsam ist und einen direkt mitnimmt.

Ich kannte vor dem Lesen die meisten der Frauen nicht, weshalb es umso wichtiger und inspirierender war, ihre Geschichte zu lesen. Einige Erfahrungen sind ähnlich, dennoch werden viele verschiedene Themen rund um Feminismus und Diskriminierung angesprochen. Ich fand es sehr bereichernd, so viele laute und selbstbestimmte Frauen kennenzulernen, die in diesem Buch sichtbar gemacht wurden. Ein Buch, dass sich mein 16-jähriges Ich auf jeden Fall gewünscht hätte, das ich aber jeder Frau ans Herz legen kann!

uch wenn sich in den letzten Jahrzehnten einiges getan hat, ist der Grossteil der Gesellschaft in Österrreich und Deutschland noch stark patriachal, weiss und heteronormativ geprägt und Sexismus und Rassismus sind oft noch an der Tagesordnung. Jungen Frauen fehlen gefühlt oft noch Vorbilder, wie es anders gehen kann. Abhilfe will das folgende Buch von Sandra Jungmann schaffen, indem es 15 Frauen porträtiert, die auf unterschiedliche Arten und Weisen gesellschaftliche Normen in Frage stellen und aufzeigen, das es auch anders geht. Ob nun die Politologin Emilia Roig, die Künstlerin Sophia Süssmilch, die Influencerin Jacqueline Scheiber oder die Journalistin Katja Lewina. Anhand von zusammengefassten Interviews ensteht ein Entwicklungsweg der verschiedenen Porträtierten und es werden Impulse gegeben, scheinbare Selbstverständlichkeiten noch einmal kritisch zu hinterfragen.
Die Sprache des Buches ist allgemeinverständlich und lebendig, so dass unterschiedlichste Mensche damit angesprochen werden. Mir persönlich hätte es gefallen, wenn unter den Porträtierten auch Menschen gewesen wären, die sich jenseits von Geschlechtergrenzen definiert hättren. Vielleicht ja eine Idee für einen Nachfolgeband?