Kolyma nach dem GULAG
Entstalinisierung im Magadaner Gebiet 1953-1960
Bis 1953 war der gesamte Nordosten der UdSSR (die Kolyma bis zur Beringstrasse mit der Hauptstadt Magadan) als "grosses Lager" konzipiert: Seine Durchdringung und Ausbeutung erfolgte ausschliesslich durch Zwangsarbeit, beherrscht von den Organen der...
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Produktinformationen zu „Kolyma nach dem GULAG “
Klappentext zu „Kolyma nach dem GULAG “
Bis 1953 war der gesamte Nordosten der UdSSR (die Kolyma bis zur Beringstrasse mit der Hauptstadt Magadan) als "grosses Lager" konzipiert: Seine Durchdringung und Ausbeutung erfolgte ausschliesslich durch Zwangsarbeit, beherrscht von den Organen der Geheimpolizei (NKVD-MVD). Doch bereits wenige Jahre nach Stalins Tod setzte sich die KPdSU in einem Machtkampf gegen den MVD durch, freie Arbeitskräfte arbeiteten in der mechanisierten Industrie, eine neue Infrastruktur entstand - aus Häftlingsbaracken wurden Kindergärten, aus Gefängniszellen Badehäuser. Wie der radikale Wandel durch Propaganda und Sozialpolitik gestützt wurde, auf welche Weise sich das Verhältnis der regionalen Elite zu Vertragsarbeitern im Vergleich zu Häftlingen veränderte und mit welchen enormen Belastungen für den Alltag sich die Transformation in der Permafrost-Region vollzog, zeigt diese Studie. Sie erörtert die Entstalinisierung als Erschliessungsstrategie für ein Lagergebiet, das bis heute Symbol des Stalinismus ist.
Autoren-Porträt von Mirjam Sprau
Mirjam Sprau, Universität Bremen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Mirjam Sprau
- 2018, IX, 408 Seiten, mit Abbildungen, Masse: 17,7 x 24,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: De Gruyter
- ISBN-10: 3110555557
- ISBN-13: 9783110555554
- Erscheinungsdatum: 19.03.2018
Rezension zu „Kolyma nach dem GULAG “
"Der Gulag ist Geschichte; Mirjam Spraus Buch allerdings bildet eine unentbehrliche Quelle, um dessen historische Bedeutung und Folgen zu begreifen."
Bernhard Schulz in: Der Tagesspiegel, 27.06.2018, S. 18 "Die These von der Entstalinisierung als Sowjetisierung wird von Mirjam Sprau nicht nur schlüssig begründet, sondern auch materialreich belegt. Die Arbeit beruht auf gründlichen Recherchen vor Ort und in zahlreichen russischen Archiven. Die Fülle an herangezogenen Quellen - von Verwaltungsakten, Sitzungsprotokollen und Petitionen über Briefe und die "Magadanskaja Pravda" bis zu Erinnerungen entlassener Häftlinge - und auch an Illustrationen (Karten, Fotos, Zeitungsartikel) ist bestechend. Dem entspricht eine ebenso umfassende Auswertung der Forschungsliteratur russischer und westlicher Provenienz. Entstanden ist eine profunde Studie, die sich programmatisch "zwischen einer Struktur-, Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte" bewegt, um der "Mehrschichtigkeit der Transformation" gerecht zu werden (S. 16)."
Anne Hartmann in: H-Soz-Kult (09.10.2019), www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-28807
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